Geschichten:Der uralte Bund - Gipfeltreffen

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Auf der Spitze des Bergfrieds der Pfalz Randersburg, Ende Hesinde 1043 BF

Zurück in ihrem Zimmer wollte sich Fredegard für die abendlichen Festivitäten umziehen. Eine gewisse Müdigkeit machte sich auch bereits bemerkbar, war der bisherige Tag doch alles andere als beschaulich verlaufen. Die Adlige wollte gerade ihren Schmuck ablegen, als sie kurz stutzte: Auf dem Tisch lag ein säuberlich gefaltetes Blatt Papier! Offenbar war zwischenzeitlich jemand in ihrem Quartier gewesen, um es dort zu platzieren. Mit einer gewissen Neugier nahm die Adlige das Schriftstück, las die wenigen dort niedergeschriebenen Worte – und lächelte. Rasch lief die Reichsedle zu ihrer Ziehtochter, die sich gerade ebenfalls umzog.
„Unsere abendlichen Vergnügungen werden wir wohl etwas früher als geplant beenden, mein Kind, denn ich habe später noch eine Verabredung.“
Fragend schaute das Mädchen die Adlige an, sagte aber nichts.
„Ich werde zur Mitternachtsstunde auf dem Bergfried erwartet.“, erläuterte Fredegard lächelnd.
„Dass das eine Falle sein könnte, ist Euch natürlich klar, oder?“, erwiderte Janne.
„Ist es. Und genau deswegen brauche ich Dich. Du wirst, möglichst unauffällig, eine halbe Stunde vorher den Weg nach oben und die Turmplattform selbst in Augenschein nehmen. Anschließend wirst Du Dich dann ebenso unauffällig wieder zurückziehen und, für den Fall, dass ich Deine Unterstützung benötigen sollte, am Treppenaufgang Position beziehen. Sollte da oben tatsächlich ein Hinterhalt oder ähnliches auf mich warten, ziehst Du Dich natürlich sofort zurück und berichtest mir.“
„Ich verstehe.“, antwortete die Halbwüchsige knapp.
„Gut. Bis es soweit ist, werden wir noch ein wenig beten sowie die Lehren des Herrn der Götter rezitieren und diskutieren.

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Kurz vor Mitternacht machte sich Fredegard auf den Weg zum Bergfried. Eine gewisse Nervosität hatte entgegen ihrer sonstigen Art von der Reichsedlen Besitz ergriffen, doch wog der mögliche Gewinn das bestehende Risiko in ihren Augen auf. Auf dem Weg hinauf zur Turmplattform erspähte sie in den Schatten ihre Ziehtochter Janne, die ihr mit einem stummen Nicken signalisierte, dass alles in Ordnung sei – zumindest soweit, wie es das Mädchen einzuschätzen vermochte.
Nun galt es! Die Adlige stieg die letzten Stufen empor, spürte die kalte Luft auf ihren Wangen und erkannte vor sich am anderen Ende der Plattform eine Person. Diese hatte der Altbaronin den Rücken zugewandt und schien ihren Blick über die in Dunkelheit gehüllte Umgebung schweifen zu lassen. Ohne sich umzudrehen, sprach sie: "Ihr seid also tatsächlich gekommen."

"Wie hätte ich eine so romantische Einladung hier oben auf dem Bergfried mit einem wunderschönen Blick auf die umgebende Winterlandschaft ablehnen können?", erwidert Fredegard trocken, während sie sich an eine Zinne genau gegenüber der Erlenfall lehnte und so den größtmöglichen Abstand zu dieser wahrte, dabei ihre Gesprächspartnerin nicht aus dem Auge lassend.
"Also, ich bin ganz Ohr, meine Liebe. Worüber möchtet ihr mit mir plaudern?"

"Ihr und Eurer Mädchen stellt viele Fragen hier auf der Pfalz ... unbequeme, wenn nicht gar gefährliche Fragen." Die Küchenmeisterin neigte ihren Kopf leicht zur Seite, so dass sie Fredegard im Augenwinkel sehen konnte. "Wir scheinen ein gemeinsames Interesse bezüglich einer toten Geweihten zu haben und da frage ich mich doch, welcher Art Interesse Ihr an ihr habt."

"Nun, derlei Fragen und Überlegungen können nur dann angestellt werden, wenn zuvor jemand nicht sorgfältig und vor allem unauffällig genug gearbeitet hat. Ansonsten hätte man über nichts stolpern können, was man zuvor gar nicht gesucht hat.", gab die Perricumerin ungerührt zurück.
"Und was diese Priesterin angeht, so galt mein Interesse, nachdem es einmal geweckt war, dem, was sie über die Pläne anderer 'Götterdiener'" - Fredegard betonte das Wort besonders - "in Bezug auf diese Zusammenkunft wusste." Theologisch und auch rein praktisch höchst interessante Dinge, wie ich hervorheben möchte. Ich frage mich allerdings, welch´ schlichtes Gemüt dafür verantwortlich zeichnete, diese Frau dermaßen auffällig aus dieser Welt zu entfernen; spätestens da hätte einem doch klar sein müssen, dass weniger simple Geister begännen nachzudenken und, wie Ihr es auszudrücken beliebtet, gefährliche Fragen zu stellen. Und die Sache mit den, nun ja, beschädigten Statuetten spricht auch nicht gerade für Subtilität. Übrigens erledigt man wichtige Dinge selbst und überlässt sie keinen offenkundig ebenso unzuverlässigen wie inkompetenten Handlangern."
Nach einer kleinen Kunstpause fuhr die Reichsedle mit einem Lächeln fort: „Ihr wisst nicht zufällig, wo ich die werte Frau von Karseitz finden kann, oder? Doch genug der Höflichkeiten." Fredegards Stimme wurde nun nachgerade frostig, "Ich nehme an, ihr habt einen Vorschlag für mich, und ihr nehmt an, dass ich für einen solchen offen wäre, wie ich wiederum annehme, denn ansonsten stünden wir nicht hier und führten diese nette Plauderei, sondern nutzten unsere knapp bemessene Zeit anderweitig. Und nur um Missverständnisse zu vermeiden: Etwas mehr als ein simples 'Haltet Euch raus' erwarte ich da schon von Euch."

"Ganz recht. Wie Ihr wisst, wollten wir die Schlange loswerden, denn sie wusste zu viel - doch kam uns jemand zuvor! Wir sind beileibe nicht so töricht, so auffällig vorzugehen." Trotz lag in der Stimme der Küchenmeisterin. "Das entspricht nicht unserer Natur. Was die Karseitz angeht, wüsste ich selbst gern, wo die steckt. Seit zwei Tagen ist sie unauffindbar. Womöglich haben diese Amseln damit zu tun, die versucht haben, meine Küche infiltrieren. Wer glauben die eigentlich, wer die sind? Es war mehr als einfach herauszufinden, für wen dieser Zwerg wirklich arbeitet. Da wurde der Kutscher zum Koch gemacht, wie einfältig!"
Langsam dreht sich die Erlenfall zu Fredegard um und ging ein paar Schritte auf sie zu.
"Uns wurde eine Führerin aus fernen Landen prophezeit ... Ihr seid diese Führerin, um das Werk unseres Herrn zu vollenden." Etwas umständlich fiel die alternde Frau vor Fredegard auf die Knie. "Führt uns!"

Für einen Augenblick starrte die sonst so beherrschte Altbaronin die vor ihr Kniende mit offenem Mund an - mit dieser Reaktion hatte die Adlige wahrlich nicht gerechnet!
Nachdem Fredegard sich wieder im Griff hatte, sprach sie mit beherrschter Stimme: "Erhebt Euch, es gibt viel zu tun. Bevor wir jedoch bezüglich der anstehenden Hochzeit irgendwelche weiteren Schritte unternehmen, sollten wir uns zunächst um diejenigen kümmern, die hier für, sagen wir 'Unordnung' sorgen: Den Mördern der Schlangenpriesterin und Verantwortlichen für das Verschwinden der Karseitz. Wobei ich Letztere betreffend vermute, dass sie nicht länger unter uns weilt. Der Zwerg sitzt übrigens immer noch im Kerker und auch die Seneschallin ist, wie Ihr ja ebenfalls wisst, bereits misstrauisch gegenüber den Amselhagern geworden. Inwieweit diese Vögelchen tatsächlich in alledem verstrickt sind, ist irrelevant: Sie sind ein Risikofaktor, der beseitigt werden muss. Bei diesem Angroscho wurde Tulmadron gefunden. Egal, ob es tatsächlich seins war oder ihm nur untergeschoben wurde: Hier können wir ansetzen. Lasst´ die anwesenden Amseln beschatten, was in diesem Trubel recht einfach zu bewerkstelligen sein sollte. Zumindest von diesem enervierenden Anaxagoras wissen wir, dass er auf der Pfalz weilt."
Die Reichsedle machte eine kurze Pause, bevor sie mit einem fast schon wölfischen Lächeln fortfuhr. "Ich gehe mal davon aus, dass Ihr nicht alles gefundene Tulmadron abgeliefert habt, sondern zumindest einen kleinen Teil für 'alle Fälle' zurückbehalten habt, richtig? Falls Ihr so vorausschauend gewesen sein solltet - so schätze ich Euch jedenfalls ein - dann ist dieser 'Fall' nun eingetreten. Lasst diesen Rest durch jemand Unauffälliges aus Eurer Gefolgschaft als Bediensteter getarnt - denn die werden meiner Erfahrung nach bei solchen Ereignissen so gut wie nie bewusst wahrgenommen - im Quartier des Zauberers verstecken. Und zwar so, dass er einerseits nicht selbst zufällig darüber stolpert, aber andererseits das Gift bei einer Durchsuchung seines Zimmers nicht zu schnell gefunden werden wird und so den Verdacht, man habe es ihm untergeschoben, ungewollt Vorschub leistete. Die Details wird meine Tochter beizeiten mit eurem Mann klären. Ob sich der Kerl und seine Familie da irgendwann irgendwie noch rauswinden, ist für uns auf lange Sicht unerheblich; Hauptsache, sie sind für den Rest der Feierlichkeiten kaltgestellt und kommen uns nicht weiter in die Quere." Anschließend können wir uns überlegen, wie wir dem Höhepunkt der Feierlichkeiten - mich deucht, Ihr habt dazu schon eine Idee entwickelt - einen denkwürdigen Abschluss verleihen.

Mit einem Funkeln in den Augen erhob sich Elene von Erlenfall. „Das Tulmadron war in der Vorsuppe des Zwerges … freilich stammt es nicht von ihm.“ Die Küchenmeisterin grinste breit. „Ich habe die Suppe wie sonst auch vorgekostet, wohl wissend das sie vergiftet war … und natürlich habe ich einen Anfall bekommen, doch mit dem Antidot Nothilf konnte ich 'gerettet' werden."

"Ausgezeichnet.", entgegnete Fredegard mit einem kalten Lächeln. "Nach der Befragung des Angroscho hatte ich mir sowas ähnliches bereits gedacht. Er war mir gegenüber nach einer kleinen 'Motivationshilfe' ganz besonderer Art nämlich ausgesprochen auskunftsfreudig.

"Da Zwerge gegen Tulmadron immun sind, war es offensichtlich, dass nur er dafür verantwortlich gewesen sein konnte. Und ja, er sitzt noch im Kerker … seine Wachen schlafen in diesem Augenblick tief und fest … dafür habe ich gesorgt. Wir sollten es zu Ende bringen. Habt Ihr irgendwelche Vorlieben, wie-?“ Die Küchenmeisterin legte ihren Kopf leicht schief.

"Oh, die habe ich durchaus. Aber hier stelle ich sie um der Sache willen hintan. Wir sollten nicht denselben Fehler wie die Mörder der Schlangenpriesterin begehen und unnötige Aufmerksamkeit und damit auch Argwohn wecken, was unser weiteres Vorgehen nur unnötig gefährdete. Ich denke, der schuldgeplagte Zwerg hat das alles nicht mehr ausgehalten und sich mithilfe seines Gürtels an der Zellentüre erhängt. Ordentlich ausgeführt - also dergestalt, dass er es ohne fremde Hilfe tatsächlich hätte bewerkstelligen können - entstünde kein Verdacht, dass da jemand nachgeholfen haben könnte. Außerdem würde der 'Freitod' des Angroscho die Amseln im Allgemeinen und diesen Anaxagoras im Besonderen nur noch schuldiger wirken lassen. Warum sonst hätte deren Handlanger beschlossen, aus dem Leben zu scheiden, wenn nicht, um seine Dienstherren vor weiterer Unbill zu schützen?", schloss Fredegard mit gespieltem Pathos.

„Ein fingierter Selbstmord, sehr schön! Selbstverständlich habe ich auch noch etwas von dem Gift, ich werde es wie von Euch gewünscht im Zimmer dieses penetranten Amselmagiers platzieren lassen.“ Die Erlenfall nickte ergeben.

"Gut. Aber schärft dem 'Boten' ein, wie wichtig es ist, dass er ebenso unbemerkt wie sorgfältig vorgeht. Und idealerweise sollte er nicht zum Küchenpersonal gehören, damit man im Falle seiner Entdeckung keine direkte Verbindung zu Euch ziehen kann."

„Nun, diese ganze Vergiftungsscharade war natürlich nur eine Ablenkung um die Seneschallin, aber vor allem diesen so furchtbar dienstbeflissenen Hauptmann und seine Gardisten von unserem eigentlichen Ziel abzulenken – den Fuchsfibeln!“

"Ach ja, das Geschenk Prinz Storkos an das Brautpaar. Ich hörte davon. Allerdings auch, dass Freunde und Gefolge der beiden wohl eine Art Wettstreit austragen sollen, wer es vermag, der jeweils anderen Seite die ihnen zugedachte Fibel bis zur Hochzeit gewissermaßen zu stehlen. Das dürfte es, sofern dieses Gerücht zutrifft, deutlich erschweren, in den Besitz dieser Schmuckstücke zwecks besonderer 'Veredelung' - ein boshaftes Grinsen umspielte der Reichsedlen Antlitz beim letzten Wort - zu gelangen. Habt Ihr dazu bereits einen Plan? Unabhängig davon sollten wir uns nach einer möglichen Alternative umschauen; ich setzte ungern all mein Geld auf nur eine Karte."

„Da muss ich Euch korrigieren“, begann die Küchenmeisterin, „Der Wettstreit der Entourage der Brautleute ging, soweit ich weiß, um die anderen beiden Insignien der Winterhochzeit – den Kaiser-Alrik-Ring und das Greifendiadem. Wer als erstes die Fuchsstatue der Rakulls-Sakrale mit seiner Insignie schmückt, gewinnt. Doch hat dieser Wettstreit schon stattgefunden, vor drei Nächten, also hätten die Schmuckstücke schon längst wieder auf der Pfalz sein müssen … und … wie ich sagte galt die Vergiftungsposse der Ablenkung … . Wir wollten das nutzen, allerdings waren die Insignien nicht an ihrem vorgesehenen Ort. Das Greifendiadem hütet der olle Gerwulf wie sein Augapfel, soweit ich herausfinden konnte, aber der Kaiser-Alrik-Ring ist seither verschwunden, was Hofmarschallin und Seneschallin freilich vertuschen. Die Fuchsfibeln vermute ich in der Sakrale.“

"Tja, wie es scheint, habe ich dann doch nicht alles herausfinden können.", erwiderte Fredegard lakonisch mit einem feinen Lächeln.
"Aber sei´s drum, betrachten wir also die aktuelle Lage: Der Aufenthaltsort des Rings ist unbekannt, Diadem und Fibeln sind für uns, wenn überhaupt, nur unter großen Risiken erreichbar. Erschwerend kommt hinzu, dass es hier nicht um einen simplen Diebstahl geht, sondern die Beute nach einer entsprechenden 'Behandlung' wieder zurück an ihren ursprünglichen Aufbewahrungsort muss, und zwar dergestalt, dass niemand bemerkt, dass sie kurzzeitig verschwunden war. Zudem ist die Zeit für Planung und Durchführung einer solchen Aktion sehr knapp bemessen, da die Vermählung bereits in drei Tagen stattfindet. Und Zeitdruck führt zumeist zu ansonsten vermeidbaren Fehlern, welche wir uns hier jedoch unter keinen Umständen leisten können.
Kurzum: Ich halte die von Euch geplante Aktion - so sehr mir die Idee an sich gefällt - unter den gegebenen Umständen für nahezu undurchführbar bzw. für zu riskant. Wir brauchen also eine Alternative."

Für eine kurze Weile blickte die Reichsedle nachdenklich in Richtung der namenlosen Sternenleere, bevor sie sich mit einem Haifischlächeln wieder der Küchenmeisterin zuwandte.
"Sagt, wie sieht eigentlich die Speisenfolge für das Hochzeitsbankett aus?

Die Küchenmeisterin erläuterte die Planungen der Küche für das Bankett, schaute dann fragend zu Fredegard und wollte gerade noch etwas hinzufügen, doch kam ihr die Perricumerin zuvor.

"Und bevor Ihr fragt, meine Liebe: Ich verfüge über die Möglichkeit, einer geeigneten Speise mit einer ganz besonderen Zutat eine, hm, mindestens ebenso besondere Note zu verleihen.
Aber zurück zu diesem Zwerg. Er sollte noch diese Nacht die ewige Ruhe finden und dadurch unsere Pläne nicht weiter gefährden, respektive ihnen durch sein Dahinscheiden sogar dienlich sein können. Meine Tochter Janne wird sich mit Euch darum kümmern. Ich selbst werde mich gleich noch bei diversen Zusammenkünften und Feiern bis zum Morgengrauen blicken lassen - wie gut, dass man sich bei solchen Anlässen zu jeder Tages- und Nachtzeit der Prasserei und Völlerei hingibt - um einen etwaigen Verdacht gegen mich erst gar nicht aufkommen zu lassen; immerhin hatte ich das Kerlchen ja erst gestern verhört und plötzlich ist es von uns gegangen.

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Am nächsten Morgen, Fredegard hatte ob der langen Nacht kaum geschlafen, unternahm die Adlige zusammen mit ihrer 'Zofe' Janne einen Spaziergang hinunter zum Ort.

"Ich nehme an, es ist alles reibungslos gelaufen, mein Kind?"

"Ja, Mutter. Dank der bemerkenswert guten Ortskenntnis der Küchenmeisterin blieben wir ungesehen. Erstaunlich, was es in dieser Pfalz so alles an Geheimgängen und -türen gibt. Ich habe sie mir natürlich alle gemerkt und nach meiner Rückkehr notiert. Wer weiß, wozu dieses Wissen noch einmal gut sein kann."

"Sehr gut mitgedacht, Janne!" Die Reichsedle drückte das Mädchen kurz an sich, was dieses sehr genoss. "Aber führe die Notiz immer bei Dir; man weiß nie, ob nicht irgendwer in unserem Quartier sonst darüber stolperte und begänne, Fragen zu stellen."
Die Halbwüchsige klopfte kurz auf ihre Gürteltasche und erwiderte mit einem spitzbübischen Lächeln knapp: "Ich weiß."

"Gut. Gab es bei der Ausführung irgendwelche Probleme?"

"Nein, ich habe den Angroscho zunächst mit seinem Gürtel erdrosselt, was ob seines kurzen Halses gar nicht so einfach war, und ihn dann mit Unterstützung der Erlenfall am Gitterstab des Gucklochs seiner Zellentür befestigt. Hat zugegeben dann noch eine schier endlose Weile gedauert, bis wir den Gürtel so eingestellt und festgezurrt hatten, dass der kleine Kerl mit seinen Fußspitzen gerade noch den Boden berührte und so nichts den Eindruck trüben konnte, er hätte sich selbst umgebracht. Danach haben die Küchenmeisterin und ich uns ebenso unauffällig wieder zurückgezogen, wie wir gekommen waren."

"Ausgezeichnet. Zumindest bis Mittag gebe ich Dir frei, damit Du auch mal ein paar Stunden für Dich hast." Die Altbaronin drückte dem Mädchen einige Taler in die Hand. "Genieße die Zeit, Tochter, Du hast sie Dir nach dieser guten Tat verdient."

"Oh, danke, Mutter. Und was werdet Ihr tun?"

"Weitaus weniger Genussvolles. Ich werde mich noch mit der Seneschallin und einigen nderen treffen, um das weitere Vorgehen im Rahmen unserer, ähm, 'Ermittlungen' zu besprechen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Herrin der Pfalz gleich zu Beginn unserer Zusammenkunft mit einer ebenso überraschenden wie schockierenden Neuigkeit aufwarten wird. Aber keine Sorge, für Dich wird es bald auch wieder etwas zu tun geben, Liebes.", schloss die Reichsedle schmunzelnd.


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Ende Hes 1043 BF zur nächtlichen Praiosstunde
Gipfeltreffen
Auf Phexens Wegen


Kapitel 19

Traumsequenzen
Geweihte (fast) unter sich


Kapitel 14

Einbruch und ein Menü
Autor: Bega, Wallbrord