Geschichten:Der uralte Bund - Der Weg zum Ziel

Markt Randersburg, Ende Hesinde 1043 BF

Salix von Hardenstatt war in seiner Herberge angekommen und hatte dort im Schankraum ein wärmendes Mahl zu sich genommen. Er schätzte die Hintergrundgeräusche der anderen Gäste, während er aß und dabei seinen Gedanken nachhing. Es hatte fast etwas Meditatives, wie er sein Mahl zu sich nahm.
Als er dann fertig war bestellte er sich noch einen Tee, bei dessen Genuss er sich zeit ließ und die anderen Gäste beobachtete. Vielen sah man an, dass sie wegen der Hochzeit gekommen waren, der Markt war berstend voll mit Adligen und deren Gesinde. Ein Umstand, der es Salix ermöglichte, sich ungesehen zu bewegen. Wäre er der einzig Fremde hier, würde er sicherlich mehr Augen auf sich ziehen, so jedoch war er lediglich ein weiterer Handlanger einer wichtigen Persönlichkeit aus der Ferne.

Als er dann bezahlt hatte zog sich der Perricumer auf sein Zimmer zurück und bereitete alles für den Abend vor. Einen Sack mit Wechselkleidung und eine unauffällige dunkel gehaltene Garderobe für den Aufstieg legte er bereit. Ebenso wie den Dolch, den er seit jener Nacht besaß. Ein besonderes Stück Metall auf dem das Zeichen der gekrönten Blutulme prangerte. Ein schmales Lächeln huschte über seine Mundwinkel bei dem Gedanken, wie seine Familie reagieren würde, wenn sie erfahren würde, dass ER ein Leben mit den eigenen Händen genommen hatte.
Als er das Amulett in seiner Tasche spürte griff er sich an den Kopf, fast hätte er es vergessen. Geschwind hängte er es sich um und verstaute es unter seinem Hemd, es ging niemanden etwas an, welchen Schmuck er trug.

Den Rest des Tages schlenderte er durch den Markt, sprach hier und da mit den unterschiedlichsten Leuten mal mehr mal weniger belanglose Worte oder besuchte den Phex-Tempel um sich dort in eine der Bankreihen zu setzen und zu beten. Tatsächlich ging er seinen Plan für den kommenden Abend durch, das allerdings blieb ein Geheimnis zwischen ihm und Phex, wenn letzterer merken würde, dass er gar nicht angebetet wurde.
Das Aufregendste was er an diesem Nachmittag noch erlebte, war ein Gespräch mit seiner Hochgeboren Felan von Schallenberg, dem Baron von Aldenried. Denn, obgleich es die Morde aufzuklären galt, so hatte Salix noch andere Aufgaben zu erledigen. Eine davon, war es geeignete Knappen oder Paginnen für seinen Baron zu finden.

Gegen Abend machte er sich dann mit einer Kutsche, die er sich mit anderen Adligen, die er seit seiner Ankunft kennenlernen durfte, teilte, auf zur Pfalz. Während er mit der Gruppe Adliger, darunter ein besonders mitteilungsbedürftiger und aufbrausender Junker aus dem Königreich, über den Weg rollte entschloss sich der Perricumer dazu, wenn das alles vorbei wäre, Informationen zur gekrönten Blutulme einzuholen. Es behagte ihm nicht ganz, nicht zu wissen für welchen Geheimbund er da arbeitete.