Geschichten:Der uralte Bund - Fuchs & Greif

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Rakulls-Sakrale, Markt Randersburg, Ende Hesinde 1043 BF

Es war am frühen Morgen des Tages der Vermählung, die in der Privatkapelle des Hauses Gareth unterhalb des Phextempels stattfinden würde. Die große Tempelhalle war noch leer, einzig ein paar Gestalten huschten nach und nach durch das Eingangsportal. Vor der mannsgroßen Statue mit menschlichem Körper und dem Kopf eines Fuchses fanden sie sich ein und versammelten sich. Die Perricumer Adeligen Fredegard von Hauberach und Salix von Hardenstatt waren mit die Ersten, die den Tempelbau betraten, gefolgt von den Geweihten Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt, Wilbur von Eichstein und Nurinai ni Rian. Die Borongeweihte wurde von der Ritterin Yolande von Raukenfels begleitet. Es folgten die Seneschallin Josline von Eslamsgrund, Hofmarschallin Perainka Adersin von Dunkelsfarn und Hauptmann Hagen von Rallerau. Andächtig blieben die Herrschaften vor der Fuchsstatue stehen.

Nach einer Weile öffnete sich eine versteckte Tür im Altarbereich unweit der Phexstatue und Vogtvikarin Eslamina Sternenkind trat hervor. Dicht gefolgt von zwei Gestalten in langen, mit phexgefälligen Symbolen bestickten Gewändern und tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen.
Die Vogtvikarin trat vor die Anwesenden und erhob bedächtig ihre Stimme. „Viel ist im Schatten dieser hehren Feierlichkeit geschehen. Finstere Mächte haben versucht, diesen heiligen Bund zu korrumpieren. Doch auf den Fährten des Herrn der Sterne seid ihr der Fuchsspur gefolgt und habt eine Pervertierung der Insignien des Bundes verhindern können. Der Kaiser-Alrik-Ring ist nun wieder dem Land geweiht.“
Mit diesen Worten blickte die Phexgeweihte auffordernd zu Silvano. Dieser kramte aus seinem Ornat eine kleine Ringschatulle hervor und öffnete diese behutsam. Zum Vorschein kam der besagte Ring.
„Auch die anderen Insignien waren die ganze Zeit in sicherer Verwahrung.“ Dieses Mal blickte die Vogtvikarin zu Salix von Hardenstatt und Yolande von Raukenfels. Beide offenbarten den Anwesenden jeweils eine der Fuchsfibeln, die wohl einst im Hort des heiligen Rakuls ruhten.
„Den verblendeten Ketzern ist es nicht gelungen, den uralten Bund zu schänden. Doch wir haben Opfer zu beklagen. Allen voran die von der Allweisen gesegnete Loderia, sie hatte die Gefahr erkannt und euch auf die richtige Spur gebracht. Die Gefahr, die von den ketzerischen Orkgötzen verehrenden Schnittern ausging, ist gebannt. Doch schwarze Schatten gibt es dieser Tage viele, wir müssen weiter wachsam sein.

Doch der Übereifer mag zu Irrtümern führen. Wie schnell verrennt sich der eine in eine Idee und wird dann blind für die wahre Finsternis.“
„Wie die Amseln“, fügte die Seneschallin trocken hinzu. Doch die Vogtvikarin erhob beschwichtigend ihre Hände.
„Die Amseln mögen sich im Übereifer mitunter verflogen haben, doch haben auch sie maßgeblich zur Aufklärung dieses Falls beigetragen. Sie haben dem Tempel des Fuchses all ihre Erkenntnisse zukommen lassen. Die Amseln sind somit von allen Anschuldigungen gegen sie freizusprechen.“

Ein überraschtes Raunen ging durch die Gruppe der Anwesenden. Die Vogtvikarin trat zurück und wendete sich der Phexstatue zu, während die beiden anderen Gestalten nach vorne traten und ihre Kapuzen nach zurückwarfen. Zur allgemeinen Überraschung offenbarte sich das Brautpaar, Alderan von Gareth und Caya vom Greifener Land, den Anwesenden.

„Auch wenn uns die Vogtvikarin und auch die Hofmarschallin nicht mit den kleinsten Details der Ereignisse belästigen wollten, so wurde uns doch zu verstehen gegeben, welch heldenhaften Einsatz ihr für uns persönlich, die Krone und das Reich erbracht habt. Wir möchten uns daher erkenntlich zeigen.“ Alderan blickte liebevoll zu seiner baldigen Gattin, die aus einem ihrem langen Mantelärmel einen Beutel zauberte.
„Der uralte Bund zwischen Garetien und Greifenfurt wird mit unserer Vermählung erneuert werden. Ich selbst habe die meiste Zeit meines Lebens in der Markgrafschaft Perricum verbracht. Wir sind alle eins. Habt Dank für die phexgefällige Diskretion, denn diese Ketzer hätten ein sehr dunkles Licht auf meine Heimat geworfen. Als Zeichen unserer Dankbarkeit nehmt diese Broschen aus dem Hort des heiligen Rakull. Auf ihr sind Fuchs und Greif vereint. Mögen diese als Symbole der Einheit gelten. Mit diesen Kleinoden werdet ihr in der Kirche des Phex und im Umfeld der kaiserlichen Familie als Freunde des Hauses Gareth und des Reiches zu erkennen sein.“

Nacheinander schritten die Anwesenden vor die Fuchsstatue und ließen sich von dem Brautpaar die Brosche anheften.


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Ende Hes 1043 BF zur morgendlichen Firunstunde
Fuchs & Greif
Konfrontation


Kapitel 51

Lange Schatten
Der heermeisterliche Pakt


Kapitel 28

Lange Schatten
,
Konfrontation


Kapitel 25

Autor: Bega