Geschichten:Viele Worte – Schlussworte

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Die Hornburg, Junkertum Hornburg, Baronie Waldfang, Grafschaft Reichsforst, Peraine 1036 BF

Bellatrix Bibernell ging auf und ab, die Kleine im Arm. Einerseits war es beruhigend für ihre Nerven, andererseits blieb dadurch die Kleine ruhig. Vor zwei Stunden war sie vor den Toren der Hornburg angekommen. Zuerst wollten die Wachen sie nicht durchlassen, behaupteten gar, dass sie eine Diebin sei, als sie den Ring als Legitimation vorgezeigt hatte. Es kam zum Streit, die Kleine fing an zu weinen. Glücklicherweise kam eine Zofe vorbei, bevor die ganze Sache eskalierte. Die Zofe brachte sie und das Kind zu den Räumen von Ulgris von Hornbach. Dort nahm sie ihr den Ring und die beiden Briefe ab. Anschließend bedeutete sie Bellatrix hier zu warten. Als ihr ein Gedanken kam, dass es vielleicht es vielleicht ein Fehler hierher zu kommen, öffnete sich eine Tür und die Zofe kam hinein.

„Die Hochgelehrte Dame empfängt euch jetzt“ und die Zofe machte eine einladende Bewegung Geste.

Bellatrix ging mit der Kleinen, die in ihren Armen friedlich schlief, in den Nachbarraum, wo sie bereits erwartet wurde. Sie schaute sich fasziniert um. So sah also das Zimmer einer studierten Magierin aus. Ein Räuspern holte sie aus ihren Tagträumen. In einem Lehnsessel saß eine ältere Frau und musterte sie von oben bis unten. Dann stand sie auf ging zu ihr hin, umkreiste sie. Bellatrix wusste, dass sie gerade begutachtet wurde. Etwas ähnliches hatte sie bei ihrer Großmutter beobachtet, als sie genau das Gleiche bei ihrer menschlichen Ware getan hatte.

Als Ulgris wieder vor ihr stand, unterbrach sie die unangenehme Stille.

„Du bist also das Talent, dass man mir in dem Schreiben angekündigt hatte!“

Bellatrix wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Bevor ihr eine Antwort einfiel, sprach Ulgris weiter und deute auf die Kleine ihn ihren Armen.

„Das Kind wurde im letzten halben Götterlauf geboren?“

„Ja, im Hesinde.“

„Wer ist die Mutter?“

Bellatrix wollte zuerst sage, dass sie die Mutter sei, aber irgendwie war sie nicht in der Lage Ulgris anzulügen. „Ich glaube die Mutter ist Livia, die Adoptivtochter der Baronin von Linara.“

„Also gut, ich sehe Potential, in euch beiden! Das ist interessant. Normalerweise verkümmert eine magische Begabung, nisi institus (wenn sie nicht ausgebildet wurde).

Ulgris wechselte inmitten des Satzes ins Bosparano.

Bellatrix stutzte und überlegte kurz und antwortete „Ego me ut potui erudivi! (Ich habe, so gut wie ich konnte mich selbst weitergebildet!“

Das Gespräch wurde in Bosparano weitergeführt.

Ulgris hielt, quasi eine Prüfung ab. Sie prüfte Bellatrix ihr Wissen und ihre theoretischen Kenntnisse von Zaubersprüchen. Den einen oder anderen ungefährlichen Zauberspruch, wie ein ‚Flim Flam‘ durfte sie auch vorführen.

Bellatrix fühlte sich wie nie zuvor durch die Mangel genommen. Glücklicherweise blieb die Kleine ruhig. Während dem praktischen Teil der Prüfung, als sie die Hände frei haben musste, nahm die Zofe die Kleine ihr ab. Endlich war Ulgris fertig mit der Prüfung, Sie deutete auf einem Tisch, wo Brot, Obst und Getränke standen. „Bitte, nehme davon.“ Dankbar nahm Bellatrix das Angebot an und stärkte sich.

„Ich werde den Vorschlag folgen“ und deutete auf das geöffnete, vorher versiegelte Schreiben. „Das Kind willst du behalten?“ Da Bellatrix gerade den Mund vollhatte, nickte sie zur Antwort.

„Also gut. Du bist ab jetzt einer meiner Zofen. Darüber hinaus werde ich dich als Schülerin annehmen und dafür sorgen, dass du beizeiten die Prüfung als Magierin ablegen kannst. Was das Kind angeht, brauchst du einen Ehemann. Jetzt schau nicht so. Alles hat seinen Preis, nichts ist umsonst. Wenn dein zukünftiger Mann, das Kind, dein Kind, als das Seine annehmen soll, wirst du ihm auch mindestens ein eigenes Kind schenken müssen!“

Bellatrix machte ein Gesicht, als hätte sie saure Milch getrunken. Sie hatte die Kleine wieder in ihren Armen und wurde von ihr angelächelt. Dann schaute Bellatrix in Richtung Ulgris „Einverstanden“

Die Zofe, die sich im Hintergrund gehalten hatte, war zufrieden!

Bellatrix hatte das Gefühl, die Zofe von irgendwoher zu kennen.


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Reichsstadt Hartsteen, Lande der Reichsstadt Hartsteen, Grafschaft Hartsteen, Peraine 1036 BF

Quenja Bibernell hatte sich mit ihren Enkelinnen Bana und Cella im “ Zum Rat“ einquartiert. Fern von Linara erschien ihr Hartsteen, als den richtigen Ort für einen Neuanfang; und anderes. Sie knüpfte Kontakte zu den Händlern in der Stadt, darunter zu einem unbedeutendes, aber altes Handelshaus Fuchsinger. Quenja offerierte dem Familienoberhaupt des Handelshaus Fuchsinger eine große Summe in sein Handelshaus zu investieren. Bana und Cella hatte Quenja die beiden als ihre Nichten vorgestellt. Über ihr Engagement in das Haus Fuchsinger hoffte Quenja einen Einstieg in die Gesellschaft von Hartsteen zu erhalten. Jacomo sollte später nachkommen. Er hatte von Quenja die Aufgabe erhalten, eine neue Infrastruktur für die Bernsteinbande außerhalb von Linara aufzubauen. Darüber hinaus hatte er von seiner Mutter einen Spezialauftrag erhalten.


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Reichsstadt Hirschfurt, Lande der Reichsstadt Hirschfurt, Peraine 1036 BF

Martus-Melcher hatte sich für einen Tag in der Herberge „Federkissen“ für eine Nacht ein Zimmer genommen. In den Abendstunden kam der von ihm erwartete Besuch. Er ließ den nächtlichen Besucher eintreten. In seinem Zimmer übergab er einen Rucksack, indem sich die Sachen befanden, die er aus Quenja Bibernells unterirdischen Räumen mitgenommen hatte, darunter befanden sich verschiedenen Besitzurkunden von Flussschiffe, sowie ein besonderer Gegenstand. Der Bote sollte die Sachen zur Nymphenhall bringen, damit ihr Magier den Gegenstand untersuchen konnte. Am nächsten Tag wollte er wieder zu seiner Frau zurückkehren.


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Torbenhall, Junkertum Rallerzufluss, Baronie Linara, Peraine 1036 BF

Fiona, Lata und Albin machten zusammen einen Spaziergang und genossen die Frühlingssonne. Es war einer der ersten warmen Tage in diesem Monat; die drei unterhielten sich.

Momentan sprach Albin: „Soweit ich das einschätzen kann, haben alle Mitglieder der Bernsteinbande ihre Behausungen verlassen. Sie halten sich zumindest nicht mehr ihm Junkertum auf. Der letzte Überfall auf der Reichsstraße, angeblich von Mitgliedern der Bernsteinbande verübt, waren Straßenräuber, die den berüchtigten Namen für sich genutzt hatten. Amaryllion und Caelfor waren der Sache nachgegangen und hatten das festgestellt.“

Fiona erwiderte „Auch die persönlichen Wachen haben zusammen mit Quenja und ihren Familienmitgliedern Brauntal verlassen. Ich weiß nicht, wo sie sich momentan aufhalten. Mein Vorgänger ist jetzt der Leiter des Kontor Bibernell. Die bisherigen Bewaffneten hier aus Torbenhall hatte er mitgenommen und arbeiten jetzt für das Kontor als Wachen. Ich werde für Torben eine beziehungsweise zwei neue Lanzen aufstellen müssen.“

„Wo befindet sich Torben?“ erkundigte sich Lata.

„Torben hält sich momentan in der Ziegelei auf und überwacht mit dem neuen Brennmeister den Wideraufbau.“ entgegnete Fiona und wendete sich an Lata „Hatte sich eigentlich etwas neues ergeben?“

„Tut mir leid, Fiona,“ erwiderte Lata. „Pedresco und ich sind den Hinweisen nachgegangen, die du von Frau Bibernell erhalten hattes, was die Anziehung des wilden Boronanger für Untote anging. Vielleicht, aber nur vielleicht hatte die Weihe von zwei verschiedenen Gottheiten in diesem Gebiet bewirkt, dass das, was dort die Anziehung verursacht hatte, zerstört wurde oder jetzt unterdrückt wird. Ich muss schon sagen, es ist eine nicht so häufige Kombination, Phex und Boron an einem Ort. Was die Bibernells und die Bernsteinbande betrifft, kann da unsere Quelle nichts in Erfahrung bringen?“

Für einen Moment herrschte Schweigen.

„Unserer Quelle hatte sich von der Bernsteinbande getrennt und geht einer anderen Aufgabe nach“, übernahm Fiona das Antworten.

Lata schaute erst zu Albin, dann zu Fiona. „Ich gehe schon mal zu den Pferden, bis später Albin.“

Fiona und Albin gingen in die Gegenrichtung. Als beide der Meinung waren, außer Hörweite zu sein.

„Weißt du Albin, wohin sie hingegangen ist?“

„Nichts genaues Fiona, sie hatte sich vorgenommen, ihre Freunde und Bekannten aus Brandenau aus der Gefangenschaft der Flusspiraten zu befreien, bevor sie verkauft werden.“

„War sie sehr sauer darüber gewesen, dass du die Nachricht nicht verwendet hattest und du wahrscheinlich den Überfall und die Folgen verhindert hättest können?“

„Es war eine strategische Entscheidung gewesen, ich wollte…“

„Rede dir das nur ein Albin, du hast es aus persönlichen Gründen getan und versuchst das vor dir selbst und auch bei anderen zu rechtfertigen. War sie sehr sauer gesehen?“

„Als wir uns getroffen hatten, nach dem Überfall auf die Ziegelei und Brandenau, hatte sie mich zur Begrüßung niedergeschlagen. Ich versuchte ihr zu erklären, warum ich es getan hatte, aber ich kam nicht dazu.“

„Deswegen saßest du so ramponiert aus.“

„Nachdem sie sich weitestgehend abgeregt hatte, teilte sie mir mit, dass sie raus sei, dass sie hinterher muss, um zu retten, was zu retten war. Ich konnte sie überreden, solange zu bleiben, bis Quenja ihren erwarteten Besuch abgestattet hatte. Am Morgen danach hatte ich sie bezahlt und es ihr freigestellt, ob sie noch bleiben oder gehen würde. Einen Tag später war sie weg.“

„Lebendig?“

„Soweit ich weiß, ja. Aber…“

„Ja, Albin?“

„Hastest du es gewusst, dass ich etwas verschwiegen hatte oder irgendwelche Tricks angewandt?“

„Nein Albin, reine Menschenkenntnis! Aber mach dir keine Sorgen, es bleibt unter uns zweien beziehungsweise unter uns dreien. Ich kann dich verstehen, dass du so gehandelt hast, aus Eigennutz!“

„Danke Fiona, was wird aus deiner Tochter und deinem Enkelkind? Wird Torben seinen Sohn anerkennen?“

„Nein, Torben glaubt nicht, dass das Kind von ihm war. Aber ich hatte eine Lösung gefunden, die für alle Seiten weitestgehend zufriedenstellen sein wird.