Geschichten:Viele Worte – Verlorene Worte

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Wiburs Wassertränke Brauntal, Junkertum Rallerzufluss, Baronie Linara, Mitte Phex 1036 BF, gleicher Tag, abends

Bellatrix Bibernell schaute sich um. In diesem Moment fühlte sie sich schrecklich allein. Großmutter war nicht da und wird wahrscheinlich erst in den nächsten zwei bis drei Tagen hier sein, ihre Zwillingsschwestern und Ernbrecht sind irgendwo da Draußen, ihr Vater bewusstlos; was auch für den Rest der Bande galt! Bellatrix wurde aus ihren Gedanken gerissen als Felicita weitersprach.

„Der Mann hat alles in Großmutters Räumen durchsucht, alle Schränke und Kisten aufgemacht. Manchmal hat er so Schlüssel gehabt, die er in die Schlösser steckte und nach dem Öffnen stecken ließ. Und ist dann wieder weggegangen.“

„Hat der Mann etwas mitgenommen?“

Felicita überlegte „Ja hat er, ein paar Blätter Pergamente.“

„Weißt du welche?“

„Nein, das waren ja solche, die Großmutter weggeschlossen hatte und ich interessiere mich ja nicht für so was, wie du.“ Jetzt erst nahm Felecita war, dass Jacomo in einer Ecke regungslos da lag. Felicita verwandelte sich wieder in eine Katze ging zu Jacomo und leckte ihn mit ihrer rauen Zunge im Gesicht, um ihn wach zu machen.

„Und was jetzt?“, wurde Bellatrix von der einzigen anderen Wachen gefragt.

„Jetzt machen wir genau das!“ Bellatrix deutete auf Felcita und ergänzte „Mit Wasser!“

Nach und nach erwachten die Bewusstlosen in ‚Wiburs Wassertränke‘; teilweise selbstständig, teilweise half ein Eimer Wasser nach. Jacomo wurde wach, war aber weit davon entfernt handeln oder Anweisungen geben zu können. Ernbrecht von Jeskenau kehrte ins Lokal zurück.

„Will ich wirklich wissen, was…“

„Gut, dass du da bist, Ernbrecht, weißt du wo Bana und Cella stecken?“ wurde er von Bellatrix unterbrochen.

„Tut mir leid, weiß ich nicht. Allerdings muss ich dir Bella mitteilen, dass ich bei Tagesanbruch abreisen werde!“

„Warum?“

„Ich habe auf der Baustelle einen Magier kennengelernt, der bei den Bauarbeiten hilft. Ich weiß, dass ich gut bin. Ich weiß auch, dass es bessere Zauberer gibt als mich; und so einer ist das!“

„Besser?“

„Ja, Bella besser! Er ist in den Maßen besser als ich, wie ich zu deinen magischen Künsten und das um mehr als das Doppelte, das Dreifache, ich kann es nicht besser beschreiben. Dieser Magier scheint mit der Baronin befreundet zu sein. Ich befürchte, dass die Zeit für Quenja, zumindest hier, vorüber sein wird.“

Bevor Ernbrecht seine Befürchtungen näher beschreiben konnte, wurden sie von den eintretenden Personen in den Gestalten von Bana, Cella und ihren vier Begleitern unterbrochen, die den Feldscher mitgeschleppt hatten.

Bellatrix war erleichtert, dass sie nicht mehr ganz so allein war.

„Was möchtet ihr zuerst hören, die eine Gute oder die schlechten Nachrichten?“

„Wir …“ fing Bana an,

„… zuerst!“ beendete Cella den Satz.

„Könnt ihr das nicht mal lassen“ fauchte Bellatrix die beiden an.

Bana und Cella schauten sich an, dann sprachen sie zuerst im Chor, bis Cella allein weitersprach.

„Wir haben den Feldscher gefunden! Er liegt beziehungsweise lag sturzbesoffen in seiner Behausung.“

Bellatrix wandte sich an Ernbrecht „Kannst du ihn bitte mit Magie ernüchtern.“

Ernbrecht forderte die Tragenden auf, den Feldscher abzulegen, anschließend fing Ernbrecht an, einen ‚Klarum…‘ zu zaubern.

In der Zwischenzeit ging Bellatrix auf die schlechten Nachrichten ein und erzählte sie den beiden. Die eine Gute, das Wiederfinden des Feldschers, kannten ihre Schwestern.

Nachdem Bellatrix geendet hatte, war ein allgemeines Schweigen zu vernehmen. Nur das Stöhnen der Verprügelten, die wachgeworden waren, war zu hören; sowie das Aufstöhnen des einen oder anderen, die den schlechten Nachrichten gefolgt waren.