Geschichten:Viele Worte – Machtvolle Worte

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Burg Leustein, Freiherrlich Bitani, Baronie Linara, Ende Hesinde 1036 BF

Tahl und Fiona betraten die Arbeitsstube. Ein gekachelter Ofen spendete wohlige Wärme. Beide entledigten sich ihrer warmen Kleidung.

Während sie noch beim Ablegen waren, fragte Tahl: „Was ist los?“

„Du bist nicht dreifache, sondern vierfache Großmutter geworden. Aber deswegen bin ich nicht hier, und wir werden ein anderes Mal darüber sprechen.“ Mit diesen Worten trennte sich Fiona von ihren letzten warmen Kleidungsstücken.

Tahl hielt verblüfft mit dem Ausziehen inne. „Was?“

„Später! Ich habe ein ernsteres Thema!“, fuhr Fiona fort und nahm auf einen der Besuchersessel Platz.

Tahl setzte das Entkleiden der warmen Kleidung fort und sich in ihren Sessel. Bevor Tahl ihre nächste Frage stellen wollte, kam ihr Fiona zuvor, die sich sicher war, dass Tahl ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit hatte.

„Kannst du mir bitte erklären, was in Brauntal los ist, warum dieser Ort so heruntergekommen ist im Gegensatz zu den anderen Orten in deiner Baronie und warum ein paar Halsabschneider dort das Sagen haben? Als Phex-Geweihte sehe ich Eigentumsumverteilung etwas anders als manch andere, aber was da passiert, ist meiner Meinung nach nicht phexgefällig und auch einer Baronin wie dir nicht würdig!“

Tahl schwieg eine ganze Weile, während Fiona auf eine Antwort wartete sie musterte. Sie wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klopfte. Mit einem kleinen Aufatmen, noch etwas Zeit gewonnen zu haben, rief sie: „Herein“.

Auf einem Tablett wurden zwei Tassen, eine Kanne mit heißem Tee, einen Krug Milch, ein kleines Gefäß mit Honig, sowie etwas Gebäck gebracht.

Nachdem das Tablett abgestellt worden war, wurden die beiden auf ein Zeichen von Tahl hin, dass sie im Augenblick nichts brauchen, wieder allein gelassen. Tahl schüttete Fiona und dann sich selbst Tee ein, beide verfeinerten ihren Tee nach eigenem Geschmack. Die ganze Prozedur verlief lautlos. Außer dem Klappern des Geschirrs war nichts zu hören.

Tahl nahmen einen großen Schluck Tee zu sich, atmete tief durch und fragte Fiona: „Weißt du, was ein ‚Wahrer Name‘ ist?“