Geschichten:Viele Worte – Schlagkräftige Worte

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Wiburs Wassertränke Brauntal, Junkertum Rallerzufluss, Baronie Linara, Mitte Phex 1036 BF, gleicher Tag, abends

Bellatrix Bibernell wurde wach. Irgendetwas hatte sie geweckt. Sie befand sich in ihrer Kammer, den Brief, den sie gelesen hatte, noch in Hand. Sie musste beim Nachdenken eingenickt sein. Schnell packte Bellatrix alles weg, versteckte alles unter ihrem Bett und ging dem nach, was sie geweckt hatte. In der Stube fand sie die Amme mit der kleinen Alrike an ihrer Brust. Alrike hatte wahrscheinlich Hunger gehabt, war aufgewacht und hatte sich gemeldet. Bellatrix hatte die beiden eine kleine Weile beobachtet, riss sich dann von Szenerie los und machte sich auf, sich der Suche nach dem Feldscher anzuschließen.

Als Bellatrix sich "Wiburs Wassertränke" näherte, war es dort unnatürlich still. Vorsichtig näherte sie sich dem Lokal. Sie öffnete die Tür, schaute hinein und traute sie ihren Augen nicht, was sie sah. Da keine unmittelbare Gefahr drohte, betrat sie das Lokal.

Überall sah Bellatrix ein gutes Dutzend bewusstlose Bandenmitglieder verstreut im Lokal liegen, die ziemlich übel verprügelt worden. Keiner zeigte eine Stich- oder Schwertverletzung. Ihr Vater gehörte zu den Bewusstlosen. Sein Kopf lag auf einem improvisierten Kissen, bestehend aus irgendeinem Kleidungsstück. Seine Begleiterin kümmerte sich gerade um ihn und war die Einzige im Gastraum, die ansprechbar war.

„Was, was bei den Göttern ist hier passiert?“ fragte Bellatrix in dem Raum.

„Wir haben den Feldscher gefunden. Er lag sternhagelvoll auf seinem Bett in seiner Behausung. Er war nicht allein. Zwei unserer Leute waren da gewesen. Sie hatten in ihren Behausungen gleichlautende Briefe gefunden“.

Sie schaute sich um, fand das Gesuchte, hob vom Boden ein Blatt Papier auf und reichte es Bellatrix, die es sich schnell durchlass. Sie wartete, bis Bellatrix mit dem Lesen fertig war und fuhr dann fort.

„Wir kehren hierher zurück. Kaum angekommen holte sich Jacomo eine Flasche Brand und lehrte sie zur Hälfte. Die Stimmung war so ausgelassen, wir auf einer Totenfeier. Dazu passend kam dann dieser Boron-Geweihter von der Baustelle in Begleitung seines Aufpassers vorbei. Es war gespenstig. Im Raum wurde es so still, dass man einen Kreuzer fallen hören könnte. Die beiden bestellten sich je einen Krug Bier, als wäre es das Normalste auf der Welt. Zuerst war alles friedlich, dann fing Jacomo den Boron-Geweihten zu provierzieren. Der blieb ruhig, bis Jacomo meinte, dass er sich hinter seinem Gewand und seinem Abzeichen der Kirche verstecken würde. Seine Reaktion war es, dass er sowohl sein Gewand als auch sein geweihtes Symbol ablegte. Dann ging die Schlägerei los. Nach und nach schickten die Beiden die Bandenmitglieder und irgendwann auch Jacomo auf die Bretter. Ich bin kein Heiler, aber soweit ich das einschätzen kann, werden es alles überleben, vielleicht mit dem einen oder anderen Zahn weniger.“

„Und was hast du gemacht?“ fauchte Bellatrix sie an.

„Was ich gemacht hatte? Hm, ich bin hinter der Theke in Deckung gegangen. Neben Schlägen und Tritte, die ausgeteilt wurden, flog auch der eine oder andere Stuhl durch die Gegend. Es waren mehr als genug Frauen und Männer der Bande da gewesen, ich wäre nur im Weg gestanden.“

Bellatrix wollte gerade etwas darauf erwidern, als sie aus dem Augenwinkel eine Katze näherkommen. Als die Katze bei den beiden angekommen war, verwandelte sie sich in ein unbekleidetes Mädchen.

„Was ist los Samtpfote?“ fragte Bellatrix.

„Bei uns zu Hause, ein Eindringling!“ kam als Antwort.