Geschichten:Unter einem Banner – Der Kriegshelm des Grafen Olbert

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Grafenpalas zu Hirschfurt, Reichsstadt Hirschfurt, Ende Peraine 1043 BF:

Ungeduldig tippelte Albin von Storchenhain mit seinen schlanken Fingern auf seinem hölzernen Schreibtisch herum. Lange Zeit hatte er mit seinem Adjutanten Sindor die Gewohnheiten des Seneschalls und seiner Bande studiert. An diesem Tag sollte es soweit sein, Albin wollte sich Zugang zum Amtszimmer des Streitzig verschaffen. Ein Klopfen riss den jungen Mann aus seinen Gedanken.

„Herein!“, rief Sindar. Der junge Mann, der einen gehörigen Schuss Elfenblut ins sich trug, war ein loyaler Freund seines Dienstherren.

„Kämmerer, Ihr seid noch hier,“ bemerkte Giselda von Hasenwaldeck mit einem gewissen Unterton. Die Vögtin der gräflichen Güter zu Hirschfurt konnte den jungen Storchenhain nicht leiden und das zeigte sie ihm auch immer wo sie auch konnte.

Natürlich bin ich noch hier, wo sollte ich denn sonst sein, dachte sich Albin im Stillen und und rollte innerlich mit den Augen. Stattdessen entfleuchte aus seinem Mund: „Selbstverständlich, Frau Vögtin, was verschafft mir die Ehre?“

„Ich habe hier die Abrechnungen von diesem Hause und dem Archiv für Euch zur Prüfung.“

Entsetzt blickte der Kämmerer auf den Haufen Papier, den ihm die Vögtin auf seinen Schreibtisch warf. „Das ist ja ein heilloses Durcheinander.“

„Ah, verzeiht, ich konnte da leider keine Ordnung reinbringen … Ihr wisst ja, wie beschäftigt ich bin.“ Mit einem überheblichen Grinsen verließ die Vögtin das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

„Was für eine faule, alte Fettel“, entwich des Albin. „Von wegen beschäftigt und so.“

„Also ich hab die noch nie arbeiten sehen“, stimmte Sindor mit ein.

„Nun, dieses Chaos wird warten müssen.“ Albin stand auf und deutete Sindor ihm zu folgen.


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Auf dem Weg zum Amtszimmer des Seneschalls begegneten die beiden jungen Männer den Haushofmeister des Palas Aribert von Windenstein-Windenbrück, der nun, die jeden Abend, eines der billigen Etablissements im Selem-Viertel aufsuchen würde. Albin und Sindor grüßten mit einem Nicken, Aribert tat dies nicht und ignorierte diese einfach.


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Als die Luft rein war, standen die beiden Männer vor der verschlossenen Tür des Amtszimmers der Seneschalls.

„So Sindar, nun zeig mal wie nützlich deine elfische Seite sein kann“, flüsterte Albin seinem Gegenüber zu. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und nach einer Handbewegung und ein paar gemurmelten Worten, sprang die Tür auf und die beiden schlüpften herein.

„Wo würde ich hier Sachen verstecken …“, murmelte Albin vor sich hin, während die beiden sich vorsichtig umsahen.

„Na, die Holzvertäfelung!“ Sindar begann die hölzernen Wände abzutasten und vorsichtig abzuklopfen. Als er einen Hohlraum erkannt zu haben glaubte, hielt er inne. „Ich glaube ich habe was gefunden.“ Vorsichtig schob er die Holzvertäfelung beiseite. „Ah, ein weiteres Schloss, war ja klar. Aber auch das kriegen wir hin.“

Nach dem auch diese Schloss auf magische Weise geöffnet wurde, offenbarte sich den beiden Männern der Inhalt des Verstecks.

„Beim wuchernden Wald, das gibt’s doch nicht.“ Albin staunte nicht schlecht. „Die Silberzunge hatte tatsächlich recht.“

„Ist das … ?“, fragte Sindor vorsichtig.

„Ja, das ist der Kriegshelm des Grafen Olbert … weit über 500 Götterläufe alt. Aus den Gründerzeiten der Grafschaft sozusagen.“

„Und diese Haarbüschel, sind das … ?“

„Oh ja, das sind die Haarbüschel der Familie Waldstein, die Olbert abgeschlachtet hat um selbst Graf zu werden.“

„Aber was will der Seneschall damit?“ Sindor blickte seinen Freund und Dienstherrn fragend an.

„DAS ist eine gute Frage … !“