Geschichten:Nimmgalfs 50. Tsatag - Einzug des Ersten Rates der Kaisermark

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Einzug des Ersten Rates der Kaisermark

Burg Trollhammer, 10.Boron 1044, ca 18:40h

Dem Herold wurde der Name des nächsten Gastes vorgestellt, damit er ihn verkünden konnte. Er stockte kurz und sah den Mann stirnzrunzelnd an, straffte sich aber und verkündete laut: 

"Seine wohlgeborene Exzellenz Gerion von Keres, Erster Rat der Kaisermark nebst Gemahlin Junkerin Arinya von Keres zu Alfenmohn."

Herein trat ein großgewachsener Mann in einer auffallend roten Iryanenlederrobe. Geschnitten war sie wie die Roben, die die Magier trugen und auch der hüfthohe Stab, an dessen oberen Ende eine Kristallkugel eingefaßt war, wies ihn als einen Gildenmagier aus. Auf seiner Stirn prangte ein kunstvoll verzierter goldener Reif (wenn ein Magiekundiger einen Hellsichtszauber auf den Reif sprechen würde, würde er ihn als magisch verzaubert erkennen). Seine stechenden graublauen Augen musterten aufmerksam die anderen Gäste im Saal und blieben einen kurzen Augenblick beim Grafen hängen. Wer genau hinsah, konnte unter seinem dunkelblonden Haaren die Spitzen von Halbelfenohren ausmachen, und wer danach sein Gesicht musterte, der konnte die hohen Wangenknochen des schönen Volkes erkennen.

An seiner Seite schritt eine Frau mittleren Alters, ihre Haare waren hochgesteckt und die Haarspitzen waren im Gegensatz zu ihren braunen Haaren hell. Gekleidet war sie in einem sandgelben Kleid das von einer langen roten Kordel gehalten wurde. Ihr Lächeln hatte etwas heiteres und steckte an, und überstrahlte den ernsten Ausdruck im Gesicht ihres Gemahls.

Sie schritten beide auf den Gastgeber zu, während die Gäste im Saal aufmerksam das Geschehen verfolgten.

Es gab aber auch finstere Blicke, die Gerion folgten. "Exzellenz?", murmelte der Pfalzgraf von Goldenstein und kniff verärgert die Augen zusammen. "Wie anmaßend", stimmte Hartmunde von Hirschfurten zu.

Auch wenn Barnhelm von Rabenmund verstorben war, so wurde der Posten des Ersten Rates nie offiziell als obsolet erklärt - wie auch, ohne einen Markvogt der das könnte? - und so nutzte Gerion weiterhin diesen Titel um für die Kaisermark zu sprechen und die Anrede diesem Titel entsprechenden Gewicht zu verleihen.

"Euer Hochgeboren", begrüßte Gerion seinen Gastgeber. "Ich bedanke mich für Eure Einladung. Und in Anbetracht diesen besonderen Anlasses habe ich mir erlaubt, einige Spezialitäten aus der Kaisermark mitbringen zu lassen."

Ein Diener brachte einen Korb mit allerlei Spezereien und Köstlichkeiten darin.

"Weizenfladen aus der Halsmark", zählte der Erste Rat auf und deutete auf die entsprechend genannte Spezialität. "Hartwurst-Rinderhaxe aus Ochsenblut, einen fruchtigen Quittenschnaps aus der Raulsmark, genannt 'Cellas Versuchung', Apfelstrudel aus Vierock, ein 'Goldensteiner', ein herber Rotwein Jahrgang 38, Sonnenblumenbrot aus Retogau, ein gewürzter Schnittkäse aus Alrikshain, ein Chimrärenschreck aus Grambusch und allerlei Süßgebäcke aus der Kaiserstadt."

Nimmgalf lächelte den Magier aus der Kaisermark freundlich an. "Da läuft einem ja schon vom Zuhören das Wasser im Munde zusammen! Vielen Dank, wohlgeborene Exzellenz, ich werde die erlesenen Köstlichkeiten zu besonderen Gelegenheiten gerne kosten!" Ein Diener nahm Gerion den Korb ab und stellte ihn auf den Geschenketisch.

"Und von mir bekommt Ihr dies." Arinya überreichte ihm ein kleines ledergebundenes Buch. "Das sind kleine Erzählungen über Heilige, Helden und andere Sagengestalten aus dem gesamten Königreich." Arinya beugte sich ein wenig vor und ihre Augen strahlten. "Mein persönliches Lieblingskapitel handelt über Korgond und seine jüngsten Ereignisse. Auch wenn vieles stark ausgeschmückt wurde, werden Euch doch viele Ereignisse erstaunlich detailliert vorkommen; als ob der Autor persönlich dabei gewesen war."

"Das klingt ja sehr vielversprechend. Habt Dank für dieses wertvolle Geschenk, Euer Wohlgeboren, was mir die nächsten Abende versüßen wird. Ich darf Euch beide herzlich auf Burg Trollhammer willkommen heißen. So nehmt doch bitte Platz", entgegnete Nimmgalf erfreut. Nachdem der Diener auch das Buch in Empfang genommen hatte, setzte sich das Junkerpaar ebenfalls an die Tische.

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