Geschichten:Ein Traum wird Wirklichkeit

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Feldlager der Kaisermarker in Hartsteen Boron 1043 BF

Es war eine klare, kalte Nacht mit einem wolkenlosen Himmel. Das Licht der Sterne und des Madamals erlaubten, für jemand mit guten Augen, bei diesen Lichtverhältnissen zu lesen. Es war einer jener Nächte, wo das Wasser in den Pfützen und in den Wasserschläuchen anfingen zu gefrieren.

Elbrecht von Trenk saß mit seinen adeligen Kammeraden am Lagerfeuer, um sich äußerlich zu wärmen. Die innere Wärme stammte von dem Brand, der zusammen mit dem Wein gereicht wurde. Ein jeder brachte eine oder mehrere Geschichten zum Zeitvertreib bei. Elbrechts Geschichten handelten zum wiederholten Male davon, wie man ihm nicht einmal, sondern gar zweimal um die ihm zustehenden Belehnung gebracht hatte. Je nach Menge des Weines und des Brandes, die Elbrecht konsumiert hatte, waren die Geschichten, die er zum wiederholten Male auf diesem Marsch erzählt hatte, mal mehr, mal weniger blumig erzählt. Trotz seiner einundsiebzig Götterläufe oder waren es zweiundsiebzig, die Elbrecht bereits auf Dere verbracht hatte fühlte er sich voller Tatendrang. Er wusste, dieser Monat Boron würde sein Monat sein. Schließlich hatte er in diesem Monat seinen Tsatag. Die Nachrichten aus der Heimat, die Elbrecht erreichten, waren vielversprechend. Die gute Waltrude hatte im vergangenen Monat eine Verabredung mit Totentanz gehabt und ihre Güter wurden damit frei. Umso besser war die Nachricht, dass sie tatsächlich geschafft haben soll, dass ihre ehemalige Baronie, er Praionor keinen Einfluss darauf haben, an wen sie weitergegeben wird. Es bewahrheitete sich einmal wieder: Der Verrat wird geliebt, nicht der Verräter!

Inzwischen war Elbrecht allein am Lagerfeuer, dass allmählich niederbrannte. Die anderen hatte sich zu ihren Schlafstätten begeben. Elbrecht hatte die Aufgabe als Wachoffizier die Posten abzugehen, um nachzuprüfen, ob sie nicht eingeschlafen waren. In dieser Nacht war es auch im Sinne der Posten, da sonst die Gefahr bestand, zu erfrieren.

Elbrecht starte wie hypnotisiert auf das Feuer, die die letzten Holzteile in Asche verwandelten. Baron Elbrecht von Trenk zu Vierok, wie Musik klang das in seinen Ohren. Ganz schön warm und Elbrecht entledigte sich eines weiteren Kleidungsstücks. Seinen Durst löschte er jetzt mit Brand, da kein Wein mehr da war. Diesmal würde er auf der richtigen Seite stehen, die richtigen Strippen ziehen und somit seiner Jüngsten ein Erbe hinterlassen. Das mit Haffax ist leider schiefgelaufen. Auch wenn ihm dieser Balrik fast, aber nur fast hatte. Er war davongekommen! Ganz schön warm. Es wurde auch Zeit, die Wachposten abzugehen, zu kontrollieren, ob sie eingeschlafen waren und dabei möglicherweise erfrieren.

Die Wachposten zitterten sich durch die Nacht und waren froh über den Sonnenaufgang, der die Kälte der Nacht vertrieb. Manch einer fluchte über ihre Anführer, da keiner von ihnen es während der Nacht für nötig hielt, vorbeizukommen. Die Feuer wurden nach und nach angefacht, die Feuer, die ausgegangen waren, wurden wieder entfacht. Dabei wurde Elbrecht von Trenk an dem, inzwischen ausgegangenen, Lagerfeuer, wo er vergangene Nacht saß, sitzend vorgefunden. Er hatte nur noch ein dünnes Hemd an und war steifgefroren.

Seine Stellvertreterin Mora von Keres wurde gerufen. Sie verpflichtete die Anwensenden zum Stillschweigen. Ein Elbrecht von Trenck stirbt nicht so, sondern demnächst auf dem Schlachtfeld!