Geschichten:Hülle & Fülle - Der Volierenpark

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Unsere kleine Picknick-Gesellschaft brach bei Sonnenaufgang auf. Und tatsächlich konnte sich der Park sehen lassen - eine kontrolliert verwilderte, ehemalige Orangerie, eine Mischung aus gepflegtem Garten und wildem Hain umgab, weitläufiger wir erahnt hatten, einige Volieren und Pavillone - der Herrinnengarten war eine kleine unbekannte Sehenswürdigkeit am Rande Perricums. Hamedan und Ramin konnten desweiteren dazu berichten, dass der Park eine frühere Lustwandelanlage gewesen sei, eines kleines Rashia’Hal, betonten sie äußerst stolz. Diese Lustwandelanlage hatte auch ein paar Gebäude besessen, auf deren Überresten heute die Volieren, Pavillone und Brünnlein fußten. Da es solcherlei einige gab und wir unser “Tarnung” gerecht werden wollten, ließen wir uns zunächst zum Picknick nieder und studierten dabei eine sehr einfache Karte des Geländes.
Nach dem ausgiebigen Frühstück und etwas Plauderei drängten Sarana und ich vorsichtig auf “ausführliche Besichtigungen” der Volieren und Pavillone. Tatsächlich suchten wir die Gebäude dabei nach Hinweisen ab, zuerst natürlich die opulenten “Hauptgebäude”. Doch diese bargen, ab von ihrer Architektur und dem prachtvollen Inhalt, für uns nichts weiter interessantes. So dass wir einige Anläufe brauchten, bis wir an eine äußerst ansehnliche Vogeltränke kamen. Diese war von hexagonaler Grundform mit einer Wassersäule in der Mitte, die drei geflügelte Wesen zeigte, einen Pfau, eine Sphinx und einen Hippogryphen, zu deren Füßen sich ein sechseckiges Wasserbecken befand, an dessen Ecken wiederum Nester angedeutet waren, die von Blumen umrankt waren und ebenfalls kleine Trankschalen für kleine Vögel boten. Der obere Aufbau war bereits älter als das ganze Gut, sagte Hamedan, er hatte restauriert werden müssen, doch der Sockel war wirklich alt. Ein wirklich schönes Stück, das wir sehr bewunderten, aber das wieder keine Hilfe zu sein schien. Als wir uns schon abwenden wollten, hielt uns Nazir zurück. Er hatte doch tatsächlich etwas entdeckt, was erst auf nähere Betrachtung einer unserer Scherben ähnelte, da sie farblich dem Rest der Tränke angepasst war und sich etwas unterhalb der Wasseroberfläche befand. Unsere Gastgeber wiesen daraufhin ihre wenigen, vertrauenswürdigen, mitgebrachten Bediensteten an, etwas von dem Wasser aus der Tränke abzuschöpfen und tatsächlich gab dies einen besseren Blick frei, auf das was die Scherbe sein könnte sowie auf eine halb ausgewaschene Inschrift. So befreiten wir den vermeintlichen Splitter vorsichtig mit Robans Dolch. Sie wies nur noch wenige Rillen und Reste von Einlassungen auf, aber zweifelsohne handelte es sich dabei um eine weitere Scherbe. Die Inschrift sollte uns dies nur noch bestätigen, diese war ungewöhnlich und vermutlich immer mal wieder verändert worden, waren zwar nicht mehr alle Worte zu lesen. Doch auch dann hätten sich wohl keine klaren Sätze daraus ergeben, eher vielleicht so etwas wie ein unrhythmischer Abzählvers. Das, was wir noch ergründen konnten, reichte uns aber völlig und übertraf im Grunde unsere Erwartungen und musste schon seit Jahrhunderten auf solche wie uns warten, die wussten wonach sie suchten:

“Fruchtbar. Reich. Mehrgesichtig. Vielschichtig. 3 Schwestern (im Geiste). 3 Auserwählte. Pfauenfeder. Sphingenfeder. Hippo…gryphenfeder.”

Und

“Weiser. Horn. Gedenk. Bewunderung. Brunnen. 3 Baronien/Länder. Bei Ross, Säbel & Reiher. Kashia (Kashgja/Rashgja), Salia (Dsalia), Berai(na), 3 und doch 1. Doch alle auch P[...].”

Uns allen ging ein Lächeln über’s Gesicht, denn wir ahnten, dass dies ein Hinweis war, wohin uns unser Weg als nächstes führen sollte. Und wir konnten Schlüsse ziehen, dass hier von mind. 3 besonderen oder ideellen Herrinnen bzw. Herrscherinnen gesprochen wurde, die zumindest mit den Werten der 3 lieblichen Schwestern bzw. evtl. Land(steilen) asoziiert wurden oder gar die drei zu erahnenden Herrinnen als deren Gesandte gelten/galten oder hier Ideale darstellten. Was das bedeuten mochte, konnten wir noch nicht zusammenfügen. Aber es spielte unserem und vorallem dem Bestreben unser Herrinnen in die Hände.