Geschichten:Zunge wie ein Säbel – Ein bisschen Öl ins Feuer

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Sommer 1046 BF, Markt Fruchtgrund

Den Markttag nutzten die beiden Frauen für eine Zusammenkunft. Die beiden hesindegefälligen Adligen betrachten das Markttreiben, durch das sie vorhin noch geschlendert waren, von der Veranda des Gutes Segenland aus.

"Sie hat das Turnier erneut ausgerufen, unter anderem Namen. Kein schlechter Zug."

"Ja, und ihr Bruder ist zurückgekehrt."

"Auch das wir ihr zu Gute kommen, des Kriegers Wort hat Gewicht. Etwas, das sie sonst noch weiter erringen müsste."

"Fürwahr. Alles scheint ihr derzeit in die Karten zu spielen."

"Alles, nur nicht die Zeit. Die ist auf unserer Seite."

Dana von Ruchin wusste nicht recht was ihr Gegenüber damit meinte, wusste sie ja auch nichts von deren Plan und ihrem verdeckten Verwandten am Haselhainer Hof. Den fragenden Gesichtsausdruck bemerkte die Altmärkerin: "Ich meine, dass wir Zeit haben, wir müssen nichts übereilen. Aber ich habe etwas interessantes gefunden, ein mir gewogener und gelehrter Besucher des Kollegs war kürzlich in der Reichsstadt. Dort ist er in den Archiven zufällig auf etwas gestoßen, dass wohl niemand recht ernst genommen hat oder alle vergessen haben."

"So? Was ist es?"

"Es ist ein Dokument aus den Zeiten Kaiser Hals. Damals, im Zuge der aranischen Segregation, kam der Anspruch Araniens bzw. Baburiens auf den Süden von Perricum auf, der etliche diplomatische Schwierigkeiten zwischen Aranien und Perricum mit sich brachten, bis zur 'Einigung von Morganabad'."

"Ja, das ist mir bekannt und machte bzw. macht sogar uns Probleme, obwohl die Grenze schon ein gutes Stück entfernt liegt. Aber die Aranier proben den Aufstand."

"Das ist richtig, doch vielleicht können wir das für uns nutzen, bzw. die Baronin damit ärgern, was uns wiederum Zeit gibt."

"Die spielt für uns."

"Richtig. Jedenfalls kommentierte dieses Dokument eine durchaus größere Einreichung einer edlen Familie der Baburen, die sowohl Anspruch als aranische, wie auch als perricumsche Adelige anmeldeten, da ihr Land in - ihrem Einvernehmen nach - ungeklärten Grenzbereich lag."

"Und wo war das?"

"Hier in Haselhain, etwa auf dem Gebiet rund um das Eck Speerspitz-Eslamskesh-Schönbartheim(-Aldwain) herum. Also nicht in unseren, aber den Lehen der Baronsvertrauten. Ich kann nicht sagen wie gerechtfertigt dies war bzw. ob es genug ist um einen solchen Anspruch wirklich zu untermauern. Dieses Dokument verwies, wie erwähnt, letztlich auch auf größere Einreichung, die mir nicht vorliegt, aber einigen Trubel wird es der Baronin schon bereiten."

"Aber wie? Diese Familie, wie ihr Anspruch, scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Es scheint mir als gehöre sie der Vergangenheit an."

"Nicht ganz, Verehrteste, ich habe ein paar Nachforschungen angestellt, einen letzten dünnen Zweig scheint es noch zu geben. Wir müssen nur ein paar Gerüchte streuen, wahre Gerüchte, und eine Prüfung unterstützen, die Aranier davon in Kenntnis setzen. Die Schlange liebt doch die Verbreitung und Prüfung von Wissen." Ailahh lächelte fein.

Dana von Ruchin, war sich nicht sicher, aber sie wollte auch etwas tun. Was sollte schon passieren?