Geschichten:Zunge wie ein Säbel - St. Beshalil II

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Hesinde-Kolleg zu Sichlingen, Anfang Tsa 1043 BF

Fatime schloß die Tür hinter sich, ihre Saba'Rani blieben davor stehen. Sie ließ sich auf ihr Bett in ihrem Gästezimmer fallen - recht gediegen für ein wissenschaftliches Kolleg. Sie war erschöpft die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Ursprünglich hatte sie schon im Hesinde hierher aufbrechen wollen, doch der Winter kam ungewöhnlich hart und die schlimme Ereignisse am Darpat bedurften ihrer Anwesenheit weiter im Norden. All dies hatte ihre Reise verzögert - doch hatte es auch etwas gutes gehabt. Die kleine Schlacht gegen Wesen der Untiefen am Darpat bei Rabicum, die daraus resultierende Verletzung und der harte Wintereinbruch hatten ihren "Vetter" Miran - Leiter des Kollegs - auf Festung Haselhain machen lassen. Dort hatte sie gerade die letzten Vorbereitungen für ihre Reise nach Sichlingen machen wollen und wurde von den Ereignissen überrollt - zu ihrem Glück.
Denn Miran war sehr Dankbar für die Aufnahme und Pflege die sie ihm zukommen lies und er war geschmeichelt von den wohlgesetzten und indirekten Lobeshymnen ihrerseits auf seinen Beitrag zu den Geschehnissen am Darapt, nicht zuletzt seinen Mut im Kampf gegen solch finstres Gekreuch. Sie hatte ihm sogar versprochen ihn auf die sich ankündigende Triumphfahrt ob des Sieges Ende Tsa zu begleiten. Mit so viel Honig um den Mund geschmiert waren sie dann - nach seiner Genesung und der schnellen Abmilderung des Winters nach Sichlingen gereist. Er selber hatte - ob seiner Beschäftigung mit dem Darpat und all seinen alltäglichen Bürokrateien - kaum etwas über die Forschungen an der Lade mitbekommen und war nicht gerade erfreut, dass ihm etwaige Erkenntnisse vorgehalten wurden - wenn diese Gerüchte stimmten, betonte er stets.
Die Reise war - trotz des abklingenden Winters - anstrengend gewesen, kalt genug war es noch. Und hier vor Ort war der Empfang noch eisiger gewesen. In der Abwesenheit Mirans hatten die Altmärkerinnnen - Vizeleiterin und ansäßige Junkerin - zusammen mit ihren Verbündeten angefangen das Kolleg langsam umzukrempeln und auf sich einzuschwören. Mit einem Wall aus Ablenkungen, Ausreden, Spitzfindigkeiten und bürokratischen Hakenschlägen hatten die Damen echte Torwächterinnen-Qualitäten bewiesen. Doch auch Miran - beflügelt durch seine letzten Erfolge - und die Baronin waren keine Kinder von Traurigkeit und konnten so doch einen kurzen Blick auf die Lade und die gut verschleierten Informationen werfen. Ein Tanz darum war es gewesen, ein Duell ebenbürtiger Denkender, das letztlich niemand so recht für sich entscheiden konnte. Einerseits hatten die Altmärkerinnen nicht verhindern können, dass Miran und Fatime sich tatsächlich bestätigen konnten, dass es sich bei der Lade wohl um einen Kunstwerk des heiligen Beshalil handelte, andererseits konnten sie weitere Erkenntnisse dazu vor ihnen verschleiern. Gerade auch weil die schlangenzüngige Vizeleiterin Miran schnell wieder auf seinen Platz zwischen den Stühlen verwiesen hatte und er und Fatime auch bald zum Triumphzug am Darpat aufbrechen mussten. Dennoch, die Baronin hatte genug herausgefunden um weiter eigene Nachforschungen zu betreiben - außerdem hatte sie die Kollegs-Dozentin und Magierin Suna Caronica auf ihre Seite bringen können, die für sie ein Ohr offen haben sollte. Ebenso wie ihr getreuer Diener Rohalan, der hier nun öfter als Gastdozent weilen sollte, gemeinsam mit ihren Vertrauten Rahadschan von Rabenstock und Uscharan von Tausendhand. So sollte sie alsbald - nach ihrer Rückkehr - mehr wissen als die allseits bekannten Dinge über Lade und ihren Schöpfer. Doch eins beruhigte sie jetzt schon die Selbstsicherheit mit der die Altmärkerinnen all dies hingenommen hatten, was bedeutete dieser Fund nur?