Geschichten:Wegbereiter - Eine unerwartete Einladung

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Alcazaba Aimar-Gor, Reichsstadt Perricum, Efferd 1044 BF:

„Nahara, ist meine Kutsche abfahrbereit?“, wollte Astaran von Pfiffenstock wissen. Die Heerschau, das Lichterfest, all die vielen Bälle und Empfänge im Alcazaba Aimar-Gor und die unzähligen Besuche im 'Schleiertänzer' bei diesem verführerischen Samirion hatten ihre Spuren an dem Lebemann und Salonlöwen der Reichsstadt hinterlassen.

„Sehr wohl, alles steht bereit, mein Heer!“, säuselte die Palastwesira, die, wie Astaran empfand, die eigentliche Herrin in diesem Alcazaba war. Keiner wusste mehr über das Kommen und Gehen, sowie die kleinen Geheimnisse der Bewohner Bescheid wie die schweigsame Aranierin mit den traurigen Augen.

„Ah wir reisen endlich ab!“, frohlockte Kasim. Der Knappe des Pfiffenstock hatte die letzten Wochen sehr genossen – besonders die vielfältige männliche Gesellschaft – doch er liebte es Zeit 'auf dem Land' zu verbringen. Auf dem Rücken eines Pferdes, da spürte er seine nebachotische Abkunft.

„Ja, mein Lieber, es ist an der Zeit meine Güter in der Perrinmarsch zu inspizieren und meiner lieben Haldana von Rotfurt einen Besuch abzustatten.“

„Mich musst du nicht überzeugen.“ Der junge Nebachote grinste breit. „Wenn es nach mir ginge, wären wir viel öfter in Haselpfort.“

„Na na, hin und wieder ist es dort ja ganz nett, aber über meine Reichsstadt lasse ich mir nichts kommen.“

In diesem Moment kam Alvar auf seinen Herren zugelaufen. Der junge Page wedelte dabei mit einem Brief umher. „Mein Herr, mein Herr, ein Bote … .“

„Vergiss nicht zu atmen, mein guter Alvar.“ Mit einem Lächeln nahm der Pfiffenstock dem Jungen den Brief ab und öffnete ihn.

„Ah, das ist ja mal interessant“, murmelte er in sich hinein. „Kasim, ich fürchte ich muss dich enttäuschen … denn unsere Abreise aufs Land wird noch etwas auf sich warten lassen.“

„Wie meinst du das?“, maulte Kasim sogleich los.

„Oberst Bregelsaum-Berg bittet um einen Dienst für die Markgrafschaft.“

„Vertröste ihn, wie du es sonst auch bei anderen tust. Du hast in den letzten Wochen genug für die Markgrafschaft getan.“

„Na na, du erinnerst dich an mein besonderes Unterfangen mit dem Oberst … ich frage mich, was er wohl von mir will. Sei's drum, unsere Landpartie wird warten müssen.“