Geschichten:Perricumer Unfälle

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Tratsch aus der Grafschaft, über einen tödlichen Unfall:


Freudig hatte das Jagdrennen begonnenen. Nicht nur zum waidmännischen Zeitvertreib sollen sich die Hohen aus der Baronie Gnitzenkuhl und Haselhain zusammengefunden haben, sondern auch allerlei wichtiges soll besprochen worden sein. Stehen sich doch die Häuser Gizien'Chul und Fir'Ennock schon seit Generationen sehr nahe. Einst hat Simold sogar bei den einstigen Herrn von Gnitzenkuhl seine Mannbarkeit vollbracht, als diese vor fast 17 Götterläufen den traditonell örtlich wechselnden Busk'hurd veranstalteten.

Um so bedauernswerter gestaltete sich das Ende der Jagd, als die schweigende Gruppe, die Pferde führend, zurück von der Jagd kam. Uri'ian han Bre'a Saratan war der einzige, der "ritt" - von Stöcken und Seilen gehalten. Er war zuvor mitsamt seinem Pferd gestürzt und sich wohl derart schwer verwundet, daß er nicht eine halbe Stunde nach dem Sturz seiner Verletzung erlag.

An jedem Weiler, an dem die Gruppe, die von Ariana und Simold von Hassal'han Ammayin angeführt wurde, vorbeizog, sattelten die Freien ihre Pferde, kleideten sich in ihre guten Kleider und schlossen sich dem Totenzug - ebenfalls die Pferde führend - an; soviele bis sie nahezu hundert waren.

Kein Wort wurde gesprochen, keine Träne vergossen, kein Wehklagen war zu hören, bis man am ehrwürdigen Anwesen der Familie angekommen war.

Das den Leichnam tragende Pferd wurde bis vor die Pforte geführt, wo man den betagten Eltern und den Geschwistern die Zügel übergab. Schließlich zerstreuten sich die Mitgekommenen über das gesamte Anwesen der Trauernden, setzten sich zusammen, um sich das Leben des Verstorbenen noch einmal vor Augen zu führen, ganz so als weile er mitten zwischen ihnen. Sie lachten nach einiger Zeit über seine Späße und Mißgeschicke, aber nicht um ihn zu verhöhnen sondern um sein Leben zu feiern- in welchem er so hell von Praios und den Göttern beschienen worden war.

Nach gut einer Stunde luden die Trauernden - bei denen sich auch die höchste Tsageweihte der Gegend eingefunden hatte - zum Tee. Man sprach der Familie noch einmal seine Hochachtung vor dem Leben Uri'ians aus, betete zum gestrengen Herrn Praios und zur milden Schwester Tsa, die Seele des Gestorbenen wiederzusenden und gingen nach Hause, wo mancher bemüht sein wollte, der Seele Uri'ians ein neues Gefäß zu schaffen.