Geschichten:Die Helburg

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Als der Zug die letzte Biegung umrundet und die Passstraße nur noch gering ansteigt, sehen die Vordersten endlich die Helburg, Stammsitz der Junker von Helburg und garetisches Staatsgefängnis.

Die Burg erhebt sich direkt an einer steilen Felsenwand, und die Schlucht darunter scheint bodenlos zu sein, ihr Ende ist im düsteren Zwielicht des scheidenden Tages nicht mehr zu erkennen.

Mächtig und fast quadratisch erhebt sich der Grundbau, bestückt mit kleinen Wehrtürmen und gesäumt von einem mit Zinnen verstärkten Wehrgang. Aus der Mitte des steinernen Kolosses erhebt sich der Palas, mit vier kleinen Wehrtürmen an den Ecken, aus seiner Mitte wiederum ragt der alles in seinen Schatten stellende Bergfried, dessen oberstes Geschoss, bestückt mit einem steilen Walmdach offensichtlich zu einem Wohngemach umgestaltet worden ist. Auf den Türmen des Zwingers, den so wird der Grundbau genannt, wehen die Fahnen Garetiens und des Reiches, den die Burg ist auch eine Grenzfeste. Auf dem Palas wehen die Flaggen der Baronie, in ihrem düsteren Rot-Schwarz, doch oben an der Spitze des Turmes weht das Banner der Helburger, in tiefem Schwarz mit dem silbernen Fallgitter!

An der Zwingerwand die an die Felsenwand mündet kann man Dutzende von Schießscharten erkennen, und zuweilen kurz unterhalb des Wehrganges auch vergitterte Fenster. Unterhalb der Mauer im Felsen drin sieht man weitere kleine Öffnungen, zumeist winzige Löcher, die wenigen größeren allerdings sind auch hier mit Gitterstäben gesichert.

Die Passstraße führt im Westen an der Burg vorbei und endet dort an einer großen Mauer, welche von der Burg aus sich bis zur gegenüberliegenden Bergwand durch die Talenge zieht. Auf den Wehgängen der Burg stehen Hellebardiere, und als der Zug erblickt wird, kommt Bewegung in die Soldaten und Signalhörner werden geblasen. Das Fallgitter in der Mauer wird hochgezogen und lautes Gebell und aufgeregte Rufe sind hinter der Mauer zu hören. Ohne darauf zu achten reitet Baron Malepartus durch das Tor, über dem in Stein gehauen, dass garetische Wappen prangert, an dessen Rand sich rudimentär noch Sonnenzacken erkennen lassen! Hinter der Mauer befindet sich der Burghof, der durch eine weitere Mauer zwischen Burg und Berg abgegrenzt ist. Der Hof ist recht groß, an der Bergseite befinden sich Ställe und Scheunen, auch eine Zisterne wurde dort errichtet. Dort befindet sich auch ein vergitterter Stall aus dem lautes Gebell dringt. Zwei Lanzen Hellebardiere stehen den angereisten Adeligen Spalier, während andere Soldaten die Pferde in empfang nehmen und versorgen. Die berittenen Begleiter ihrer Herren und somit auch das Gro an Ordensrittern muss dies freilich selber tun.

Sobald die Adligen alle abgestiegen sind schreitet der Höllenwaller mit ihnen zum Burgtor, dort wartet zur Begrüßung ein weiteres Familienmitglied der Helburger, Junker Mort von Helburg. Die Manieren des jüngern Bruders sind weit ritterlicher als die von Malepartus. Mit allem gebührenden Respekt begrüßt er die Gäste, auch den Halhofspross, und besondere Freude bereitet ihm das Wiedersehen mit den Greifenfurtern. Denn seit den Kampf um die Greifenfeder, einst während der Trollpfortenschlacht, begründet sich eine tiefe Verbundenheit.

Und so werden die Adligen und Heerführer durch den düsteren Zwinger zum Palas geführt, wo bereits ein Abendmahl hergerichtet wurde, während die Ritter und Soldaten ihr Quartier im Zwinger beziehen dürfen, allesamt in zwei Sälen aufgeteilt und engsten Bedingungen. Auch die Kost ist eher Mager, offensichtlich ist man auf die Versorgung eines so großen Aufgebotes nur schlecht vorbereitet. Während das Banner der Alriksmarker, zusammen mit den Syrrenholter einen der Säle in Beschlag nimmt, richten sich die Gallsteiner, Höllenwaller, Ordensritter und Söldner etc. im anderen Saal ein.

Der Adel bezieht in den wenigen Gästezimmer der Burg seine Unterkunft, auch hier finden Mehrfachbelegungen statt, außer Burggräfin Ginaya, welcher man eine kleine Kemenate zur Verfügung stellt.