Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Der Sturmflug V

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Kaiserlich Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Dorf Raulsknochen, 01. Peraine 1034BF


Dramatis Personae

Lomena von Sturmfels-Feuerfang, Junkerin zu Raulsknochen
Praiowart von Feuerfang, Edler aus Ochsenblut
Voltan von Heiterfeld, Junker von Heiterfeld
Rimiona von Heiterfeld, Ritterin aus Ochsenblut
Travin Lefzke, Abgesandter des Hauses Stoerrebrandt/Silberne Falken
Raulbrin von Hartwalden-Hartsteen, Hesinde-Geweihter und Vogt aus der Gerbaldsmark
Rudegar von Sturmfels, Edler und Burgvogt aus Ochsenblut
Alrik Lobesam von Sommerheide zu Kallerhag, Ritter aus Ochsenblut
Balrik von Keres, Junker aus der Raulsmark
Gerion von Keres, Magier aus der Raulsmark
Rowena von Fuchswalden, Junkerin von Fuchswalden in Bärenau
Raulafan Brauhus, Praiot und Ucuriat aus Raulsknochen
Brandane von Arkenaue, Praiotin aus Raulsknochen, Adjutantin Raulafans
Salva Pritessa von Sienen-Folk, Ritterin aus der Sighelmsmark
Frobert von Klagen, Edler aus der Sighelmsmark
Yosmina Belona von Isppernberg-Sommerheide, Ritterin aus Ochsenblut
Gisbert Rondrowin von Aurenstein, Junker aus der Sighelmsmark
Barnhold von Vierok, Baronet aus Vierok
Alrik von Trenck, Junker aus Vierok
Brindian von Cletzau, Edler aus Vierok
Udalbert von Cletzau, Edler aus Vierok
Jerodin von Bärenau-Pandlaril, Kastellan auf der Pfalz Randersburg
Irion von Pfortenstein, Burgvogt auf Burg Pfortenstein in Rallerspfort
Raula von Sturmfels-Feuerfang, Praios-Novizin aus Raulsknochen
Falkwin Albur von Sturmfels-Mistelstein, Page Lomenas


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Zufrieden hielt der Hesinde-Geweihte Ausschau nach Travin Lefzke, dem Gesandten des Hauses Stoerrebrandt und fand ihn auch, einsam in einer Ecke des Rittersaal stehend. „Verzeiht mir die Störung, mein Name ist Raulbrin von Hartwalden-Hartsteen und ich bin Mentor im Hesinde-Kloster St. Ancilla. Seit Ihr Travin Lefzke?“ Als dieser Raulbrin´s Frage bejahte, fuhr er fort. „Lomena von Sturmfels-Feuerfang schickt mich um ein paar Angelegenheiten zum beiderseitigem Einvernehmen zu klären.“ Travin nickte erneut. „Ich hege sehr viel Sympathie für Euer Anliegen, mein Abt, Hochwürden Adran von Feenwasser, ist ein großer Freund des Fernhandels, gelangen doch so auch Hesinde-gefällige Güter in die entlegensten und unterentwickeltsten Gegenden ... Nicht desto weniger liegt meinem Abt das städtische Bürgertum sehr am Herzen. Ihr werdet aber verstehen, dass der Posten des Ordensvorsitzenden leider nicht zur Disposition steht, der hiesige Adel kann bedauerlicherweise nicht uneingeschränkt als von Hesinde erleuchtet gelten.“ Raulbrin machte eine kurze Pause. „Was ich Euch aber anbieten kann, verehrter Herr Lefzke, wäre der Posten des Schatzmeisters mit, sagen wir mal, erweiterten Befugnissen. Es würde dann also ein Adliger standesgemäß zum Ordensvorsitzenden gewählt werden, jemand der nicht allzu versiert ist – ich würde da Rimiona von Heiterfeld vorschlagen – aber es würden keine Entscheidungen gegen den Willen des Schatzmeisters gefällt werden können ... Was denkt Ihr, würde dies Euren Herrn zufrieden stimmen?“ Raulbrin musterte den Bürgerlichen genau, er war sehr zufrieden mit sich. Er selbst und sein Abt hatten großes Interesse daran, dass Rimiona von Heiterfeld Ordensvorsitzende wird, schließlich wird ihre Tochter in Kürze in das Kloster St. Ancilla eintreten ... und sie galt als Vertaute von Lomena von Sturmfels-Feuerfang, auch wenn sie vielleicht nicht ihre erste Wahl zu sein schien. Man würde Rimiona schon zu verstehen geben, wer ihr zu diesem Posten verholfen hatte. Außerdem war Rimiona durchaus nicht so politisch unversiert wie Raulbrin dem Gesandten glauben lassen wollte. Stoerrebrandt sollte nicht so einfach das Feld überlassen werden. Raulbrin traute es Rimiona zu, sich gegen die Pfeffersäcke durchzusetzen und wenn nicht – wusste die Kirchenlande St. Ancilla eben wieder als Vermittler dienen, ein Umstand, den sein Abt sehr begrüßen würde.

Travin hielt sein Kopf schief, als er kurz nachdachte und sein Blick blieb dabei auch kurz auf Rimiona haften. "Ich denke da liese sich etwas machen", gab er schließlich zur Antwort. "Allerdings könnte es sein, daß das Finanzielle dann nicht so hoch ausfallen würde, wie gedacht ... Wie auch immer, der Posten als Schatzmeister klingt doch recht vielversprechend. Allerdings müßten wir die erweiterten Befugnisse genauer klären. Ich denke da einerseits, daß alle Ausgaben mit dem Schatzmeister abgesprochen werden müssten, und andererseits ein Mitspracherecht an allen Verhandlungen ordensintern und mit eventuellen Auftraggebern."

„Verehrter Herr Lefzke, ich sehe Ihr seid ein Mann, der seinen hesindegegebenen Verstand zu gebrauchen weiß, solche Leute weiss ich wohl zu schätzen“, der Hesinde-Geweihte lächelte Travin viel sagend an. „Ich denke ... die von Euch genannten `Befugnisse´ lassen sich sehr wohl mit dem Amt des Schatzmeisters in Einklang bringen. Allerdings würde dies Euren Herren sehr viel Einfluss in dem neuen Orden gewähren ... was ich persönlich mehr als gutheißen würde, aber unglücklicherweise muss ich die Ergebnisse unserer kleinen Unterhaltung ja noch Wohlgeboren von Sturmfels-Feuerfang unterbreiten. Ihr wisst, dieser störrische Ochsenbluter Adel“, Raulbrin von Hartwalden-Hartsteen machte eine abwertende Handbewegung. „Es wird mir sicherlich leichter fallen, Eure Position gegenüber Wohlgeboren zu vertreten, wenn Ihr den finanziellen Einsatz sogar noch vergrößern würdet ... schließlich habt Ihr Euch doch in euren wichtigsten Forderungen durchgesetzt. Was denkt Ihr, haben wir eine Übereinkunft?“

"Ich denke, daß haben wir", lächelte Travin. "Mein Herr wird über den Verlauf des heutigen Tages sicherlich erfreut sein."

„Dann werde ich mein bestes tun, um die Verantwortlichen von unserer Übereinkunft zu überzeugen und so Euren Herrn um so glücklicher zu sehen“, Raubrin wollte sich schon abwenden, als er sich nochmal zu Travin wandte. „Ach, bevor ich es vergesse ... ich gehe davon aus, dass Euer Herr nicht vergessen wird, wer sich für seine Angelegenheiten eingesetzt hat ... durch eine kleine Spende an das Hesinde-Kloster St. Ancilla könnte er sich durchaus erkenntlich zeigen und so der Gunst der Allwissenden gewiss sein.“ Der Mentor zwinkerte Travin zu und dieser erwiderte lächelnd. „Mein Herr vergisst Gefälligkeiten niemals.“


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