Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Der Sturmflug II

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Kaiserlich Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Dorf Raulsknochen, 01. Peraine 1034BF


Dramatis Personae

Lomena von Sturmfels-Feuerfang, Junkerin zu Raulsknochen
Praiowart von Feuerfang, Edler aus Ochsenblut
Voltan von Heiterfeld, Junker von Heiterfeld
Rimiona von Heiterfeld, Ritterin aus Ochsenblut
Travin Lefzke, Abgesandter des Hauses Stoerrebrandt/Silberne Falken
Raulbrin von Hartwalden-Hartsteen, Hesinde-Geweihter und Vogt aus der Gerbaldsmark
Rudegar von Sturmfels, Edler und Burgvogt aus Ochsenblut
Alrik Lobesam von Sommerheide zu Kallerhag, Ritter aus Ochsenblut
Balrik von Keres, Junker aus der Raulsmark
Gerion von Keres, Magier aus der Raulsmark
Rowena von Fuchswalden, Junkerin von Fuchswalden in Bärenau
Raulafan Brauhus, Praiot und Ucuriat aus Raulsknochen
Brandane von Arkenaue, Praiotin aus Raulsknochen, Adjutantin Raulafans
Salva Pritessa von Sienen-Folk, Ritterin aus der Sighelmsmark
Frobert von Klagen, Edler aus der Sighelmsmark
Yosmina Belona von Isppernberg-Sommerheide, Ritterin aus Ochsenblut
Gisbert Rondrowin von Aurenstein, Junker aus der Sighelmsmark
Barnhold von Vierok, Baronet aus Vierok
Alrik von Trenck, Junker aus Vierok
Brindian von Cletzau, Edler aus Vierok
Udalbert von Cletzau, Edler aus Vierok
Jerodin von Bärenau-Pandlaril, Kastellan auf der Pfalz Randersburg
Irion von Pfortenstein, Burgvogt auf Burg Pfortenstein in Rallerspfort
Raula von Sturmfels-Feuerfang, Praios-Novizin aus Raulsknochen
Falkwin Albur von Sturmfels-Mistelstein, Page Lomenas


...

"Wohl gesprochen!", sagte Irion von Pfortenstein in die Pause hinein. "Doch wie stellt Ihr es Euch genau vor? Soll jedem Boten etwa ein Leibwächter zur Verfügung gestellt werden?"

„Nein, euer Edelgeboren, das wäre logistisch gar nicht möglich, aber auch dazu habe ich mir zusammen mit meinem Gemahl, Voltan von Heiterfeld und Raulfan von Brauhus, dem örtlichen Vorsteher der Halle der Sonne und des Ucuriatenhauses, natürlich schon so meine Gedanken gemacht.“, die angesprochenen nickten, dann sprach Lomena weiter. „Mit Nichten können wir jedem Boten einen persönlichen Leibwächter zur Seite stellen, wohl aber soll es das Bestreben des Ordens sein generell die Wege Garetiens, speziell der Kaisermark, im Auge zu haben UND für besonders heikle oder wichtige Nachrichten den Boten auch Geleitschutz zu bieten. Zusätzlich sollen auf lange Sicht ausgesuchte Anlaufstellen, wie Botenstationen, Gaststätten und Wegesschreine zu sicheren Zufluchtsorten ausgebaut werden. Und desweiteren dachte ich an die weitere Unterstützung des Botenwesens durch unkonventionellere Methoden z.B. durch Hunde, die Praiograder Hütehunde sind bekannt für ihre Lernfäigkeit und Loyalität, durch Falken und Brieftauben, sowie ausgebildeten Waldläufern, die Nachrichten auch durch die Wälder bringen können, hier dachte ich an eine enge Kooperation mit den Tauristar des Wohlgeboren von Keres. Was sagt ihr dazu, werter Balrik und auch Gerion von Keres, vielleicht habt ihr noch eine Idee bezüglich eher unkonventioneller Methoden?!“ Sprach die Junkerin zu Ende und sprach aber das offensichtlich gemeinte, die Magie, nicht aus. Würde sich dies doch in einem so praiotisch geprägtem Landstrich nicht so gut machen.

"Nun, es gäbe noch magische Mittel und Wege", antwortete Balrik, der sich nicht scheute dies offen anzusprechen. "Doch bräuchte man dazu Magier und diese lassen ihre Dienste mit Gold bezahlen."

"Magie?", fragte Yosmina von Isppernberg-Sommerheide ungläubig. "Mit solchen praiosfrevlerischen Machenschaften sollten wir hier besser nicht arbeiten. Wer weiß wozu das führt?" Einige andere Adlige stimmten dort murmelnderweise mit ein.

"Praiosfrevlerisch?", fragte Gerion. "An der Magie gibt es nichts frevlerisches. Diese Meinung vertreten sogar hochrangige Geweihte des Praios, wie zum Beispiel Wahrer der Ordnung Staryun Loriano. Magie ist lediglich ein Werkzeug, auf das Magier zurückgreifen; so wie Schmiede auf ihre Hämmer und Ritter auf ihre Schwerter. Es braucht lediglich Magier, die diese Kraft verantworungsvoll einsetzten, und in unseren Magierakademien lernt man diesen verantwortungsvollen Umgang."

Danach wandte sich Gerion an Lomena. "Wie mein Vater schon sagte, es gibt in der Tat Mittel und Wege mittels Zauberei. Doch wird man damit allenfalls einige wenige, wenn auch wichtige, Botschaften transportieren können. Wenn dies so leicht wäre, dann würden wohl selbst die Beilunker Reiter nur mittels Magie arbeiten. Theoretisch wäre es aber dennoch auch im großen Umfang möglich, wie man im Horasreich teilweise sehen kann, doch dazu bräuchte man viele Magier und - vorallem - Geld. Denn auch in diesem Punkt hat mein Vater recht. Meistens scheitern solche Ambitionen am Gold oder", und Gerion blickte kurz zu Yosmina, "an Vorurteilen.“

„Nun, meine hohen Herrschaften“, hakte Praiowart hier ein, „wir wollen doch über so ein Detail nicht gleich in Streit geraten, wenn es natürlich auch ein wichtiges Detail ist, denn so ist es eine grundlegende Frage zu der sich seine Hochwürden Brauhus vielleicht äußern möchte. Euer Hochwürden…“ Praiowart übergab das Wort an den Tempelvorsteher von Raulsknochen, der sogleich begann, als hätte er sich damit schon einmal beschäftigt: „Nun, generell kann die Kirche des Götterfürsten einer übermäßigen Nutzung von Magie in diesen Belangen nicht zustimmen, zudem die Anmerkungen bezüglich des Geldes der Herren von Keres wahrlich zutreffend sind, doch würde ich es aufgrund meiner zusätzlichen Sichtweise als Ucuriat, der ja allen zwölf Kirchen dient, nicht gänzlich abweisen und es bei Sonderfällen, die noch zu bestimmen wären, als Option offen lassen. Natürlich sollte dies dann nur durch zertifizierte, verständige und überprüfte Magier der Weißen Gilde geschehen.“

„Danke euer Hochwürden.“, sagte Praiowart daraufhin, während seine Tochter Raula seine Dankesworte soeben hinter die Worte des Praioten in das Protokoll reihte. „Also lassen wir dieses Detail doch fürs erste ruhen und kommen zu dem zweiten eben genannten Thema, dem Geld.“ In die kurze Pause Praiowarts mischte sich das etwas unwillige Raunen von Yosmina Isppernberg-Sommerheide, aber dabei blieb es auch. „Natürlich wird die Unterhaltung eines solchen Ordens den Mitgliedern etwas kosten, aber auch darüber haben wir uns bereits ein paar Gedanken gemacht. Voltan, übernehmt ihr bitte.“, sprach Praiowart weiter.

Der angesprochene setzte ein fröhliches Lächeln auf und schaute gelassen in die Runde, als wollte er nach dem kleinen Zwist eben etwas für ruhigere Gemüter sorgen, was dem Guten Voltan, wie er auch manchmal genannt wurde, auch gelingen sollte, und bestätigte damit seinen Ruf. Dann begann er ganz ruhig mit seinem Beitrag: „Ja, für wahr, das haben wir. Dass uns unsere Sicherheit einiges Wert ist, wissen wir ja nun alle, wo wir doch alle gewillt waren höhere Abgaben dafür zu akzeptieren als man sie verlangte. Und so denkei ich könnte ein jedes Ordensmitglied auch einen überschaulichen Betrag in die Ordenskasse beisteuern bzw. vom vorherigen Sicherheitsbudget umverteilen.“, bei diesen Worten meinte man ein kurzes phexisches Zwinkern am Auge des Junkers zu erkennen. „Wie dem auch sei, dazu würde auch der Ucurianer-Orden seinen Beitrag leisten und auch allendhalben Spenden im Raulsknochener Tempel einsammeln. Das sollte eine gute Grundlage sein. Der Betrag wäre noch festzulegen und soll, in Anbetracht der willkürlich erscheinenden Preise einiger anderer Schutzbeauftragter, nur durch das Einverständnis aller Ordensmitglieder, erhöht werden können. Zudem wird für jeden speziellen Schutzauftrag der dem Orden von außen angetragen wird ein kleiner Obolus abverlangt. Aber auch dies soll sich in Grenzen halten. Dafür dass die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen, soll jedes Mitglied jeweils mindestens einen Ritter oder anderweitig dem Zweck des Orden dienstbaren Helfer abstellen, der ohnehin schon im Sold des Mitglieds steht. Um die Beherbergung des Ordens und die damit verbundenen Kosten und Mühen, wird sich die Junkerin von Raulsfeld kümmern. Sie wird ein Haus hier in Raulsknochen zur Verfügung stellen und als direkte Ansprechpartnerin des noch zu ernennenden Ordensvorstehers zur Verfügung stehen.“ So endete der Junker von Heiterfeld mit seinem Monolog und wartete auf Kommentare.

"Euer Anliegen in allen Ehren", sagte Gerion. "Doch würde es nicht mehr Sinn machen, zu versuchen die Verbrecher zu finden?"

„Natürlich würde dies einen Sinn machen, die Täter sollten ihrem gerechten Urteil zugeführt werden, ohne Frage. Aber bekämpft dies nur die Auswirkungen, nicht aber die Ursache. Unsere Schutzbeauftragten sind nicht vollends fähig ihren Auftrag zu erfüllen und so müssen wir wieder vermehrt selber für unsere Sicherheit sorgen und das tun wir vielleicht zeitweise mit der Ausetzung eines Kopfgeldes und der Verurteilung der Täter, aber dann nehmen vielleicht andere ihre Stelle ein und dem kann entgegengewirkt werden in dem wir unsere Gebiete zusätzlich Schützen, mit einem starken Bund.“, erwiderte Praiowart auf Gerions Einwand.

"Nun, das sehe ich ein, aber wie dem auch sei. So oder so, sollten wir ein Kopfgeld auf diese Mörder und Verleumder aussetzen. Woraufhin Salva Pritessa von Sienen-Folk, Yosmina von Isppernberg-Sommerheide, Rimiona von Heiterfeld, Rudegar von Sturmfels und einige andere sofort laut Zustimmung bekundeten.

„Das schließt sich ja auch nicht aus.“, gab Lomena daraufhin zur Antwort, „Und auch hier kann sich der Orden einbringen, in dem der Orden offiziell dieses Kopfgeld aussetzt, was ihn wahrscheinlich auch schlagartig bekannt machen würde.“

Zustimmendes Gemurmel kam unter Adligen auf, die Stimmung gegenüber dem Orden war positiv.

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