Geschichten:Die Schlacht im Tal der Kaiser - Der Vormittag

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Die Siegesgewissheit der Großfürsten erhielt einen schweren Dämpfer schon wenige Minuten nach Beginn der Bewegung auf dem Schlachtfeld, weil Baron Haduwulf von Falkenstein seinen Bogenschützen nicht den Befehl zum Angriff gab. Im Gegenteil: An seinen Feldzeichen ließ er die bunten Tsawimpel anbringen und tat damit seine Neutralität in dieser Schlacht kund.

Während die Infanterie der Garether vorrückte, blieb der dichte Pfeilhagel aus, mit dem Graf Malwarth gerechnet hatte. Umgekehrt hingegen flogen die Pfeile und holten in der Mitte des Vormittags, als die Reihen bereits im engen Kampf ineinander verbissen warn, das Großfürstenbanner herab, indem Bannerträgerin Rathsamshausen mit einem Pfeil im Hals tödlich getroffen vom Ross rutschte. Angeblich brach unter Sigmans Begleitern ein Streit aus, als der junge Großfürst darauf bestehen wollte, sein Banner selbst zu führen - das wollten ihm die schlachterfahrenen Ritter in seinem Umfeld nicht erlauben. Ein Alrik von Sturmfels ergriff das Banner und hielt es fortan in seinen Händen.

Das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld war in etwa ausgewogen - die Großfürstlichen hatten den Geländevorteil ausgenutzt und standen den Königlichen auch dort im Kräftegelichgewicht gegenüber, wo sie weniger waren. Gerade im Zentrum etwa hatten die Garether mehr Masse ins Feld geführt - denn Marschallin Veriya hatte auf die Bildung einer Reserve verzichtet und all ihre Truppen schon an diesem Vormittag in den Kampf geworfen.

Nach langsamem Vorrücken und taktischen Bewegungen war es zum Aufprall der Schlachtreihen gekommen, die sich ineinander verkeilten und nicht wieder lösten. Für Stunden schien der Kampf zu einem statischen Hauen und Stechen geworden zu sein, bei dem es weder Vor noch Zurück gab.