Geschichten:Die Schlacht im Tal der Kaiser - Fußtruppen und Reiterei

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Im Tal der Kaiser, 4. Efferd 1045 BF

Antara von Waltern war mit dem 1. Banner des Eliteregiments im Zentrum vorgerückt und hatte sich zwischen zwei großen Mausoleen festgebissen. Der Befehl war klar: Kein Stück zurückweichen und die Stellung halten, koste es was es wolle!

Dass der erwartete Pfeilhagel von Seiten der Großfüchse ausgeblieben war, hatte die Hauptfrau mit einer gewissen Verblüffung aufgenommen. Allerdings merkte sie bald, dass es ihrem Banner nicht vergönnt war, weiter vorzurücken. Die Füchse waren vielleicht zahlenmäßig unterlegen, doch sie nutzen das Gelände geschickt aus und hinderten die Kaiserlichen am weiteren Vorrücken.

Nach einer schier endlosen Zeit des hin und hers - für jeden Schritt Raum, den die Kaiserlichen an einer Stelle gewinnen konnten, verloren sie eben jenen Schritt an anderer Stelle - entschied sich die resolute Offizierin für eine andere Taktik. In der Mitte ihrer Einheit ließ sie die Füchse einbrechen um sodann den entstehenden Kessel zu schließen.

Die so abgeschnittenen Füchse wehrten sich zwar wie ein in die Enge getriebenes Tier, waren ob der überraschenden Situation jedoch überrumpelt und agierten nicht mehr als eine Einheit. Dadurch hatten die Gardisten Antaras leichtes Spiel mit ihnen und hätte sie - dank des unverkennbaren Wappens der Familie Zackenberg auf dessen Wappenrock - unter ihren Feinden nicht den schwarzhaarigen, leicht gerüsteten Ritter als einen Verwandten des perricumer Heermeisters erkannt, so wären von der Offizierin wohl keine Gefangenen gemacht worden. Immerhin war Antara nie wirklich warm mit den Idealen der Großfüchse geworden: Zu aufrührerisch und viel zu abgehoben. In ihren Augen waren das alles verklärte Idealisten, Spinner, die unter dem Deckmantel vermeintlicher Ideale ihre aufwieglerischen Ideen verbreitet hatten. Nun konnte die Adlige Ihnen endlich zeigen, wie die Realität aussah!

“Na schau mal einer an! Wenn das nicht der verlorene Zacken ist!”, rief sie durch den Schlachtenlärm und bedeutete den Gardisten, welche dabei waren, den Kessel zu säubern, innezuhalten. Der Angesprochene ließ sein Schwert sinken und zog den verbeulten Helm vom Kopf. Sein Blick war säuerlich, ermattet und glasig, man sah ihm die Strapazen an, durch die er während der letzten Stunden der Schlacht gegangen war. Der Waffenrock war zerschlissen und blutgetränkt; so wie Ardur aussah, wohl eine Mischung aus Eigen- und Fremdblut.

“Ich denke, Euer Kampf ist hier und jetzt vorbei, hoher Herr von Zackenberg!”, rief sie in den Kessel und passend dazu begann die Goldene Lanze damit, in das Zentrum vorzustoßen. Durch ihr lautes Rufen, das selbst über den Schlachtenlärm hinweg gut zu vernehmen war, bekamen auch die verbissen kämpfenden Fußtruppen im Zentrum mit, was ihnen - oder ihren Gegnern - blühte.

Ardur blickte sich nach hinten um und sackte entmutigt auf die Knie. Seine Mitstreiter taten es ihm gleich und wurden von einer Hälfte der Elitegardisten gefangengesetzt, während der Rest unter der Führung ihrer Hauptfrau weiter vordrang. Jetzt, wo die Lanze das Zentrum aufsprengte, sahen die Kaiserlichen ihre Zeit gekommen.

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Fenwir von Kelsenstein hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst in die Schlacht zu reiten! Als Feldkassenmeister war des Rittmeisters Platz strenggenommen im Feldlager, doch den für seine unvergleichliche Ruhe bekannten Mann hatte eine gewisse Unruhe gepackt, je näher die Schlacht gekommen war.

Es hatte auch nicht viel gebraucht, um den Kronvogt davon zu überzeugen, dass Fenwir mehr auf dem Schlachtfeld als im Feldlager von Nutzen war. Ehe er sich versehen hatte, wurde ihm das Kommando über eine Lanze gegeben.

Und so ritt der Feldkassenmeister in den Reihen der Reiterinnen der linken Flanke und spürte eine Genugtuung, die er bisher nicht kannte. Er blühte regelrecht auf und führte seine Lanze ebenso sicher wie tödlich über die Gräber der Ministerialen und der Kaiserfamilie hinweg. Dank ihrer leichten Rüstungen waren die Reiterinnen schnell und wendig, weswegen sie durch die Grabmäler sowie Mausoleen in ihrer Bewegung wenig eingeschränkt wurden.

Trotz seiner Begeisterung für die Schlacht und ihren ganzen Abläufen - glich eine Armee doch in den Augen Fenwirs einem übergroßen Wesen und das Aufeinandertreffen zweier Streitkräfte einem Tanz ebenjener - hatte der Rittmeister allerdings nie den Rest der Reiterei aus den Augen verloren, weshalb ihm auch schnell gewahr wurde, dass Albur von Mersingen in arge Bedrängnis geriet! Die Reiterinnen unter dem Kommando Schallenbergs hatten es geschafft, den Elfenfreund aus Dornensee von seinen Leuten abzuschneiden und waren drauf und dran, ihn festzusetzen!

Sofort wendete Rittmeister von Kelsenstein seine Lanze und stieß in den rückwärtigen Raum vor, um seinem Kommandeur beizustehen. Einige kaiserliche Lanzenführerinnen erkannten sowohl seinen Plan als auch den Grund für sein Handeln und schlossen sich dem Nebachoten an. Mit der geballten Kraft der unter dem Kommando des Kelsensteins stehenden Ritterinnen und Grenzreiterinnen, konnte dem in Bedrängnis geratenen Befehliger der linken Flanke entscheidend geholfen werden.

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Durch ihrer beider Leistung während der Schlacht gerieten sowohl Antara von Waltern als auch Fenwir von Kelsenstein in die Aufmerksamkeit der perricumer Heerführung. Kurz nach der Rückkehr der Truppen in die Markgrafschaft verlieh der Heermeister, im Namen des Markgrafen und des Reichs, sowohl der Hauptfrau als auch dem Rittmeister die Kaiser-Raul-Schwerter in Bronze. Allerdings nicht für ihre Leistungen in Garetien, sondern bei der Hauptfrau für ihre Rettung eines markgräflichen Steuerzuges im südlichen Weißbarûn vor einem Gebiergslöwen und bei Rittmeister von Kelsenstein für das Auffinden einer Regimentskasse, welche kurz vor Haffax' Landung in den Trollzacken verloren ging.

Meisterinformationen (markieren zum Anzeigen):

Selbstredend stellt weder das Retten eines Steuereintreibers vor Berglöwen, noch das Auffinden einer alten Regimentskasse, deren Inhalt überschaubar gewesen sein dürfte, eine Leistung da, welche mit den Kaiser-Rauls-Schwerter in Bronze zu honorieren ist. Weshalb diese vorgeschobenen Gründe genutzt wurden, lässt Raum für Spekulation.