Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 13

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Dramatis personae:


Burg Leihenbutt, 12. Rondra 1032 BF, abends

Simiona und Claudio saßen gerade beim Abendmahl – es gab köstliche Gänsekeulen in Weinsoße - am langen Tisch im Esszimmer der Burg, als Bartholomäus unangekündigt hereinkam. Claudio war über die Störung des finsteren Mannes sichtlich verärgert, doch die Comtessa blickte ihn gespannt an. „Und? Gibt es was Neues?“ „Wenig Gutes, fürchte ich“, antwortete der Schwarzmagier mit rauer Stimme. „Meine Gotongis haben mir berichtet, dass die Schlacht bei Wegfeld verloren wurde. Von unseren Söldnern hat nicht mal ein Fünftel die Schlacht überlebt.“

„Was? Unmöglich! Deine Dämonenviecher müssen sich irren!“ brauste Claudio auf und warf die Gabel hin. Simiona aß hingegen ruhig weiter. Wenn sie durch diese Nachricht beunruhigt worden war, ließ sie es sich nicht anmerken. „Contenance, Claudio! Wie sischer weißt Du das, Bartholomäus?“

Der Angesprochene entgegnete: „Meine Quellen sind zuverlässig. Momentan lecken sie ihre Wunden in Wegfeld. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie hier sind.“

„Und Varena?“ fragte Simiona.

„Die Mersingerin ist tatsächlich mit ihrem Drachen aufgetaucht und hat Eures Gemahls Nachhut angegriffen, wie geplant. Als sie dann aber von Mersinger Rittern gestellt wurde, hat sie das Hasenpanier ergriffen und ist in den Reichsforst geflohen“, berichtete der Magier.

Simiona machte eine verächtliche Miene. „Was `ätte man auch anderes von dieser Wildermark-Schlampe erwarten können.“ Sie aß noch ein Stück vom Gänsebraten und wischte sich den Mund ab. „Wie `och sind die Verluste des Gegners?“

„Beträchtlich, Comtessa. Aber da Nimmgalfs Truppen den unseren rein zahlenmässig deutlich überlegen waren, sind immer noch viele davon einsatzbereit.“ „Was ist mit von Eslamsbrück? Er `atte Befehl, Nimmgalf das Schwert abzujagen.“

Bartholomäus schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, auch das hat nicht geklappt. Von Eslamsbrück starb durch die Hand Deines Gemahls!“

Simiona senkte den Blick und besann sich eine Weile. Dann erhob sie sich und blickte die anderen entschlossen an. „Diese Niederlage war kaum zu vermeiden. Isch `atte zwar ge`offt, dass unsere Söldner etwas länger dursch`alten würden, aber jetzt ist es nun mal gesche`en. Bien, wir wussten alle, dass sie eines Tages kommen würden. Lasst alle verbleibenden Truppen auf die Burg bringen. Auch die aus der Stadt. Sagt Jandor und Roderik Bescheid. Sie sollen die Geschütze vorbereiten, und ebenso die besondere Munition. Wir werden ihnen einen Empfang bereiten, den sie nischt so schnell vergessen werden! Wenn isch erst die Trollklinge in Händen `alte und damit die Möglischkeit `abe, einen Weg zu Kerb`old dem Ketzer zu finden, wird dies alles `ier völlig bedeutungslos sein. Dann endlisch werden wir den Lohn für all die Mü`en er`alten. Vergesst das nischt.“

Die beiden Männer nickten und entfernten sich. Auch Simiona verließ den Raum. Es gab noch einiges vorzubereiten und die Zeit war denkbar knapp.