Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 12c

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Dramatis personae:


Wegfeld, 12. Ron. 1032 BF


Mit festem Schritt folgten Irberod von Leustein und sein Sohn Randolph der Infanterie, die wiederum der Reiterei nacheilte. Beide hatten neben ihrer normalen Bewaffnung große Weidener Langbögen dabei.

Den beiden folgten vier Waffenknechte mit großen Schilden. Missmutig beobachtete Irberod wie die Kavallerie in den Hinterhalt des Gegners geriet und quittierte das mit einem leichten Kopfschütteln. Als sie dann etwa zweihundert Schritt von der Palisade entfernt waren, gab Irberod das Zeichen anzuhalten. Ohne das Dorf aus den Augen zu lassen gab er seine Anweisungen.

"Ihr Vier habt die Aufgabe die gegnerischen Schützen genau zu beobachten, sollte einer auf uns schießen, gebt ihr Deckung mit den Schilden und warnt uns dann, nicht umgekehrt. Mein Sohn und ich werden die gegnerischen Schützen ins Visier nehmen: Zuerst die Armbrustschützen, dann die Langbogen- und zum Schluss die Kurzbogenschützen! Verstanden?"

"Jawohl!"

"Ja, Herr Vater"

Irberod ging noch ein paar Schritte nach vorne. Sein Sohn nahm neben ihm Aufstellung während die anderen vier sich ein paar Schritt weiter vorne positionierten. Irberod nahm einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne. Sein Sohn tat das gleiche. Sorgsam prüfte er den Wind hier vor Ort. Seine Augen suchten ein Ziel: Einen gegnerischen Armbrustschützen. Irberod zielte sorgfältig. Währenddessen sah er die beiden Männer der Baronin Tahlmare, und für einen kurzen Augenblick dachte er darüber nach, ob er nicht einen Zielwechsel vornehmen sollte; und wenn sie an deren Stelle dagewesen wäre, hätte er nicht weiter darüber nachgedacht. Unfälle können in einer unübersichtlichen Schlacht passieren. Er konzentrierte sich wieder aufs Ziel, schätzte die Entfernung ab und erhöhte entsprechend den Schusswinkel. Dann lies er den Pfeil von der Sehne schnellen.

Der Söldner hatte sein Ziel fest vor Augen, hier in der teilweisen Deckung fühlte er sich sicher. Mit seiner schweren Armbrust zielte er auf einen der prächtig gekleideten Ritter, wahrscheinlich einer der Anführer. Er war sich sicher, dass sein Bolzen die Rüstung durchschlagen würde. Das Gift würde dann den Rest erledigen. Da der Bolzen mit seinen Zeichen versehen war, wäre das Hab und Gut dieses Ritters ihm als Beute zugesprochen worden. Er nahm noch einmal kurz die Finger vom Abzug um sie durch kurzes Fingerspiel zu entspannen. Dann kniff er das eine Auge zu, um sein Ziel aufs Korn zu nehmen.


Er wollte seinen Finger wieder am Abzug legen, als plötzlich sein Blick versperrt wurde und ein kurzer Schmerz durch seinen Kopf raste. Noch ehe er begriff, dass ein großer Pfeil durch sein offenes Auge in seinen Kopf drang, war er tot.

"Guter Schuss Herr Vater!"

"Geht so, ich hatte vor, seine Kehle zu treffen. Nun ja ... du bist dran mein Sohn."


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Iolaos von A'Leustein dylli Teremon und Albin von Binsböckel standen mit ihren sechs Söldnern zusammen. Albin gab die letzten Anweisungen: "Wie wir es trainiert haben, gehen wir folgendermaßen vor: In Formation führen wir in einem Zyklus nach jedem Angriffsmanöver zwei Defensivmanöver durch. Nach jeweils fünf Zyklen wird im folgenden Zyklus das Angriffsmanöver ausgelassen und es werden drei Defensivmanöver durchgeführt. Iolaos wird die Kommandos geben. Somit sollten wir in der Lage sein dass gegnerische Schützenfeuer zu überstehen und trotzdem auszuteilen." Das Donnern von Pferdehufen unterbrach ihn. Er sah wie die Reiterei zum Angriff überging, die Infanterie hinter sich lassend. "Auf geht es Leute!" wies Albin die anderen an und sie stürmten mit nach vorne.

"Während sie rannten fragte Albin Iolaos: "Was ist?" Iolaos entgegnete und deutete dabei auf die Reiterformation: "Ein horasischer Feldkomandant als Gegner hätte sein Glück bei einem solchen Reiterangriff gar nicht fassen können, eventuell werden wir gleich was zu sehen bekommen!" "Ich hoffe Du hast Unrecht!" entgegnete Albin und sah, dass dem nicht so war. Kurz bevor sie die feindliche Infanterie erreichten, warf Albin ein Blick nach hinten. Dort sah er Irberod mit einem schussbereiten Langbogen, der in seine Richtung zielte. Der Pfeil löste sich und Albin erkannte, dass der Pfeil über ihm hinweg fliegen würde. Albin dachte bei sich: "Eigentlich müsste mir klar sein, dass Irberod in dieser Situation seine Rachegedanken zurückstecken würde. Im Übrigen muss ich verrückt gewesen sein, mit ihm zu wetten wer am Ende des Tages mehr Feinde erschlagen hat. Tja, da war wohl ein Becher Starkbier schlecht gewesen." Zusammen mit den anderen Infanteristen prallten sie in die gegnerischen Söldner hinein.


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Die Schlacht um Wegfeld war vorbei. Erschöpft ließen sich Albin, Iolaos und ihre Söldner sich im Schatten eines der Häuser Dorf nieder und tranken gierig aus ihren Feldflaschen. "Das Training hatte sich bezahlt gemacht", dachte Albin bei sich. Sie alle hatten Verletzungen erlitten aber keiner war zu Boron gegangen. Albin war gerade ein wenig weggedämmert, als eine kräftige Stimme ihn wieder in die Gegenwart zurückholte:

"Herr von Binsböckel, Phex war anscheinend mit Euch, dass ich Euch hier wohlbehalten sehe."

"Werter Herr von Leustein, wie ich sehe, haben euer Sohn und Ihr den Tag auch gut überstanden."

"In der Tat, das haben wir. Wie habt Ihr abgeschnitten?"

"Wenn Ihr es unbedingt wissen wollt!", Albin nannte ihn die Zahl.

"Tja, dann habe ich wohl für heute gewonnen, ich habe noch keine genaue Zahl. Aber soweit ich das überblicke ..."

"Schon gut, schon gut, ihr habt gewonnen."

"Schön, dass Ihr es einseht, aber das Schicksal gibt euch die Chance für eine Revanche. Wir sehen uns!"

"Ja wir sehen uns, geht mit den Göttern ...", den zweiten Teil verkniff sich Albin.

Albin stand auf und gab Iolaos einen kurzen Kick. "Aufstehen, wir sollten uns um Unterkunft bemühen bzw. ", er schaute sich um", einen guten Lagerplatz suchen und finden, ehe es andere tun."


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"Vater, warum müsst ihr den Herrn von Binsböckel so reizen?"

"Mein Sohn", erwiderte Irberod während bei den toten Schützen die Pfeile von ihm und seinen Sohn suchte, "wer gereizt ist, konzentriert sich nicht voll auf die Ereignisse um sich herum und das kann in einer Schlacht sehr tödlich sein."

"Vater, ich hatte den Eindruck, dass er eher genervt als gereizt ist."

"Mein Sohn auch das kann ablenken, und im falschen Augenblick ... Aber lass uns unser Lager aufschlagen. Was ich gesehen habe reicht mir. Wir haben tatsächlich mehr Feinde erschossen als Albin und seine Leute erschlagen haben."



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12. Ron 1032 BF
Leusteiner Allüren
(K)eine Gefangene!


Kapitel 17

Beim Abendmahl
Autor: Tahlmare