Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 15

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Dramatis personae:


Wegfeld, 12. Ron. 1032 BF, abends

Die Schlacht war vorüber. Die Verbündeten hatten gesiegt. An ein Weiterziehen noch am selben Tag war nicht zu denken, daher hatte man beschlossen, im Dorf Wegfeld zu rasten. Nun war es an der Zeit, die erlittenen Wunden zu lecken und sich von den bisherigen Strapazen zu erholen, denn der Weg nach Leihenbutt stand ihnen noch bevor. Schon hatte das Werk der Feldscher und Wundärzte begonnen, welches oftmals beinahe ebenso blutig vonstatten ging, wie die Schlacht selbst. Beim kleinen Perainetempel des Dorfes hatte man auf Nimmgalfs Befehl hin ein provisorisches Lazarett errichtet. Nachdem er versorgt und halbwegs wieder zu Kräften gekommen war, hatte der Heerführer Anweisung gegeben die Gefallenen zu beerdigen. Während die toten Söldner zusammen in einer großen Erdgrube nahe am Reichsforst verscharrt wurden, und die eigenen Gefallenen gemeinsam mit den toten Dörflern auf dem Boronager am Dorfrand begraben wurden, der dafür gehörig erweitert werden musste, sollte einigen Helden der Schlacht ein Ehrenbegräbnis zu teil werden. Bis zum Abend hatten die Grabarbeiten angedauert. Zusätzlich waren fünf Scheiterhaufen errichtet worden, um die sterblichen Überreste von Hauptmann Friedward von Plötzingen, Ritter Balduin von Byrkenweiler, Ritter Wilrath von Mersingen und anderen herausragenden Streitern auf Seiten der Verbündeten dem Feuer zu übergeben.

Nimmgalf ließ es sich nicht nehmen, vor den bis auf die Schwerverletzten vollständig versammelten Truppen eine ergreifende Abschiedsrede zu halten, in denen die Heldentaten der Gefallenen gewürdigt wurden, nachdem Hochwürden von Eslamsgrund und seine Exzellenz von Aarenstein als höchste anwesende Geweihte stellvertretend für einen Boroni die Toten zur letzten Ruhe gebettet und einen Grabsegen gesprochen hatten. Zuletzt trat Nimmgalf an den Scheiterhaufen seines Hauptmanns, der beim heldenhaften Angriff der Reichsforster Liga gefallen war.

„Friedward von Plötzingen! Wir sind hier versammelt, um von Euch, und den vielen anderen Gefallenen aus unseren Reihen Abschied zu nehmen. Mögen die Flammen Euch auf Eurer letzten Reise begleiten, und dem Totenvogel Golgari ein sicheres Geleit über das Nirgendmeer geben.

Ihr habt mir jahrelang treu gedient. Habt keinen meiner Befehle verweigert, so schwer sie zu erfüllen auch waren, und mir stets mit Rat und Tat beiseite gestanden. Euer Tod ist für uns und unsere Sache ebenso wie für Eure Angehörigen ein schwerer Verlust. Und es wird lange dauern, bis jemand Euch ersetzen kann. Vielleicht geschieht dies niemals.“ Er machte eine Pause.

„Friedward, Ihr ward für mich mehr als nur ein Offizier, mehr als nur ein treuer Gefolgsmann, mehr als nur ein Kamerad. Ihr ward für mich… ein Freund. Lebt wohl, alter Freund. An Rondras langer Tafel werden wir uns wiedersehen!“

Anschließend zündete er mit einer brennenden Fackel das Holz von Hauptmann von Plötzingens Scheiterhaufen an. Das dünne Reisig lies die Flammen schnell hochschlagen. Nimmgalf trat ein paar Schritte zurück. Nun brannten auch die anderen Scheiterhaufen, die von anderen Streitern angesteckt wurden, ein jeder von einer Ehrenwache aus zwölf gen Alveran erhobenen Schwertern flankiert, welche vom aufkommenden Wind umweht wurden.

Tsaiane trat an seine Seite, Tränen standen ihr im Gesicht. Auch sie hatte mit Friedward einen guten Freund verloren. „Der heutige Tag hat uns viele gute Männer und Frauen gekostet, Nimmgalf“, sagte sie leise, damit keiner die Vertraulichkeit mitbekommen sollte.

„Zu viele!“ nickte er traurig. „Ich bete zu den Göttern, dass Ihr Opfer es wert war. Und darum uns vergeben, falls wir dennoch scheitern sollten.“ Eine Weile lang schwiegen sie, während nur das Prasseln der Feuer zu vernehmen war. Ein Hornist und ein Trommler spielten einen Ehrengruß zum letzten Geleit.

„Aber wir werden nicht scheitern. Das schwöre ich bei den Zwölfen!“ beschloss er.



“Place my body on a ship

And burn it in the sea!

Let my spirit rise

Valkyries carry me.

Take me to Valhalla

Where my brothers wait for me!

Fires burn into the sky

My spirit will never die!”



Manowar – Swords in the Wind.




 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Waldstein.svg   Wappen Baronie Leihenbutt.svg   Wappen Junkertum Rabenfelde.svg   Wappen Familie Wegfeld.svg  
 Dorf.svg
 
Autor: IBa