Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 10

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Dramatis personae:


Schlacht bei Wegfeld, 12. Ron. 1032 BF

Zufrieden beobachtete Nimmgalf, wie die Streiter der Verbündeten so nach und nach die Oberhand gewannen. Er hatte die Reste der Kavallerie der Reichsforster Liga sammeln und in Sicherheit bringen können. Von seinem taktischen Rückzugspunkt aus versuchte er nun so viele Informationen wie möglich über das Schlachtengeschick zu erhalten. Im Westen hatten die Streiter der Waldsteiner Ritter viel an Boden gut gemacht, und die Söldner arg in die Defensive gedrängt, auch der Wachturm schien schon beinahe durch die Waldsteiner Wölfe eingenommen zu sein – jedenfalls hatte der Beschuss aufgehört. Infanterieeinheiten – darunter einige Freiwillige aus dem Kosch und aus Greifenfurt - waren durch das zerstörte Tor ins Dorf vorgedrungen und machten dort den Bogenschützen auf den Palisaden den Garaus, auch hier schien die Lage unter Kontrolle zu sein. An der Ostseite tobten allerdings heftige Kämpfe, sowohl die Ritter vom Zornesorden als auch die Mersinger Ritter hatten sichtlich Mühe, sich gegen die Drachengarde und die Bogen- und Armbrustschützen auf der Palisade zu behaupten.

Gerade wollte Nimmgalf Befehl geben, die Ostflanke mit der Nachhut zu verstärken, als von hinten ein infernalisches Brüllen zu vernehmen war, und Tsaiane von Talbach herangestürmt kam: „Die Nachhut wird angegriffen. Ein Drache wurde gesichtet!“

Nimmgalf wandte sich um und konnte kaum glauben was er sah. Aus den Tiefen des Reichsforstes waren urplötzlich weitere Söldlinge aufgetaucht. Die Anführerin ritt auf einem fünf Schritt langen Drachen, der Feuer spie. Sie trugen ein Banner, welches er nur allzu gut kannte von einer Begegnung, die schon über zwei Jahre zurücklag: es war das Banner Varenas von Mersingen, der Wildermark-Kriegsfürstin, deren Horden er im Hesinde 1029 BF in der Schlacht von Puleth geschlagen hatte.

Diese fielen nun über die Waldsteiner Grafengarde, den karmalen Teil der Bannstrahler und die restlichen bislang nicht in der Schlacht beteiligten Freiwilligen her, die ihnen zahlenmässig deutlich unterlegen waren.

„Bei den Niederhöllen! Das muss diese ruchlose Varena von Mersingen mit ihren Schergen sein!“ rief Nimmgalf. „Seit wann steht sie im Bunde mit der Verräterin in Leihenbutt? Jetzt ist es umso ärgerlicher, dass wir sie damals bei der Schlacht um Puleth nicht erwischt haben. Aber vielleicht haben wir ja diesmal die Gelegenheit dazu.“

Das Auftauchen der Verstärkung machte dem Gegner Mut und sorgte für Verwirrung bei den Verbündeten. Nimmgalf befahl, dass ein Teil der Truppen auf der Westflanke abgezogen werden sollte, um die Nachhut zu entsetzen, und schickte einen berittenen Boten los. Doch noch bevor der Befehl die zuständigen Offiziere erreicht hatte, lösten sich die Mersinger Ritter aus dem Kampf im Osten. Offensichtlich wollte Welfert diese „Familienangelegenheit“ persönlich regeln.

„Schlachtreihen halten, Welfert, verdammt!“ fluchte Nimmgalf innerlich. An der Ostflanke wurde es jetzt mehr als brenzlig. Schon waren die Zornesritter in der Defensive. Nimmgalf konnte Adran von Bredenhag und Alfred Beradje um das Banner des Zornesordens ausmachen, die sich in einem verzweifelten Abwehrgefecht gegen eine jetzige Übermacht Drachengardisten befanden. Ein besonders herausragender Kämpfer – offensichtlich der Anführer – ließ seine beiden Ogerschellen wirbeln und tötete einen weiteren Ordensritter mit schweren stachelbewährten Stahlkugeln. Nimmgalf konnte sich nicht an den Namen des Ritters entsinnen, war sich aber sicher, dass es sich bei diesem um einen Geweihten der Herrin Rondra handelte.

Wild fochten die Streiter um den Großmeister und den Leutnant den Abwehrkampf gegen den übermächtigen Gegner. Dicht hatten sie versucht die Formation zu halten, so dass jeder den anderen mit Deckung versah. Doch der Druck war zu groß. Als noch weitere Streiter der Herrin Rondra fielen, öffneten sich auch die ersten Lücken. Wie lange würde das Banner des Heiligen Zorns noch über der Schlacht wehen?

Nimmgalf zögerte keine Sekunde. „Wir werden den Zornesrittern beistehen! Reichsforster Liga zum Angriff!“

Die Schwerter gezückt preschten Nimmgalfs verbliebene Schlachtreiter todesmutig erneut in die Schlacht, um mit dem Feind die Klingen zu kreuzen.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Waldstein.svg   Wappen Baronie Leihenbutt.svg   Wappen Junkertum Rabenfelde.svg   Wappen Familie Wegfeld.svg  
 Dorf.svg
 
Autor: IBa