Geschichten:Die Schicksalstjoste - Teilnehmende und die Paarungen

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Silkwiesen, 09. Travia 1044 BF

Es hatte tatsächlich funktioniert, zumindest bis hier hin. Nimmgalf betrachtete die Bahn, die er mit einigen Getreuen, Handwerkern UND sogar einigen Kaisermärkern gemeinsam errichtet hatte. Der Gedanke an ein Ende der monatelagen Fehdehandlungen durch die Tjoste brachte wieder etwas mehr Normalität mit sich. Zumindest hier, andere Reichsforster und Kaisermärker hatten sich im Zwist von den ihren abgewandt, ob der Lösung per Tjost. Doch war diese von Graf Drego und vom problembeladenen "Nachfolger" des just verstorbenen Markvogts Barnhelm höchstselbst autorisiert worden, was dem Ganzen einen noch größen Hauch von Schicksal vermittelte. Auch wenn Graf Drego immer noch angesäuert war darüber, dass man ihn von einer Teilnahme abgeraten hatte. Im Norden Reichsforsts, hauptsächlich in Rallerspfort und Randersburg, sowie Waldfang allerdings war dies - wie Nimmgalfs Schreiben - wohl nicht recht angekommen, dort beharkten sich Forster und Märker weiterhin, auch wenn ihre Kapazitäten nur noch wenig hergaben. Umso mehr hörte man auch, dass im Namen der Königin Truppen aus Perricum dorthin auf dem Weg waren, um für Ruhe zu sorgen, zumal dort auch ein kaiserliches Lehen involviert war. Der Hirschfurtener Baron bedauerte dies zutiefst, hatte er sich doch eine Gesamt-Reichsforster Lösung erhofft.

Er überprüfte die Planken und die Schranken, alles wirkte solide und einem solchen Anlass angemessen. Er schaute vom Platz weg zu den sich mehrenden Zelten, die letzten Teilnehmer waren eingekehrt, und die Banner der Kaisermärker und Reichsforster Edlen duellierten sich bereits in Wind. Es war soweit. Er besah sich wer gekommen war und wer sich gemeldet hatte, um das Schicksal in der Tjoste zu fordern.

  • Er selbst, Nimmgalf von Hirschfurten, würde dieses mal allerdings nicht selbst als einer der 12 Streiter Reichsforsts in die Schranken reiten, darauf hatten die Kaisermärker bestanden. Dabei dachte er daran wie er einst gefragt wurde: "Ohne Euer Pferd, Eure Rüstung und Eure Lanze - was seid Ihr dann noch?" Und er geantwortet hatte: "Baron, Familienoberhaupt, Heermeister, Bundesbruder und ... berühmt! Und was seid Ihr?" Jetzt war er auch noch der Initiator der Schicksaltjoste.

Für die Reichsforster blieben also:

  • Nimmgalf ließ seine Blicke schweifen und erblickte er das Banner seines Neffen, Ritter Berulf von Hirschfurten, der sich in der Tjoste beweisen und sich für den Tod seines Vetters Fredalf rächen wollte.
  • Der Veteran Ortwin von Hirschfurten, ehemaliger Panthergardist und Vetter des Barons von Blauenburg, zudem Gemahl von seiner Nichte Sylphia, war ebenso erschienen wie
  • seine langjährige rechte Hand Tsaiane von Talbach, Junkerin, Rittmeisterin, Kavallerieausbilderin und sehr erfahrene Schlacht- und Turnierreiterin, die sein vollstes Vertrauen genoss.
  • Dazu seine Bundschwester und Freundin Melina von Ehrenstein, die ohne zu zögern dem Aufruf gefolgt war, auch wenn sie genaugenommen nun wieder Eslamsgerunderin war.
  • Ebenso Pfortenritterin war Tsaiana von Waldfang-Angerwilde aus Waldfang eingetroffen. Der schönen Baronin war der Krieg zuwider, sie kämpfte hier für den Frieden.
  • Die Wimpelchen seines Bastardsohns Theomar von Baerwacht wehten weiter hinten etwas verhalten. Theomar sah endlich seine Chance gekommen, sich in den Augen seines Vaters zu beweisen.
  • Und auch sein ehemaliger Knappe Ritter Merowin von Rosshagen war hier auf der Suche nach Ruhm und Ehre in der Tjoste.
  • Die junge Rondrageweihte Alwene von Grenstade hingegen hoffte, dass die ritterlichen Ideale stets bzw. wieder hochgehalten würden, und trat dafür selbst auch für Reichsforst an.
  • Ihre Mutter Ira von Grenstade, eine resolute Kriegerin in fortgeschrittenem Alter, war ebenfalls erschienen, um sich für die Verwüstungen in ihrer Edlenherrschaft Nordingen zu revanchieren.
  • Ihre Lehnsherrin, die siegessüchtige Kordara vom Berg wiederum suchte vor allem den Kampf gegen den Feind und Selbstbestätigung durch den Sieg. Das war leider auch ihre einzige Freude im Leben.
  • Radegund von Luring-Cronenfurt aus Schwollau würde ebenfalls für den Reichsforst antreten, der Fuchsritter sah dies wie seine Rudelkumpanen auf der anderen Seite als einen Beitrag zur Ritterlichkeit und Neutralität in diesem Konflikt. Der Fuchsprinz höchstselbst sollte sie dafür geschickt haben.
  • Als letzter Streiter wollte Drego von Luring, der Graf von Reichsforst höchstselbst, für Reichsforst in die Schranken reiten, was ihm aber von allen ihm nahestehenden Beratern tunlichst wieder ausgeredet worden war. An seiner statt ritt etwas überraschend seine Schwester Lechmin von Luring für Reichsforst, die über viel Erfahrung in Turnieren verfügte und ganz nach ihrem ritterlichen Vater kam.

Auf der anderen Seite des Feldes flatterten die Banner der Kaisermärker die sich durch die folgenden Streiter vertreten ließen:

  • Zuallererst war da Glaubert von Eschenrod, der Fuchsritter mit dem Eichhörnchen und war ein brillanter Turnierreiter, und wenn Nimmgalf es auch nicht zugeben mochte, vermutlich ebenbürtig mit ihm und ein echter Ehrenmensch.
  • Das Terrrierbanner von Lamea von Teckelwitz, einer Junkerin vom Sturmflug-Orden, bissige Jägerin und gut mit der Lanze, wehte gleich neben dem des Eschenroders.
  • Und auch seine persönliche Fehdefeindin, Elissa von Vairningen, auch eine Fuchsritterin, hatte sich wie angenommen nicht dem Duell entziehen können. Dabei hatte sie nicht mal eine klassische Ritterausbildung. Erst in der Fehde, als Bluthund, war sie zur Ritterin geschlagen worden.
  • Eine eher ungewöhnliche Kontrahentin war Kalmira Pfundt von Pfundtern, eine füllig-kräftige Junkerin mit berüchtigtem linken Haken und gewisser Kaltschnäuzigkeit, die dennoch recht ehrvoll und von treuer Gesinnung sein sollte.
  • Daneben wirkte Alabrecht von Perainenhold, ein Storchenbündler und feinfühliger, bodenständiger Junker irgendwie beinahe fehl am Platz, er hatte seine besten Jahre auch schon hinter sich, doch wollte sich wohl nochmal beweisen.
  • Ganz anders war Praionna von Isppernberg, eine selbstbewusste Ritterin, deren Familie zu den Fehdegewinnern gehörte, mit entsprechendem Auftreten. Sie schien unter den Kaisermärkern auch nicht unumstritten zu sein, und konnte besonders nicht so gut mit
  • Rimiona von Heiterfeld, eine gewichtige Junkerin und Ritterin mit innerer Ruhe. Diese wollte sich von einigen hartnäckigen Gerüchten aus dem Blutigen Jahr reintjosten, unteranderem, dass sie Duelle immer andere für sich auskämpfen ließ. Um das Gegenteil zu beweisen war sie extra hierher angereist.
  • Auch Hasrolf von Trenck, ein zackiger und etwas vorschneller Ritter und Junker, kam auch mit einem Wunsch, die vielen Gefallenen seiner Familie in der Fehde auf dem Turnierfeld zu rächen. Ein feister Kerl.
  • Was man nicht von Alvo von Agur behaupten konnte, dieser war ein Ritter und Rechtsgelehrter mit selbstgefällig-gelassenem Auftreten.
  • Auch Leomelia vom Berg, eine mürrisch-ungeduldige Jungritterin mit Glatze und festem Blick, wirkte er eher ungemütlich und man sah ihr an, dass sie siegen wollte.
  • Der Vertreter für Gerion von Keres, Ugdalf Greifwin vom Berg, war unpassenderweise eher Minnesänger als Ritter, dennoch mit genug Selbstbewusstsein um hier anzutreten.
  • Und um die 12e voll zu machen kam Leomar von Weyringhaus-Ruchin hinzu, Raulsmärker Baronet, Ritter, Soldat, Kavallerist, ebenso von Phex wie Rondra begünstigt, mit gewissem Schalk im Nacken. Er hatte seit seinem Alleingang am Ende Peraines 1043 BF einen gewissen Ruf weg.


Nimmgalf nahm sich und die seinen hier als die Rechtschaffenen wahr, die Kaisermärker Gesichter empfand er alle als abgeklärt und zwielichtig. Das hatte die Fehde mit sich gebracht, Misstrauen. Aber diese Tjoste sollte das ein für alle mal klären.

An diesem Ort, an den Nimmgalf so viele gute wie schlechte Erinnerungen hatte, viele davon hatten sich in sein Gedächtnis gebrannt, und dieses Turnier würde sich hinzugesellen. So schaute er den Geweihten an diesem geschichtsträchtigen Ort über die Schulter, wie sie an der improvisierten Tafel die Paarungen festlegten, Phex entscheiden lassend, während sich einige namenhafte Zuschauer an den Seiten der Bahn einfanden.

Die verbissene Leomelia von Berg würde interessanterweise gegen ihre nicht weniger siegeswillige Anverwandte Kordara antreten müssen. Die anderen Paarungen waren:

  • Tsaiane von Talbach gegen Leomar von Weyringhaus-Ruchin, ein Duell der Kavalleristen
  • Praionna von Isppernberg gegen Melina von Ehrenstein
  • Ortwin von Hirschfurten gegen Ugdalf vom Berg
  • Alvo von Agur gegen Tsaiana von Waldfang-Angerwilde
  • Lamea von Teckelwitz gegen Radegund von Luring-Cronfurt
  • Alwene von Grenstade gegen Alabrecht von Perainenhold
  • Ira von Grenstad gegen Hasrolf von Trenck
  • Glaubert von Eschenrod gegen Berulf von Hirschfurten
  • Rimiona von Heiterfeld gegen Merowin von Rosshagen
  • Lechmin von Luring gegen Kalmira Pfundt von Pfundtern
  • die verhasste Elissa von Vairningen war seinem Bastard Theomar zugelost worden, er würde seine Schwierigkeiten mit der tückischen Streiterin haben.


Es war also soweit. Nimmgalf warf ein Stoßgebet gen Alveran, auf dass diese Tjoste es richten würde. Wenn nicht, würden die Perricumer ihre Blicke nicht nur gen Norden der Grafschaft richten. Es musste also gelingen. Nimmgalf hoffte, dass er die richtige Wahl getroffen hatte, er war bereit für die Tjoste seines Lebens.