Geschichten:Der Plan des alten Löwen – Epilog

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Burg Leuental, Junkertum Leuental, Baronie Linara 12. Travia 1036 BF zur Boronstunde am Vormittag

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen traf sich eine Trauergemeinde, um einen Leustein in die Familiengruft zu bringen.

Vorne bei den Trauergästen fanden sich die Witwe mit ihren Kindern. Die nächste Reihe der Trauerden bildete Iberod, zusammen mit seinen Kindern Ingrimiane und Holberta; sowie Holbertas Mann und ihr Sohn. Als nächsten kamen Iberods Schwester zusammen mit den Hornbachs. Die restlichen Gäste waren weitere Adelige aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der Leusteins. Da die Kapelle nicht in der Lage gewesen wäre, alle Trauergäste aufzunehmen, wurden Bänke auf dem Burghof aufgestellt und der Borondienst wurde dort abgehalten. Vor den Bänken war ein Boronaltar errichtet worden. Vor dem Altar stand der verschlossene Sarg von Randolph. Bruder Predesco hielt den Borondienst ab. Ein Chor von Boronakoluthen unterstützen mit ihren Gebeten und Gesängen den Borongeweihten. Nach einer bewegenden Predigt wurde der Sarg unter Begleitung der Gesänge des Chors in die Gruft getragen. An der Spitze war der Borongeweihte, nur die engsten Familienmitglieder gingen hinter dem Sarg her. In der Gruft wurde der Sarg in die vorgesehen Nische geschoben und verschlossen, während der Borongeweihte seinen Grabsegen sprach. Dann verließen alle Anwesenden die Gruft, Bruder Predesco und Ibeord waren die Letzten. Die Trauerversammlung draußen hatte sich inzwischen aufgelöst.

Iberod dankte dem Boron-Geweihten für seine Dienste. Er musste jetzt allein sein. Zu diesem Zweck stieg er auf den höchsten der Wachtürme von Burg Leuental. Oben angekommen musste er zu seiner Überraschung feststellen, da Livia aus einem Schatten trat, als er die Plattform betrat, dass er doch nicht allein war.

„Iberod, ich kenne die gut genug, um zu wissen, wohin du dich in solchen Augenblicken hinbewegst,“ sprach Livia ihn an. Iberod konnte nicht glauben, was er sah und hörte. Die Person sah aus wie Livia, ihre Stimme war die von Livia, aber die Art und Weise, wie sie ihn angesprochen hatte, war die seiner Frau Ilmpetta gewesen. „Ein magischer Unfall, deswegen stecke ich in diesen Körper fest und kann nicht mehr zurück in meinen Alten. Leider konnte ich nicht an der Beerdigung unseres Sohns teilnehmen.“

„Und wie soll es jetzt mit dir, mit uns weitergehen?“ fragte Iberod nachdem er seine Fassung wieder erlangt hatte.

„Mit uns, gar nicht! Ich werde Beste tun, was diese Lage mit sich bringt. Jetzt bin ich die „Tochter“ dieser Halbelfe. Allerdings habe ich momentan keinen guten Stand bei ihr und meinen „Geschwistern“. Deswegen werde ich für eine Weile Linara verlassen. Nach Möglichkeit kann ich, wenn du willst, dich aus der Ferne unterstützen. Wenn genügend Zeit vergangen war, soviel dass meine „Mutter“ mir verzeihen kann, werde ich zurückkehren und werde dann in ihrer Nähe sein und kann dich dann aus dieser Position heraus dich gegen sie unterstützen. Bevor ich das Land verlasse, werde ich einen Brief schreiben lassen: Das mir alles leidtun würde, ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht, ich Buße tun will, auf mein Land verzichte und so weiter. Ach ja, und ich habe mir die Schreibhand gebrochen, deswegen ich den Brief von einem Schreiber schreiben ließ und nur mit meinem persönlichen Sigel unterschreibe. Und um das vorwegzunehmen: Ich werde dir nicht mitteilen, wohin ich gehen werden. Wenn es an der Zeit ist, werde ich dir eine Nachricht zukommen lassen, wie du mich erreichen kannst. Jetzt wird es allerdings Zeit für mich weiterzuziehen. Ich wünsche dir noch alles Gute. Transversalis Teleport“.

Sie verschränkte die Arme vor ihrer die Brust und war im nächsten Augenblick weg und ließ einen nachdenklichen Iberod zurück.