Geschichten:Das Leben geht weiter - Bis zum Morgengrauen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Vorlage „Briefspielindex“ erstellt)
 
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Briefspielindex}}
+
'''[[Handlungsort ist::Greifenfurt:Herrschaft Friedheim|Friedheim]], Hesinde 1044'''
 +
 
 +
„Hast du alles, was du brauchst?“, versicherte sich [[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Unswin von Keilholtz|Unswin von Keilholtz]]. Inzwischen war es Winter geworden, draußen war alles von einer dicken Schneeschicht bedeckt, zudem war es erbärmlich kalt. Und so wollte Unswin sicher gehen, dass [[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Meara ni Rian|Meara]] nicht unnötig frieren musste. Er hatte ihr sogar noch ein wenig Feuerholz gebracht. Ob er nur deswegen gekommen war oder auch um sie noch einmal zu sehen? Manchmal wusste Meara nicht so recht, was sie von ihm halten sollte, konnte, durfte oder gar wollte. Ja, was wollte sie eigentlich und… und was wollte er?
 +
 
 +
„Ich habe alles“, erwiderte die Rían mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen und nickte, „Jetzt… jetzt habe ich alles.“
 +
 
 +
Da ergriff er ihre Hände und stellte fest: „Ganz kalt!“
 +
 
 +
Meara blickte ihm direkt in die Augen und wisperte: „Und deine ganz warm.“
 +
 
 +
„Bist du sicher, dass du nichts mehr brauchst?“, fragte Unswin erneut. Noch immer ruhte sein Blick auf ihr.
 +
 
 +
„Ich…“, stammelte Meara da plötzlich, konnte sich seinem Blick einfach nicht entziehen und wollte es auch gar nicht, „Ich…“ Ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust. Es schmerzte fast schon. Wie konnte man einem anderen Menschen nur so nahe sein, obgleich man sich so wenig kannte?
 +
 
 +
„Vielleicht noch ein paar Decken?“, wollte er wissen oder… oder foppte er sie da etwa? Es war Meara als sei ein Lächeln über sein Gesicht gehuscht. Oder?
 +
 
 +
„Nein… ähm… ja… ähm…“, sie räusperte sich sichtlich verlegen, „[[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Bolzer Oisin von Keilholtz|Oisín]] schläft.” So nannte sie ihren kleinen Sohn, auch Unwsin nannte ihn so, alle anderen sagten Bolzer zu ihm. “... und… und… Vielleicht magst du… magst du noch etwas… bleiben? Bei uns?“
 +
 
 +
„Bei euch?“
 +
 
 +
„Bei mir“, korrigierte sie sich, „Vielleicht magst du noch eine Weile bei mir… bleiben?“
 +
 
 +
„Eine Weile? Oder vielleicht auch bis du…“, er zog sie etwas näher zu sich, „… eingeschlafen bist?“
 +
 
 +
„Ja, vielleicht. Vielleicht bis ich eingeschlafen bin?“
 +
 
 +
„Bist du denn müde?“
 +
 
 +
Ganz langsam schüttelte sie den Kopf. Noch immer blickte sie in seine Augen. Noch immer konnte oder wollte sie sich nicht abwenden. Auch Unswin schien es so zu ergehen. Da reckte sich Meara plötzlich und hauchte dem Ritter ein Kuss auf die Lippen. Und dann geschah nichts. Für einen unbeschreiblich langen Moment starrte Meara auf ihren Gegenüber. Der Keilholtzer hatte die Augen geschlossen und schien regelrecht bewegungslos verharrt zu haben. Die Rían schluckte schwer. Hatte sie etwa… etwa einen Fehler gemacht? War sie zu weit gegangen? War…
 +
 
 +
Da schlug er die Augen auf, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und raunte ihr leise zu: „Bis zum Morgengrauen. Ich werde bei dir bleiben bis zum Morgengrauen.“
 +
 
 +
{{Briefspielindex
 +
|Titel=Bis zum Morgengrauen
 +
|Reihe=Das Leben geht weiter
 +
|Teil=
 +
|Datum=10.06.1044
 +
|Zeit=
 +
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Orknase}}
 +
|Logo=Wappen Herrschaft Friedheim.svg
 +
|Alternativreihen=
 +
|Postille=
 +
|Ausgabe=
 +
|Artikel=
 +
|Dichtung=
 +
|Barde=
 +
|Anderswo=
 +
|Zusammenfassung=Im kalten Greifenfurter Winter rückt man näher zusammen.
 +
}}

Aktuelle Version vom 19. März 2021, 20:37 Uhr

Friedheim, Hesinde 1044

„Hast du alles, was du brauchst?“, versicherte sich Unswin von Keilholtz. Inzwischen war es Winter geworden, draußen war alles von einer dicken Schneeschicht bedeckt, zudem war es erbärmlich kalt. Und so wollte Unswin sicher gehen, dass Meara nicht unnötig frieren musste. Er hatte ihr sogar noch ein wenig Feuerholz gebracht. Ob er nur deswegen gekommen war oder auch um sie noch einmal zu sehen? Manchmal wusste Meara nicht so recht, was sie von ihm halten sollte, konnte, durfte oder gar wollte. Ja, was wollte sie eigentlich und… und was wollte er?

„Ich habe alles“, erwiderte die Rían mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen und nickte, „Jetzt… jetzt habe ich alles.“

Da ergriff er ihre Hände und stellte fest: „Ganz kalt!“

Meara blickte ihm direkt in die Augen und wisperte: „Und deine ganz warm.“

„Bist du sicher, dass du nichts mehr brauchst?“, fragte Unswin erneut. Noch immer ruhte sein Blick auf ihr.

„Ich…“, stammelte Meara da plötzlich, konnte sich seinem Blick einfach nicht entziehen und wollte es auch gar nicht, „Ich…“ Ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust. Es schmerzte fast schon. Wie konnte man einem anderen Menschen nur so nahe sein, obgleich man sich so wenig kannte?

„Vielleicht noch ein paar Decken?“, wollte er wissen oder… oder foppte er sie da etwa? Es war Meara als sei ein Lächeln über sein Gesicht gehuscht. Oder?

„Nein… ähm… ja… ähm…“, sie räusperte sich sichtlich verlegen, „Oisín schläft.” So nannte sie ihren kleinen Sohn, auch Unwsin nannte ihn so, alle anderen sagten Bolzer zu ihm. “... und… und… Vielleicht magst du… magst du noch etwas… bleiben? Bei uns?“

„Bei euch?“

„Bei mir“, korrigierte sie sich, „Vielleicht magst du noch eine Weile bei mir… bleiben?“

„Eine Weile? Oder vielleicht auch bis du…“, er zog sie etwas näher zu sich, „… eingeschlafen bist?“

„Ja, vielleicht. Vielleicht bis ich eingeschlafen bin?“

„Bist du denn müde?“

Ganz langsam schüttelte sie den Kopf. Noch immer blickte sie in seine Augen. Noch immer konnte oder wollte sie sich nicht abwenden. Auch Unswin schien es so zu ergehen. Da reckte sich Meara plötzlich und hauchte dem Ritter ein Kuss auf die Lippen. Und dann geschah nichts. Für einen unbeschreiblich langen Moment starrte Meara auf ihren Gegenüber. Der Keilholtzer hatte die Augen geschlossen und schien regelrecht bewegungslos verharrt zu haben. Die Rían schluckte schwer. Hatte sie etwa… etwa einen Fehler gemacht? War sie zu weit gegangen? War…

Da schlug er die Augen auf, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und raunte ihr leise zu: „Bis zum Morgengrauen. Ich werde bei dir bleiben bis zum Morgengrauen.“