Geschichten:Verschollen in Al'Anfa - Neue Freunde

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Stadt Erlenstamm, Nacht auf den 21. Efferd 1045

Irnfrede war immer noch völlig verstört. Sie brauchte eine Weile um zu begreifen, was da gerade geschehen war. Dann sah sie drei Fremde auf sich zukommen. Eine junge Frau mit braunem Haar, die etwa in ihrem Alter war, kniete sich neben sie. Im ersten Moment wich Irnfrede vor ihr zurück. In ihren Augen stand immer noch blanke Furcht.

„Schhh, es ist alles in Ordnung, niemand wird dir etwas tun. Ich bin Luna. Die anderen beiden sind Simariel und Thorkar, gute Freunde von mir. Mir scheint, dass wir gerade noch rechtzeitig gekommen sind, hm?“ beruhigte sie die Frau, und kümmerte sich behutsam um ihre Schramme an der Stirn.

Irnfrede zitterte immer noch am ganzen Körper, dann zog sie ihre Sachen zurecht und erhob sich, wobei Luna ihr etwas half.

„Da… danke für die Hilfe.“ Sie sah erst ihre drei Retter an, und dann die Leichen der Söldner. Bei zwei von ihnen steckten silberne Wurfsterne in den Kehlen, die einem stilisierten Fuchsgesicht nachempfunden waren. Sie waren wohl in ihrem eigenen Blut erstickt. Dem Anführer Elgor steckte ein bunt gefiederter Pfeil im Auge.

„Ihr… ihr habt sie alle getötet?“

„Ging leider nicht anders, Kleine!“ brummte da ein hünenhafter rotblonder Thorwaler mit dichtem Bart, der gerade seine Barbarenstreitaxt mit einem Tuch reinigte. Auch der andere, ein Elf mit schwarzen Haaren, meldete sich zu Wort: „Wer sich an Schwächeren vergreift, den erwartet das Zerzal!“ Seine Stimme klang etwas fremdartig. Irnfrede sah ihn staunend an, auch wenn sie nicht ganz verstand, was er meinte. Dann wandte sie sich an den Thorwaler.

„Du bist… Thorkar, richtig?“ fragte Irnfrede den Krieger. Der Hüne nickte lächelnd. „Thorkar Askason aus Prem, stets zu Diensten!“

"Dann bist du Simariel?" wandte sie sich an den Elfen. Dieser nickte.

Irnfrede war fasziniert: „Luna, Thorkar, Simariel… seid ihr etwa so was wie eine Abenteurergruppe?“

Luna musste lachen. „Ich würde eher den Begriff ‚Glücksritter‘ bevorzugen, aber prinzipiell ja“, grinste sie.

„Das ist ja unglaublich. Ich hätte nie geglaubt, dass ich jemals eine richtige Abenteurergruppe treffen würde. Ich bin Euch so dankbar, dass ihr mich gerettet habt!“ Man konnte ihr anmerken, wie erleichtert sie war.

„Gern geschehen. Und wer bist du, Kleine?“ fragte Thorkar sie.

„Bringt mich bitte zuerst nach Hause zurück. Dann werde ich Euch alles erzählen, und Euch auch für die unerwartete Hilfe belohnen.“

Die drei sahen sich kurz an. Luna lächelte: „Das klingt doch gut. Wo wohnst du denn?“ Irnfrede sah kurz einen kleinen Fuchsanhänger an einer Silberkette um ihren Hals aufblitzen. Das gab ihr ein wenig Hoffnung, dieses mal nicht schon wieder den falschen Leuten zu vertrauen.

„Kennt ihr die große Burg südlich der Stadt Erlenstamm?“

„Natürlich, die ist ja wohl kaum zu übersehen“, entgegnete Luna und sammelte ihre Wurfsterne wieder ein. „Was ist damit?“

„Nun ja… das ist meine!“ lächelte Irnfrede.