Geschichten:Erneuerung alter Bande und eines Treueschwures

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Baronie Gnitzenkuhl, Burg Friedburg, Im Thronsaal

Die Schatten nahmen zu im Raum, und einzig die beiden Sessel und der Tisch, an dem sie gespeist hatten waren noch im Schein des flackernden Feuers erhellt. Draußen wurden erste Rufe nächtlichen Treibens aus der Stadt her geweht. Fröhliches Lachen, gemischt mit Hundegebell und vereinzelten Rufen der Darpatbullen von den Treidlern. Sie lächelte ihn unverbindlich an, und trank kurz einen Schluck Wasser, bevor sie weiter ausführte.

„Ich denke ich muss nicht extra betonen, dass niemand von meinem Aufenthalt in Rashia Hal wissen soll? Nach unser beider gemeinsamen Vergangenheit würden viele auch in die völlig falsche Richtung denken. Die Schwestern und Brüder dort haben mir nicht auf DIESE Weise geholfen, sondern sie haben mir Zuversicht und Frieden gegeben. Der Verlust meiner engsten Familie, und die anstrengenden Geburten, das war wohl einfach in der Kürze der Zeit für mich zu viel. Ich dachte EUCH kann ich das sagen, ihr habt aus geschlagenen Schlachten auch mehr als die sichtbaren Narben mitgebracht.“

Die Gnitze , wie sie von vielen genannt wurde, faltete die Serviette akribisch zusammen, nur um sie dann wieder zu entfalten und glatt zu streichen. Während Hlutharion schlicht, aber mit großem Ernst nickte.

„Ich werde alte Bande wieder aufleben lassen, Malina von den Reshminianern zählt dazu. Ab morgen werden wir gemeinsam beginnen unsere treuen Freunde zu besuchen, um nach dem Rechten zu sehen. Ich muss selbst das Land spüren und ihnen in die Augen blicken. Dann kann ich vielleicht …!“

Die Baronin von Gnitzenkuhl unterbrach ihre Rede und schüttelte nur sachte den Kopf. Noch war sie wohl nicht willens alles mit dem ersten Ritter zu teilen. Erwartungsvoll sah sie ihn an. Er antwortete unumwunden:

"Ich werde Euch folgen, meine Herrin, dorthin und auch sonst......bedingungslos. Allerdings meint bedingungslos nicht ratlos. Ich begrüße sehr, dass Ihr alte Bande wieder aufleben lassen wollt. Doch hat sich nicht wenig verändert und gerade Malina von Niederriet und die Reshminianer sind dafür ein gutes Beispiel. Es würde mir helfen, zu wissen worauf Ihr hinaus wollt und mit wem. Natürlich kann ich die Reisen auch ohne dies vorbereiten, doch ich denke, dass ich Euch besser dienen und Rat geben kann, wenn ich weiß worum es geht. Weshalb ich nochmals bekunde, dass ich Euch folgen werde, Euer Hochgeboren, unbedingt."
Hlutharion stand von seinem Sessel auf, nur um sich ebenso umständlich wieder hinzuknien, er meinte es ernst.

Überrascht, oder doch amüsiert, das Mienenspiel der Baronin war durch die flackernden Lichtverhältnisse schwer zu deuten, tupfte sie sich den Mund ab, und betrachtete den knieenden Ritter.
„Es tut gut zu wissen, dass ich mich auf euch, und eure Familie verlassen kann bester Hlutharion. Ich würde euch gerne mehr sagen, doch ihr seid mir unvoreingenommen zu mehr nutze, glaubt mir. Ich kann euch nur soviel sagen, dass die Dame Isppernberg eine seltsame Anmerkung in einem Brief fallen ließ, die mich hat stutzen lassen. Üblicherweise neigt sie keinesfalls zu grundlosen Faseleien, wie ich sie von..“, sie überlegte kurz, und stellte fest, dass sie kaum ihre Mutter offen ins Feld führen konnte, „wie ich sie von süßholzraspelnden Nebachoten erwarten würde.“
Sie erhob sich, und deutete dem Gegenüber, dass er sich erheben durfte.

„Ich denke wir haben dann alles besprochen, und ich verlasse mich darauf, dass diese Unterhaltung unter uns bleibt. Nach ein wenig Schlaf werde ich euch morgen nach dem Frühstück erwarten.“
Die Aussicht auf einen Ausritt schien die Baronin deutlich zu freuen.