Geschichten:Bluthund und Schakal

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Brendiltal, Junkertum Varintal, Nahe dem Dorf Seebad, 23. Efferd 1037 BF

In seinem Rücken standen zwei seiner Männer,Al’Arik hob die Platten am Fuße des kleinen, uralten Wehrtürmchens an und lächelte zufrieden. Alles wie es sein sollte. Diese verlassenen, antiken und teils überwucherten Späh- und Wehrtürmchen entlang der Küste eigneten sich wunderbar als Verstecke und Zwischenlager für seine Kunden. Gut dass er den Baron vor geraumer Zeit darum ersucht hatte diese im Zuge seiner Funktion als Küstenwart Brendiltals genauer unter die Lupe zu nehmen.

Seit dem liefen seine Geschäfte noch besser. Aber das allein war es nicht. Auch die Aufstockung der Blutgarde, seine Erhebung zum Junker von Varintal, die erfolgreiche Rückkehr seines Sohnes und die Beteiligung am letzten Heldenzug des großen Simold von Pfiffenstocks machten ihn als Bluthund des Barons noch weniger antastbar. Und dieser ließ ihn gewähren solange er ihm gab was er wollte – Krieger für einen bevorstehenden Krieg. So war er in der Baronie und in der Nachbarschaft eine gute Anlaufstelle für jede Art von Geschäftspartner die prekäre Ware handelten, den Schutz seiner Ammayin benötigten oder einfach Informationen über Küstenbewegungen und saubere Einfuhrpapiere.

Und nicht zu letzt spielte ihm dieser Abklatsch von einer Hauptstadt noch in die Hände. In den letzten Monden ging es dort, vorallem im Rat, drunter und drüber und es kamen die merkwürdigsten Erlasse zu Stande und wieder andere, stabilitätsspendende nicht. Ihm sollte es Recht sein. Durch die begonnene Befestigung des Darpatufers und dem damit erhöten Garde- und Menschenaufkommen verebten dort die besten Schmuggelwege über den Fluß, der bis dato relativ offen stand, so kamen sie vermehrt über die Dörfer der Markgrafschaft. Auch die verschärften Regeln bezüglich Stangenwaffen, unerwünschten Personen und die Erhöhung der Schanklizenzen im Zuge dieser Zwölfgöttertjoste sorgten für einen florierenden Schmuggel und Schwarzmarkt, ganz zu schweigen von den zeitweise fast lächerlich vielen korrupten Wachen und Amtsinhabern.

Und dann dieses Fest, ein Bad der Gefühle für Al’Arik. Einerseits hatte es den Markt angekurbelt und die Menschenmassen die - wenn auch verschärften - Kontrollen fast ad absurdum geführt, doch zog ein solcher Anlass auch immer zig von diesen raulschen (und nichtraulschen), übereifrigen Erbsenzählern an die einem erzählen wollten wie er oder seine Landsleute die Mutter Kors richtig zu ehren hätten. So wie sie es mit Martok auf dieser unsäglichen Tjoste getan hatten, disqualifiziert hatten sie ihn, weil er „nicht ehrenhaft gekämpft hatte“, ha, diese Unwürdigen wussten nur nicht mit der Kampfeskraft eines echten Ammayin umzugehen. Naja, Al’Arik hatte eh nicht viel von dem Entschluß Martoks gehalten bei diesem raulschen Theaterstück mit zuspielen, musste wohl an seinem Mischblut liegen, das hatte er nun davon.

Viel mehr ärgerten ihn auch diese selbst ernannten Helden die meinten das Recht für sich gepachtet zu haben und die im Dunstkreis des Festes einige von seinen besten Partnern hochgenommen hatten und wohl auch eine Spur zu ihm hatten. Doch hatte er sie geschickt von ihm ablenken können auf diesen Quälgeist Al'Lahandoo dem er damals sein Schiff abgenommen hatte und der ihm seitdem immer mal wieder in die Quere kam. Das hatte sich jetzt erledigt.

Danach hatte sich erstmal wieder alles beruhigen müssen, fast einen Monat hatte es gedauert bis die Geschäfte wieder in Gang kamen. Und erst vor 3 Tagen hatte dieser aberwitzige Rat von Perricum wieder eine Entscheidung getroffen die ihm die Dukaten nur so in die Hand spülen würden. Eine Sondersteuer auf Zaubertränke. Allerdings wollte die Stadt auch eine Rotte Seesöldner anheuern, aber diese hätten erstmal genug in der eigenen Stadt zu tun und das wäre gut so, dachte Al’Arik, denn er musste dem Al’Shuar seine Krieger geben und diese auch bezahlen können. Tausende von Kriegern wollte der Heerführer stellen für den anstehenden Krieg und immer häufiger machten kleine und größere Verbände ihrem Heermeister die Aufwartung. Sie konnten es kaum erwarten und Al’Arik war nicht der einizge dem das Säbel locker saß und der so bald wie möglich handeln wollte, den Tod Simolds des Einers als Startsignal sehend und den abwartenden Raulschen samt ihrer Kaiserin zum Trotz. Doch irgendetwas ließ Eslam zögern, ließ ihn an seiner Idee hier zu warten festhalten, statt die Initiative zu ergreifen und das verstanden viele nicht, er eingeschlossen.