Geschichten:Abschied unter Tränen

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"Schnell! Da drüben ist er eingetaucht. Wir müssen zu ihm!" rief Irnfrede. Thorkar und Ernhelm legten sich in die Riemen. Mit hektischen Blicken suchte Irnfrede die Wasseroberfläche ab. Wo war Geromel? Würde er wieder auftauchen?

Da! Er kam wieder an die Oberfläche. Doch Irnfrede erschrak zutiefst, als sie sah, dass sich das Wasser um ihn herum schon rot verfärbte. Die Haie waren bereits bei ihm. Doch er lebte. Er kämpfte gegen sie an, aber er wurde immer schwächer.

"Schneller! Los!" forderte sie. Simariel ließ ein paar Pfeile von der Sehne zischen um die Haie zu vertrieben, doch das heizte ihren Blutdurst nur noch mehr an. Immer reißender stürzten sie sich auf ihr Opfer.

Dann erreichten sie ihn. Thorkar schlug mit dem Ruder nach den Haien, die sich an Geromel festgebissen hatten, und hielt sie auf Distanz. Ernhelm und Luna packten ihn und zogen ihn in das Boot. Er war sehr schwer verletzt und blutete stark. Irnfrede sah, dass seine ganze Seite aufgerissen war, ein Stück vom rechten Oberschenkel fehlte, der Blutverlust war immens. Tränen schossen ihr in die Augen als sie sich zu ihm kniete.

"Ge.. Geromel, Liebster, hörst du mich? Ich bin es, Irnfrede", sagte sie mit zitternder Stimme. Geromel atmete nur noch stoßartig, doch er sah sie an. "Irn... frede... du bist... hier..." Simariel versuchte einen Zauber zu wirken um die Blutungen zu stoppen, und auch Luna versuchte zu helfen, während Thorkar und Ernhelm die Haie abwehrten und das Boot wieder zurück zum Hafen ruderten.

"Geromel, du.. du darfst nicht sterben. Ich... wir haben einen kleinen Sohn. Er hat deine Augen", schluchzte Irnfrede.

"Dann... gehe ich... als glücklicher ... und als freier Mann..." Seine Atmung wurde schwächer.

"Verlass mich nicht! Bitte!" flehte sie. Tränen liefen über ihre Wangen.

"Da... danke. Für alles... Ich ...lie...be...dich..." Seine Stimme war nur noch ein Flüstern.

Dann brach sein Blick und er hörte auf zu atmen.

Irfrede brach hemmungslos weinend über ihm zusammen.

Wieder hatte sie ihn verloren. Sie hatte alles verloren.