Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten

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Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Perainsgarten, 17. Travia 1045

„Na das nenne ich mal eine Überraschung, Irnfrede von Luring-Hirschfurten! Was verschafft mir denn die Ehre Eures Besuches?“

Junker Felian von Perainsgarten, der Junker zu Perainsgarten kannte Irnfrede schon von ihrem gemeinsamen Tanz bei den Tsatagsfeierlichkeiten ihres Vaters vor knapp einem Götterlauf. Als die Diener ihm berichtet hatten, dass eine Reisegruppe um Einkehr und Quartier auf seinem Guthof bat, war er eilig selbst hinausgelaufen, um die unerwarteten Gäste in Augenschein zu nehmen.

„Junker Felian, ich bin untröstlich, dass ich mich und meine Begleiter nicht rechtzeitig ankündigen konnte. Verzeiht, dass wir Euch hier zu unerwartet besuchen kommen, wir sind gerade auf der Durchreise“, rief Irnfrede ihm zu, als sie vom Pferd stieg. Sie drückte beim Näherkommen einem Bediensteten die Zügel in die Hand, begrüßte sodann den großgewachsenen Junker höflich und stellte anschließend noch kurz ihre Reisebegleiter vor. Felian gab ihr einen galanten Handkuss, hieß die Neuankömmlinge auf seinem Gutshof willkommen, und bat die Reisegruppe hinein in seinen Empfangssalon, wo sie angemessen bewirtet wurden.

Felian schien trotz des überfallartigen Besuches überaus erfreut zu sein, die junge Edle Irnfrede wiederzusehen. Nachdem sie alle im Salon Platz genommen hatten, begann er das Gespräch: „Nun, Irnfrede, ich hatte ja gedacht, dass Ihr mich zunächst zu Euch einladen würdet, wenn Eure Burg einmal fertig gestellt ist. Von daher hatte ich mit einem Besuch eurerseits in meinem bescheidenen Anwesen ja noch gar nicht gerechnet.“

„Nun, das ist richtig, Felian. Das hatte ich auch vor. Es ist nur so, dass ich zwar schon in der neuen Burg wohne, jedoch ist dort immer noch vieles im Aufbau befindlich, so dass ich gerne noch mit dem Empfang von hochgestellten Gästen warten würde, bis zumindest das Gröbste dort erledigt ist. Und nur keine falsche Bescheidenheit, Euer Gutshof kann sich doch sehen lassen. Ich finde es überaus einladend hier“, lächelte sie den Junker an.

„Oh, das freut mich, dass es Euch hier gefällt. Ja, dies ist mein Heim, zumindest solange ich mich nicht auf Reisen befinde.“ entgegnete Felian erfruet.

"Stimmt, Ihr sagtet ja schon, dass Ihr viel unterwegs seid. Dann haben wir vermutlich Glück, Euch überhaupt hier anzutreffen, richtig?"

Felian lachte: "Ja, das kann man schon so sagen. Vor kurzem bin ich noch von einer längeren Reise zurückgekehrt, die mich unter anderem auch nach Eslamsgrund geführt hat, also wieder in die Nähe von Hirschfurten."

„Oh, dann wart ihr vermutlich an der Schlacht gegen das Fuchsrudel in Eslamsgrund im letzten Mond beteiligt? Stimmt das?“ fragte ihn Irnfrede neugierig.

„Ja, das stimmt. In meinen Augen verstieß diese Großfürstenbewegung unter Prinz Sigman von Gareth gegen die göttergewollte Ordnung. Also bin ich dem Ruf meiner Königin gefolgt, um deren Treiben Einhalt zu gebieten. Letztlich hat es aber ein gutes Ende genommen, zumindest für die unseren“, antwortete Felian. "Der Gerichtsprozess über die Aufrührer wird allerdings noch kommen."

„Dann wollen wir doch mal hoffen, dass nun wieder Friede herrscht. Die Fehde scheint ja inzwischen auch weitgehend zum Erliegen gekommen zu sein. Zumindest habe ich davon hier im Schlund noch nicht viel mitbekommen. Außer dass einmal das Schlunder Bombardenheer durch Erlenstamm gezogen ist. Die waren vermutlich auch auf dem Weg nach Eslamsgrund“, überlegte die Edle.

„Da gebe ich Euch recht, Irnfrede. Der Adel ist der vielen Kämpfe und Schlachten inzwischen müde geworden, da kämen ein paar Jahre Frieden gerade recht. Aber Ihr sagtet, ihr seid gerade auf der Durchreise? Wo geht es denn hin?“

„Zunächst einmal nach Perricum. Ich möchte mir die große Stadt gerne mal in Ruhe anschauen und ihre Sehenswürdigkeiten genießen. Anschließend werden wir dann per Schiff weiterreisen bis ins ferne Khunchom, wo ich beabsichtige mir ein seltenes Instrument für meine Sammlung zuzulegen. Musik ist nämlich meine große Leidenschaft, wisst Ihr?“

„Stimmt, das erwähntet ihr schon mal. Na, dann habt ihr ja noch eine wirklich große Reise vor Euch. Ich wünsche euch sehr, dass alles so klappt, wie ihr Euch das vorgestellt habt. Aus meiner eigenen Erfahrung mit weiten Reisen weiß ich aber leider nur allzu gut, dass es oft ganz anders kommt, als man es ursprünglich geplant hatte.“

Irnfrede nickte nur: „Ja, das kann gut sein. Darum bin ich auch froh, dass ich paar weitgereiste Begleiter habe, die mich beraten und unterstützen können, damit wir auch sicher unser Ziel erreichen.“

Die beiden redeten noch ein paar Stunden miteinander und schließlich bezog die Gruppe Gästequartiere auf dem Gutshof. Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Osten.

Besuch auf Burg Ox

„Also ich kapiere es immer noch nicht. Warum wolltest du diesen Umweg machen?“

Thorkar Askason war nicht begeistert, dass Irnfrede darauf bestanden hatte, die etwas abgelegene Burg Ox anzusteuern.

„Das kostet uns fast einen Tag“, pflichtete Simariel ihm bei.

„ich will es Euch gerne nochmal erklären: Auf3Burg Ox residiert einer der bemerkenswertesten Barone des Schlunds, wenn nicht gar ganz Garetiens, nämlich Anaxios von Ochs. Da er ein Magier ist, darf er die Baronie nicht selbst verwalten, dies macht seine Vögtin für ihn, die gleichzeitig seine Gemahlin ist. Er ist ein alter Freund meines Vaters und war auch auf auf der Hochzeit meines Vetters in Erlenstamm anwesend. Ich hatte leider nicht die Gelegenheit da mit ihm zu sprechen, aber das würde ich nun gerne nachholen. Es kann nie schaden einen erfahrenen Magier zu kennen, den man im Notfall auch mal um Rat fragen kann.“

„In Ordnung, wenn es dir den Umweg wert ist…“ fügte Luna an.

„Die Herrin Irnfrede hat sich doch wohl klar ausgedrückt. Es gibt keinen Grund ihrne Entschluss in Zweifel zu ziehen!“ schlug sich Ernhelm loyal auf Irnfredes Seite.

„Schon gut, Ernhelm!“ beruhigte sie ihn. Zu Luna gewandt: „Ja, ich weiß, aber auf den einen Tag kommt es nun auch nicht an – hoffe ich zumindest! Der Baron, den man auch ‚der Zauberer von Ox‘ nennt, wird uns sicher fürstlich empfangen. Außerdem bin ich schon sehr neugierig, wie wohl seine Burg aussieht.“

„Ich hoffe nur, du hast uns dieses mal wenigstens angekündigt. Nicht wie in Perainsgarten…“ antwortete Luna.

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„Willkommen auf Burg Ox, meine lieben Gäste! Was ist der Grund Eures Besuches?“ begrüßte Anaxios die Gruppe freundlich in seinem Thronsaal.

Irnfrede trat vor: „Wenn ich mich kurz vorstellen dürfte: ich bin Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Edle von Erlenkrone in der Baronie Erlenstamm. Ihr seid ein guter Freund meines Vaters, Baron Nimmgalf von Hirschfurten, nicht wahr?“

Der Magier musterte die junge Edle sehr genau. „In der Tat, der Herr von Hirschfurten ist mir gut bekannt.“

„Nun, wir sind gerade auf dem Weg ins schöne Perricum, und hatten gehofft, dass wir vielleicht auf Eurer Burg ein Nachtquartier bekommen könnten…“

„Das wird leider nicht möglich sein!“ erklang eine forsche weibliche Stimme. Anaxios‘ Frau Chaliba von Brendiltal trat ebenfalls in den Empfangssalon und musterte die Neuankömmlinge sehr streng. Vor allem Irnfrede schien ihr ein Dorn im Auge zu sein.

„Aber liebste Chaliba, warum…“ hob der Zauberer an.

„Hast du nicht gehört? Das ist die Tochter des verfluchten Nimmgalf von Hirschfurten.“

Anaxios blickte sie fragend an. Aber Chaliba wandte sich nun direkt der Edlen zu: „Euer ach so feiner Herr Vater hat vor über 10 Götterläufen meinen Vetter Irian geötet!“

„Was?“ entfuhr es Irnfrede geschockt.

„Es war auf der Eslamsgrunder Ingerimmsturnei 1033 BF. Zu der Zeit herrschte eine blutige Fehde zwischen den ehrenwerten Pulethanern und den ruchlosen Pfortenrittern. Euer Vater bestand darauf, dass der finale Ritt gegen meinen Vetter Irian mit scharfen Lanzen ausgetragen werden sollte. Damit hat er ihn dann in den Tod gerissen. Und dieser Mord ist bis heute ungesühnt!“ sagte sie zornig.

„Verzeiht, ich hatte keine Ahnung…“ brachte Irnfrede hervor.

Da mischte sich Anaxios ein: „Ach, Chaliba, nun lass doch die alten Geschichten ruhen. Dein Vetter Irian hatte sich, wenn ich mich recht entsinne, auch als sein Bruder Eslam ausgegeben. Es war also seine eigene Entscheidung mit scharfen Lanzen gegen Nimmgalf zu reiten. Demnach war es dann auch sein eigenes Verschulden. Die junge Dame war damals noch ein Kind und konnte wohl am allerwenigsten dafür.“

Chaliba funkelte ihren Mann an. „Bist du etwa auf ihrer Seite?“

„Ich bin auf keiner Seite, aber ich dulde auch keinen unnötigen Streit in meinem Haus!“ gab Anaxios zurück.

„Unnötigen Streit? Bei den Nebachoten gilt immer noch Auge um Auge! Wachen!“ rief sie und schon kamen mehrere Wachen herbeigeeilt und machten sich kampfbereit. Sofort zogen auch Irnfredes Begleiter ihre Waffen und schirmten die Edle ab.

„RRRRRRUHE JETZT!“ ließ Anaxios seine magisch verstärkte Stimme durch die Burghalle dröhnen. Alle hielten inne und richteten die Blicke auf ihn.

„Steckt eure Waffen weg! Sofort! Was ist denn nur mit euch los? Eine junge Edle kommt zu Gast hierher, und wegen irgendwelchen alten Geschichten wollt ihr ernsthaft das heilige Gastrecht brechen?“

Er wandte sich an Irnfrede: „Es tut mir leid, dass ihr dieses wenig traviagefällige Verhalten meiner Gattin miterleben musstet, werte Irnfrede. Ich versichere Euch, dass Euch weder hier in meinen Hallen, noch irgendwo anders in meiner Baronie ein Leid wiederfahren wird, solange ihr selbst die Gebote der Herrin Travia achtet.“

Dann wandte er sich wieder seiner Frau zu: „Und auch du wirst dich daran halten, Chaliba. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Chaliba warf ihm noch einen wütenden Blick zu und verließ den Thronsaal ebenso schnell wieder, wie sie gekommen war.

Luna flüsterte Irnfrede ins Ohr: falls du wirklich hier übernachten willst, werde ich besser in deinem Zimmer schlafen. Die anderen halten dann abwechselnd Wache vor deiner Türe. Nur zur Sicherheit…“ Irnfrede nickte. So hatte sie sich den Besuch auf Burg Ox wahrlich nicht vorgestellt.

Oberdachsburg, 18. Travia 1045 BF

Am Nachmittag des 18. Travia erreichte die Reisegruppe dann die kleine Oberdachsburg in der Baronie Viehwiesen. Hier residierte Junkerin Ehrfrieda von Dachsen mit ihrem Gemahl Baltram von Perainshag. Erneut stellte Irnfrede sich und ihre Gefolgschaft vor. Man gab sich höflich und beantwortete auch gerne die Fragen der Junkerin nach dem woher und wohin.

„Ach aus Erlenstamm kommt ihr? Kennt ihr vielleicht einen Medicus mit Namen Gerbald von Dachsen?“ fragte sie die Junkerin erwartungsvoll.

„Gerbald? Aber ja! Er ist der Burgmedicus der Baronin Selinde auf Burg Freudenstein. Ich habe seine Dienste schon des öfteren in Anspruch genommen, denn derzeit habe ich noch keinen eigenen Medicus auf meiner Burg.“

„Na, der könnte sich ruhig mal wieder bei seinen Eltern melden, das letzte Lebenszeichen ist inzwischen über zwei Götterläufe her. Wenn Ihr ihn nochmal seht, könnt Ihr ihm das gerne ausrichten.“

„Also das werde ich gerne tun. Ich kann Euch gut verstehen, meine Eltern würden auch nicht wollen, dass ich mich gar nicht mehr bei ihnen melde.“

„Nein, sicher nicht“, stimmte ihr die Junkerin zu, in deren Haar sich schon die ersten grauen Strähnen abzeichneten.

„Hat Gerbald sich wenigstens schon einen guten Namen in Erlenstamm gemacht?“

Irnfrede musste kurz überlegen. Dann entgegnete sie: „Oh ja, er hat sogar großen Anteil an der Geburt des Thronfolgers der Baronin gehabt. Wir waren sehr froh, ihn da vor Ort zu haben.“ Sie musste sich dabei sehr zusammenreißen, schließlich hätte dieser Medicus ohne das beherzte Eingreifen des Erlenstammer Perainegeweihten Bruder Laurentian ihren Tod auf dem Gewissen gehabt. Aber da es ein gutes Ende genommen hatte, hatte sie ihm seine Unerfahrenheit verziehen.

„Aha? Wart ihr selbst denn auch bei der Geburt zugegen?“ wollte die Junkerin wissen.

Die Edle entgegnete: „Ja, die Baronin wollte mich unbedingt dabei haben. Ich hatte auch die Ehre, die Patenschaft für den kleinen Rondrasil übernehmen zu dürfen.“

„Sie scheint Euch ja viel Vertrauen entgegen zu bringen. Das freut mich sehr. Dann möchte auch ich Euch und eure Entourage auf meiner kleinen Burg herzlich willkommen heißen.“

Man verbrachte noch einen netten Abend bei der Junkersfamilie und ging schon früh zu Bett, denn am nächsten Tag wollte man ein paar Meilen mehr schaffen als bislang.