Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten
Reichsforster Ränke
Eine alte Schuld wird zum Zankapfel
Dachbodenfund
Pfalzgraf Udilbert von Hardt findet in den Hinterlassenschaften seines Vaters eine Schuldverschreibung des Hauses Hirschfurten, die anscheinend nie beglichen wurde. Er beginnt zu recherchieren.
12. Efferd 1043, Pfalz Randersburg
Es regnete in Strömen. Elida von Finsterhag, die Kammerherrin der Pfalz in der gleichnamigen Reichsvogtei war mühsam die schmale Stiege zum Dachboden empor geklettert, weil sie einiges an längst erledigeter pfalzgräflicher Korrespondenz dort einlagern wollte. Schwer keuchend machte sie sich mit einer Sturmlaterne Licht, da es unter dem Dach mangels Lichthöfen immer recht duster war. Endlich hatte sie im schwankenden Lichtschein die Regalreihe mit Büchern und Dokumentenstapeln gefunden. Nachdem ihr zwei der Diener eine Kiste mit der zu verstauenden Konferenz hochgetragen hatte, machte sie sich sogleich ans Werk. Sie wollte sicher gehen, dass alles auch ordentlcih erledigt wurde, das war sie ihrem Dienstherrn Pfalzgraf Udilbert schuldig. Nachdem sie schon einige Stapel eingeräumt hatte, fiel ihr eine schon arg verstaubte Ledermappe auf, die anscheinend mit Dokumenten gefüllt war. Da es ihr zuwider war, solche Dinge einfach einstauben zu lassen, beschloss sie es zumindest einmal mit dem Staubwedel zu säubern. Doch fiel dabei die Mappe aus dem Regal, und verteilte beim Aufschlag auf dem Boden ihren Inhalt im näheren Umkreis.
"Ach, ich Tollpatsch!" schimpfte die mollige Dame mit sich selbst, und fing sogleich an, die Dokumete wieder einzusammeln. Da fiel ihr ein Kuvert auf, welches noch mit einem Wachssiegel verschlossen war. Sie stutzte. Das Bild im Siegel war kaum noch zu erkennen. Warum sollte ein noch geschlossener Brief hier eingelagert sein? Sie überlegte, ob sie den Umschlag einfach wieder zurückräumen sollte, doch dann packte sie die Neugier und sie sah sich um. Schon wollte sie das Siegel brechen, doch im letzten Moment besann sie sich. Sie steckte den Brief ein, und nachdem sie die Unordnung beseitigt und auch den Rest der Korrespondenz verstaut hatte, stieg sie wieder vom Dachboden herunter und suchte sogleich den Herrn Udilbert auf.
"Und wo habt ihr das gefunden?" fragte der Pfalzgraf seine Kammerherrin.
"In einer Ledermappe, die bei den Dingen war, die Ihr damals aus dem Windhag mitgebracht habt, Herr. Es wird sicher nichts Besonderes sein, ich wollte nur sicher gehen, dass Ihr über alles in der Pfalz bescheid wißt."
Udilbert nickte und besah den Brief näher. Es war das Siegel seines Vaters. Seltsam, dass der Brief ungeöffnet verstaut wurde. Er atmete einmal durch und erbrach das Siegel. Darin war ein gefaltetes Pergament, welches er sogleich entfaltete. Er überflog die Zeilen. Es war ein Leihvertrag aus dem Jahr 1008 BF über... er stutze... ein Betrag von immerhin 5000 Dukaten. Zurückzuzahlen wäre spätestens 1025 BF dann eine Summe von 8500 Dukaten. Und geliehen wurde die Summe an einen gewissen Mevis von Hirschfurten.
Da klingelte doch was. Mevis von Hirschfurten, war der nicht... war der nicht mal Baron von Leihenbutt? Nimmgalfs Vater? Und wenn ihn sein Gedächtnis nicht trügte, dann war sein Vater Udilbert der Ältere doch damals bei einem Jagdunfall in Leihenbutt zu tode gekommen. Das konnte doch kein Zufall sein!
"Vielen Dank, Elida! Ihr habt mir einen wirklich großen Dienst erwiesen. Bitte seid so gut, und holt mir auch die anderen Dokumente, oder bringt mir am besten die ganze Mappe. Ich muss mir das mal näher anschauen." Elida nickte lächelnd und drehte sich dann seufzend um. Die Aussicht erneut auf den Dachboden zu müssen, behagte ihr nicht sonderlich.
Udilbert dachte fieberhaft nach. Könnte es tatsächlich sein, dass der damit den Hirschfurten in der Hand hatte? Er musste in dieser Sache Gewissheit haben und begann mit den Nachforschungen.
Der Hirsch soll bluten!
Burg Trollhammer, 24. Tsa 1043
"... und daher fordere ich von Euch die Summe von 17000 Dukaten, die ihr mir als Nachfolger Eures Vaters, der Schuldner meines Vaters war, inklusive Zins und Zinseszins zurückzuzahlen habt. Ich gebe Euch Zeit bis zum 30. Phex 1043 BF. Bis dahin muss die Summe auf Pfalz Randersburg eingegangen sein. Damit ist Eure Schuld dann beglichen!"
Hochachtungsvoll, Udilbert von Hardt, Pfalzgraf zu Randerburg
Tsaiane von Talbach, die von Nimmgalf eiligst nach Burg Trollhammer einbestellt worden war, las den Brief des Pfalzgrafen noch ein zweites mal. Dann sah sie Nimmgalf mit großen Augen an.
"Der will tatsächlich 17000 Dukaten von dir?"
"Ja!" Nimmgalf war immer noch bleich. "Der ist doch völlig wahnsinnig!"
"Und... das alles wegen einer alten Schuldsumme, die dein Vater damals bei seinem Vater aufgenommen hatte? Warum konnte der ihm überhaupt so viel Geld leihen?"
"Ich hab keine Ahnung! Für 5000 Dukaten kann man doch den halben Windhag kaufen! Der muss irgendwelche krummen Geschäfte gemacht haben. Keine Ahnung, ich kannte ich ja kaum."
"Wieso Windhag?" Tsaiane sah ihn fragend an.
"Mein Vater war früher dort oft zugegen. Dort hat er auch meine Mutter kennen gelernt und schließlich mit hierher gebracht. Außerdem kannte er Udilbert, der damals Vogt von Gräflich Greifenklamm war, über meinen Onkel Radulf, bei dem Udilbert sogar Knappe war. Der Jüngere, nicht der Ältere. Und er - der Ältere - war mit der Schwester von Irnfredes Oma verheiratet, die so hieß wie meine... ich will ihren Namen nicht aussprechen!"
"Äääh, ja. Verstehe... glaub ich." Tsaiane kratze sich an der Stirn.
"Ich kann nicht mal eben 17000 Goldstücke zahlen, dazu müsste ich Teile meiner Baronie verpfänden. Meine Minen werfen kaum noch was ab, wie soll ich..."
"Nun beruhige dich erstmal. Du sagtest doch, dass du den Älteren kanntest, wenn auch nur flüchtig. Wann hast du ihn denn mal gesehen?"
Nimmgalf überlegte: "Das muss noch damals in Leihenbutt gewesen sein... ach ja! Jetzt fällt es mir wieder ein. Er war bei mir auf der Burg zu Gast, und ja, er sagte auch was von den noch ausstehenden Schulden. Aber dann..." Nimmgalf stockte.
"Dann?"
"ich weiß noch, dass er mit uns auf einen Jagdausritt gegangen ist, wo er einen üblen Unfall hatte. Wir brachten ihn verletzt nach Burg Leihenbutt zurück, damit sich ein Heiler um ihn kümmern konnte. Er lag noch eine Weile siech darnieder, und starb dann schließlich."
"Merkwürdiger Zufall, oder?" fand Tsaiane.
"Si..." er machte eine Pause "Simiona?" fragte sie.
Er nickte. "Ja. Sie war völlig... in Tränen aufgelöst. Dabei kannte sie ihn doch gar nicht. Damals waren wir noch nicht verheiratet, und ich war noch ziemlich naiv. Ich hatte keine Ahnung was sie für eine falsche Schlange war, das hab ich erst viel später bemerkt."
"Du glaubst, dass sie dahinter gesteckt hat?" fragte sie.
Er nickte. "Würde ich zumindest nicht völlig ausschließen."
Tsaiane seufzte. "Wenn das stimmt, dann sitzt du wirklich übel in der Tinte!"
"Jetzt mach mir keine Angst!" Nimmgalf machte große Augen.
"Und bislang hat keiner die noch ausstehende Summe bei dir eingefordert?"
Nimmgalf schüttelte den Kopf. "Das ist alles schon sehr lange her, fast 20 Götterläufe. Ich hatte die Sache schon völlig verdängt."
"Kannst du dich an noch irgendwass von Eurer Begegnung damals erinnern?"
Nimmgalf überlegte fieberhaft.
"Ich weiß nur noch, dass Simiona irgendwas zu mir gesagt hat, dass ich mir um die Schulden keine Sorgen mehr zu machen bräuchte, sie hätte sie aus der Welt geschafft."
Tsaiane dachte nach. "Dumm war sie ja nicht gerade. Sie würde so was nicht sagen, ohne wirklich was in der Hand zu haben."
"Tja, leider - oder zum Glück - können wir sie jetzt nicht mehr fragen!", stellte Nimmgalf zynisch fest.
"Was ist mit Simionas Sachen passiert? Dokumente, Korrespondenz, usw?"
"Das meiste hat die Inquisition nach der gründlichen Durchsuchung der Burg mitgenommen und vermutlich verbrannt oder für immer weggesperrt. Da war viel übles Zeug dabei. Aber ich weiß noch, dass mir Vogt Rondred von Derrelsbach, der die Baronie nach Si...mionas Ableben noch eine Weile verwaltet hat, mir eine kleine Kiste zugeschickt hat mit ein paar Briefen, die er noch in einem Schreibtisch Simionas gefunden hatte. Eine Schublade hatte anscheinend einen doppelten Boden. Die kannte wirklich jeden Kniff."
"Und hast du die noch?"
"Eigentlich wollte ich die direkt verbrennen, aber vorher wollte ich da noch einen Blick drauf werfen... hab ich aber bis heute nicht gemacht", gab Nimmgalf etwas zerknirscht zu.
Erneut seufzte Tsaiane. "Und wo ist diese Kiste jetzt?"
Nimmgalf sah sie mit großen Augen an: "... keine Ahnung!"
Simionas Nachlass
Burg Trollhammer, 5. Phex 1043 BF
"Nimmgalf!!! Nimmgalf!!! Du wirst nicht glauben, was ich vorhin endlich gefunden habe. Hab über ne Woche in den Archiven danach gesucht."
Tsaiane war ins Badehaus auf Burg Trollhammer gelaufen, wo der Baron gerade ein entspannendes Bad genoss, mit Wasser, welches zuvor über der Feuerstelle erwärmt, und von den Dienern in den großen Zuber gegossen worden war. Zwei Baderinnen waren gerade dabei ihm die Schultern zu massieren, was er sichtlich genoss.
In der Hand hielt sie ein zusammengefaltetes Pergament. "Ich... oh.. ich sehe gerade, dass Ihr beschäftigt seid, Euer Hochgeboren. Ich kann auch später wiederkommen."
Nimmgalf sah sie etwas überrascht an. "Nicht nötig!" entgegnete er, und bedeutete den beiden Frauen mit einer Handbewegung, dass sie ihn für eine Weile alleine lassen sollten.
Nachdem sie ungestört waren, wandte sich Nimmgalf wieder Tsaiane zu: "Also, warum störst du mich bei meinem wohlverdienten Bad?"
"Du wirst nicht glauben, was ich gefunden habe!" grinste Tsaiane und wedelte mit dem Pergament herum.
"Rohaja hat mich zum Alleinerben des Greifenthrones erklärt?" witzelte Nimmgalf.
"Besser... naja, fast besser!" lächelte sie.
"Ich habe tatsächlich die Dokumente gefunden, die dir damals aus Simionas Nachlass aus Leihenbutt zugestellt wurden. Es war eine lange, mühevolle Suche, doch am Ende hatte ich Erfolg!"
Nimmgalf richtete sich im Zuber ein wenig auf. "Simionas Nachlass? Jetzt machst du mich neugierig."
Tsaiane vergewisserte sich mit einem Blick, ob auch wirklich niemand lauschte. Dann fuhr sie etwas leiser fort: "Du erinnerst dich doch an unser Gespräch vor zwei Wochen. Die Geldforderung des Pfalzgrafen. Ich habe hier ein Dokument, welches deine Schulden verschwinden lässt."
Nimmgalf machte große Augen als Tsaiane das Dokument entfaltete und vorlas: "Ich, Udilbert von Hardt, Vogt zu Gräflich Greifenklamm, erkläre hiermit, dass die Schuld des Hauses Hirschfurten mir gegenüber beglichen wurde! Burg Leihenbutt, 08. Ingerimm 1025 BF - Unterschrift: Udilbert d.Ä. von Hardt.
Nimmgalf brauchte eine Weile, um das Gehörte zu verarbeiten.
"Kapierst du es denn nicht? Mit dem Schrieb hat der alte Udilbert dich von deinen Schulden ihm gegenüber befreit", erklärte Tsaiane.
"Aber... aber ich hab ihm das geliehene Gold doch gar nicht zurückgezahlt! Warum schreibt der dann so was?"
"Von einer Zurückzahlung steht da ja auch nichts. Nur, dass deine Schulden beglichen wurden - wie genau das passiert ist, wird nicht erwähnt."
Nimmgalf dachte nach: "Das muss Simiona sich irgendwie von ihm erschlichen haben. Und das wäre ausreichend, wenn es hart auf hart käme?"
"Nun, zumindest ist es ein sehr starkes Argument, um keine Rückzahlung zu leisten zu müssen! Sofern du das mit Simiona verschweigst, versteht sich. Ob das auch vor einem Gericht bestand hätte, weiß ich nicht. Bin ja keine Rechtsexpertin."
"Verstehe. Da sollten wir uns also professionelle Hilfe holen."
"Ja, aber jemand, dem wir vertrauen können. Ich werde mich da mal umhören, ob ich so jemanden finden kann."
Nimmgalf konnte es immer noch nicht glauben. Er hatte sich schon überlegt, wie viele Schulden er bei den gierigen Geldverleihern machen müsste, um die gewaltige Summe zusammen zu kriegen, aber das schien nun plötzlich nicht mehr vonnöten zu sein, was für ihn eine immense Erleichterung war.
"Tsaiane, du bist einfach die Beste! Dafür hast du echt was gut bei mir. Ich könnte dich küssen."
Tsaiane grinste schelmisch: "Nun, das solltest du vielleicht auf später..."
Doch in dem Moment hatte Nimmgalf sie am Handgelenk gepackt, und zog sie zu sich in die Wanne. Sie schrie halb erschrocken halb amüsiert auf, und hatte Mühe das Pergament oben zu halten, damit es nicht nass wurde. Dass Nimmgalf ihr einen dicken freundschaftlichen Schmatzer auf die Wange gab, konnte sie aber nicht mehr verhindern.
Das Luringer Grafenturnier 1045
"Damit steht die finale Paarung fest: Siene Hochwohlgeboren Pfalzgraf Udilbert von Hardt tritt gegen seine Hochgebroen Baron Nimmgalf von Hirschfurten an. Das Finale wird in einem halben Stundenmaß stattfinden. Genug Zeit für die Zuschauer und Gäste, sich noch mal kurz frisch zu machen und neue getränke und Naschwerk zu besorgen. Doch seid pünktlich zurück, sonst verpasst ihr das Beste des heutigen Tages."
Die stimmgewaltige Ansage der Gräflichen Heroldin Selinde von Cronenfurt sorgte für amüsiertes Gelächter im Publikum. Das Finale des Lurinegr Grafenturniers im Praios 1045 BF wurde mit großer Vorfreude und hohen Erwartungen bedacht.
Nimmgalf warf seinem Gegner einen grimmigen Blick zu. Dann warf er einen Blick ins Publikum. Auf der Tribühne saßen seine Gattin Ederlinde und seine reizende Tochter Irnfrede, sowie sein Sohn Randolf, der ihn unbedingt siegen sehen wollte. Er winkte seiner Frau und seinen Kindern zu, was von diesen erfreut erwidert wurde. Auch Graf Drego winkte ihm stürmisch zu: "Du schaffst das, Nimmgalf! Werd bloß nicht wieder Zweiter!" rief er anfeuernd.
Plötzlich bemerkte Nimmgalf, wie der Pfalzgraf auf ihn zugeritten kam und das Visier öffnete.
"Ihr habt immer noch nicht Eure Schulden bei mir beglichen, Hirschfurten! Ich warne Euch, meine Geduld ist bald am Ende!"
"Ihr scheint die Praiossonne nicht gut zu vertragen, Udilbert, da Ihr schon wieder zu fantasieren scheint. Vielleicht solltet Ihr auf den Ritt verzichten? Das würde eurer Gesundheit sicher entgegen kommen."
"So leicht kommt Ihr mir nicht davon, Nimmgalf!" knurrte der Pfalzgraf. "Wir werden sehen, wer am Ende den Preis zahlt! Hüah!" Damit stob er von dannen.
Nimmgalf sah im noch nach.
Nach etwa einem Stundenmaß war nun der Moment des Finales gekommen. Beide Ritter standen sich gegenüber. Zur Rechten der Tribüne Baron Nimmgalf mit seiner blinkenden Gestechsrüstung und dem prächtigen Hirschgeweih auf dem Helm, zur Rechten Pfalzgraf Udilbert, in eine schwere Plattenrüstung gewandet, in den windhager Farben der Familie Hardt. Beide waren überaus erfahrene Tjoster, doch wurde der Baron bei den Buchmachern eindeutig favorisiert.
Nachdem die drei Standarten gesenkt wurden, setzten sich die Reiter in Bewegung. Beide wollten sich keine Blöße geben und ritten mit voller Wucht an. In einem gewaltigen Splitterregen zerbarsten die beiden Lanzen an den Schilden. Im zweiten Anritt gelang dem Pfalzgraf ein wuchtiger Treffer, der den Baron beinahe aus dem Sattel befördert hätte. Das Publikum hielt den Atem an. Sollte Nimmgalf tatsächlich verlieren? Im dritten Anritt fiel dann die Entscheidung. Baron Nimmgalf fintete gekonnt mit der Lanze, und brachte einen Treffer knapp über dem gegnerischen Schild an, so dass sein Gegner im hohen Bogen aus dem Sattel gerissen wurde und auf der Tjostenbahn liegen blieb. Das war der Sieg für den Hirschfurtener!
Nimmgalf ritt an seinen Gegner heran, der sich gerade wieder aufrappelte. "Wenn diese kleine Flugstunde Euer Preis war, von Hardt, bin ich gerne bereit ihn zu entrichten. Auf alles weitere werdet ihr aber leider verzichten müssen, so wie die Verzichtserklärung Eures Vaters es mir bestätigte", grinste Nimmgalf schadenfroh.
Udilbert warf ihm einen finsteren Blick zu. "Das letzte Wort darüber ist noch nicht gesprochen, Hirschfurten! Ihr werdet noch sehen, was Ihr davon habt." Damit stampfte er wütend von der Tjostenbahn zurück zu seinem Zelt. Sein Knappe Danos von Treleneck stütze ihn dabei.
"Und der Sieger des diesjährigen Grafenturnieres ist..." Selinde machte eine Pause für den Trommelwirbel... "Baron Nimmgalf von Hirschfurten! Zum achten... äh... neunten male! Gratulation!"
Nimmgalf ließ sich vom Jubel des Publikums feiern und nahm stolz die Siegestrophähe entgegen. Doch die Worte des Pfalzgrafen trübten seine Freude ein wenig. Er dürfte Udilbert nicht unterschätzen. Doch was hatte er nur vor?
Überfall
Einmarsch in Randersburg
Belagerungsalltag
Schicksalsduell
Angeschlagen, aber nicht besiegt!
Retcon - Tal der Tränen
(ein Retcon zur neuen Fehdetimeline)
Erlenstammer Sorgen
12. Firun 1043 BF, Burg Freudenstein Alissa fror. Draussen lag meterhoch der Schnee. Schon seit mehreren Wochen war die Burg eingeschneit, die Vorräte schwanden von Tag zu Tag. auch das Brennholz ging langsam zur Neige, ihr Burgvogt Treuwardt hatte bereits angeordnet, dass die Restbestände rationiert werden müssten, bis neues Brennholz herbeigeschaftt werden könnte.
"HATSCHIE!!! So ein Elend!" fluchte die Baronin von Erlenstamm leise vor sich her, und schniefte in ein Taschentuch. Kurz darauf betrat der Burgvogt mit einer Kerze das unaufgeräumte Arbeitszimmer der Baronin.
"Treuwardt. Gut dass Ihr hier seid. Wir müssen mal dringend die Finanzen besprechen."
"Tja, da Ihr auf das Anstellen eines Kämmerers verzichtet habt, Hochgeboren, wird uns da wohl nichts anderes übrig bleiben."
"Als ob ich mir jetzt einen leisten könnte, der mir die wenigen Dukaten und Taler zusammentzählt."
Treuwardt, der Erb-Junker von Senntal schüttelte den Kopf. "Wohl kaum. In den Kassen herrscht gähnende Leere, aber da sage ich Euch ja nichts Neues, Herrin."
"Ach Treuwardt, was soll ich nur machen? Seit Mort tot ist, wachsen mir die Schulden langsam über den Kopf. Die Baronie wirft viel weniger ab, als sie sollte. Ich muss schon auf dringend nötige Reparaturarbeiten verzichten. Und neue Kleider habe ich mir und den Kindern seid Monden nicht mehr gekauft."
"Mit Verlaub, Herrin, ich hatte Euch ja dringend vom Bau der Burg Erlenstamm abgeraten. Die Kosten sind regelrecht explodiert!"
"Jaha... ich weiß es doch..." Allissa blickte gequält. Ich wollte eben meine eigene Burg, ganz nach meinen Wunschvorstellungen. Mit Türmchen, Erkern, einem Bogenschießplatz, und richtig dicken Mauern. Wer konnte denn ahnen, dass man so was in einer Baronie mit über 6000 Einwohnern nicht finanzieren kann? Die Kredite verschlingen Unsummen, und das Ding ist noch lange nicht fertig gebaut!"
"Dann habt ihr wohl vergessen, dass nur ein Teil der Steuern Erlenstamms in eurem Säckel landet, Alissa! Das große Junkertum Treilin ist gräflich, und führt die Abgaben direkt nach Wandleth ab, das gilt ebenso für die Steuern der beiden Städte Erlenstamm und Wiesengrund. Zudem gehen die Gelder aus den Klosterlanden St. Falkhilde direkt an die Traviakirche."
Alissa schnaubte verächtlich. "Ja! Damit die Armen damit reichlich gespeist werden können. Und wer speist mich? Keiner! Was ist denn mit den restlichen Junkertümern?"
"Der Junker zu Erlengrund ist ein Kämpe vom alten Schlag. Durch und durch ehrlich, von ihm kommen die Zahlungen immer regelmässig. Das kann man von Murimel, wo Euer Onkel belehnt wurde, nicht wirklich sagen. Dass man überhaupt einen Golgariten zum Junker gemacht hat, ist eigentlich ein Verstoß gegen das Garether Pamphlet! Zum Glück hat die Praioskirche da noch nicht so genau nachgefragt. Einen Vogt hat er auch nicht ernannt, der gute Robîn von Erlenstamm. Sollte er aber besser mal tun!" Allissa nickte nur. Treuwardt fuhr fort: "Und seid Euer Gemahl nicht mehr unter uns ist, kommt aus Wiesburg auch so gut wie nichts mehr an Steuern! Ich sag es nur ungerne aber, Ihr braucht neue Niederadelige in eurer Baronie."
Alissa sah ihn mit großen Augen an. "Und wo soll ich die hernehmen? Die fallen doch nicht vom Baum, wenn man dagegen tritt!"
"Was ist mit euren Fruenden?" "Meint ihr die Pulethaner? Da besteht keinerlei Kontakt mehr seit der üblen Sache mit Malepartus. Hätte ich mich doch nie auf sein Geschwurbel eingelassen. Jetzt habe ich den Salat! Und die meisten anderen Familien im Schlund meiden mich inzwischen auch. Es ist zum Verzewifeln!"
Treuwardt räusperte sich. "Nun, wenn richtige Adelige nicht in Frage kommen, versucht doch reichen Händlern aus Wandleth oder der Kaisermark Titel schmackhaft zu machen. Müssen ja nicht gleich Junkerstitel sein, aber ein Edlengut würde doch wohl kaum jemand verschmähen, meint Ihr nicht? Gegen entsprechende Zahlungen versteht sich."
"Ich soll Bürgerliche zu Adeligen machen?"
"Als Baronin hättet ihr durchaus das recht dazu!"
"Ich weiß ja nicht... das würde mich im Adel nicht gerade beliebter machen, denke ich mal."
"Aber es brächte wieder Geld in die Kasse."
Allissa überlegte eine Weile. "Ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen. Haben wir sonst noch Möglichkeiten?"
Treuwardt nickte: "Nun, es wurde schon länger nicht mehr geprüft, ob die Städte Erlenstamm und Wiesengrund überhaupt noch die Voraussetzungen für das Stadtrecht erfüllen. Würden sie es verlieren oder zumindest eine davon, kämen die Abgaben der Stadt wieder dem lokalen Herrn, also Euch, zugute, und nicht mehr dem Grafen."
"Aber dafür entfiele auch im Konfliktfalle der gräfliche Schutz, oder? Den müsste ich dann doch übernehmen. Und meine Truppenstärke lässt sich momentan an zwei Händen abzählen."
"Ach Papperlapapp, wer sollte denn wohl im ruhigen, verträumten Erlenstamm auf Krawall aussein? Wir sollten auf jeden Fall mal schauen, ob wir da nicht noch was drehen können."
"Treuwardt! Ihr seid nicht gerade eine moralische Stütze, aber dennoch... ich mag Eure Art die Dinge anzugehen. Wenn Ihr da mehr herausbekommen habt, sagt mir gerne Bescheid. Wir werden dann sehen, was machbar ist."
"Sehr wohl, Hochgeboren!" lächelte der Burgvogt.
Damit verließ Treuwardt von Sennenberg-Ruchin das kühle Arbeitszimmer Alissas wieder.
Die Erle und das Hirschlein
30. Tsa 1044 BF, Schloss Ritzewull bei Ruchin
Alissa von Erlenstamm kam sich völlig fehl am Platze vor. Man hatte sie zur Hochzeit von Selinde von Ruchin mit einem Reichsforster Edelmann eingeladen, wohl aus reiner Höflichkeit unter Nachbarbaronen. ALs Begleiter hatte sie ihren Truchsessen Treuwardt von Sennenberg-Ruchin mitgenommen, der zumindest weitläufig mit der Braut und Gastgebmal erin verwandt war, und ihr nun auf Schritt und Tritt folgte. Sie schlenderte gerade vom Buffettisch rüber zu den Erfrischungsgetränken, und überlegte schon, on sie mit Treuwardt ein Tänzchen wagen sollte, aber so rechte Lust hatte sie nicht dazu. Daher wandte sie sich aprupt in die andere Richtung. Versehentlich stieß sie dabei mit der Schulter gegen eine junge Dame, die sichtlich erschrak.
"Oh... oh, Verzeihung! Wie ungeschickt von mir!" stammelte sie. Irgendwie kam ihr die junge Dame bekannt vor. Für eine einfache Zofe trug sie jedenfalls ein außergewöhlich teures Kleid, das bemerkte Alissa sofort.
"Oh nein! Mein Kleid", jammerte die blonde Frau. Anscheined hatte Alissa ein wenig von ihrem Perlwein verschüttet. Geistesgegenwärtig reichte Treuwardt der Baronin ein Taschentuch.
"Wartet, das haben wir gleich!" beruhigte sie Alissa und tupfte behutsam die Tropfen wieder von ihrem Kleid.
"Sieht wieder aus wie neu!" lächelte sie. Auch die junge Dame schien erleichtert zu sein und lächelte. Dabei zeigte sie großes Geschick im Umgang mit ihrem Fächer, anscheinend beherrschte sie die Fächersprache meisterlich, was man von Alissa nicht gerade sagen konnte.
"Aber wo bleiben denn meine Manieren? Gestatten, Alissa von Erlenstamm, Baronin zu Erlenstamm! Und mit wem habe ich das Vergnügen?"
"Die junge Dame machte einen formvollendeten Hofknicks. "Sehr erfreut, Euer Hochgeboren! Mein Name ist Irnfrede von Luring-Hirschfurten, ich bin die Kammerzofe von Vögtin Selinde und zudem die Kusine des Bräutigamms Ludolf von Hirschfurten!"
Das nahm Alissa erfreut zur Kenntnis. "Oh, dann kommt ihr sicher aus Reichforst? Von wo genau, wenn ich fragen darf?"
"Aus Hirschfurten. Mein Vater ist auch hier." Sie deutete mit dem Fächer auf einen großen Mann mittleren Alters, der gerade in ein Gespräch mit Baronin Elea von Ruchin vertieft war, die eigens für die Hochzeit vom reisenden Kaiserhof hergekommen war.
Nun ging Alissa ein Licht auf. "Natürlich! Ihr seid doch die Tochter von Baron Nimmgalf von Hirschfurten und Ederlinde von Luring, richtig?"
"So ist es", lächelte Irnfrede freundlich.
"Ich bin höchsterfreut Euch mal persönlich kennen zu lernen, liebste Baronessa. Wie gefällt es Euch denn bislang im Schlund?"
"Sehr gut bislang", entgegnete sie. "Schloss Ritzewull ist zwar recht klein und auch etwas zugig, aber durchaus recht hübsch ausgestattet mit all den verspielten Türmchen. Und meine Herrin Selinde ist sehr gut zu mir. Ich kann wirklich nicht klagen."
Alissa überlegte.
"Sagt, wart ihr denn auch schon mal auf Burg Freudenstein in Erlenstamm?" Irnfrede schüttelte den Kopf.
"Dann müsst Ihr mich unbedingt mal dort besuchen kommen. Es ist wunderschön dort, und keine zwei Tagesreisen von hier entfernt, Erlenstamm grenzt im Westen direkt an Ruchin."
"Oh, das würde ich wirklich sehr gerne. Ich weiß nur nicht, ob sich das in nächster Zeit realisiseren lässt." Dabei strich sie ein wenig gedankenverloren über ihren Bauch und schalt sich gleich im nächsten Moment dafür.
"Ihr könnt Euren Vetter Ludolf und eure Herrin Selinde gerne mitbringen, falls Ihr auf der Reise Gesellschaft wünscht. Selbstverständlich gilt die Einladung auch für sie."
"Nun, vielen Dank für das großzügige Angebot. Ich werde es mir gut überlegen, Euer Hochgeboren!"
"Ach bitte, nennt mich einfach Alissa, ja?"
"Sehr gerne, Alissa!" lächelte Irnfrede.
Noch bevor die beiden Damen ihr Gespräch fortsetzen konnten, kam jedoch Ritter Eborian von Ruchin heran, der Irnfrde hoflich zum Tanz aufforderte, was diese sofort freudestrahlend annahm.
Alissa sah ihr noch nach, als sie auf die Tanzfläche geführt wurde.
"Was denkt ihr, Herrin? Könnte uns die Dame noch nützlich sein?"
"Da bin ich sehr zuversichtlich, Treuwardt", grinste sie süffisant, und nippte an ihrem Glas Perlwein.
Zu Gast in Erlenstamm
Im Phex besucht Irnfrede ihre neue Freundin auf Burg Freudenstein, wo es ihr recht gut gefällt. Alissa berichtet unter anderem, dass sie noch fähige Gefolgsleute in Erlenstamm sucht. Sie hätte noch ein Edlengut samt großer Burg zu vergeben, und könnte sich Irnfrede gut als Edle und Vögtin für Freiherrlich Erlenstamm vorstellen. Jedoch verschweigt sie, dass zur Fertigstellung der Burg noch hohe Summen erfoderlich sind. Insgemheim hofft sie aber, dass Baron Nimmgalf seiner Tochter zur Seite springt. Nach monatelanger Bedenkzeit sagt Irnfrede schließlich zu. In Wahrheit hatte sie sich schon früh dafür entschieden, wollte aber noch ihre Schwangerschaft beenden, bevor sie nach Erlenstamm gehen würde.
Umzug nach Erlenstamm
Im Praios 1045 zieht Irnfrede dann von der Ritzewull um nach Burg Freudenstein, von wo aus sie dann die Sanierungsarbeiten der Burg Erlenstamm beauftragt. Ende Efferd kann sie dann schließlich provisorisch einziehen, auch wenn noch viele Arbeiten unvollendet sind.
Briefspiel in 948 BF - Vom Ende einer Fehde
Das Kaiserreich trauert
20.Rondra 948, Die Nachricht von Kaiser Pervals Tod erreicht Burg Trollhammer. Baronnin Quisira bespricht die neue Lage mit ihrer Familie, wobei sie aus ihrer Abneigung gegen ihren Vetter Perval keinen Hehl macht. Sie ist jedoch fest entschlossen, die Gunst der Stunde für sich und ihr Haus zu nutzen.
Das Kaiserzwillingspaar
Am 1. Travia 948 werden in Gareth die Zwillingskaiser gekrönt. Auch die Hirschfurten-Brüder sind anwesend.
Die Fehde muss enden
Ende Boron ergeht der Zwillingskaiserliche Erlass, dass die Reichsforster Fehde nun ein Ende finden solle. Leberolf und Anslieb setzen sich für die Freilassung Graf Adhemars ein.
Sicheres Geleit
Gegen die Widerstände der Marbert-Anhänger auf Rudes Schild erwirken die Hirschfurten Brüder Anfang Hesinde im tiefen Schneetreiben die Freilassung Graf Adhemars und anderer hochrangiger Reichsforster. Sie werden nach Burg Trollhammer eskortiert.
Empfang bei Baronin Quisira
Die Freigelassenen erhalten auf Burg Trollhammer angemessene Winterquartiere. Quisira bemüht sich nach Kräften, ihren gräflichen Rivalen wieder aufzupeppeln und die Gräuel der letzten Jahre vergessen zu machen. Es bildet sich ein zartes Band von Vertrauen zwischen den beiden Hochadeligen, da man sich bewußt ist, dass die Grafschaft nur mit gemeinsamen Anstrengungen wieder zu alter Größe wachsen kann.
Rückkehr nach Burg Luringen
Am 10. Tsa kehrt Graf Adhemar nach Burg Luringen zurück, nachdem der Eiserne Marbert ein paar Tage zuvor mit all seinen Truppen abgezogen war. Er wird von der ausgepressten Bevölkerung wie ein Retter gefeiert.
Verlobung zwischen Greif und Hirsch
Ende 948 wird die Verlobung von Adhemars Tochter Lechmin mit Anslieb von Hirschfurten bekannt gegeben.
Standzugehörigkeit
Bei der Überlegung welchen Stand ein Charakter denn hat, sind einige Aspekte zu berücksichtigen. Hier sollen nun die Voraussetzungen geklärt werden, die erfüllt sein müssen, um einem Charakter einen bestimmten Stand zuzuweisen:
1) Hochadel
Zum Hochadel zählt, wer eines dieser Kriterien erfüllt:
- Ein belehnter Titelträger ab der Baronsebene aufwärts, also Baron, Graf, Markgraf, Großfürst, Kaiser.
- Gleichgesetzt mit der Baronsebene sind Landvögte, Kronvögte, Reichsvögte, die Pfalzgrafen und die Burggrafen.
- Ehepartner der oben genannten, und bei den erblichen Lehensträgern auch die Kinder, bei Grafen und höher auch die Enkelkinder.
- Die Kinder von Vögten zählen nicht zum Hochadel, sie werden aber hochadelig, wenn sie ihrem belehnten Elternteil als neuer Vogt nachfolgen.
- Besonderheit: die Angehörigen von Häusern zählen immer als Hochadel, sofern bis zur Großelterngeneration noch ein belehnter Erb-Hochadeliger des Hauses im Stammbaum steht. Ansonsten gilt der Haus-Angehörige als Nebenlinie und zählt nur noch zum Niederadel.
- Bastarde sind niemals dem Hochadel zugehörig.
- Sollte ein belehnter Hochadeliger seines Lehens zu Lebzeiten verlustig gehen, verliert er auch den Hochadelsrang und zählt fortan als niederadelig. Dasselbe trifft auf seine Angehörigen (Ehepartner + Kinder) zu, deren Rang ja an seinen gekoppelt ist.
- Sollte der Lehnsträger versterben, behält ein eventuell noch lebender Ehepartner den Status Hochadel. Sein Erbe bleibt als neuer Lehensträger ebenfalls hochadelig, eventuelle weitere Kinder würden jedoch in den Niederadel zurückfallen, wenn sie nicht ihrerseits mit hochadeligen Partnern vermählt sind. Daher sind Barone oft darauf bedacht, dass ihre Sprösslinge in den Hochadel verheiratet werden.
2) Niederadel
Zum Niederadel zählt, wer eines der folgenden Kriterien aufweisen kann:
- Titelträger als Junker, Edler, Ritter
- direkter Angehöriger des erblichen Niederaldels (Junker), also Ehepartner oder Kind
- Angehörige von Häusern zählen immer zum Niederadel
- Ein Kind eines hochadeligen Elternteils ist immer mindestens niederadelig
- Ehepartner von Edlen und Rittern zählen nicht zum Niederadel, es sei denn sie sind es aus eigener Kraft (Familie oder selbst Titelträger)
- Kinder von Edlen und Rittern zählen nicht zum Niederadel, es sei denn beide Elternteile sind adelig. Sie behalten aber auch als Freie das "von" im Nachnamen. Sollten sie jedoch wieder bürgerlich heiraten und selbst Kinder haben würde bei diesen das "von" im Namen dann erlöschen.
- Angehörige von Häusern können niemals verbürgerlichen (Es gibt also keinen Luring ohne "von" usw.)
- Anerkannte Bastarde von Junkern zählen als niederadelig, stehen aber in der Erbrangfolge hinter allen anderen Erben. Anerkannte Bastarde von Rittern und Edlen zählen als Freie.
3) Ministeriale / Amtsadel
Ministeriale sind Freie, die oftmals adelige Angehörige haben, aber selber nicht zum Erbadel gehören. Sie stehen an Adelshöfen in Lohn und Brot (z.B. Verwalter, Seneschall, Kämmerer, Mundschenk, usw) oder dienen als Verwalter kleinerer Lehen und haben im Regelfall gute Aussichten, einen adeligen Ehepartner zu bekommen, oder ihren Kindern eine Knappen- oder Höflingsstelle zu vermitteln. Im Idealfall gelingt ihnen sogar ein Einheiraten in den Erbadel oder der Erwerb eines Edlentitels oder -Gutes für treue Dienste.
Die korrekte Anrede ist Achtbarer Herr / Achtbare Dame.
4) Freie/Bürgerliche
Freie Menschen haben keinen Adelsrang und keinen Titel. Sie stehen über den Unfreien und müssen Steuern zahlen und Kriegsdienst leisten. Sie haben aber das Recht der Wahl des Wohnortes, des Berufes und des Ehepartners.
Freie findet man üblicherweise in Städten, es gibt aber auch Freibauern auf dem Land. Die Kinder von Freien werden ebenfalls frei geboren. Sollte ein Freier eine Unfreie heiraten, zählt diese ebenfalls als frei.
5) Unfreie/Hörige
Unfreie Menschen sind weitgehend rechtlos. Sie stehen im Dienste eines Herrn und müssen tun, was dieser sagt, müssen dort wohnen, wo er es ihenn befiehlt und dürfen nur heiraten, wenn es der Herr gestattet oder befiehlt. Ihre Kinder sind üblicherwiese auch unfrei.
6) Klerus
Alle Angehörigen der zwölfgöttlichen und halbgöttlichen Kirchen zählen zum Klerus, unabhängig von ihrem vorherigen Stand. Dies gilt sowohl für Geweihte, als auch für Novizen und Akoluthen. Dem Klerus gehört man üblicherweise sein ganzes Leben lang an. Kinder des Klerus erhalten entweder den Stand des Partners, oder den Stand den sie dann hätten, wenn der klerikale Elternteil diesen Stand nicht hätte (z.B. wenn beide Eltern dem Klerus angehören), im Regelfalle also Freie oder Niederadelige, in seltenen Fällen auch hochadelig. Ein Mitglied des Klerus ist üblicherweise vom Erbadel ausgeschlossen. Sollte es keine anderen Erben geben, muss der erbende Kirchendiener eienn Vogt für das Lehen benennen. Dieser erhält dann einen Adelsrang anhand der Hierarchieebene (der Vogt eines Junkertums wäre demnach niederadelig).
7) Magus
Für die Mitglieder der Magiergilden gilt im Wesentlichen das beim Klerus Beschriebene. Auch sie können demnach im Regelfall nicht erben, und müssen - sollten es keine andere Möglichkeit geben - für ihr Lehen einen Vogt bestimmen. Mitglieder von Hexen-und Druidenzirkeln gelten als Sonstige und werden - sofern dies bekannt wird - im Regelfalle von jeglichen Standesprivilegien (darunter auch Erbrecht und Familienzugehörigkeit) ausgeschlossen. Elfen und Halbelfen sind nur in Ausnahmefällen erbberechtigt, im Regelfall schließt ein magisches Erbe ein weltliches Erbe aus.
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Alte Säcke - Ideensammlung
Zornesritter unerwünscht
Baron Hernulf-Answin von Hirschfurten macht dem frustrierten Adalbert von Unterallertissen die Idee schmackhaft, dem Zornesorden in Gut Perainelob das Leben schwer zu machen. Wenn es ihm gelänge sie von dort zu vertreiben, würde er das Gut zum Edlengut erhalten.
Dieser organisiert daraufhin eine Söldnerbande, die verkleidet mit Zornesritter-Wappenröcken einen Anschlag auf einen Trupp der Waldsteiner Pikeniere verübt, bei welchem Lanzenführer Gerwulf von Hagenau verstirbt.
Alarmiert von den Ereignissen schickt die Kommandantin der Rabenfeste eine Lanze Pikeniere hin, um die Zornesritter Radebracht von Mersingen und Kelvin Dorc von Schwertwacht in Gewahrsam zu nehmen.
Unterallertissen lässt diese dann in ihren Zellen ermorden.
Der Zornesgroßmeister Adran Bredenhag von Aarenstein selbst will die Vorfälle untersuchen. Er entdeckt Indizien, die schließlich auf Unterallertissen als Drahtzieher hinweisen. Und kann diesen schließlich nach einiger Suche ausfindig machen, und in seinem Unterschlupf stellen.
Völlig führungslos zieht sich der Orden schließlich aus Leihenbutt zurück, das Gut bekommt Hernulf-Answins Tochter als Edlengut zugesprochen. Die Feenwasser bleibt aber bis auf weiteres die Vögtin. (prüfen)
Garether Mordserie
Ingerimms Zorn
Der Zorn der Götter
Am Nachmittag des 30. Tsas im Jahre 1046 BF war plötzlich auf Burg Erlenstamm ein lauter Knall zu hören. Irnfrede unterbrach das liebliche Spiel auf ihrem Klavichord in ihrem beheizten Musikzimmer und lief auf den Flur. Ihr entgegen kam Burgsass Gernot von Gantersruh.
"Bei den Göttern, Gernot, was war denn das für ein Knall?" fragte sie erschrocken.
In dem Moment bebte die Erde! Die Wände und Mauern begannen zu wackeln, Teller und Gläser fielen aus den Vitrinen, ja sogar eine alte Ritterrüstung kippte scheppernd um und verteilte ihre Teile am Boden.
"Ein Erdbeben! Herrin, kommt schnell, wir müssen hier raus." Der ergraute Burgsass packte Irnfrede bei der Hand und lief mit ihr die Stufen herab. Unterwegs kamen sie an mehreren Dienern vorbei, die völlig verstört umherirrten.
"ALLE RAUS HIER! RAUS AUF DEN BURGHOF! SOFORT!" rief Gernot laut, und schon schlossen sich die Bediensteten ihnen an.
Als sie endlich im Freien waren fröstelte Irnfrede, denn es war draussen immer noch recht kalt, auch wenn der Schnee inzwischen weitgehend geschmolzen war.
Erneut bebte die Erde, dieses mal noch heftiger. Irnfrede sah, wie einige Dachschindeln vom Palasdach herabfielen. Eine Regenrinne löste sich ab und fiel polternd zu Boden, doch zum Glück wurde niemand verletzt.
Einige hatten sich auf den Boden geworfen und wimmerten. Im Stall wieherten die Pferde voller Panik, die Hunde bellten vor Angst.
Schließlich war wieder alles ruhig. Doch war das wirklich schon das Ende? Etwas ratlos blickten sich die Burgbewohner an. Ein so heftiges Erdbeben hatte man hier noch nie erlebt. Und dieser laute Knall aus der Ferne...
"Herrin, kommt schnell. Das müsst Ihr sehen!" Ritter Ernhelm, der noch auf der Burgmauer stand, winkte Irnfrede zu sich.
Diese eilte die Stufen zum Wehrgang empor, dicht gefolgt von Burgsass Gernot. "Gebt acht, dass ihr nicht ausrutscht, Herrin", ermahnte er sie.
Schließlich erreichte sie aber doch den Wehrgang.
"Dort, im Südosten. Könnt ihr es sehen?" rief Ernhelm und deutete auf die nur schwach erkennbaren Gipfel des mächtigen Raschtulswalles. Über den Bergen war eine gewaltige Rauchsäule zu sehen, die sich mehrere Meilen hoch in den Himmel erhob.
"Das ist der Zorn der Götter!" flüsterte Irnfrede mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Entsetzen. Sie zitterte. In der Eile hatte sie ihren Mantel vergessen.
Ernhelm sah dies, und legte ihr seinen Arm mit seinem warmen Umhang um die Schultern.
Dankbar schmiegte sie sich an ihn und wärmte sich etwas auf.
"Ich habe Angst", flüsterte sie leise.
Ernhelm nickte und blickte besorgt in die Ferne.
Erlenstamm in Gefahr
Der erste Phex 1046 war ein Markttag in dem kleinen beschaulichen Städtchen Erlenstamm, doch an diesem Tag war der Markt nur sehr spärlich besucht. Die meisten Bewohner der Stadt hatten sich in ihren Häusern verschanzt, oder waren dabei die Beschädigungen so gut es eben ging auszubessern, die das Erdbeben hinterlassen hatte. Irnfrede hatte in Begleitung von ihren Rittern Ernhelm und Lachwige die nahe gelegene Stadt aufgesucht, um die Schäden zu begutachten und sich ein Bild der Lage zu machen. Als sie am Magistratsgebäude ankam sah sie schon, dass ein Teil des Dachstuhls eingestürtzt war. Die Stadtmeisterin Hitta Oxweyer beriet sich bereits mit einem örtlichen Schreiner und Dachdecker, um einen Reperaturplan aufzustellen. Sie machte einen erschöpften und völlig übermüdeten Eindruck. Offenbar hatte sie ind er Nacht kaum geschlafen.
Als sie Irnfrede sah, unterbrach sie ihre Unterredung: "Hochgeboren von Hirschfurten! Ich bin erleichtert, Euch in guter Verfassung zu sehen. Ich hoffe Euch und euren Leuten geht es den Umständen entsprechend gut?" Sie grüßte auch kurz die beiden Ritter in ihrer Begleitung.
"Danke, Frau Oxweyer", antwortete die Baroness. "Auf Burg Erlenstamm gab es nur geringfügige Schäden. Mein Kämmerer Gerwulf von Hangwald wurde von einem umgestürzten Regal verletzt, ich habe ihn bereits gestern Nachmittag ins Hospital des Peraine Tempels bringen lassen. Die anderen Burgbewohner sind allesamt mit dem Schrecken davon gekommen. Aber berichtet mir doch bitte, was sich derweil in der Stadt ereignet hat? Das Rathaus sieht ja wirklich übel aus."
"Ja, das ist offensichtlich. Wir werden einige Wochen, vielleicht sogar Monde brauchen, um den Dachstuhl wieder instand zu setzen. Aber andere Gebäude hat es noch schlimmer getroffen. Von dem Hotel zur Erle ist der ganze Ostflügel eingestürzt. Es gab einige Verschüttete, wir haben bislang vier Tote geborgen, eine schwangere Frau hat ihr Kind verloren. Im Ostteil der Stadt sind drei weitere Häuser eingestürzt, die meisten anderen haben leichte bis mittlere Schäden davongetragen. Es steht zu befürchten, dass wir noch weitere Tote finden werden. Und das Hospital ist schon überbelegt, ich habe bereits angeordnet ein provisorisches Lazarett auf dem Marktplatz zu errichten, wo wir die vielen Verletzten zumindest notdürftig versorgen können. Bruder Laurentian und seine Novizen sind pausenlos im Einsatz um zu helfen. Ich habe schon überlegt, ob wir Hilfe aus Wandleth anfordern sollen, aber ich fürchte, das wird vergebliche Mühe sein, da es dort wahrscheinlich ähnlich aussehen wird. Das Erdbeben wird ja nicht nur uns getroffen haben."
Irnfrede war zutiefst bestürzt. "Wie furchtbar. Die armen Menschen. Wenn ich Euch irgendwie helfen kann, lasst es mich bitte wissen."
Hitta lächelte ein wenig: "Habt Dank, aber wir brauchen nur vor allem Heiler und Handwerker. Aber auch kräftige Helfer, die ordentlich mit anpacken können, werden dringend gebraucht. Wenn ihr uns ein paar Arbeiter von der Burg schicken könnten, wäre uns damit schon geholfen."
"Natürlich, Ihr sollt noch heute Unterstützung bekommen. Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?"
Hitta kam ein wenig näher heran, da sie leise sprechen musste. Sie deutete nach Südosten. "Die große Rauchwolke über den Bergen gefällt mir gar nicht. Wenn das alles runter kommt, könnte es hier bald sehr ungemütlich werden. Ich fürchte, das Schlimmste steht uns noch bevor!"
Irnfrede sah ihre Besorgnis und nickte. Auch ihr war nicht wohl bei dem Gedanken. Sie beschloss noch heute nach Burg Freudenstein aufzubrechen, um sich mit Selinde und Ludolf zu beratschlagen, was nun zu tun sei. Ausserdem machte sie sich große Sorgen um den kleinen Rondrasil.
Sie verabschiedete sich von Hitta Oxweyer und kehrte nach Burg Erlenstamm zurück. Später brach sie dann mit Ernhelm auf, um nach Burg Freudenstein zu reiten, die etwa 10 Meilen weiter südlich lag.
Lagebesprechung
1. Phex, abends: Irnfrede, Ludolf und Selinde besprechen die Sitouation auf Burg Freudenstein. Während Irnfrede möglichst schnell die Leute in Sicherheit bringen will, will Ludolf erstmal abwarten, wohin die Rauchwolke zieht. Selinde trifft erstmal keine Entscheidung.
Evakuierung
3. Phex, Zwei Tage später hat sich der Himmel zum großen Teil verdunkelt, die ersten Ascheflocken fallen herab. Es wird immer klarer, dass die Burg evakuiert werden muss, da man Missernten oder gar Aufstände der Bauern befürchtet. Irnfrede schickt Ernhelm zurück nach Burg Erlenstamm, um auch dort Vorbereitungen zur Flucht zu treffen. Sie selbst bleibt auf Freudenstein und kümmert sich um ihr Patenkind und hilft bei den Fluchtvorbereitungen. Auch die Wiesburg im Süden soll evakuiert werden, damit wir Burghauptmann Boromil von Finstersonn beauftragt. Zu den restlichen Junkertümern besteht zur Zeit kein Kontakt mehr. Selinde entscheidet, keine Boten zu entsenden und lieber alle nach Norden zu evakuieren. Ihr Ziel ist die Pfalz Goldenstein wo Irnfredes Onkel Helmar residiert.
Flüchtlingsgströme
5. Phex Aus Wandleth haben sich viele Menschen zur Flucht nach Westen aufgemacht. Aus Stadt Erlenstamm fliehen ebenfalls schon Kolonnen von Menschen. Die evakuierten Bewohner Freudensteins machen noch mal halt auf Burg Erlenstamm, doch auch dort ist man abmarschbereit. Es gibt erste Versorgungsengpässe, man diskutiert über die Aufteilung der verbliebenen Ressorcen.
Ascheregen
6.Phex, der Ascheregen wird immer heftiger. Anders als Schnee bleibt die weiße Asche dauerhaft liegen und erschwert das Vorankommen. Es machen Nachrichten die Runde, dass Ruchin völlig zerstört wurde. Auch Wandleth scheint in Gefahr zu sein, die Lava ist nur noch wenige Meilen entfernt. Der Flüchtlingszug aus Freudenstein setzt sich in Marsch, doch kommt wegen der vielen Menschen, die nach Westen fliehen, nur langsam voran. Auf dem Weg begegnet man der Edlen Ardare von Sennenberg-Ruchin, die auf der Suche nach ihrem Mann und ihren Kindern ist. Sie lehnt das Angebot ab, sich der Gruppe anzuschließen und möchte auf eigene Faust weitersuchen.
Später gerät die Gruppe an Wegelagerer, die alle Essensvorräte einfordern. Bei dem anschließenden Kampf gibt es mehrere Verletzte, die Gruppe gerät schwer in Bedrängnis. Plötzlich erscheint unerwartete Hilfe, als Junker Felian auftaucht, und die Angreifer mit seinem Zweihänder vertreibt. Der Medicus Gerbald von Dachsen kümmert sich um die Verletzten.
Hunger
8.Phex, Man hat die Grenze zur Kaisermark überquert, doch die Lage hat sich kaum gebessert. In der Nacht ist Perlinde von Perainshag gestorben, vermutlich im Schlaf etstickt. Nach der Beisetzung (ohne Boronsegen) reist man weiter. In Branningsgrund südl. Pfalz Goldenstein staut sich alles, die Pfalz selbst ist von ksl. Truppen abgeriegelt, sie zu erreichen ist unmöglich.
Man beschließt sich nach Hirschfurten durchzuschlagen und wendet sich nach Südwesten. Doch auch die Alriksmark wurde vom Ascheregen getroffen, wenn auch nicht so heftig wie Erlenstamm, doch auch hier wenden sich viele Menschen zur Flucht. Die Hoffnung, hier bald die Vorräte aufstocken zu können, schwindet immer mehr. Auch frisches Wasser wird knapp, die Brunnen sind voller Asche. Selinde erkrankt schwer, ihr Zustand verschlechtert sich zusehends.
möglicher Ausweg
10. Phex, Ein Reitertrupp aus Hirschfurten erreicht den Treck kurz von Alrikshain, sie hatten schon tagelang nach ihnen gesucht. Die Ritter sollen Irnfrede - und nur sie - nach Burg Trollhammer bringen. Irnfrede, völlig entkräftet, lehnt dennoch ab und will weiter bei den anderen bleiben. Die Reiter ziehen schließlich wieder ab. Selindes Zustand verschlechtert sich weiter. Sie braucht dringend Hilfe. Man hofft in Alrikshain einen Medicus zu finden. Friedbertha berichtet unter Tränen, dass ihr Baby gestorben sei, weil sie seit drei Tagen keine Milch mehr hatte. Sie ist völlig verzweifelt und glaubt an eine Strafe der Götter. Auch Irnfrede verzweifelt immer mehr, doch der Drang ihre Familie beschützen zu müssen und weiter zu ziehen ist immer noch stark.
Verzweiflung
11. Phex, Man hat Alrikshain erreicht, hier ist der Ascheregen noch nicht so stark, aber die Stadt ist völlig überfüllt mit Flüchtlingen. Die örtlichen Heiler sind zigfach überlastet, in der Stadt grasieren Krankheiten und Seuchen. Eine Gruppe Hungernder versucht den Fluchtzug zu überfallen, dabei stirbt Ritter Besso von der Haldensbrück durch einen Messerstich ins Herz. Schweren Herzens beschließt man weiter zu ziehen, weil die Stadt nicht sicher ist. Am Abend stirbt Selinde beinahe an der Krankheit und der Entkräftung, doch kann gerade noch gerettet werden. Sie wird in einem kleinen Weiler zurück gelassen, da eine Mitnahme der todkranken Baronin unmöglich ist. In der Abenddämmerung schlendert Irnfrede über einen Acker und scheint total am Ende zu sein. Sie entdeckt eine Mohrrübe am Boden, wirft sich hin und fängt an zu kauen, denn sie hat seit Tagen nichts mehr in den Bauch gekriegt. Schließlich aber wird ihr übel und das gerade Gegessene kommt wieder hoch. Nun liegt sie am Boden und ist wirklich total am Ende. Dann aber erhebt sie sich, hebt kämpferisch hebt den Arm und ruft: “Nein, ich lasse mich nicht unterkriegen. Ich will es überstehen und wenn es vorüber ist, will ich nie wieder hungern, weder ich, noch die Meinen. Ich schwöre, müsst ich auch stehlen, lügen, oder sogar töten, ich will niiiiiiieeeeee wieder hungern.“ Ernhelm findet sie und bringt sie zu den anderen zurück.
Rettung
14. Phex, die Fluchtgruppe erreicht endlich Burg Trollhammer. 17 sind aufgebrochen, nur 13 kommen an. Irnfrede ist völlig am Ende ihrer Kräfte. Sie bleibt dort bis Ende Peraine, dann kehrt sie nach Erlenstamm zurück, um zu sehen, was noch zu retten ist. Ludolf und Ernhelm begleiten sie. Inzwischen geht es auch Selinde wieder besser, so dass man sie nach Burg Freudenstein zurück begleitet.
Orden von Korgond - Ideensammlung
Von Nimmgalf: Das nächste Ordenstreffen wird im Praios/Rondra 1047 BF stattfinden, kurz nach den Ereignissen es GGP 2025. Handlungsort ist die Baronie Kressenburg, da der Primus inter Pares die Ordensversammlung auf der Kressenburg stattfinden lassen möchte.
Das Ordenstreffen wird eine offene Briefspielaktion für alle Ordensspieler sein.
Es wird aber frühestens nach dem GGP 25 beginnen.
Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem
Gästeliste für die Hochzeit
OT: Zur Hochzeit eingeladen ist der gesamte Hoch (!)-Adel Garetiens, sowie befreundete Hochadelige aus Greifenfurt und Perricum, und einige befreundete Niederadelige und Vasallen. Es wird dazu Anfang 2025 eine Briefspielaktion geben, vermutlich erst nach dem Seelander.
Wer seine Charaktere an der Hochzeit und/oder am Turnier teilnehmen lassen möchte, kann diese gerne in die Liste eintragen.
| Name | Titel | Funktion | Turnier |
|---|---|---|---|
| Irnfrede von Luring-Hirschfurten | Edle zu Erlenkrone | Braut | Zuschauerin |
| Barjed Torrem | Comto zu Toricum | Bräutigam | Zuschauer |
| Nimmgalf von Hirschfurten | Baron zu Hirschfurten | Gastgeber und Brautvater | Ausrichter |
| Ederlinde von Luring | Baronin von Hirschfurten | Gastgeberin und Brautmutter | Zuschauerin |
| Racalla von Hirschfurten | Adepta Minor und Baroness zu Hirschfurten | Schwester der Braut | Zuschauerin |
| Brinwulf Rondrian von Hirschfurten | Baronet zu Hirschfurten | Bruder der Braut | Zuschauer |
| Hernulf-Answin von Hirschfurten (+ Gemahlin) | Baron zu Leihenbutt | Vetter der Braut | Zuschauer |
| Ludolf von Hirschfurten (+ Gemahlin) | Baron zu Erlenstamm | Vetter der Braut | Zuschauer |
| Antara-Irmegunde von Hirschfurten (+ Gemahl) | Baronin von Zagbar | Base der Braut | Zuschauerin |
| Firnwulf von Hirschfurten | Ritter zu Hirschfurten | Vetter der Braut | Teilnehmer |
| Josmin von Hirschfurten-Grattelbeck (+ Gemahlin) | Edler zu Grattelbeck | Burgvogt zu Trollhammer | Zuschauer |
| Tsaiane von Talbach | Junkerin zu Talbach | Kommandantin der Reichsforster Kavallerie | Teilnehmerin |
| Sylphia von Hirschfurten (+ Gemahl) | Edle zu Hirschwalden | Base der Braut | Zuschauerin |
| Berulf von Hirschfurten (+ Gemahlin) | Junker zu Byrkenweiler | Vetter der Braut | Teilnehmer |
| Yerminde von Hirschfurten (+ Gemahl) | Adepta Maior (Schwert und Stab) | Base der Braut | - |
| Traviane Ganslieb | Hochgeweihte der Travia | Tempelvorsteherin in Samlor | - |
| Praiotin Greifenstolz | Geweihter der Praios | Burggeweihter zu Trollhammer | - |
| Tsaiana von Waldfang-Angerwilde (+ Gemahl) | Baronin zu Waldfang | Pfortenritterin | Teilnehmerin |
| Korhilda von Sturmfels | Baronin zu Wasserburg | Pfortenritterin | Teilnehmerin |
| Wolfaran von Ochs | Baron zu Bärenau | Pfortenritter | kommt nur zur Hochzeit, während des Turniers bei einer Beerdigung |
| Leobrecht von Ochs | Reichsvogt der Efferdsträne | kommt nur zur Hochzeit, während des Turniers bei einer Beerdigung | |
| Iralda von Ochs | Baronin zu Bärenau | kommt nur zur Hochzeit, während des Turniers bei einer Beerdigung | |
| Oderik von Schwingenfels (+Gemahlin) | Junker zu Weizengrund | Teilnehmer | |
| Arinya von Baernfarn | Junkerin zu Alfenmohn | Gast | Zuschauer |
| Rufus von Keres | Adeptus Minor | Gast | Zuschauer |
| Larissa von Keres | Edeldame | Gast | Zuschauer |
| Ugdalf vom Berg | Ritter | Gast | Teilnehmer |
| Felian von Perainsgarten | Landvogt von Gfl. Eslamsgrund | Pfortenritter | Teilnehmer |
| Tahlmare von Linara | Baronin zu Linara | Gast | Teilnehmer |
| Gishelm von Rallersgrund | Ehemann von Tahlmare | Gast | Zuschauer |
| Albin von Binsböckel | Ritter | Gast | Zuschauer |
| Ardo von Keilholtz | Baron zu Kressenburg | Gast | Teilnehmer |
Verlobungsversprechen
Baronin Tahlmare von Linara war zum ersten Mal zu Besuch auf Burg Trollhammer. Sie hatte schon viel von der alten Trollburg gehört, doch hatte sie bislang noch nie die Gelegenheit gehabt, sie besichtigen zu können. Dies wollte sie jetzt in Verbindung mit der Teilnahme an Baroness Irnfredes Hochzeit nachholen. Junkerin Tsaiane von Talbach hatte sich als Führerin angeboten und ihr so einiges Sehenswerte gezeigt, unter anderem auch die Waffenkammer und das Trophäenzimmer des Barons. Die Vielzahl an Trophäen, die Nimmgalf schon beim Tjosten erstritten hatte, war wahrlich beeindruckend.
Als die Tänze losgingen, kehrten sie dann in den Ballsaal zurück. Aus Waldstein waren außer ihr noch die Barone von Leihenbutt und Uslenried anwesend, sowie der Pfalzgraf zu Sertis. Tahlmare hatte Glück, dass sie ebenfalls an der Hochadelshochzeit teilnehmen konnte, weil Nimmgalf nach dem Turnier noch bekannt gegeben hatte, dass selbstverständlich alle wackeren Turnierstreiter ebenfalls als Hochzeitsgäste geladen sind. So hatte sie kurzerhand beschlossen, ihren Aufenthalt in Reichsforst noch etwas zu verlängern, und gemeinsam mit ihrem Gemahl noch an der Feier teilzunehmen. Denn oft bot sich einem eine solche Gelegenheit nicht.
Nachdem sie ihr Waldsteiner Nachbar Pfalzgraf Trisdhan von Hartsteen hocherfreut zum Tanze aufgefordert hatte, und sie mit ihm den ein oder anderen Tanz gewagt hatte, brauchte sie nun eine kleine Erfrischung.
Am Büffet sah sie eine Edle aus dem Hause Hirschfurten, die sich sogerade mit einer anderen Dame über ihre Kinder unterhielt, und nebenbei eines von den köstlichen Hors d'oeuvres genoss . Anscheinend hatte sie ebenso wie Tahl selbst mehrere Kinder im Pagenalter. Tahlmare hörte eine Weile aufmerksam zu, und als die ältere Dame sich schließlich einem anderen Gesprächspartner zuwandte, beschloss sie schließlich die jüngere anzusprechen.