Geschichten:Streben nach Höherem - Ein Answinist kehrt heim

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Burg Bärenau, 25. Rahja 1029 BF


Es war schon später Nachmittag, als eine kleine Schar von Reitern an der hochgezogenen Zugbrücke der Burg ankam. Als die Torwache vom Wehrgang aus nach ihrem Begehr fragte, zog der Anführer der Reiter seine Kapuze zurück. Die Wache erbleichte, so als habe sie ein Gespenst entdeckt. „Ich…Ihr…Ihr seid…“ „Ja, genau!“ antwortete der alte Mann mit den strengen Gesichtszügen. Ich bin Gerwulf von Bärenau und ich bin zurückgekehrt aus dem Exil. Ich bin hier, um mir mein zu unrecht entzogenes Lehen zurückzunehmen, welches mir von Rechtswegen zusteht! Öffnet das Tor!“

Schon bald war der Burgvogt verständigt und nachdem er sich von der Lage der Dinge überzeugt hatte gab er die Order, die Zugbrücke herabzulassen. Gerwulf und seine Mannen ritten in den Burghof, begleitet von den ungläubigen Blicken der Burgbesatzung. Niemand hätte ernsthaft erwartet, dass der alte Baron noch am Leben wäre, geschweige denn zu seinem alten Herrschaftssitz zurückkehren würde – nicht nach all den Jahren. Die Reiter stiegen ab und Gerwulf befahl, ihre Pferde in den Stall zu bringen und zu versorgen. Der Burgvogt Fingorn von Halsingborn übergab Gerwulf mit demütigen Worten symbolisch die Schlüssel zur Burg Bärenau. Der Alt-Answinist wandte sich daraufhin mit einer ergreifenden Rede an die Burgbewohner:

„Männer und Frauen von Bärenau, ich bin Gerwulf von Bärenau und heute ist der Tag meiner Rückkehr. Von nun an soll wieder das Banner derer von Bärenau über Stadt, Land und Burg wehen. Lasst uns gemeinsam diesen Tag der Heimkehr feiern.“

Daraufhin entbrannte Jubelgeschrei. Ein Ochse wurde geschlachtet und einige Fässer Bier angestochen. An die Feier auf Burg Bärenau sollten alle die dabei waren noch lange denken. Keiner fragte sich ob die Ansprüche des alten Barons überhaupt rechtens waren, denn er brachte ihnen die Hoffnung auf bessere Tage.