Geschichten:Streben nach Höherem - Ein Abend in Bärenau

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"Lahor, ich habe Deine unstete Art langsam satt. Wir haben Feinde aus allen Richtungen und nicht genug Geld für neue Söldner in den Kassen, und Du willst nach Eslamsgrund auf eine Hochzeit?", tobte die Baronin von Bärenau, "und glaubst Du ich möchte so reisen?".

Lahor starrte in den erloschenen Kamin, "Treumunde, Liebste, es ist nicht irgendeine Hochzeit, sondern die eines Grafen."

"Eines Grafen? Diesen Hampelmann nennst Du einen Grafen, da sitzt ja der Quintian-Quandt sicherer im Sattel, als der! Hör mir zu: Wir können nicht reisen. Dein ständiger Aufenthalt auf Turnieren und Festen des Hochadels kostet uns zuviel Geld, Geld das wir hier nötiger brauchen", Treumundes Wut wich langsam der Verzweiflung. Sie kannte Lahor und seinen Schlunder Sturkopf mittlerweile sehr gut. Er würde sie einfach hier sitzen lassen, so wie er sie in Puleth nach der Schlacht sitzen gelassen hatte, um den Grafen von Reichsforst nach Hause zu begleiten und wie er sich später einfach Answin angeschlossen hatte.

Lahor versuchte es jetzt mit seiner sanftesten Stimme: "Ich brauche Dich in Eslamsgrund. Du kennst die Leute dort viel besser und der ganze politische Kram liegt Dir auch eher. Hör zu. Wir drei reiten bis Ochsenblut und treffen uns dort mit Elene, ab da kannst Du in einer bequemen Kutsche reisen."

Treumunde hob die Augenbrauen: "Sagtest Du drei? Darian kann nicht mitkommen. Einer muss sich wirklich hier um die Truppen kümmern, sonst brauchen wir gar nicht zurückkehren." Das hatte gesessen, er durfte seinen "Hauptmann" nicht mitnehmen, und jetzt konnte sie stur bleiben.

"Pass auf Lahor: Wir fahren unter meinen Bedingungen. Darian kümmert sich hier um die Truppen und kommt nicht mit. Und vor Ort hälst Du Dich zurück, je mehr Grafen meinen Anspruch bestätigen, umso einfacher bleiben ich und meine Nachfahren Barone von Bärenau. Der Schlunder Graf mag Dich und wird sich zumindest nicht in den Weg stellen, beim Reichsforster hast Du eigentlich wegen der Sache in Puleth noch einen gut. Überlass mir und meinem Großvater die Verhandlung mit dem Ehrensteiner Hampelmann. Wenn wir dann unseren neuen Nachbar Schroeckh von uns überzeugen können, könnten wir vielleicht einen offiziellen Lehenseid bei der Königin arrangieren. Einverstanden?"

Lahor war geschlagen, trotzdem war ihm die Reise sichtbar wichtiger, als er nach einem tiefen Atemzug antwortete: "Einverstanden."