Geschichten:Streben nach Höherem - Bericht Alissas

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Gut Eychgras, Ende Rahja 1029 BF


Alissa hatte die letzten Tage ein wenig genutzt, um sich über die Situation in und mit Eychgras einen Überblicken zu verschaffen. Außerdem hatte sie die Möglichkeit, dem ein oder anderen ausgehobenen Truppenmitglied den Umgang mit Pfeil und Bogen zu erklären. Schaden konnte es schließlich nie, wenn man ein paar fähige Leute dabei hatte.

Zudem hatte sie direkt nach ihrer Ankunft drei ihrer loyalsten Waldläufer losgeschickt, um ein paar Informationen über die zu besetzende Baronie zu sammeln. Ein paar Tage später schon kehrten die Waldläufer zurück und berichteten, was sie in Erfahrung bringen konnten.

Alissa hörte aufmerksam zu und prägte sich alles ein, fragte bisweilen nach und so formte sich ein Bild der Baronie vor ihrem geistigen Auge. Sie würde so schnell wie möglich diese Informationen mit den Eychgrasern teilen müssen, damit alle wussten, worauf sie sich einließen.

Sie ließ einen der Jungen kommen, die auf dem Junkersgut emsig umherliefen und trug ihm auf, bei dem Junker nach einem Gespräch anzufragen. Der Junge kehrte recht kurze Zeit später zurück und ließ Alissa ausrichten, dass der Junker Zeit für sie habe und gern ein kleines Gespräch mit ihr führen würde. So schritt Alissa recht schnell dem Jungen hinterher, der sie in die Räumlichkeiten des Hauses führte, wo der Junker Alissa empfangen würde.

„Werter Junker, es ist mir eine Freude, dass ihr ein wenig Zeit für mich gefunden habt. Ich habe äußerst interessante Neuigkeiten, was die Baronie Bärenau betrifft.“ Alissa freute sich sichtlich, den Junker zu sehen und dieser zierte sich nicht, die Hand der jungen Frau zu seinen Lippen zu führen.

„Meine Liebe, für Euch nehme ich mir doch gern die Zeit. Und wenn Ihr noch Informationen über Bärenau habt, dann gleich noch einmal so gern.“

Alissa nickte und setze sich auf den ihr angebotenen Platz. Sie wartete, bis der Junker ebenfalls Platz genommen hatte, bei dem Burschen von eben etwas zu trinken geordert hatte und dann Alissa seine volle Aufmerksamkeit schenkte.

„Nun, Euer Wohlgeboren, ich habe mir erlaubt, ein paar meiner loyalsten Waldläufer nach Bärenau zu schicken, damit sie dort ein paar Informationen über unser Ziel sammeln. Und sie haben mir gerade einen recht ausführlichen Bericht über die Begebenheiten abgeliefert.“ Alissa merkte deutlich, dass sie beim Junker Neugier geweckt hatte.

„Es gibt in der Baronie Bärenau eine gleichnamige Stadt und eine gleichnamige Burg. Von dort aus versucht der „Noch“-Baron Gerwulf von Bärenau zu regieren. Naja, aber eher schlecht als recht.“ Alissa ließ ein leicht verwegenes Lächeln ihre Lippen umspielen und fuhr fort: „Im Norden der Baronie gibt es das Jagdschloss Drak. Dort hält sich etwa ein Halbbanner Soldaten aufhalten. Das sind vermutlich Söldner. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie unter der Fahne von Varena von Mersingen dienen. Weitere Söldlinge der von Mersingen waren in Bärenau nicht auszumachen.“

Der Junge, den der Junker nach Getränken geschickt hatte, kehrte mit einer Karaffe Wein zurück. Der Junge schenkte dem Junker und Alissa jeweils ein Glas ein und verschwand dann wieder. Alissa nahm das Glas, prostete ihrem Gastgeber zu und trank einen Schluck des süßlichen Weines, der kühl ihre Kehle hinunter rann.

Der Wein war außerordentlich gut für Alissas Verständnis und sie schaute sich die dunkelrote Färbung im Glas etwas genauer an. „Ein Rahjalieb aus Erlenstamm“, verriet der Juker, woher er den Tropfen erhalten hatte. „Eure Tante war so nett, mir ein paar der Flaschen zu überlassen.“

„Eine durchaus vorzügliche Wahl, Euer Wohlgeboren, aber ich denke, wir sollten zum Thema zurückkehren. Wo war ich? ... Achja, Bärenau.“ Alissa trank noch einen kleinen Schluck und redete weiter: „Im Westen Bärenaus gibt es die Praiosburg. Diese steht wohl unter der Herrschaft von einem Landedlen namens Cordovan zu Praiosburg, einem fanatischen Anhänger des Herrn Praios. Ansonsten ist Bärenau recht baumreich, was uns bei unserem Vorhaben in der Hinsicht zugute kommt, als dass wir dort Deckung suchen können und nicht gleich so sehr auffällig sind. Von daher eigentlich beste Voraussetzungen für unser Vorhaben.“

Junker Eberhelm war sichtlich erfreut über die Informationen, die die Erste der erlenstammer Waldläufer zu berichten hatte. „Ich denke“, murmelte er, „darauf sollten wir anstoßen.“ Der Junker hob das Glas und stieß vorsichtig mit Alissa an: „Auf einen erfolgreichen Abschluss unserer Unternehmungen.“ „So sei es“, antwortete Alissa und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas.