Geschichten:Der Rote Buhurt auf dem Erlgardsfeld - Beende diesen Wahnsinn jetzt!

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17. Pra 1043 BF zur mittäglichen Rahjastunde auf dem Erlgardsfeld

„STIRB!“ Wütend stieß Nimmgalf der völlig überraschten Hartsteener Ritterin seine Klinge aus feinstem Maraskanstahl tief in den Hals, so dass das Blut nur so spritzte. Wie ein Stein fiel die Frau zu Boden, die zufälligerweise in den Weg des Barons geraten war und noch vergeblich versucht hatte ihr Leben mit ihrem Schild zu schützen, und blieb reglos im Schlamm liegen, derweil sich unter ihr rasch eine Blutlache ausbreitete. Um ihn herum tobte der Blutige Buhurt und Nimmgalf hatte sich völlig in Rage gekämpft. So viel war in kürzester Zeit geschehen, seine Gedanken überschlugen sich. Er dachte an seine Schwägerin Lechmin von Luring, die ihr Kind verloren hatte, an die Arroganz der Hartsteener, die die Schuld dafür von sich gewiesen hatten, und an ihren Verrat, als der junge Graf das Verlöbnis mit seiner Tochter Irnfrede gelöst hatte, da es ihm anscheinend nicht mehr politisch opportun erschien.

Sie mussten bestraft werden. Für ihre Schandtaten endlich zur Verantwortung gezogen werden. Und der Zeitpunkt war jetzt gekommen!

„Hochgeboren Nimmgalf! Haltet ein! Das muss aufhören!“ Nur schwach vernahm er durch den Kampflärm den Warnruf Tsaianes von Talbach, die ihn stets auf seinen Turnieren begleitete. Schon suchte er nach den nächsten Feind, der von ihm bestraft werden sollte. Er riss sein Pferd herum, und blickte in das blutverschmierte Gesicht seiner Junkerin.

„Nimmgalf, hör mir zu! Beende diesen Wahnsinn jetzt!“ sprach sie ihn etwas vertraulicher aber mit fester Stimme an. Auch an ihrem Schwert und auf ihrer Rüstung klebte Blut. Gehetzt blickte Nimmgalf über das Schlachtfeld – denn nichts anderes war es inzwischen. Überall nur noch ein Hauen und Stechen, Schreie von Menschen und Tieren, Blut und Dreck! Er musste tief durchatmen.

Bei den Göttern, sie hatte ja recht. Wie hat das alles nur so schnell eskalieren können? Er sah mehr als ein Dutzend Tote und Verletzte, Reichsforster und Hartsteener Ritter, die vor kurzem noch hoch zu Ross für Ruhm und Ehre stritten. Doch hier war keine Ehre mehr, nur noch Wut und Hass.

„Kämpfe einstellen! Sammelt Euch beim Banner! Gewährt ihnen freien Abzug!“ rief er laut. Einige Reichsforster Ritter folgten pflichtbewußt Nimmgalfs Order, doch es sollte noch eine Weile dauern bis die Kämpfe völlig zum Erliegen gekommen waren, und man sich dran machen konnte die Verwundeten zu versorgen und die Toten von der Wallstatt zu bergen. Dies würde noch ein schlimmes Nachspiel haben, dessen war der Baron sich bewusst.