Benutzer:Vlad/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft
 
Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft
  
==Der Ruf des Oberhaupts==
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=Das Land am Arvepass=
''Ritter Wolfhelm sorgt für neue Verhältnisse innerhalb seiner Familie''
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==Barbarischer Besuch==
 
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[...]
''[[Handlungsort ist::Perricum:Wehrturm Hardenfels|Wehrturm Hardenfels]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Zackenberg|Baronie Zackenberg]], 9. Peraine 1046 BF''<br>
 
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[[Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelm von Hardenstatt]] blickte aus dem Fenster seiner Schreibstube. Die Nacht hatte sich über das Land gelegt und Stille hing wie eine Glocke über dem Wehrturm. Die Temperaturen schienen nun auch milder zu werden, jedenfalls ließ ihn das aufkommende Grün der Blumen und Bäume das vermuten. Er selbst spürte keine Wärme mehr, nur Kälte, egal ob er an einem prasselnden Kaminfeuer saß oder im Schnee stand. Doch seit er seine ''Knappenschaft'' angetreten hatte war zumindest die Leere verschwunden und wenn er ganz genau in sich hinein fühlte, so vermeinte er eine schwache Flamme entdecken zu können.
 
 
 
Doch das war auch schon alles, was Wolfhelm verspürte. Nicht mal als die Kunde des Dahinscheidens seines [[Briefspieltext mit::Perricum:Firunwin von Hardenstatt|Bruders]] hatte er etwas gespürt. Da war keine Trauer (ob des Todes), keine Reue (dass sie sich vor sieben Monden das letzte Mal gesehen hatten). Sicher, er hatte Firunwin geliebt (zumindest solange der alte Ritter dazu noch im Stande gewesen war) und ihm ein langes Leben gewünscht, doch wirklich betrübt ob des Verlustes seines jüngeren Bruders, war er nicht. Zumindest nicht im besonderen Maße, denn seine ''[[Perricum:Boriane von Bleichenwang|Schwertmutter]]'' hatte ihm beigebracht, dass trotz allem, auch für sie das Leben und die Sterblichen über allem standen.
 
 
 
Das hatte Wolfhelm verinnerlicht, wie er auch sonst viel aus der unschätzbar kurzen Zeit seiner Knappenschaft verinnerlicht hatte. So wandte er sich vom Fenster ab und fuhr sich durch den Bart. Das alles stimmte ihn nachdenklich. Er wusste, dass der Tod seines Bruders ihn eigentlich mehr berühren ''sollte'', doch er wusste auch, dass dieser Umstand ihn nicht mehr berühren ''konnte''. Aber was hieß das für ihn selbst und für die Familie? Langsam umrundete er den Schreibtisch und ließ sich in dem Stuhl nieder, der nun bald so alt war wie Wolfhelm selbst.
 
 
 
Seine Pflicht als Ritter zu Hardenstatt würde er weiterhin ausüben. Zumindest jetzt noch, auch wenn der Tag kommen würde, da er sich von diesem Posten zurückziehen musste, wie es seine Schwertmutter ihm geraten hatte. Denn die Pflichten als Ritter zu Hardenstatt und die eines Ritters Boron überschnitten sich in überraschend vielen Fällen. Sowohl der Eine als auch der Andere kümmerten sich um die Lebenden und sorgte dafür, dass diese beschützt und behütet waren. Und als Ritter zu Hardenstatt konnte er die [[Perricum:Trollzacken|Trollzacken]] weit besser im Blick behalten. Es würde zumindest nicht auffallen, wenn der Ritter durch die Gegend streifen würde, sei es nun, um nach dem Rechten zu sehen oder, um einen Standesgenossen zu treffen.
 
 
 
Wolfhelms Blick ging zu dem Bastardschwert, das hinter ihm aufgebaut war. Das Familienoberhaut musste mit der Welt verbunden sein, musste die Bedürfnisse seiner Verwandten verstehen und in ihrem Interesse handeln. Doch war es nicht so, dass die Interessen der Familie Hardenstatt diametral zu denen des schweigsamen Gottes waren? War Wolfhelm überhaupt noch in der Lage im Interesse der Familie zu handeln oder waren diese so weltlich, dass er sie zu verstehen verlernen würde, jeden Tag an dem er weiter auf Aventurien wandelte?
 
 
 
Er griff ''Fides'' und wog es in der Hand. Er konnte sich noch erinnern, wie es ihm mit jedem vergangenen Götterlauf schwieriger gefallen war, das Schwert zu führen. Jetzt hielt er es in einer Hand, als wäre es nicht schwerer als ein Dolch. Er hatte sich verändert, die Klinge war gleich geblieben. Wolfhelm stellte es zurück auf den Ständer. Er musste eine Entscheidung zum Wohl seiner Familie treffen, solange sie ihm noch schwer fiel. Denn nur dann wusste er, dass sie wohl überlegt war.
 
 
 
 
 
{{Trenner Perricum}}
 
 
 
 
 
{{Brief
 
|Adressat=An die Familienmitglieder der Familie Hardenstatt
 
|Text=Liebe Verwandte, ob durch Blut oder den Bund vor den Göttern,
 
 
 
der Tod meines Bruders Firunwin hat mir verdeutlicht, dass es an der Zeit ist, einige Änderungen im Familienverbund vorzunehmen.<br>
 
Die Familie Hardenstatt kann nicht viele Häupter zu ihren Mitgliedern zählen, noch vor wenigen Götterläufen waren die Meisten von uns noch versammelt auf unserer Stammburg. Umso mehr grämt es mich, dass wir seit dieser Tage nicht mehr vollständig uns versammelt haben.
 
 
 
Diesen Umstand möchte ich ändern und lade Euch daher alle, samt Partner und Kinder, ein sich am 1. Ingerimm auf dem Hardenfels einzufinden. Hier werde ich euch Meine Pläne verkünden und bin bereit, mich euren Fragen zu stellen.
 
 
 
Ich erwarte euer pünktliches Erscheinen.
 
  
|Absender=Den Zwölfen zum Gruße! Boron vor!
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==Kräftemessen==
 +
[...]
  
Wehrturm Hardenfels am 9. Tage der Peraine
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==Vor Praios' Auge==
Wolfhelm von Hardenstatt, Oberhaupt der [[Akteursnennung ist::Perricum:Familie Hardenstatt|Familie Hardenstatt]]
+
''Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, 2. Efferd 1046 BF''
}}
 
  
==Neugierde==
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''Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind''
''Einige Reaktionen der Hardenstätter auf den Brief ihres Oberhaupts''
 
  
''[[Handlungsort ist::Perricum:Burg Angareth|Burg Angareth]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Markgräflich Arvepass|Markgräflich Arvepass]], 10. Peraine 1046 BF''<br>
+
==Im Lichte Praios'==
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''Im Grenzgebiet zwischen den [[Perricum:Markgräfliche Lande zu Arvepass|markgräflichen Lande zu Arvepass]] und der [[Rabenmark (besetzt)|Rabenmark]], 25. Phex 1046 BF''
"Und hier ein Brief, aus [[Perricum:Baronie Zackenberg|Zackenberg]], von Eurem [[Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Vater]], Herr Landvogt", mit diesen Worten reichte Kastellanin [[Perricum:Inelde von Seehof|von Seehof]] ihrem Herrn das gesiegelte Schreiben, mit dem unverkennbaren Familienwappen der [[Perricum:Familie Hardenstatt|Hardenstatts]].
 
  
[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] blickte überrascht von seinem Papierstapel zur Seehof auf und nahm das Schreiben entgegen. "In so kurzer Zeit...", murmelte er eher zu sich, während er das Siegel brach und aufmerksam den Inhalt des Briefs laß. Überrascht legte er es vor sich hin und lehnte sich in seinem Stuhl, mit der lächerlich hohen Lehne, zurück. Sein Vater rief alle Familienmitglieder zum [[Perricum:Wehrturm Hardenfels|Hardenfels]] für ''Änderungen''? Was konnte der Alte denn so wichtiges zu verkünden haben, was man nicht in einem Schreiben klären konnte? Der Landvogt kratzte sich nachdenklich am Kopf und schürzte die Lippen.
+
[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den [[Perricum:Trollzacken|Zacken]] angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je nachdem wo man sich gerade aufhielt. In der [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt]] war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte eine Umwälzung, die aber nicht lange hielt. Die Luft im nahen [[Garetien:Königreich Garetien|Königreich]] war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner [[Perricum:Burg Angareth|Burg]] stand.
  
"Hoher Herr, behagt Euch etwas nicht?", wollte Inelde unverblümt wissen. Die Kastellanin war eine wichtige Stütze für den jungen Landvogt und das hatte sie recht zügig bemerkt. Daher sprang sie mit ihrem ''Herrn'' auch wesentlich lapidarer um, als sie es sich mit dessen [[Perricum:Aldron von Firunslicht|Vorgänger]] je getraut hätte. Der war zwar in seinen letzten Amtsjahren immer schrulliger geworden, hatte es aber verstanden die Zügel auf Burg Angareth straff zu führen. Bärfried hingegen musste erst in seine Rolle reinwachsen, wenngleich das Unterfangen zum Ausbau der Passstraße ihm sichtlich dabei geholfen hatte, Fuß zu fassen.
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"Wir bald da sein! Die ''Mudran'Nur'' uns hold sind, der Weg anstrengend und kräftezehrend", stellte [[Perricum:Rhadrosh|Rhadrosh]] mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne wirkliche Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie würden die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen [[Perricum:Fardha|Führerin]] folgend.
  
Der Einäugige schüttelte langsam den Kopf, "nein, nein... Alles in Ordnung. Es ist nur...", er stockte und runzelte die Stirn. "Mein Vater beruft die Familie ein. Er hat eine wichtige Ankündigung zu machen, wenn ich sein Schreiben richtig deute". Er zeigte auf das Schreiben, was die Seehof als Aufforderung verstand, selbst einmal einen Blick draufzuwerfen.
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Hinter ihm folgten [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garrald Erlgrimman]] und eine handvoll Wachen. Auch in ihren Gesichtern sah man Entschlossenheit. Niemand hier würde Schwäche zeigen, niemand würde nach einer Pause fragen und niemand würde sich zurückfallen lassen. Die Berge waren genauso ihr Zuhause, wie es das der Trollzacker war und keiner von ihnen würde vor dem anderen zurückstecken.
  
"Mhm... Jap, da habt Ihr Recht, Herr. Wie mir scheint geht es um etwas äußerst Wichtiges". Stimmte sie ihm zu und legte das Schreiben wieder hin. "Vielleicht möchte er ja seine Nachfolge regeln?".
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Bald schon würden sie sich aufteilen müssen und bis jetzt wusste nur Bärfried, dass sich die Gruppen mischen würden. Diese Experdition war nur scheinbar eine kleine Strafexperdition gegen subversive Kräfte im Grenzgebiet. Tatsächlich hatte er vor, die Zusammenarbeit zwischen seiner Landvogtwache und den Trollzackern zu verbessern. Was gab es da geeigneteres als ein gemeinsames Manöver gegen eine Räuberbande?
  
  
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''[[Handlungsort ist::Garetien:Rittergut Zollsteyn|Rittergut Zollsteyn]], [[Ortsnennung ist::Garetien:Königlich Monvaldorn|Königlich Monvaldorn]], 19. Peraine 1046 BF''<br>
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[[Perricum:Burg Angareth|Hier]] musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? [[Perricum:Lechmin von Auraleth|Lechmin von Auraleth]] durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu Kleidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der [[Perricum:Praiodora von Beilunk|Luminiferi]] bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.
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[[Garetien:Bran von Hardenstatt|Bran von Hardenstatt]] ließ sich auf den bequemen Sessel, der in seinem Zimmer stand, fallen. Er war eben von seiner Reise aus [[Garetien:Stadt Nym|Nym]] zurückgekehrt und freute sich auf einen kühlen Weißen. Eine ganze Woche war er dort unten und hatte seiner [[Garetien:Elida von Zackenberg|Herrin]] Gesellschaft geleistet, als diese Nachforschungen zu den alten Sagen und Mythen dieser Lande angestellt hatte. Eine Woche, auf die er gut und gerne verzichtet hätte. Nicht nur, dass die meisten Aufzeichnungen sowieso vernichtet wurden (dank eines gewissen ''[[Höllensturz — Briefspielreihe|Höllensturz]]'' von dem man in der Stadt aber besser nicht zu sprechen begann). Nein! Neben ihrer Wortkargheit zeichneten sich die Bewohner der Stadt auch durch ihre... Bescheidenheit aus.
 
 
 
Bran hatte seine liebe Not gehabt an den Abenden eine Karten- und Würfelrunde oder auch einfach nur einen Ort mit ausgelassener Stimmung zu finden. Tsas Neuanfang in allen Ehren, doch wo blieb die Leichtigkeit, die man so nahe am [[Fürstentum Almada|Fürstentum]] erwartete? Er zuckte mit den Schultern, vielleicht hatte er sich das auch alles nur eingebildet. Immerhin war Elida auf ihrer Rückreise recht zuversichtlich und gutgelaunt gewesen. Was auch immer das bedeuten wollte, er schüttelte den Kopf und wandte sich dem einen Brief zu, der vor ihm, auf dem Tischchen aus Mahagoniholz, lag.
 
  
Das Wappen würde er immer wieder erkennen, immerhin war es das seiner Familie. Neugierig nahm er das Schreiben an sich, las die Zeilen und musste unwillkürlich schmunzeln. Viel Zeit zum überlegen, ob er kommen würde, hatte er ja nicht gerade. Aber sein Onkel war alt geworden und wahrscheinlich war ihm der Umstand entfallen, dass Bran etwas weiterweg wohnte, als die meisten seiner Verwandten. Er warf den Schrieb wieder auf den Tisch und griff zu seinem Weinglas, auf dem sich schon Perlen gebildet hatten.
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Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde ''kreativ'' waren, war es dann nicht geboten, selbst ''kreativ'' zu werden?
  
Bevor er sich aufmachte, Elida zu fragen, ob er einige Tage (oder besser Wochen) verreisen durfte, würde er sich den Wein gönnen, auf den er sich schon solange gefreut hatte. Einerseits war er gespannt, was der Alte zu verkünden hatte, andererseits freute sich der Schwertgeselle darauf seine Familie wiedersehen zu können. Seit er dank dieser [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Schlange]] hier in die Ferne geschickt wurde - Bran war sich sicher, dass sein Vetter dahinter steckte - hatte er niemanden mehr gesehen. Davon ab, konnte er seinen [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Bruder]] schlecht allein lassen, wenn alle Hardenstätter zusammenkamen. Wer wusste, was dieser für Dummheiten machen würde.
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Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.
  
  
==Die Familie vereint==
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''Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind''
''Die Hardenstätter sammeln sich auf ihrer Stammburg''
 
  
''[[Handlungsort ist::Perricum:Wehrturm Hardenfels|Wehrturm Hardenfels]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Zackenberg|Baronie Zackenberg]], 1. Ingerimm 1046 BF''<br>
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=Borons Ritter=
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[...]
Der letzte Hardenstatt, [[Garetien:Bran von Hardenstatt|Bran]], war schließlich auch kurz vor knapp eingetroffen. [[Perricum:Gero Darben|Gero]] hatte geglaubt, dass der Schwertgeselle es sicher nicht rechtzeitig schaffen würde, auf dem Hardenfels anzukommen, musste er doch immerhin aus [[Garetien:Grafschaft Eslamsgrund|Eslamsgrund]] anreisen. Doch der Mann mit dem gepflegten Kaiser-Alrik-Bart und der braun gebrannten Haut hatte es in den frühen Morgenstunden geschafft sein Pferd zu den Stallungen zu reiten. Der Waffenknecht hatte sich sodann um das Pferd gekümmert und den Hohen Herrn zu den anderen Familienmitgliedern in den Turm geschickt.
 
  
Diese hatten sich auf ihre alten Gemächer verteilt und liefen nun im Turm und der Umgebung herum. Die Einen hatten sich mehr, die Anderen weniger zu erzählen. Aber das dominierende Thema war selbstredend der mögliche Grund, weswegen [[Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelm von Hardenstatt]] sie alle hier her gerufen hatte. Natürlich wurde auch Gero gefragt, ob er mehr wusste, doch der konnte nur unwissend mit den Schultern zucken. Sein Herr hatte sich seit [[Jäger und Beute — Briefspielreihe|jenem Winter]] verändert, das hatte der Waffenknecht, wie auch die Köchin und die Magd, gemerkt. Nicht nur in seinem Auftreten, sondern auch in dem wie er sich mitteilte.
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=Bärfried auf dem Großfürstenturnier=
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Bärfried auf dem Großfürstenturnier beim Hoftag im Tra 1046 BF, wie er sich schlägt und ein Mysterium aufdecken versucht
  
Der alte Ritter war verschlossener geworden, schweigsamer. Charaktereigenschaften, die sich seit dessen [[Borons Ritter — Briefspielreihe|Reise]] am Anfang des Götterlaufs noch einmal verstärkt hatten. Wahrscheinlich lag das mit dem neu gefunden Boronglauben zusammen. Wo früher die Zeichen der Sturmleuin standen, sah man heute daneben Boronsräder und Rabenskulpturen. Auch die Vorhänge waren meist geschlossen. Das alles verlieh dem Wehrturm eine düstere Atmosphäre, die Gero schwer einordnen konnte. Umso erleichterte vernahm er nun das Kindergeschrei und das lebhafte Unterhalten der Gäste, von denen einige vor gar nicht so vielen Götterläufen diese alten Mauern ihr Heim nannten.
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==Eine Herzenssache==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
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[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] blickte auf die Turniertafel und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ein goldener Baum auf blauem Grund, das war das Wappen seines Kontrahenten. Wenn er jetzt noch wüsste zu welcher Familie oder besser welcher Person dieses Wappen gehörte. Aus der Markgrafschaft sicher nicht, da war sich der Einäugige beinahe sicher. Also aus dem Königreich? Wäre er doch nur besser in der Heraldik doch das war ein Feld, dass er gänzlich anderen überlies. Sein Gedächtnis brachte andauernd die Farben, Symbole und Namen durcheinander…
  
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„[[Garetien:Morena von Herzgrund|Morena von Herzgrund]], mein Herr“, meldete sich die vertraute Stimme [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garralds]] neben ihm. Der Landvogt vom Arvepass blickte überrascht zum Hauptmann seiner Wache. Ein Schmunzeln huschte über die sonst so ernsten Gesichtszüge des Bürgerlichen, der nun hinter sich deutete. „Hab zufällig zwei Garetier sich darüber unterhalten hören“, offenbarte er die Quelle seines heraldischen Wissens; woraufhin der Hardenstätter verstehend nickte und sich abwandte. Er hatte noch etwas Zeit ehe er in die Schranke reiten musste und wollte diese für ein Gespräch mit seinem [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Bruder]] nutzen. Dieser weilte bereits seit geraumer Zeit in Auenwacht und hatte sogar eines der begehrten Zimmer im Schloss ergattern können. Die Frage wie es Salix schaffte solche Annehmlichkeiten zu erhalten brannte Bärfried, seit dem er davon erfahren hatte, unter den Fingern.
  
  
"[[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]]! Wie schön dich zu sehen, komm her!", rief Bran aus, als er seinen älteren Bruder gerade durch den Innenhof laufen sah. Freudig umarmte er den Ritter, der die Umarmung etwas hölzern erwiderte. Solche überschwänglichen körperlichen Zuneigungen waren dem Ritter schon immer schwer gefallen. "Gut siehst du aus! Die Luft in [[Perricum:Markgräflich Kupferklamm|Kupferklamm]] scheint dir zu bekommen oder liegt das eher am Eheleben?", witzelte der Schwertgeselle, als sie sich aus ihrer Umarmung lösten.
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"Danke, du siehst aus wie ein Landarbeiter", gab Ilmar wenig galant zurück, schob dann ein Lächeln nach, als er erkannte was er da gerade gesagt hatte und musterte seinen braungebrannten Bruder. "Ach, ich denke ein bisschen von Beidem. Das Leben in Kupferklamm ist nicht viel anders als das Leben hier, nur mit dem Vorteil, dass ich nahe bei meiner [[Perricum:Veriya von Aarenhaupt|Gattin]] und der [[Perricum:Junivera von Hardenstatt|Kleinen]] sein kann". Ilmar nickte bestimmt und Bran erkannte tatsächlich Aufrichtigkeit in dessen Stimme.
 
  
"Und bei deinem [[Perricum:Emmeran von Hardenstatt|Emmeran]]", fügte Bran ergänzend hinzu.<br>
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Er drehte sein Pferd und blickte zur Herzgrund, die sich bereits aufrappelte nachdem Bärfried sie aus dem Sattel hievte. ''Was für ein Ritt'', dachte sich der Einäugige und konnte seinen Erfolg immer noch nicht ganz glauben! Die erste Runde hatte alles andere als gut ausgesehen und er rechnete bereits damit hier aus dem Turnier auszuscheiden. Doch die Götter waren mit ihm gewesen und so fand, in der zweiten Runde, seine Lanze den Weg am Schild Morenas vorbei in die Mitte ihres Körpers. Der Aufprass hatte das Holz splittern lassen doch es war noch genug Kraft darin gewesen, um die Fuhrmeisterin des Großfürstenhofs aus dem Sattel zu schleudern!
Sein Bruder blickte ihn kurz verwundert an und nickte dann beiläufig, "ja natürlich, der auch".
 
  
"Sag, weißt du weshalb unser Onkel uns alle sehen möchte?", wechselte Bran gekonnt das Thema. Irgendetwas schien seinem Bruder an dessen jüngsten Kind nicht zu behagen. Vielleicht würde etwas Alkohol, zur späteren Stunde, seine Zunge lockern. Oder der Schwertgeselle wandte sich direkt an Veriya, die müsste wissen, ob da wirklich etwas war oder Bran sich das nur eingebildet hatte.
+
Er schob das Visier seines Gestechhelms auf und hob seine Rechte zur Siegesgeste gen Himmel. Seiner Kontrahentin schenkte er dabei ein anerkennendes Nicken, was diese mit einem ebenso anerkennenden Lächeln quittierte. Wahrlich, das Turnier des Großfürsten stand gänzlich im Zeichen der aufrechten Ritterschaft! Beinahe war es ihm, als ob die letzten Götterläufe unter der Strahlkraft des neuen Oberhaupts verblassten und keiner mehr an die blutigen und verbissenen Kämpfe dachte. Wenn da nicht diese Gruppe von Adliger aus dem Schlund gewesen wäre, die ihn daran erinnert hatten, dass sein Wirken während der Fehde in diesem Teil Garetiens nicht vergessen war.
  
Ilmar schüttelte missmutig den Kopf, "leider nicht. Ich tappe genauso im Dunkeln wie alle anderen. Wolfhelm hat sich allerdings erheblich verändert, wirkt zwar irgendwie fitter aber auch kälter...". Er stockte kurz und kratzte sich am Kopf, "schwer zu erklären aber du wirst sehen was ich meine, wenn du deine Sachen in deine alte Kammer gebracht hast".
+
Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab und begab sich zur seiner Seite des Turnierfelds, wo bereits Garrald und zwei Waffenknechte darauf warteten ihrem Landvogt vom Pferd zu helfen.
  
  
{{Trenner Perricum}}
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Wolfhelm von Hardenstatt blickte aus dem schmalen Fenster in den Innenhof seines Wehrturms. Sie waren nun alle da, auch Bran, zufrieden nickte der alte Ritter und lies seinen Blick schweifen. Im Innenhof hatten sich Veriya von Aarenhaupt, [[Perricum:Ariana von Alxertis|Ariana von Alxertis]] sowie seine [[Perricum:Isabella von Erlenbruch|Frau]] und [[Perricum:Selwine von Dornhag|die]] seines verstorbenen [[Perricum:Firunwin von Hardenstatt|Bruders]] eingefunden und belagerten nun gemeinsam mit der ganzen [[Perricum:Rukus von Hardenstatt|Kin]][[Perricum:Rhodena von Hardenstatt|der]] [[Perricum:Junivera von Hardenstatt|Herde]] den soeben angekommenen Schwertgesellen um diesem wahrscheinlich Löcher in den Bauch zu fragen. Über seine Reise, über das Leben in der Ferne. Augenscheinlich hatte dieser auch weniger Probleme darüber zu sprechen, als dessen verstorbener [[Perricum:Firunwin von Hardenstatt|Vater]].
+
Die Fuhrmeisterin blickte dem einäugigen Perricumer amüsiert hinterher und trank den Rest des Weines in ihrem Glas aus. Was für eine interessante Persönlichkeit der Landvogt vom Arvepass doch war. Er hatte das Angebot eines kleinen Umtrunks, zwischen den Runden, gerne angenommen und war doch völlig unvorbereitet auf ihre Avancen gewesen. Bärfried war sich ihnen anfänglich auch gar nicht bewusst und erst später war der Groschen gefallen - so kam es Morena jedenfalls vor. Immerhin hatte er, als er ihre Intentionen verstanden hatte, etwas mitgespielt. Ihm war das Wissen dieser Art von Lanzengang (trotz seines Ehebnudes) ganz offensichtlich nicht gänzlich abhandengekommen. Ob der so integer auftretende Ritter doch nicht so streng nach Travias Geboten lebte, wie es den Schein hatte?
  
Der alte Mann wandte sich vom Fenster ab und seinem Schreibtisch, oder genauer gesagt dem Schwert hinter dem Schreibtisch, zu. ''Fides'', das Familienschwert, ein aus Maraskanstahl geschmiedetes und dreifach geflämmtes Bastardschwert, dessen Name auf der Klinge eingeätzt worden war. Das wenige Licht, was durch die schmalen Fenster hineinschien ließ die Klinge funkeln. Sie hatte etwas vertrautes, wärmendes an sich. Doch Wolfhelm spürte (oder bildete er es sich ein?), dass die Wärme langsam aber beständig aus dem Stahl wich.
+
Sie würde jedenfalls beim Ball versuchen einen Tanz mit dem Perricumer zu ergattern und ihr kleines Spielchen fortsetzen. Wer wusste schon was diese Verbindung bringen könnte? Immerhin stand dieser Bergtroll von einem Mann recht hoch im Ansehen des [[Perricum:Rondrigan Paligan|Kaiserinnengemahls]] und hatte - soviel wusste Morena - auch darüberhinaus die ein oder anderen Kontakte, die ihr sicherlich nützlich sein konnten. Mit einem hintergründigen Lächeln goss sie sich ein weiteres Glas ein.
  
Sein Blick blieb an den kunstvoll geschwungenen Buchstaben hängen. ''Treue'', ''Schutz'' oder ''Zuverlässigkeit'' war die bosparanische Bedeutung des Namens, der da auf der Klinge prangte. Er musste unwillkürlich nicken, waren das doch auch die Eigenschaften, durch die sich ein Familienoberhaupt auszeichnen musste und ebenso die, durch die sich die Familie Hardenstatt zu ihrem Herrn auszeichnete. Doch Wolfhelms Herr war kein Irdischer mehr und so musste er für einen anderen, besser geeigneteren, Platz machen. Jemand, der wieder Wärme in das Metall bringen konnte, der mit dem Land und den Leuten verbunden war, ein Teil von ihnen war! Wolfhelm war dies seit geraumer Zeit nicht mehr, er war ein Außenstehender, ein Zaungast.
 
  
Er griff das lange Schwert mit einer Hand und steckte es in die dunkle Lederscheide. Es war soweit, sie würden sich alle in Kürze im Rittersaal treffen.
+
Zusammenfassung:
 +
''Erster Ritt Bärfrieds gegen [[Garetien:Morena von Herzgrund|Morena von Herzgrund]]''<br>
  
==Neue Verhältnisse==
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==Die Blaue Ritterin==
''Ritter Wolfhelm setzt die Familie vor vollendete Tatsachen''
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
''[[Handlungsort ist::Perricum:Wehrturm Hardenfels|Wehrturm Hardenfels]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Zackenberg|Baronie Zackenberg]], 1. Ingerimm 1046 BF'' (am Abend)<br>
+
"Damit steht auch die nächste Siegerin fest! Die blaue Ritterin gewinnt ihren Ritt gegen [[Garetien:Jalgor Drost von Böckelburg|Jalgor von Böckelburg]]!", rief die Turnierheroldin aus und die Menge schenkte der unbekannten Ritterin ihre Gunst in Form von Jubelrufen. [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] klatschte ebenfalls anerkennend von seinem Sitzplatz aus. Er hatte mit großem Interesse die Runden der unbekannten Ritterin verfolgt und war sicherlich nicht der Einzige der sich fragte wer unter der dunkelblauen Rüstung mit goldenen Applikationen steckte. Sehr souverän hatte sich die Ritterin durch die Runden geschlagen und durch ihr ritterliches Verhalten ihrer Kontrahenten gegenüber die Beliebtheit des Publikums gesichert.
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Der Rittersaal war in ein Dämmerlicht getaucht, die letzten Sonnenstrahlen fielen durch die schmalen Fenster und ließen die Schatten tanzen und langwerden. Die entzündeten Fackeln und Kerzen wollten nicht so wirklich ihr warmes Licht in den Raum werfen. Ritter [[Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelm]] hatte am Kopfende des langen Tischs platzgenommen und beinahe konnte man meinen, dass die Dunkelheit von ihm ausgehen würde. Vor ihm lag das Familienschwert ''Fides'' auf dem Tisch, mit dem Knauf zu ihm zeigend. Er selbst saß aufrecht, seine Mine versteinert und seine kalten Augen hatten jeden Ankömmling verfolgt, bis dieser sich gesetzt hatte.  
 
  
Zu seiner Rechten saß [[Perricum:Isabella von Erlenbruch|Isabella von Dornhag]], seine Frau. Linkerhand blieb der Stuhl frei, wie alle wussten war dies der Platz des verstorbenen [[Perricum:Firunwin von Hardenstatt|Firunwin]] gewesen. Daneben hatte dessen Frau [[Perricum:Selwine von Dornhag|Selwine von Erlenbruch]] platzgenommen.
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Ein Umstand von dem sich Bärfrieds Vetter [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]] eine Scheibe abschneiden könnte. Dieser war bereits in der ersten Runde gegen die blaue Ritterin ausgeschieden und hatte sich wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug genommen hatte, vom Feld geschlichen. Dabei gab es keinen Grund für Gram, wie Bärfried befand, war seine Kontrahentin doch wahrlich geübt im Umgang mit der Turnierlanze. Das hatte auch der Böckelburger feststellen müssen, gewann sie gegen diesen doch ziemlich souverän nach Punkten ohne selbst getroffen zu werden. Ritterlich hatte sie sich vom Böckelburger verabschiedet und sich dann in ihr Turnierzelt zurückgezogen. Sie scheute die Öffentlichkeit und niemand schien zu wissen, wer genau unter dem Helm steckte. Manch einer vermutete [[Garetien:Bartel Helmdahl von Stolzenfurt|Bartel von Stolzenfurt]], doch dieser weilte angeblich derzeit in Tobrien. Bärfrieds Neugier war jedenfalls geweckt und so stand er auf und überlies seinen Platz einer ihm unbekannten Edlen aus Waldstein. Er würde versuchen herauszufinden, wer die ''Blaue Ritterin'' wirklich war.
  
[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried]] saß, mit seiner [[Perricum:Ariana von Alxertis|Frau]] und den [[Perricum:Rukus von Hardenstatt|Kin]][[Perricum:Rhodena von Hardenstatt|dern]], neben seiner Mutter. Sein [[Perricum:Theodan von Hardenstatt|Ältester]] war in [[Perricum:Baronie Gluckenhang|Gluckenhang]] geblieben und [[Perricum:Jasina von Hardenstatt|Jasina]] hatte man bei deren [[Perricum:Elissa vom Berg|Pagenmutter]] gelassen. Dass Rhodena da war, war Bärfrieds [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Bruder]] zu verdanken, der sie mitgenommen hatte.
 
  
Gegenüber von Bärfried hatte [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]] samt [[Perricum:Veriya von Aarenhaupt|Gattin]] und [[Perricum:Junivera von Hardenstatt|Nach]][[Perricum:Emmeran von Hardenstatt|wuchs]] platzgenommen. Wobei der kleine Emmeran noch von Veriya getragen wurde und schlief.
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Neben Ilmar saß dessen Bruder [[Perricum:Bran von Hardenstatt|Bran]], der mit seiner stark eslamsgrunder-caldaischen Mode geprägten Kleidung unter den Hardenstättern herausstach wie kein anderer. Neben ihm saß [[Perricum:Dara von Hardenstatt|Dara]], die ebenfalls allein angereist war. Ihr [[Perricum:Ortan von Firunslicht|Gatte]] war derzeit zu eingespannt in seiner Arbeit im [[Perricum:Markgräflich Perricumer Grenzreiter|Regiment]] und die klein [[Perricum:Knorrhild von Hardenstatt|Knorrhild]] war bei [[Perricum:Aldron von Firunslicht|Verwa]][[Perricum:Leodane von Firunslicht-Bleichkraut|ndten]] untergebracht.
 
  
Den beiden gegenüber saß Salix, ebenfalls ohne [[Perricum:Orlana von Zackenberg|Gattin]] und [[Perricum:Gerwulf von Zackenberg|Kin]][[Perricum:Arlane Helana von Zackenberg|dern]]. Da dieser Ast sowieso im Baum der [[Perricum:Familie Zackenberg|Zackenberger]] aufgegangen war, war es nicht allzu ungewöhnlich, dass sie fehlten. Noch dazu hatte Orlana ihrem Schwiegervater ein Schreiben geschickt, in dem sie sich ob ihres Fehlens entschuldigte. Dringliche kirchliche Angelegenheiten hatten sie dazu veranlasst in die [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Stadt]] zu reisen.
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Sein Blick ging zur geheimnisvollen Ritterin, die ganz in seiner Nähe stand und ebenfalls die Verkündung der nächsten Rundenpaare gelauscht hatte. Ihr Kopf mit dem geschlossenen Gestechshelm drehte sich und schien jemanden oder etwas zu suchen. Als sie in Bärfried Richtung blickte verharrte sie kurz und dem Einäugigen war beinahe so, als ob sie ihm zunickte. Unwillkürlich erwiederte er die Geste mit einem Lächeln, sie würden sich in der nächsten Runde auf der Tjostbahn gegenüberstehen. Etwas mulmig war ihm schon zumute wenn er an ihre vorherigen Runden dachte.  
  
So waren sie also alle versammelt. Die lebenden Mitglieder der Familie Hardenstatt, zum ersten mal in den Tagen Wolfhelms als Oberhaupt, hatten sie sich aufgrund seiner Einberufung hier eingefunden. Einige erwarteten, dass ihr Oberhaupt seine Nachfolge regeln würde, was schon zu Zankereien zwischen Ilmar und Bärfried geführt hatte. Andere waren völlig ohne Erwartungen hier und würden sich überraschen lassen, was der alte Ritter zu sagen hatte und wieder andere genossen einfach nur die Zeit, endlich mal wieder alle zu sehen.
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Er hatte es bislang auch nicht geschafft etwas über die Herkunft oder Identität der Frau herauszufinden, dabei suchte er sogar den Rat seines Vetters. Bärfried hoffte, dass diesem vielleicht etwas aufgefallen war, als er mit der Unbekannten in die Schranke ritt. Doch dieser hatte abgewunken und sein Ausscheiden in der ersten Runde mit seiner Verwirrung ob der unbekannten Identität seiner Kontrahentin begründet. Auch andere Personen konnten leider nur die Schultern zucken oder Mutmaßungen anstellen. Das alles hatte den Landvogt nicht weitergebracht, vielleicht würde er ja nun in seinem Ritt gegen sie mehr erfahren?
  
Es ging eine Hand nach oben und bedeutete den Anwesenden still zu sein. Wolfhelm hatte nie viele Worte gebraucht, um sich Ruhe zu verschaffen. Dann erhob er seine Stimme, die zwar leise aber dennoch eindringlich war und er sprach mit Worten, die keinen Widerspruch duldeten und keine Unterbrechung zuließen. Seine war die einzige, die man nun vernahm. Doch in den Gesichtern der Anwesenden stiegen Überraschung, Verwunderung, Zorn und Genugtuung auf. Am Ende rief Wolfhelm die Bediensteten herein, damit diese das Essen auftischten. Rehbraten mit Sauce und Knödel gab es, was es nicht gab, waren Widerworte.
 
  
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Der vorletzte Ritt dieser Runde sollte der seinige sein. Den ersten Zusammenstoß hatte er ruhig angehen lassen, mehr als ein kurzes abtasten und traktieren war nicht in seinem Sinne gewesen. Doch das hatte seiner Kontrahentin gereicht und ihr Lanze traf ihn in der Schulter. Der Aufprall war heftig und presste für kurze Zeit die Luft aus seinen Lungen. Die Perricumer auf der Tribüne versuchten den Einäugigen mit ihrem Rufen zu motivieren. Doch sie mussten gegen die Front des Schlunds anrufen, welche ihrerseits Bärfried mit eindeutigen Worten zu verstehen gaben was sie von ihm hielten. Er atmete tief durch und versuchte das auszublenden, doch so wirklich gelingen wollte es ihm nicht. Abgelenkt von den Rufen oder doch von der Frage wer sich hinter dem dunkelblauen Gestechhelm verbarg ritt er abermals in die Schranke und...
  
"Er hat ''ihn'' zum Oberhaupt gemacht!", rief Ilmar erbost aus und lief aufgeregt von einer Seite des Zimmers zur anderen. Bran goss den beiden indes etwas Wein ein, einen Roten aus der Grenzregion zum [[Fürstentum Almada|Fürstentum]]. "Er sitzt doch nun am Pass, lässt sich kaum blicken und kümmert sich mehr um ''seine'' [[Perricum:Markgräflich Arvepass|Baronie]]! Der weiß doch gar nicht was hier so los ist!", Ilmars Gesicht war zornesrot.
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Wurde getroffen! Aus den Reihen der Schlunder vernahm man ein, "''nieder mit dem Schlächter!''". Das war es nun gewesen, der Landvogt war nach Punkten ausgeschieden doch aus irgendeinem Grund ärgerte ihn dies nicht wie sonst, wenn er vor dem Finale ausschied (was öfters geschah, als ihm recht war). Seine Kontrahentin erbot ihm die ritterliche Ehre, welche er ihr selbstredend ebenfalls zuteil werden lies, ehe beide vom Felde ritten. Für den Perricumer war das Turnier als Reiter gelaufen doch die blaue Ritterin würde weiterreiten. Der Einäugige hatte vor, sich einen guten Platz zu suchen, um den ihren Fortgang zu verfolgen. Vielleicht würde er ja noch herausfinden, mit wem er hier in die Schranke geritten war?
  
"Hier, nimm erst einmal einen Schluck von dem Wein, das wird dir gut tun". Versuchte der Jüngere seinen Bruder zu beruhigen. Bran war von Ilmar sichtlich überrascht gewesen, als dieser beim Verkünden des Wechsels ihres Familienoberhaupts nicht über den Tisch gesprungen war und versucht hatte ihren Vetter mit bloßen Händen zu erwürgen. Wahrscheinlich war das dem guten Einfluss Veriyas geschuldet, dachte der Schwertgeselle leise in sich hinein. "Dir bleibt immer noch die Möglichkeit den Hardenfels zu bekommen. Onkel hat...", er kam nicht weiter, denn Ilmar schnitt ihm das Wort ab, als er seinen Becher aus Brans Händen riss.
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==Blaue gegen Pfortenritterin==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
"Ich weiß was unser Onkel gesagt hat! Pha, ich reite seit bald drei Götterläufen immer wieder von [[Perricum:Dorf Sterkrade|Sterkrade]] hier her, habe unserem Onkel geholfen wo ich konnte und DAS ist nun der Dank?!". Ilmar kippte den Weinbecher in einem Zug ab. "Bärfried war erst mit seinem Posten in der Armee beschäftigt und nun mit seinem Amt als Landvogt! Wie kommt Wolfhelm auf die Idee, dass ''ER'' der geeignetere Nachfolger sei?!". Er streckte den leeren Becher seinem Bruder entgegen, weshalb dieser ihm abermals einschenkte und ihm nur mit einem Schulterzucken antwortete.
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Mit großem Interesse hatte [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] den Fortgang des Turniers verfolgt. Der Ritt, an den sich die Meisten hier noch in einigen Götterläufen erinnern würden, war der zwischen [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] und ihrem Bundesbruder [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo von Keilholtz]] gewesen! Beide ritten auf hohem Niveau und zeigten den teils noch unerfahrenen Turnierneulingen was es hieß ''ritterlich in die Schranke zu gehen''. Ein Augenschmauß, das gestand der Einäugige ihnen zu und erwischte sich dabei wie er voller Inbrunst die Baronin zu Wasserburg angefeuert hatte. Im politischen Geflecht der Markgrafschaft gehörte sie wohl zu seinen Kontrahenten, doch hier und jetzt waren sie beides Perricumer und standen zusammen! Entsprechend jubelte er als Korhilda in das Vietrelfinale einzog.
  
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Mit einer Neugier, die nicht die selbe wie bei Korhilda war, verfolgte der Landvogt jedoch auch den Fortgang der ''Blauen Ritterin''. Gegen [[Greifenfurt:Mirande von Mersingen|Mirande von Mersingen]] bestand sie knapp und er hatte, mit so einigen anderen, die unbekannte Ritterin mit der dunkelblauen Rüstung samt Goldapplikationen bejubelt. Schließlich fegte sie auch [[Garetien:Brindia von Stolzenfurt|Brindia von Stolzenfurt]], von der einige vermuteten dass sie einst in die Fußstapfen des Vaters treten würde, aus dem Turnier. Doch nun stand sie der wasserburger Baronin gegenüber und der Einäugige wusste nicht wem er die Daumen drücken sollte. Also bat er Rondra darum die Bessere gwinnen zu lassen und lies den göttlichen Fuchs aus dieser Runde raus.
  
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Als die Pfortenritterin und ihre Kontrahentin aufeinander prallten merkte man, dass Korhilda die Oberhand hatte. War bei der Unbekannten etwa nun die Luft raus? Abermals ritten sie an und Bärfried stockte der Atem! Dann prallte Holz auf Stahl und Splitter flogen! Korhilda siegte souverän und zeigte welche Fähigkeiten sie ihr Eigen nennen konnte. Beide Frauen waren formvollendet ritterlich und auch wenn es nicht die Qualität des Ritts ''Ardo gegen Korhilda'' hatte, so zeigten sich doch beide von ihrer ritterlichsten Seite. Verdient schenkte die Menge den Frauen den ihr zustehender Jubel, ehe sie vom Feld ritten. Nur einer jubelte nicht, der Platz an dem der Landvogt vom Arvepass saß war verweist. Dieser war nämlich zügig aufgestanden und von dannen gegangen, als festgestanden hatte wer die Siegerin dieser Begegnung war. Für ihn gab es auf dem Feld nichts mehr was ihn hielt, doch vielleicht würde sein Auge ja an anderer Stelle mehr sehen können.
  
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"Dann freue ich mich, in dir eine hilfreiche Stütze zu haben, Bruder". Schloss der Einäugige und klopfte seinem jüngeren Bruder, etwas zu fest für dessen Geschmack, auf die Schulter. Bärfried und Salix hatten den Abend gemeinsam auf dem Dach des Turms ausklingen lassen und über die Zukunft der Familie gesprochen. Beide waren zwar davon ausgegangen, dass ihr Vater die Nachfolge regeln würde, doch dass Bärfried noch zu Wolfhelms Lebzeiten das neue Familienoberhaupt werden sollte hatte sie überrascht. Ebenso überrascht hatte es die beiden, dass der alte Ritter das Stammlehn und das Amt als Oberhaupt der Familie von einander trennte.
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Mit zwei Flaschen [[Garetien:Uslenrieder Rotbier|ulsenrieder Rotbier]] und Bechern stand Bärfried vor dem Zelt der ''Blauen Ritterin'' und wartete dort auf ihr Erscheinen. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte er seine ehemalige Kontrahentin, "den Zwölfen zum Gruße! Ihr habt eine ritterliche Leistung im Turnier hingelegt, ich dachte wir könnten darauf anstoßen, nun da das Turnier für uns beide ja zu Ende ist...?". Wie zur Bestätigen hob er die Bierflaschen. Die Ritterin blieb kurz stehen, ihr Visier war noch immer heruntergeklappt und gab keinen Blick auf das Gesicht dahinter frei. Sie schien den Landvogt zu mustern, band dann ihre Pferd an und ging wortlos an dem Mann vorbei in ihr Zelt, nicht ohne die Plane offenzulassen. Bärfried blickte etwas verduzt drein ehe ihn die Neugier packte und der Frau ins Zelt folgte.
  
"Ich hoffe du weißt, dass du das schon zuvor hattest, Bärfried". Gab der Jüngere von sich und schenkte seinem Bruder ein warmes Lächeln, welches dieser mit einem kurzen Nicken quittierte. "Natürlich, weiß ich doch. Du hast mir immer geholfen und auch dafür danke ich dir". Mit diesen Worten erhob sich Bärfried und verabschiedete sich. Er würde nach diesem Tag gewiss eine Menge Schlaf brauchen.
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Drinnen war es sehr schlicht eingerichtet. Ein einfaches Feldbett, eine Kiste ohne Verzierungen sowie ein leerer Rüstungsständer samt Waffenhalter waren hier drinnen zur Wacht versammelt. Komplementiert wurde die Einrichtung von einem schlichten Tisch sowie passenden Stühlen. Nichts deutete auf die Identität der Bewohnerin hin, kein Familienwappen, keine Wimpfel mit dem Wappen einer Baronie oder eines Guts. Nicht einmal das Wappen des Königreichs oder einer der Marken war zu sehen. Die ''Blaue Ritterin'' hatte tatsächlich keinerlei Hinweise hinterlassen wer in der Rüstung steckte. Der Einäugige schürzte die Lippen und musterte nun seinerseits die Ritterin, wie sie in ihrer schwerem Gestechstüstung am Tisch platz genommen hatte.
  
Salix indes blieb zurück und grübelte noch etwas. Darüber, wie er die Kluft zwischen Bärfried und Ilmar überwinden konnte. Wenn sich die beiden nicht vertragen würde, könnte aus dieser Verstimmung ein ausgewachsenes Problem werden. Etwas, was er nicht gebrauchen konnte, wenn er sich um seine Pläne in Garetien kümmern wollte. Pläne, von denen die Zackenberger profitierten und durch sie eben auch seine eigene Familie.
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Das Blau der Rüstung war von solch dunklem Ton, dass es leicht als Schwarz hätte durchgehen können. Die feingearbeiteten goldenen Applikationen verliehen der schlichten Rüstung etwas herrschaftlich elegantes. Die Ritterin deutete stumm auf den Platz vor sich und Bärfried verstand die Einladung. Er platzierte die Flaschen und beide Becher vor sich und blickte zu seiner ''"Gastgeberin"''. "Also... Da das Turnier für beide von uns vorbei ist könntet Ihr ja das Geheimnis um Eure Person lüften?", schlug der Perricumer freimütig vor. Der Kopf seiner Gegenüber legte sich etwas schief und Bärfried spürte wie ihr Blick auf ihm ruhte.
  
==Der Ruf des Schöpfers (Hauptreihe: Knappe Borons)==
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==Abschlussgeschichte==
''Ritter Wolfhelm geht abermals auf Reisen''
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???
  
''[[Handlungsort ist::Perricum:Wehrturm Hardenfels|Wehrturm Hardenfels]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Zackenberg|Baronie Zackenberg]], 6. Ingerimm 1046 BF''<br>
+
=Den Drachen zähmen=
<br>
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Geschichtsreihe (1047 BF) über den Kampf zwischen den Familien [[Garetien:Familie Malagant|Malagant]] und [[Garetien:Familie Monserval|Monserval]] um die Herrschaft über die [[Garetien:Ritterherrschaft Drachengrund|Ritterherrschaft Drachengrund]].
<center><div class="hell">
 
''Heiliger Khalid, stehe uns bei und schenke uns Kraft und Geduld für diese gewaltige Aufgabe.''
 
  
- Anrufung eines Borongeweihten, angesichts der Dritten Dämonenschlacht
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==Ein Glücklicher Zufall==
</div>
+
[[Garetien:Elida von Zackenberg|Elida von Zackenberg]] stolpert bei Recherchearbeiten über das Monster im [[Garetien:Silvandorn|Silvandorn]] über eine alte Sage/Gesetz bzgl. der Ritterherrschaft und dem Turm, zeigt diese ihrem Gatten in der Annahme, dass dieser sich sehr dafür interessieren könnte. Dieser hat tatsächlich Interesse und bricht am nächsten Tag mit Rondrigo zu seinem Bruder auf.
</center>
 
  
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==Lex Priori==
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Lucian stellt den Text seinem Bruder Damian vor und zeigt diesem, dass dies der von Damian lang ersehnte Schlüssel zur Herrschaft über die Ritterherrschaft ist. ''Der Herrschaft über den Turm ist untrennbar mit der über das Land verbunden, solange das Blut nicht geht'' (oder so). Einschränkung könnte ein Problem sein, doch die Brüder sind sich einig einen Versuch zu unternehmen.
  
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==???==
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Gesetzestext wird Kronvögtin vorgestellt, diese nimmt sich der Sache an und wird nach der Familie Monserval schicken lassen.
  
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Die Monserval werden den Text nicht anerkennen und juristisch prüfen wollen. Calderina macht Diplomatendinge, Monserval bitten um Bedenkzeit und überprüfen den Text. Erkennen dass er ausgelegt werden kann, dass die Herrschaft nur solange gilt, wie der Lehnsnehmer auf dem Land weilt, Damian war aber öfters nicht da, denken hier einen Hebel zu haben.
  
[[Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelm von Hardenstatt]] starrte in die Dunkelheit seiner Schreibstube, wieviel Zeit vergangen war konnte er nicht sagen. Ob es immer noch tiefste Nacht war oder bereits der Morgen graute wusste er ebenfalls nicht. Solcherlei Dinge hatten für ihn keinerlei Bedeutung mehr. Der Anflug eines Lächelns stahl sich auf seine Lippen, das war einst anders. Zuerst weil er mit jedem verstrichenen Tag sich näher an Rondras Tafel wähnte, dann weil er in Praios' Lichte zu Asche vergangen wäre. Doch nun... Rondras Tafel war in unerreichbare Ferne gerückt und vor Praios' Strahlen schütze ihn nun der Schweigsame.
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[Folgt]
  
Was ihn wahrlich umtrieb war ein Gedanke der ihm schon damals, in den Zellen des Walls, gekommen war. Ein Gedanke, der sich tief in seinen Verstand eingebrannt hatte und nun in seinem Kopf wohnte und säuselte. Immerzu, egal was Wolfhelm machte, der Gedanke waberte im Hintergrund seines Seins. Er blickte zum verhangenen Fenster und formulierte ihn leise und doch dröhnten die Worte wie Glockenhall in Wolfhelms Ohren: ''Dort draußen ist noch immer die Bestie, die mich einst mit diesem Fluch belegte!''
 
  
Ausgesprochen ließen die Worte jede Faser seines Körpers kribbeln, ließen seine Nackenhaare sich aufstellen und seine Hände verkrampfen. Sein ''Schöpfer'' durchstreifte ungestraft die [[Perricum:Trollzacken|Trollzacken]] und brachte noch immer Leid und Verderben über die Bewohner dieses Fleckens Aventuriens. Schlimmer noch, sein Unwesen befleckte das Land, die Schöpfung und verhöhnte alles wofür Wolfhelm einst stand - jetzt wieder stand! Ruckartig erhob sich der Ritter und griff unwillkürlich an den Ort, wo sonst ''Fides'' lag. Als seine Hand jedoch ins Leere ging fiel es ihm wieder ein, das Schwert hatte er nicht mehr, es war nun bei seinem neuen [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Eigentümer]].
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=Katzengejammer=
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[[Garetien:Cyberian von Malagant|Cyberian von Malagant]] versucht wieder Fuß in seiner Familie zu fassen.
  
Wolfhelm schüttelte den Kopf, er brauchte eine neue Waffe.
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==Informationsbeschaffung und ihre Probleme==
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''veröffentlicht''
  
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==Beerdigung einer Mutterkatze==
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Beerdigung Ortensias, alle Katzen kommen zusammen und betrauern den Tod der Mutter. Cyberian drückt seine Trauer aus und kann [[Garetien:Arvinella von Malagant|Arvinella von Malagant]] für sich gewinnen.
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[[Garetien:Ilayda von Malagant|Ilayda von Malagant]] rätselt indes mit ihrem Bruder Lucian über die wahren Umstände des Todes ihrer Mutter.
  
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==???==
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[[Garetien:Ilayda von Malagant|Ilayda von Malagant]] reist an zum Wyrmberger Junkergut und sucht nach dem wahren Grund, weshalb ihre Mutter dort war.
  
 
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=Einfluss mehren=
"Wann wirst du wieder zurück sein?", wollte [[Perricum:Isabella von Erlenbruch|Isabella]] wissen und blickte ihrem Mann besorgt entgegen, als dieser mit [[Perricum:Gero Darben|Gero]] das Pferd sattelte. Es war nicht viel, was er mitnahm, eine einzelne Tasche reichte dem Ritter, der sonst dafür bekannt gewesen war nie gerne zu reisen und schon gar nicht zu Pferd.
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Lucian von Malagant erkennt, dass der Einfluss seiner Familie am Grafenhof auf tönernen Füßen steht. Er beruft seine Schwester [[Garetien:Ambora von Malagant|Ambora von Malagant]] sowie seine Tante [[Garetien:Syliffa von Malagant|Syliffa von Malagant]] im Sommer 1046 BF zu sich, um diesen Umstand zu beseitigen.
 
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"Bald, das verspreche ich dir. Doch zuvor muss ich etwas wichtiges erledigen, etwas was ich angefangen habe und noch nicht zu Ende gebracht". Wolfhelm zurrte einen Gurt fest und wandte sich seiner Frau zu, "solange ich nicht da bin kümmerst du dich um die Belange dieser Herrschaft. Gero wird dir helfen und solltest du mehr Hilfe brauchen schick nach [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Salix]], er ist nicht weitentfernt und wird sicherlich helfen."
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Er wird über die Tochter des Grafen Einfluss spielen lassen, um Ambora als Nachfolgerin Syliffas zu installieren. Die Familie verliert zwar den Posten der Erzieherin sichert sich jedoch ihren Einfluss im gräflichen Skriptorium.  
 
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Irgendein weiterer Nachteil?
Isabella schüttelte langsam den Kopf, "das hat mit dem zu tun was in jenen Wintertagen geschehen ist, nicht wahr?". Er wollte sich gerade seinem Pferd zuwenden hielt dann jedoch inne. "Es hat mit meinem neu gefundenen Glauben zu tun, ich werde dir alles erklären wenn die Zeit dafür gekommen ist". Wolfhelm richtete sein Schwert, ein schmuckloses einfaches Ding was sie noch irgendwo im Wehrturm auftreiben konnten. "Doch zuerst stehen andere Dinge an, Dinge die keinen Aufschub dulden. Vertraue mir, wie du es schon früher getan hast".
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--!>
 
 
Die alte Dame nickte langsam und verdrückte eine Träne, manchmal hatte sie das Gefühl, dass damals im [[Jäger und Beute — Briefspielreihe|Tsa 1045 BF]] nur ein Mann zurückgekehrt war, der aussah wie Wolfhelm, während der Echte noch immer dort draußen war. In den Zeiten, wo sie dies nicht dachte, war sie sich sicher, dass ihr Wolfhelm damals dort draußen starb.
 
 
 
=Das Land am Arvepass=
 
==Barbarischer Besuch==
 
''Fünf Trollzacker stellen sich in den Dienst Bärfrieds: Rhadrosh, Zuldar, Brazul, Fardha und Zulla''<br>
 
''Wird misstrauisch von der Praiotin und dem Rest der Besatzung beäugt, Probleme mit den Soldaten? Vor allem Praiotin vermutet unheiliges Band zwischen den Trollzackern und dem Landvogt''
 

Aktuelle Version vom 17. Juni 2024, 11:11 Uhr

Hardenstätter Fa­mi­li­en­an­ge­le­gen­heiten

Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft

Das Land am Arvepass

Barbarischer Besuch

[...]

Kräftemessen

[...]

Vor Praios' Auge

Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, 2. Efferd 1046 BF

Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind

Im Lichte Praios'

Im Grenzgebiet zwischen den markgräflichen Lande zu Arvepass und der Rabenmark, 25. Phex 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den Zacken angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je nachdem wo man sich gerade aufhielt. In der Reichsstadt war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte eine Umwälzung, die aber nicht lange hielt. Die Luft im nahen Königreich war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner Burg stand.

"Wir bald da sein! Die Mudran'Nur uns hold sind, der Weg anstrengend und kräftezehrend", stellte Rhadrosh mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne wirkliche Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie würden die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen Führerin folgend.

Hinter ihm folgten Garrald Erlgrimman und eine handvoll Wachen. Auch in ihren Gesichtern sah man Entschlossenheit. Niemand hier würde Schwäche zeigen, niemand würde nach einer Pause fragen und niemand würde sich zurückfallen lassen. Die Berge waren genauso ihr Zuhause, wie es das der Trollzacker war und keiner von ihnen würde vor dem anderen zurückstecken.

Bald schon würden sie sich aufteilen müssen und bis jetzt wusste nur Bärfried, dass sich die Gruppen mischen würden. Diese Experdition war nur scheinbar eine kleine Strafexperdition gegen subversive Kräfte im Grenzgebiet. Tatsächlich hatte er vor, die Zusammenarbeit zwischen seiner Landvogtwache und den Trollzackern zu verbessern. Was gab es da geeigneteres als ein gemeinsames Manöver gegen eine Räuberbande?


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Hier musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? Lechmin von Auraleth durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu Kleidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der Luminiferi bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.

Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde kreativ waren, war es dann nicht geboten, selbst kreativ zu werden?

Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.


Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind

Borons Ritter

[...]

Bärfried auf dem Großfürstenturnier

Bärfried auf dem Großfürstenturnier beim Hoftag im Tra 1046 BF, wie er sich schlägt und ein Mysterium aufdecken versucht

Eine Herzenssache

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt blickte auf die Turniertafel und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ein goldener Baum auf blauem Grund, das war das Wappen seines Kontrahenten. Wenn er jetzt noch wüsste zu welcher Familie oder besser welcher Person dieses Wappen gehörte. Aus der Markgrafschaft sicher nicht, da war sich der Einäugige beinahe sicher. Also aus dem Königreich? Wäre er doch nur besser in der Heraldik doch das war ein Feld, dass er gänzlich anderen überlies. Sein Gedächtnis brachte andauernd die Farben, Symbole und Namen durcheinander…

Morena von Herzgrund, mein Herr“, meldete sich die vertraute Stimme Garralds neben ihm. Der Landvogt vom Arvepass blickte überrascht zum Hauptmann seiner Wache. Ein Schmunzeln huschte über die sonst so ernsten Gesichtszüge des Bürgerlichen, der nun hinter sich deutete. „Hab zufällig zwei Garetier sich darüber unterhalten hören“, offenbarte er die Quelle seines heraldischen Wissens; woraufhin der Hardenstätter verstehend nickte und sich abwandte. Er hatte noch etwas Zeit ehe er in die Schranke reiten musste und wollte diese für ein Gespräch mit seinem Bruder nutzen. Dieser weilte bereits seit geraumer Zeit in Auenwacht und hatte sogar eines der begehrten Zimmer im Schloss ergattern können. Die Frage wie es Salix schaffte solche Annehmlichkeiten zu erhalten brannte Bärfried, seit dem er davon erfahren hatte, unter den Fingern.


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Er drehte sein Pferd und blickte zur Herzgrund, die sich bereits aufrappelte nachdem Bärfried sie aus dem Sattel hievte. Was für ein Ritt, dachte sich der Einäugige und konnte seinen Erfolg immer noch nicht ganz glauben! Die erste Runde hatte alles andere als gut ausgesehen und er rechnete bereits damit hier aus dem Turnier auszuscheiden. Doch die Götter waren mit ihm gewesen und so fand, in der zweiten Runde, seine Lanze den Weg am Schild Morenas vorbei in die Mitte ihres Körpers. Der Aufprass hatte das Holz splittern lassen doch es war noch genug Kraft darin gewesen, um die Fuhrmeisterin des Großfürstenhofs aus dem Sattel zu schleudern!

Er schob das Visier seines Gestechhelms auf und hob seine Rechte zur Siegesgeste gen Himmel. Seiner Kontrahentin schenkte er dabei ein anerkennendes Nicken, was diese mit einem ebenso anerkennenden Lächeln quittierte. Wahrlich, das Turnier des Großfürsten stand gänzlich im Zeichen der aufrechten Ritterschaft! Beinahe war es ihm, als ob die letzten Götterläufe unter der Strahlkraft des neuen Oberhaupts verblassten und keiner mehr an die blutigen und verbissenen Kämpfe dachte. Wenn da nicht diese Gruppe von Adliger aus dem Schlund gewesen wäre, die ihn daran erinnert hatten, dass sein Wirken während der Fehde in diesem Teil Garetiens nicht vergessen war.

Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab und begab sich zur seiner Seite des Turnierfelds, wo bereits Garrald und zwei Waffenknechte darauf warteten ihrem Landvogt vom Pferd zu helfen.


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Die Fuhrmeisterin blickte dem einäugigen Perricumer amüsiert hinterher und trank den Rest des Weines in ihrem Glas aus. Was für eine interessante Persönlichkeit der Landvogt vom Arvepass doch war. Er hatte das Angebot eines kleinen Umtrunks, zwischen den Runden, gerne angenommen und war doch völlig unvorbereitet auf ihre Avancen gewesen. Bärfried war sich ihnen anfänglich auch gar nicht bewusst und erst später war der Groschen gefallen - so kam es Morena jedenfalls vor. Immerhin hatte er, als er ihre Intentionen verstanden hatte, etwas mitgespielt. Ihm war das Wissen dieser Art von Lanzengang (trotz seines Ehebnudes) ganz offensichtlich nicht gänzlich abhandengekommen. Ob der so integer auftretende Ritter doch nicht so streng nach Travias Geboten lebte, wie es den Schein hatte?

Sie würde jedenfalls beim Ball versuchen einen Tanz mit dem Perricumer zu ergattern und ihr kleines Spielchen fortsetzen. Wer wusste schon was diese Verbindung bringen könnte? Immerhin stand dieser Bergtroll von einem Mann recht hoch im Ansehen des Kaiserinnengemahls und hatte - soviel wusste Morena - auch darüberhinaus die ein oder anderen Kontakte, die ihr sicherlich nützlich sein konnten. Mit einem hintergründigen Lächeln goss sie sich ein weiteres Glas ein.


Zusammenfassung: Erster Ritt Bärfrieds gegen Morena von Herzgrund

Die Blaue Ritterin

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

"Damit steht auch die nächste Siegerin fest! Die blaue Ritterin gewinnt ihren Ritt gegen Jalgor von Böckelburg!", rief die Turnierheroldin aus und die Menge schenkte der unbekannten Ritterin ihre Gunst in Form von Jubelrufen. Bärfried von Hardenstatt klatschte ebenfalls anerkennend von seinem Sitzplatz aus. Er hatte mit großem Interesse die Runden der unbekannten Ritterin verfolgt und war sicherlich nicht der Einzige der sich fragte wer unter der dunkelblauen Rüstung mit goldenen Applikationen steckte. Sehr souverän hatte sich die Ritterin durch die Runden geschlagen und durch ihr ritterliches Verhalten ihrer Kontrahenten gegenüber die Beliebtheit des Publikums gesichert.

Ein Umstand von dem sich Bärfrieds Vetter Ilmar eine Scheibe abschneiden könnte. Dieser war bereits in der ersten Runde gegen die blaue Ritterin ausgeschieden und hatte sich wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug genommen hatte, vom Feld geschlichen. Dabei gab es keinen Grund für Gram, wie Bärfried befand, war seine Kontrahentin doch wahrlich geübt im Umgang mit der Turnierlanze. Das hatte auch der Böckelburger feststellen müssen, gewann sie gegen diesen doch ziemlich souverän nach Punkten ohne selbst getroffen zu werden. Ritterlich hatte sie sich vom Böckelburger verabschiedet und sich dann in ihr Turnierzelt zurückgezogen. Sie scheute die Öffentlichkeit und niemand schien zu wissen, wer genau unter dem Helm steckte. Manch einer vermutete Bartel von Stolzenfurt, doch dieser weilte angeblich derzeit in Tobrien. Bärfrieds Neugier war jedenfalls geweckt und so stand er auf und überlies seinen Platz einer ihm unbekannten Edlen aus Waldstein. Er würde versuchen herauszufinden, wer die Blaue Ritterin wirklich war.


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Sein Blick ging zur geheimnisvollen Ritterin, die ganz in seiner Nähe stand und ebenfalls die Verkündung der nächsten Rundenpaare gelauscht hatte. Ihr Kopf mit dem geschlossenen Gestechshelm drehte sich und schien jemanden oder etwas zu suchen. Als sie in Bärfried Richtung blickte verharrte sie kurz und dem Einäugigen war beinahe so, als ob sie ihm zunickte. Unwillkürlich erwiederte er die Geste mit einem Lächeln, sie würden sich in der nächsten Runde auf der Tjostbahn gegenüberstehen. Etwas mulmig war ihm schon zumute wenn er an ihre vorherigen Runden dachte.

Er hatte es bislang auch nicht geschafft etwas über die Herkunft oder Identität der Frau herauszufinden, dabei suchte er sogar den Rat seines Vetters. Bärfried hoffte, dass diesem vielleicht etwas aufgefallen war, als er mit der Unbekannten in die Schranke ritt. Doch dieser hatte abgewunken und sein Ausscheiden in der ersten Runde mit seiner Verwirrung ob der unbekannten Identität seiner Kontrahentin begründet. Auch andere Personen konnten leider nur die Schultern zucken oder Mutmaßungen anstellen. Das alles hatte den Landvogt nicht weitergebracht, vielleicht würde er ja nun in seinem Ritt gegen sie mehr erfahren?


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Der vorletzte Ritt dieser Runde sollte der seinige sein. Den ersten Zusammenstoß hatte er ruhig angehen lassen, mehr als ein kurzes abtasten und traktieren war nicht in seinem Sinne gewesen. Doch das hatte seiner Kontrahentin gereicht und ihr Lanze traf ihn in der Schulter. Der Aufprall war heftig und presste für kurze Zeit die Luft aus seinen Lungen. Die Perricumer auf der Tribüne versuchten den Einäugigen mit ihrem Rufen zu motivieren. Doch sie mussten gegen die Front des Schlunds anrufen, welche ihrerseits Bärfried mit eindeutigen Worten zu verstehen gaben was sie von ihm hielten. Er atmete tief durch und versuchte das auszublenden, doch so wirklich gelingen wollte es ihm nicht. Abgelenkt von den Rufen oder doch von der Frage wer sich hinter dem dunkelblauen Gestechhelm verbarg ritt er abermals in die Schranke und...

Wurde getroffen! Aus den Reihen der Schlunder vernahm man ein, "nieder mit dem Schlächter!". Das war es nun gewesen, der Landvogt war nach Punkten ausgeschieden doch aus irgendeinem Grund ärgerte ihn dies nicht wie sonst, wenn er vor dem Finale ausschied (was öfters geschah, als ihm recht war). Seine Kontrahentin erbot ihm die ritterliche Ehre, welche er ihr selbstredend ebenfalls zuteil werden lies, ehe beide vom Felde ritten. Für den Perricumer war das Turnier als Reiter gelaufen doch die blaue Ritterin würde weiterreiten. Der Einäugige hatte vor, sich einen guten Platz zu suchen, um den ihren Fortgang zu verfolgen. Vielleicht würde er ja noch herausfinden, mit wem er hier in die Schranke geritten war?

Blaue gegen Pfortenritterin

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Mit großem Interesse hatte Bärfried von Hardenstatt den Fortgang des Turniers verfolgt. Der Ritt, an den sich die Meisten hier noch in einigen Götterläufen erinnern würden, war der zwischen Korhilda von Sturmfels und ihrem Bundesbruder Ardo von Keilholtz gewesen! Beide ritten auf hohem Niveau und zeigten den teils noch unerfahrenen Turnierneulingen was es hieß ritterlich in die Schranke zu gehen. Ein Augenschmauß, das gestand der Einäugige ihnen zu und erwischte sich dabei wie er voller Inbrunst die Baronin zu Wasserburg angefeuert hatte. Im politischen Geflecht der Markgrafschaft gehörte sie wohl zu seinen Kontrahenten, doch hier und jetzt waren sie beides Perricumer und standen zusammen! Entsprechend jubelte er als Korhilda in das Vietrelfinale einzog.

Mit einer Neugier, die nicht die selbe wie bei Korhilda war, verfolgte der Landvogt jedoch auch den Fortgang der Blauen Ritterin. Gegen Mirande von Mersingen bestand sie knapp und er hatte, mit so einigen anderen, die unbekannte Ritterin mit der dunkelblauen Rüstung samt Goldapplikationen bejubelt. Schließlich fegte sie auch Brindia von Stolzenfurt, von der einige vermuteten dass sie einst in die Fußstapfen des Vaters treten würde, aus dem Turnier. Doch nun stand sie der wasserburger Baronin gegenüber und der Einäugige wusste nicht wem er die Daumen drücken sollte. Also bat er Rondra darum die Bessere gwinnen zu lassen und lies den göttlichen Fuchs aus dieser Runde raus.

Als die Pfortenritterin und ihre Kontrahentin aufeinander prallten merkte man, dass Korhilda die Oberhand hatte. War bei der Unbekannten etwa nun die Luft raus? Abermals ritten sie an und Bärfried stockte der Atem! Dann prallte Holz auf Stahl und Splitter flogen! Korhilda siegte souverän und zeigte welche Fähigkeiten sie ihr Eigen nennen konnte. Beide Frauen waren formvollendet ritterlich und auch wenn es nicht die Qualität des Ritts Ardo gegen Korhilda hatte, so zeigten sich doch beide von ihrer ritterlichsten Seite. Verdient schenkte die Menge den Frauen den ihr zustehender Jubel, ehe sie vom Feld ritten. Nur einer jubelte nicht, der Platz an dem der Landvogt vom Arvepass saß war verweist. Dieser war nämlich zügig aufgestanden und von dannen gegangen, als festgestanden hatte wer die Siegerin dieser Begegnung war. Für ihn gab es auf dem Feld nichts mehr was ihn hielt, doch vielleicht würde sein Auge ja an anderer Stelle mehr sehen können.

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Mit zwei Flaschen ulsenrieder Rotbier und Bechern stand Bärfried vor dem Zelt der Blauen Ritterin und wartete dort auf ihr Erscheinen. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte er seine ehemalige Kontrahentin, "den Zwölfen zum Gruße! Ihr habt eine ritterliche Leistung im Turnier hingelegt, ich dachte wir könnten darauf anstoßen, nun da das Turnier für uns beide ja zu Ende ist...?". Wie zur Bestätigen hob er die Bierflaschen. Die Ritterin blieb kurz stehen, ihr Visier war noch immer heruntergeklappt und gab keinen Blick auf das Gesicht dahinter frei. Sie schien den Landvogt zu mustern, band dann ihre Pferd an und ging wortlos an dem Mann vorbei in ihr Zelt, nicht ohne die Plane offenzulassen. Bärfried blickte etwas verduzt drein ehe ihn die Neugier packte und der Frau ins Zelt folgte.

Drinnen war es sehr schlicht eingerichtet. Ein einfaches Feldbett, eine Kiste ohne Verzierungen sowie ein leerer Rüstungsständer samt Waffenhalter waren hier drinnen zur Wacht versammelt. Komplementiert wurde die Einrichtung von einem schlichten Tisch sowie passenden Stühlen. Nichts deutete auf die Identität der Bewohnerin hin, kein Familienwappen, keine Wimpfel mit dem Wappen einer Baronie oder eines Guts. Nicht einmal das Wappen des Königreichs oder einer der Marken war zu sehen. Die Blaue Ritterin hatte tatsächlich keinerlei Hinweise hinterlassen wer in der Rüstung steckte. Der Einäugige schürzte die Lippen und musterte nun seinerseits die Ritterin, wie sie in ihrer schwerem Gestechstüstung am Tisch platz genommen hatte.

Das Blau der Rüstung war von solch dunklem Ton, dass es leicht als Schwarz hätte durchgehen können. Die feingearbeiteten goldenen Applikationen verliehen der schlichten Rüstung etwas herrschaftlich elegantes. Die Ritterin deutete stumm auf den Platz vor sich und Bärfried verstand die Einladung. Er platzierte die Flaschen und beide Becher vor sich und blickte zu seiner "Gastgeberin". "Also... Da das Turnier für beide von uns vorbei ist könntet Ihr ja das Geheimnis um Eure Person lüften?", schlug der Perricumer freimütig vor. Der Kopf seiner Gegenüber legte sich etwas schief und Bärfried spürte wie ihr Blick auf ihm ruhte.

Abschlussgeschichte

???

Den Drachen zähmen

Geschichtsreihe (1047 BF) über den Kampf zwischen den Familien Malagant und Monserval um die Herrschaft über die Ritterherrschaft Drachengrund.

Ein Glücklicher Zufall

Elida von Zackenberg stolpert bei Recherchearbeiten über das Monster im Silvandorn über eine alte Sage/Gesetz bzgl. der Ritterherrschaft und dem Turm, zeigt diese ihrem Gatten in der Annahme, dass dieser sich sehr dafür interessieren könnte. Dieser hat tatsächlich Interesse und bricht am nächsten Tag mit Rondrigo zu seinem Bruder auf.

Lex Priori

Lucian stellt den Text seinem Bruder Damian vor und zeigt diesem, dass dies der von Damian lang ersehnte Schlüssel zur Herrschaft über die Ritterherrschaft ist. Der Herrschaft über den Turm ist untrennbar mit der über das Land verbunden, solange das Blut nicht geht (oder so). Einschränkung könnte ein Problem sein, doch die Brüder sind sich einig einen Versuch zu unternehmen.

???

Gesetzestext wird Kronvögtin vorgestellt, diese nimmt sich der Sache an und wird nach der Familie Monserval schicken lassen.

Die Monserval werden den Text nicht anerkennen und juristisch prüfen wollen. Calderina macht Diplomatendinge, Monserval bitten um Bedenkzeit und überprüfen den Text. Erkennen dass er ausgelegt werden kann, dass die Herrschaft nur solange gilt, wie der Lehnsnehmer auf dem Land weilt, Damian war aber öfters nicht da, denken hier einen Hebel zu haben.

[Folgt]


Katzengejammer

Cyberian von Malagant versucht wieder Fuß in seiner Familie zu fassen.

Informationsbeschaffung und ihre Probleme

veröffentlicht

Beerdigung einer Mutterkatze

Beerdigung Ortensias, alle Katzen kommen zusammen und betrauern den Tod der Mutter. Cyberian drückt seine Trauer aus und kann Arvinella von Malagant für sich gewinnen. Ilayda von Malagant rätselt indes mit ihrem Bruder Lucian über die wahren Umstände des Todes ihrer Mutter.

???

Ilayda von Malagant reist an zum Wyrmberger Junkergut und sucht nach dem wahren Grund, weshalb ihre Mutter dort war.

Einfluss mehren

Lucian von Malagant erkennt, dass der Einfluss seiner Familie am Grafenhof auf tönernen Füßen steht. Er beruft seine Schwester Ambora von Malagant sowie seine Tante Syliffa von Malagant im Sommer 1046 BF zu sich, um diesen Umstand zu beseitigen.