Geschichten:Verschollen in Al'Anfa - Oberdachsburg

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Oberdachsburg, 18. Travia 1045 BF

Am Nachmittag des 18. Travia erreichte die Reisegruppe dann die kleine Oberdachsburg in der Baronie Viehwiesen. Hier residierte Junkerin Ehrfrieda von Dachsen mit ihrem Gemahl Baltram von Perainshag. Erneut stellte Irnfrede sich und ihre Gefolgschaft vor. Man gab sich höflich und beantwortete auch gerne die Fragen der Junkerin nach dem woher und wohin.

„Ach aus Erlenstamm kommt ihr? Kennt ihr vielleicht einen Medicus mit Namen Gerbald von Dachsen?“ fragte sie die Junkerin erwartungsvoll.

„Gerbald? Aber ja! Er ist der Burgmedicus der Baronin Selinde auf Burg Freudenstein. Ich habe seine Dienste schon des öfteren in Anspruch genommen, denn derzeit habe ich noch keinen eigenen Medicus auf meiner Burg.“

„Na, der könnte sich ruhig mal wieder bei seinen Eltern melden, das letzte Lebenszeichen ist inzwischen über zwei Götterläufe her. Wenn Ihr ihn nochmal seht, könnt Ihr ihm das gerne ausrichten.“

„Also das werde ich gerne tun. Ich kann Euch gut verstehen, meine Eltern würden auch nicht wollen, dass ich mich gar nicht mehr bei ihnen melde.“

„Nein, sicher nicht“, stimmte ihr die Junkerin zu, in deren Haar sich schon die ersten grauen Strähnen abzeichneten.

„Hat Gerbald sich wenigstens schon einen guten Namen in Erlenstamm gemacht?“

Irnfrede musste kurz überlegen. Dann entgegnete sie: „Oh ja, er hat sogar großen Anteil an der Geburt des Erben der Baronin gehabt. Wir waren sehr froh, ihn da vor Ort zu haben.“ Sie musste sich dabei sehr zusammenreißen, schließlich hätte dieser Medicus ohne das beherzte Eingreifen des Erlenstammer Perainegeweihten Bruder Laurentian ihren Tod auf dem Gewissen gehabt. Aber da es ein gutes Ende genommen hatte, hatte sie ihm seine Unerfahrenheit verziehen.

„Aha? Wart ihr selbst denn auch bei der Geburt zugegen?“ wollte die Junkerin wissen.

Die Edle entgegnete: „Ja, die Baronin wollte mich unbedingt dabei haben. Ich hatte auch die Ehre, die Patenschaft für den kleinen Rondrasil übernehmen zu dürfen.“

„Sie scheint Euch ja viel Vertrauen entgegen zu bringen. Das freut mich sehr. Dann möchte auch ich Euch und eure Entourage auf meiner kleinen Burg herzlich willkommen heißen.“

Man verbrachte noch einen netten Abend bei der Junkersfamilie und ging schon früh zu Bett, denn am nächsten Tag wollte man ein paar Meilen mehr schaffen als bislang.