Geschichten:Moderne Zeiten - Den Schlüssel der Stadt: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Garetien:Odo von Luring-Mersingen|Odo von Luring-Mersingen]], Burgsass auf Burg Luringen
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*[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Odo von Luring-Mersingen|Odo von Luring-Mersingen]], Burgsass auf Burg Luringen
*[[Garetien:Egilmar Berdis von Luring|Egilmar Berdis von Luring]], Reichsvogt von Luring
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*[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Egilmar Berdis|Egilmar Berdis von Luring]], Reichsvogt von Luring
  
  
'''Auf Burg Luringen'''
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»Weißt du, warum du hier bist, Egilmar Berdis?« Horulf von Luring, flankiert von Odo von Luring-Mersingen und Ansbart von Goyern, funkelte den Reichsvogt der Reichsstadt Luring über den ausladenden Schreibtisch an, den er seinen Arbeitsplatz auf Burg Luringen nannte.
 
»Weißt du, warum du hier bist, Egilmar Berdis?« Horulf von Luring, flankiert von Odo von Luring-Mersingen und Ansbart von Goyern, funkelte den Reichsvogt der Reichsstadt Luring über den ausladenden Schreibtisch an, den er seinen Arbeitsplatz auf Burg Luringen nannte.
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Egilmar Berdis saß recht verloren auf dem Schemel, den man ihm gelassen hatte, das Barett in der Hand. Er war es nicht gewohnt, so abgekanzelt zu werden. Zumal er bisher gedacht hatte, Familie sei Familie.  
 
Egilmar Berdis saß recht verloren auf dem Schemel, den man ihm gelassen hatte, das Barett in der Hand. Er war es nicht gewohnt, so abgekanzelt zu werden. Zumal er bisher gedacht hatte, Familie sei Familie.  
  
»Egilmar«, sprach nun mit versöhnlichem Ton Ansbart von Goyern. »Du musst verstehen: Wohlgeboren Horulf hat seine Schwester verloren, deine Mutter, damals. Und der Hohe Herr Odo wollte weiland deinen [[Garetien:Sigbert Berdis|Vater]] vor den Toren der Stadt öffentlich zu Tode schleifen. Du verdankst es dem Grafen Danos, der seinem Vater [[Garetien:Rondger von Luring|Rondger]] in den Ohren gelegen hatte, sich nicht an Schwächeren zu vergreifen, dass man deinen Vater nicht hinrichtete; dass man dich nicht ersäufte, als du noch ein Säugling warst; dass man deine Mutter weiterhin ihren Namen tragen ließ. Verstehst du? Das ganze hier wirkt undankbar.«
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»Egilmar«, sprach nun mit versöhnlichem Ton Ansbart von Goyern. »Du musst verstehen: Wohlgeboren Horulf hat seine Schwester verloren, deine Mutter, damals. Und der Hohe Herr Odo wollte weiland deinen [[Briefspieltext mit::Garetien:Sigbert Berdis|Vater]] vor den Toren der Stadt öffentlich zu Tode schleifen. Du verdankst es dem Grafen Danos, der seinem Vater [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondger von Luring|Rondger]] in den Ohren gelegen hatte, sich nicht an Schwächeren zu vergreifen, dass man deinen Vater nicht hinrichtete; dass man dich nicht ersäufte, als du noch ein Säugling warst; dass man deine Mutter weiterhin ihren Namen tragen ließ. Verstehst du? Das ganze hier wirkt undankbar.«
  
 
Egilmar Berdis verstand: Darum ging es gar nicht. »Was wollt Ihr?«
 
Egilmar Berdis verstand: Darum ging es gar nicht. »Was wollt Ihr?«
  
Horulf antwortete: »Am 17. Praios ist die Grafenturnei auf dem Erlgardsfeld. Und die Stadt Luring wird über alle Zinnen mit dem Banner der Grafschaft geflaggt sein. Dann wirst du mit dem Rat der Stadt herauskommen, auf das Turnierfeld, wo sich die Vasallen des Grafen versammeln, um dem Ritterideal zu huldigen, die Traditionen zu pflegen und das Grafenhaus zu ehren, wirst herauskommen mit diesen Damen und Herren des Rates, wirst dich in den Staub werfen - und die ganze Bande mit dir - und dann wirst du den Grafen anflehen, seine Ritter in die Stadt zu schicken und den Schlüssel zur Stadt überreichen. Der Kaiserin wirst du schreiben, dass Luring nicht länger Reichsstadt sein möchte. So wie die Bürger sich weiland in bestem Krämersinne für die Reichsfreiheit entscheiden hatten, so werden die Bürger sie nun wieder abgeben.«
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Horulf antwortete: »Am 10. Praios ist die Grafenturnei auf dem Erlgardsfeld. Und die [[Ortsnennung ist::Garetien:Reichsstadt Luring|Stadt Luring]] wird über alle Zinnen mit dem Banner der Grafschaft geflaggt sein. Dann wirst du mit dem Rat der Stadt herauskommen, auf das Turnierfeld, wo sich die Vasallen des Grafen versammeln, um dem Ritterideal zu huldigen, die Traditionen zu pflegen und das Grafenhaus zu ehren, wirst herauskommen mit diesen Damen und Herren des Rates, wirst dich in den Staub werfen - und die ganze Bande mit dir - und dann wirst du den Grafen anflehen, seine Ritter in die Stadt zu schicken und den Schlüssel zur Stadt überreichen. Der Kaiserin wirst du schreiben, dass Luring nicht länger Reichsstadt sein möchte. So wie die Bürger sich weiland in bestem Krämersinne für die Reichsfreiheit entscheiden hatten, so werden die Bürger sie nun wieder abgeben.«
  
 
Egilmar schluckte: »Das wird der Rat der Stadt nicht mitmachen.«
 
Egilmar schluckte: »Das wird der Rat der Stadt nicht mitmachen.«
  
»Er wird«, schaltete sich Odo wieder ein. »Die Bürger lieben den Grafen, also werden sie den Schritt mitgehen. Die finanziellen Belastungen für den Einzelnen werden zurückgehen, das Spiegelmacherprivileg wird wieder vom Grafen vergeben, aber verspricht, alle zu bedienen, die es jetzt haben, und keine neuen Privilegien auszuteilen. Und er verlangt, die Stadtmauer am Robrether Tor auf eienr Länge von 50 Schritt einzureißen.«
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»Er wird«, schaltete sich Odo wieder ein. »Die Bürger lieben den Grafen, also werden sie den Schritt mitgehen. Die finanziellen Belastungen für den Einzelnen werden zurückgehen, das Spiegelmacherprivileg wird wieder vom Grafen vergeben, aber verspricht, alle zu bedienen, die es jetzt haben, und keine neuen Privilegien auszuteilen. Und er verlangt, die Stadtmauer am Robrether Tor auf einer Länge von 50 Schritt einzureißen.«
  
 
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Aktuelle Version vom 16. Oktober 2018, 20:59 Uhr

Beteiligte Personen


Auf Burg Luringen

»Weißt du, warum du hier bist, Egilmar Berdis?« Horulf von Luring, flankiert von Odo von Luring-Mersingen und Ansbart von Goyern, funkelte den Reichsvogt der Reichsstadt Luring über den ausladenden Schreibtisch an, den er seinen Arbeitsplatz auf Burg Luringen nannte.

»Ich nehme an, dass es um die Nutzung des Erlgardsfeldes für das Grafenturnier geht, Horu…«

»Wohlgebioren heißt das! Wohlgeboren!«, unterbrach Odo den Reichsvogt laut und scharf. »Merk er sich das, Bürger.«

»Jawohl, Wo… Wohlgeboren. Wohlgeboren Horulf, verzeiht, Ich dachte, weil ich Euer Neff…«

»Zu denken soll er sich verkneifen! Trägt den Namen Luring herum wie ein Schlachter die Haut der Sau. Schämen sollte er sich!« Odo von Luring-Mersingen sandte Blitz auf Blitz aus.

»Ich …«

»Schämen sagte ich!«

Egilmar Berdis saß recht verloren auf dem Schemel, den man ihm gelassen hatte, das Barett in der Hand. Er war es nicht gewohnt, so abgekanzelt zu werden. Zumal er bisher gedacht hatte, Familie sei Familie.

»Egilmar«, sprach nun mit versöhnlichem Ton Ansbart von Goyern. »Du musst verstehen: Wohlgeboren Horulf hat seine Schwester verloren, deine Mutter, damals. Und der Hohe Herr Odo wollte weiland deinen Vater vor den Toren der Stadt öffentlich zu Tode schleifen. Du verdankst es dem Grafen Danos, der seinem Vater Rondger in den Ohren gelegen hatte, sich nicht an Schwächeren zu vergreifen, dass man deinen Vater nicht hinrichtete; dass man dich nicht ersäufte, als du noch ein Säugling warst; dass man deine Mutter weiterhin ihren Namen tragen ließ. Verstehst du? Das ganze hier wirkt undankbar.«

Egilmar Berdis verstand: Darum ging es gar nicht. »Was wollt Ihr?«

Horulf antwortete: »Am 10. Praios ist die Grafenturnei auf dem Erlgardsfeld. Und die Stadt Luring wird über alle Zinnen mit dem Banner der Grafschaft geflaggt sein. Dann wirst du mit dem Rat der Stadt herauskommen, auf das Turnierfeld, wo sich die Vasallen des Grafen versammeln, um dem Ritterideal zu huldigen, die Traditionen zu pflegen und das Grafenhaus zu ehren, wirst herauskommen mit diesen Damen und Herren des Rates, wirst dich in den Staub werfen - und die ganze Bande mit dir - und dann wirst du den Grafen anflehen, seine Ritter in die Stadt zu schicken und den Schlüssel zur Stadt überreichen. Der Kaiserin wirst du schreiben, dass Luring nicht länger Reichsstadt sein möchte. So wie die Bürger sich weiland in bestem Krämersinne für die Reichsfreiheit entscheiden hatten, so werden die Bürger sie nun wieder abgeben.«

Egilmar schluckte: »Das wird der Rat der Stadt nicht mitmachen.«

»Er wird«, schaltete sich Odo wieder ein. »Die Bürger lieben den Grafen, also werden sie den Schritt mitgehen. Die finanziellen Belastungen für den Einzelnen werden zurückgehen, das Spiegelmacherprivileg wird wieder vom Grafen vergeben, aber verspricht, alle zu bedienen, die es jetzt haben, und keine neuen Privilegien auszuteilen. Und er verlangt, die Stadtmauer am Robrether Tor auf einer Länge von 50 Schritt einzureißen.«

»Aber ich …«

»Er ist entlassen.«