Geschichten:Lebensader – Zurück zum Ursprung

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Helltal, Ritterherrschaft Hellrutsberge, Baronie Falkenwind, Peraine 1044 BF:

Wolfhardt von Hellrutsberge saß in dem kleinen beschaulichen Gasthaus Hellbräu und nahm einen großen Schluck Dunkles Helles, wie das hiesige Bier genannt wurde. Es handelte sich dabei um ein Schwarzbier, das aus dem Wasser der Helle gebraut wurde. Vor fast einem Götterlauf saß er hier mit seinem Kumpanen Horgert von Altensberge zusammen, als dieser am Tisch einen Schlagfuß erlitt und über das Nirgendmeer segelte. Ein schwerer Schlag für den ansonsten gelassenen und gutmütigen Ritter, dem die Veränderungen der Zeit scheinbar nichts anhaben könnten, dafür war er zu stur. Das Helltal war das Helltal und das würde es auch immer bleiben, so der Tenor des Ritters. Doch, so ganz stimmte das nicht, denn auch das Helltal hatte sich verändert. Als vor fast 60 Götterläufen Wolfhardts Vater Raulfried im Tal eine ergiebige Erzader entdeckte, war bescheidener Wohlstand im Helltal eingezogen. Die Hütten und Bauernhäuser in Steina waren nun mit reichlich Schnitzwerk verziert und bunt bemalt. Das kleine Gasthaus wurde errichtet und wurde schnell zum Lebensmittelpunkt des Tals. Nahe der Mine wurde gar eine neue Siedlung gegründet. Ja, den Helltalern ging es verhältnismäßig gut. Das hatten sie nicht zuletzt Wolfhardts Vater zu verdanken. Das hier zutage geförderte Erz wurde zum Teil in Steina weiterverarbeitet. So gab es einen Grob-, einen Fein- und einen Waffenschmied im Ort. Die Helltaler Pfeilspitzen und Kurzschwerter ließen sich auf den Märkten von Falkenhof und Silz gut verkaufen.

Das Erz war ein Geschenk des Landes, pflegte Wolfhardts Vater zusagen, es war eng verbunden mit der Herrschaft seiner Familie über das Tal. Wolfhardt musste seinem Vater das Versprechen abnehmen, als Erstes die Mine aufzusuchen, wenn er Herr des Helltals geworden war, um dort den Erzgeistern zu huldigen. Wolfhardt sollte sein Versprechen einhalten und schwor mit seinem Blut in der Höhle auf das Tal. Das war nun auch schon 35 Götterläufe her. Seit dem war viel Wasser die Helle heruntergeflossen.

Der Ritter vom Helltal nahm einen kräftigen Schluck Dunkles Helles. Er hoffte inständig, seine Nachkommen würden dem Tal ebenso dienen. Keines seiner drei Kinder lebte im Helltal. Seine Älteste, Firnbrechta, diente am fernen Grafenhof bei den Pikenieren, sein Zweitgeborener, Grimmwulf, war Hausritter beim Falkenwinder Baron und der Jüngste, Baerwin, war dem Ruf des Grimmigen gefolgt.

Firnbrechta bereitete Wolfhardt Sorgen, sie schien sich in der Ferne wohlzufühlen und kannte das Helltal nicht. Sie verabscheute Bier und hasste den Reichsforst. Einzig ihr Gemahl, der mit den gemeinsamen Kindern im Tal lebte, war ihre Verbindung in ihrer Heimat. Arn war ein guter Mann, keine Frage, doch war er als Ritter vollkommen ungeeignet. Dafür war er ein umso besserer Braumeister. Firnbrechtas Bruder war schon eher heimatverbunden. Er diente mit seinem Gefährten auf Burg Falkenwind. Schweren Herzens würde er Baron Allerich antragen, ihn als seinen Nachfolger zu bestimmen. Doch vorher würde er erstmal die Erzgeister in der Mine befragen. Die würden Rat wissen, da war sich der alternde Ritter sicher.



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Per 1044 BF
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Eine Bürde


Kapitel 3

Eine Bürde
Autor: Bega