Geschichten:Historiker-Stammtisch zu Alt-Gareth

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Alt-Gareth, Anfang Hesinde 104 BF

A
Ich denk, mit der baldigen Verurteilung Sigmans und Malwarths können wir das Kapitel für das Blutige Jahr abschließen, oder?
B
Tatsächlich – und das mag etwas untergegangen sein – sind wir schon zwei Jahre weiter. Begonnen hatte die Fehde es 1043 BF mit dem Blutigen Jahr – die Anwesenden wissen schon Grafschaften gegen Grafschaften mit wechselnden Bündnissen, ich sag nur der Schwur von Finkenschlag und der Handschlag auf den Wulfshöhen.
C
Aber auch die Winterhochzeit Prinz Alderans sollten wir nicht vergessen. Dieses Treffen in der Winterpause wird vielleicht noch länger Nachwirken als gedacht – und könnte einer der letzten großen Versuche Prinz Storkos um eine diplomatische Lösung gewesen sein.
A
Überhaupt, die Diplomaten im garetischen Adel scheinen langsam auszusterben. Ich sehe da keine Schwergewichte unter 60 Götterläufen mehr – das könnte einer der Gründe sein, warum sich die Fronten im Königreich so sehr verhärtet haben, dass es zu den großen Schlachten 1043 BF kam.
B
Da stimme ich zu: Die Monarchisten und die Aristokraten beharken sich ja bereits seit der Ochsenbluter Urkunde von 1029 BF, sie hatten nur durch die gemeinsame Feinde in den Schwarzen Landen einen Waffenstillstand getroffen…
C
…den das Kaiserhaus ausgenutzt hat, um mehr und mehr Schlüsselpositionen mit den seinigen zu besetzen, zuletzt mit Gerwulf als neuem Grafen von Eslamsgrund.
A
Außerdem konnte Rohaja die gemeinsamen Erfolge im Osten viel mehr als die Ihren verkaufen. Die Aristokraten haben viel Blut gelassen und wenig gewonnen.
B
Daraufhin folgte das Jahr, dass ich das „Blinde Jahr“ nennen möchte. Der jeweilige Gewinn des Eslamsgrunder Turniers eignet sich in dieser großen Fehde hervorragend als erzählerische Klammer. Der erblindete Fredegast Ende 1043 BF prophezeit ein Jahr, in dem die göttliche Löwin, nachdem sie zuvor Blut sehen wollte, nun wegzuschauen scheint.
A
Eine interessante Interpretation. Ich würde das zweite Jahr eher „Das erschöpfte Jahr“ nennen. Keiner der Grafenhöfe scheint noch ausreichend Ressourcen für eine Fortführung der Fehde zu haben, stattdessen scheinen sich alle die erworbenen Pfründe zu sichern.
C
Wobei gleich zu Beginn ja das größte Pfrund auf dem Markt gekommen ist. Barnhelms Tod schwächte die Monarchisten so stark, dass an eine Neubesetzung des Ährenthrons auf Sonnentor nicht zu denken ist.
B
Währenddessen hatte der Markgraf zu Perricum Vasallen und Reichstruppen versammelt, die er am Darpatbogen die Marschallin Veriya von Gareth unterstellte. Ihr könnt verschiedene Meinungen von ihr haben, aber zimperlich ist sie nicht vorgegangen.
A
Die Stunde der Frömmler und Militaristen, die nach dem Sieg über Haffax schon am Boden lagen – sie hatten ja keinen Feind mehr. Mit Veriyas Erfolgen konnten Sie dem Begriff der göttlichen Ordnung wieder Leben einhauchen.
C
Gleichzeitig war das zweite Jahr aber auch die Stunde des Fuchsrudels. Malwarth hatte ja schon 1040 BF die Gunst der Stunde um das Wiedererscheinen Korgonds genutzt und den damals gerade 14-jährigen Sigman eingespannt.
A
Wobei wir Malwarth auch nicht überschätzen dürfen. Sigman war zuvor schon beeinflusst durch die Traditionalisten und Idealisten, insbesondere die „Vertrauten der Krone“, die sich ja bereits 1038 BF gegründet hatten.
C
Ein Melange, in der sich auch so einige Neuerer und Mundane wiederfanden. Die ganze Korgond-Idee ist ja erst durch wirken des Priesters Elmenbarths 1036 BF so richtig ins Rollen gekommen.
B
Auf jeden Fall folgt nun also „Fuchsens Jahr“, auch wenn wir nicht wissen, welcher Fuchs eigentlich gemeint ist. Klar, Malwarth meinte den jungen Sigman, der sich einige Wochen Großfürst nannte.
C
Bevor die Kaiserlichen die beiden im Tal der Kaiser stellten und nun vor das Gericht zerren. Dann wäre Veriya der Fuchs – oder eben Rohaja selbst.
A
Vergesst aber auch nicht Gerwulf von Gareth, den neuen Grafen Eslamsgrunds: Dieser Fuchs hat nahezu nichts in die Fehde investiert und sehr viel gewonnen. Das Kapitel zum „Jahr des Fuchses“ wird auf dem Prozess von Meilersgrund zu Ende geschrieben, der dieser Tage beginnt.