Geschichten:Brennende Häuser - Sertiser Depesche an die Kaiserin

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Seine Wohlgeboren

Reo Rondriol vom Wirsel

Kastellan auf Pfalz Breitenhain


An Ihro Kaiserliche Magnifizienz

Rohaja von Gareth


Der Kaiserin des Raulschen Reiches erbieten wir unsren Gruß!


Untertänigst wende ich mich an Ihro Majestät, um Bericht zu erstatten über ein unvergleichlich abscheuliches Verbrechen, welches sich vor wenigen Tagen auf Eurer Kaiserlichen Pfalz Breitenhain ereignete. Der Verfasser bemüht sich um eine genaue und detaillierte Darstellung der ihm bekannten Ereignisse auf dem Kaiserlichen Lehen Ihro Majestät. In der Nacht zum zehnten Efferd drangen mehre vermummte Gestalten in den Palas der Kaiserlichen Pfalz ein, offenkundig um die gefangene Geisel Anselm von Quintian-Quandt zu befreien, welche seit Ende Rondra mit allen den Geboten der Herrin Travia gebührenden Ehren bewirtet wurde.

Zuerst meuchelten die Mörder die Wachen im Familientrakt der Pfalz. Nicht weniger als fünf erfahrene Soldaten, gute Männer und Frauen mit Kindern und Familie im nahen Örtchen Hornbeil, verwirkten ihr Leben binnen eines Augenblicks. Wir fanden sie mit durchschnittenen Kehlen an verschiedenen Orten der Pfalz. Diese Unholde, meine Hand weigert sich sie als von den Göttern erschaffene Menschen zu bezeichnen, waren erfahren und sich ihrer Sache sicher. Das Los der Götter wollte es, dass meine Person selber durch einen schlimmen Difar an den Abort gefesselt war und somit dem sicheren Tod entrann.

Als ihnen nun freie Bahn geöffnet war, schlich einer der Mörder weiter in das Zimmer der Kinder. Die überraschte Amme Alrike starb neben dem Bettchen der Neugeborenen Leutperga Rohaja. Mit einem Kissen erstickte er das Kleinkind, so wie er auch die beiden Brüder Cordovan Rondrasil und Danos Sighart erstickte, die von dem Kampfeslärm nicht erwacht waren. Ihre älteste Schwester Serapha Lechmunde, mit ihren vier Lebensjahren ein kluges und aufgewecktes Kind, eine Zierde der Pfalz und von bestem Benehmen, musste etwas in ihrem kleinem Zimmerchen gelauscht haben und hatte sich in ihrem Kleiderschrank versteckt. Allein der Mörder mussten auch Kenntnis von ihr haben, denn mit einem Dolch erstochen fanden wir das schöne Kind tot auf dem Boden des Schrankes liegen.

Die anderen Schergen derweil drangen in das Schlafgemach der Pfalzgräfin Alena von Hartsteen ein. Im Schlafrock gekleidet wurde sie von ihren Mördern überrascht und zu Boden geworfen. So sicher wähnte sich die Brut, dass sie die Schöße der Pfalzgräfin mehrmals schändeten, bevor sie der bewusstlosen Schönheit die Kehle durchschnitten und auf dem Boden verbluten ließen.

Für Pfalzgrafen Hilbert von Hartsteen hatten sie eine spezielle Gabe. Eine mit einem gräflich-hartsteenschem Igel verzierte Waffe, die mit dem Gift der Meuchler beschmiert war, rammten sie dem Verwalter des Kaiserlichen Gutes Sertis in den Bauch, bevor sie sich mit der befreiten Geisel, welche man im Gästetrakt der Pfalz untergebracht hatte, in die Dunkelheit der Nacht verzogen. Nur das schnelle Eingreifen des Leibmedicus des Pfalzgrafen vermochte ihn, als dieser bereits auf Golgaris Schwingen weilte, in das Leben zurück zu holen. Des Pfalzgrafen Zustand ist noch immer kritisch, noch ist ungewiss, ob er den Anschlag überleben wird.


Reo Rondriol vom Wirsel

Gezeichnet und gesiegelt auf Pfalz Breitenhain

Am 13. Efferd des 1032 Götterlaufes nach dem Fall Bosparans