Geschichten:Wieder zuhause

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Am 05.Peraine 974 BF erreichten Radulf von Hirschfurten und Junker Helmbrecht von Rosshagen die Burg Trollhammer. Sie wurden von Baron Leberolf und seiner Familie und den Burgbewohnern herzlich empfangen. Und jeder wollte hören, wie es ihnen dort in der Ferne ergangen war. Später saßen Leberolf und Helmbrecht vor dem Kamin, um über die aktuelle politische Lage zu sprechen. Denn es hatte sich inzwischen einiges getan.

"Wie du schon ganz richtig vermutet hattest, Helmbrecht, wurde Prinz Reto auf Geheiß der Kaiserzwillinge zurück nach Garetien gebracht. Nach meinem Kenntnisstand wurde er ins Jagdschloss Firunsfried in der Gerbaldsmark verbracht, wo er unter strengster Bewachung steht. Offensichtlich fürchten die Kaiser, dass er ernsthaft an ihrem Thron rütteln könnte. Doch was will ein einzelner Mann schon machen, selbst wenn er frei wäre?"

"Nun, zum Beispiel mächtige Verbündete um sich scharen, die ihn bei seiner Sache unterstützen. Ich hatte ja schon berichtet, dass der Prinz eine Menge Korrespondenz mit den Hohen Häusern des Reiches führt. Und es hat ganz den Anschein, als wären diese bereit, seine Thronansprüche zu unterstützen. Auch mit Truppen, die direkt gegen den Kaiserpalast vorgehen würden."

"Aber wie kommst du darauf? Woher weißt du das alles?"

"Ich habe noch kurz vor meiner Abreise einen Stapel mit nicht vollendeten Briefen Retos entdeckt, und an mich genommen. Auf der Rückreise hatte ich genügend Zeit, diese zu studieren. Schon jetzt sammeln seine Verbündeten Truppen, die sie, wenn die Zeit reif ist, dann gen Gareth schicken werden, um das unsägliche Treiben der Kaiserzwillinge ein für alle mal zu beenden. Reto wartet nur noch auf den idealen Zeitpunkt um zuzuschlagen. Aber lange wird es wohl nicht mehr dauern. Vielleicht noch ein paar Wochen oder höchstens ein paar Monde. Bis dahin muss er natürlich höchste Vorsicht walten lassen, um ja keinen Verdacht zu erregen, und gute Miene zum bösen Spiel machen."

"Es soll also eine richtige Revolution geben?" fragte Leberolf erstaunt. Helmbrecht nickte.

Leberolf nimmte an seinem Weinpokal. "Dann wollen wir mal hoffen, dass sie auch erfolgreich ist. Ich bin kein Freund von Umstürzlern, aber in diesem Falle... ist es wohl das beste für das Reich. Wer von den garetischen Häusern weiß bescheid?"

"Kaum eines. Das ist es ja. Reto hat sich vor allem an die Häuser der ferneren Provinzen gewandt, weil er den garetischen Häusern nicht trauen kann. Zu hoch ist die Chance, dass dort ein Zuträger der Kaiserzwillinge sitzt, und die ganze Sache dadurch auffliegt."

"Verstehe. Das was hier besprochen wurde, darf also keinesfalls an die Ohren Dritter dringen. Wir werden ebenfalls im Stillen unsere Truppen bereit machen. Und wenn der rechte Zeitpunkt kommt, werden wir an Retos Seite stehen, und ihm beweisen, dass er sich auf die Hischfurten verlassen kann."

"Und was wird jetzt aus Radulf? Wer soll seine Knappenausbildung fortsetzen?"

"Ich denke, wir werden den Jungen vorübergehend an den Grafenhof nach Burg Luringen schicken. Bei meinem Brunder Anslieb und seiner Frau Lechmin wird er in guten Händen sein. Zumal er offiziell ohnehin dort seine Knappschaft verbringt. Sollte sich deine Vermutung bewahrheiten, und Reto tatsächlich einen Umsturz planen, müssen wir natürlich zunächst den Ausgang abwarten. Im Idealfall kann er dann später seine Knappenschaft bei ihm wieder aufnehmen."

Helmbrecht nickte: "Ja, das wäre dann wohl das Beste für ihn."

Sie stießen mit ihren Weinpokalen an.

"Auf eine bessere Zukunft!"