Geschichten:Eslamsgrunder Ingerimmsturnier 1047 BF - Lanzengang 1. Runde

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Lanzengänge - 1. Runde (Sieger in fettgedruckt)

Chaliba von Brendiltal gg. Felian von Perainsgarten


Geldana von Caldach gg. Udalf von Leustein Geldana von Caldach hatte sich noch Worte des Zuspruchs von ihrer guten Freundin Luciana Al’Morsqueta abgeholt, ebenso ein buntes Gebinde in den caldaischen Farben für ihre Lanze. Sie hatte zuvor Udalf von Leustein als Gegner gewählt, er war ihr nahezu unbekannt, machte weder einen guten noch einen schlechten Eindruck, ein guter Gegner für die erste Runde, hatte sie gedacht.

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Doch nun lag sie leicht beschämt im Staub des Turnierplatzes und wusste nicht wie ihr geschehen war. Sie war gut angeritten, der Leusteiner hatte eher einen holprigen Start hingelegt, aber genau das war es gewesen. Er hatte dabei ungeschickt ausgesehen, das hatte Geldana irritiert, etwas zu siegessicher werden und sie hatte die Konzentration fallen lassen. Ein Fehler, hatte sie sich doch schon die Siegesrunde drehen sehen. Nun blieb ihr nichts anderes über als aufzustehen, stolzen Hauptes mit breitem Grinsen und überschwänglichen Gesten auf den Leusteiner zuzugehen und ihm zu gratulieren, seine Faust in die Luft zu recken. Danach trapte sie wieder zu ihrer Freundin: “Jetzt müssen du und Matea die Ehre der Bewegung retten.”


Rondred von Eychgras gg Drugon Hlûthar Amarinto Von Amarinto

Die Zuschauer drängten sich wieder um die Eslamsgrunder Turnierbahn, gespannt auf den bevorstehenden Lanzengang zweier angesehener Streiter. Auf der einen Seite stand Rondred von Eychgras, ein stolzer Ritter aus dem Königreich Garetien, dessen Wappen, ein goldenes Eichenblatt auf grünem Grund, hell im Sonnenschein glänzte. Ihm gegenüber ritt Drugon Amarinto, ein horasischer Cavalliere, dessen Rüstung aus den Werkstätten der Familie ya Sciadappa in Neetha kunstvoll verziert war und dessen Haltung ritterliches Selbstbewusstsein ausstrahlte. Das Signal erklang, und mit donnerndem Hufschlag galoppierten die beiden Ritter aufeinander zu. Ihre Lanzen senkten sich, Schilde wurden gehoben, und mit einem lauten Krachen zerbarsten die ersten Lanzen. Jubel und Raunen mischten sich gleichermaßen unter die Zuschauer, denn es war schnell klar, dass hier zwei nahezu gleichwertige Gegner um den Sieg stritten. Wieder und wieder ritten sie gegeneinander an, die Splitter zerborstener Lanzen wirbelten durch die Luft, doch keiner der Ritter gab nach. Beide waren entschlossen, bis zum Ende um den Sieg zu ringen. Doch letztendlich war es Rondred von Eychgras, der mit der entscheidenden dritten Lanze den Schild seines horasischen Gegners Drugon Amarinto traf und zum Bersten brachte. Ein aufbrandender Jubel begrüßte den garetischen Sieger, doch auch Drugon Amarinto zeigte Größe in der Niederlage. Ohne Zögern wendete er sein Pferd, ritt auf Rondred zu und senkte respektvoll sein Haupt. „Ihr habt vortrefflich gekämpft, Signor Rondred. Der Sieg gebührt Euch zurecht“, sprach Drugon mit klarer Stimme und reichte seinem Gegner die Hand. „Ich wünsche Euch für den weiteren Verlauf des Turniers Rondras Segen und eine sichere Hand.“ Rondred erwiderte die Geste mit ehrlichem Respekt, und die Menge, gerührt von dieser ritterlichen Geste, spendete den beiden Männern gleichermaßen Applaus. So blieb der Lanzengang zwischen Rondred von Eychgras und Drugon Amarinto nicht nur wegen seines spannenden Verlaufs, sondern vor allem aufgrund des beispielhaften, höfischen Benehmens beider Ritter in guter Erinnerung.


Matea d'Eltzek gg. Burian von Pfauenhof


Geismar von Binsböckel gg Tybalt VI. von Bärenau

Ina/Korhilda von Sturmfels, Tanja/Tanflam

Geismar von Binsböckel saß hoch auf seinem Schlachtross und wartete auf das Zeichen zum Anritt. Dabei versucht er, seine Gedanken kommen und gehen zu lassen. Bei manchen gelang ihm das gut, andere forderten zwingend seine Aufmerksamkeit. Der fast 40 Götterläufe zählende Ritter wusste, dass er auf dem hochgewachsenen Dunkelbraunen, in seiner blankpolierten Rüstung und mit dem wehrhaften silbernen Einhornkopf auf dem blauen Überwurf durchaus eine imposante Erscheinung abgab, aber er wusste auch, dass er nicht sein Bruder Ingpolt war, der sich einen überregionalen Ruf als ambitionierter Turnierreiter erarbeitet hatte. Ebenso wenig war Eslamsgrund Rommilys. Dort hätte der Name Binsböckel und nicht zuletzt Geismars eigener einen respektablen Klang gehabt. Immerhin: das Einhorn, das Geismar seit seines Ritterschlags im Jahr des Feuers mit Stolz trug, konnte man hierzulande zumindest mit dem Namen seines Hause in Verbindung bringen - in Albenhus warf das Bildnis auch nach drei Jahren Ehe mit der Nordmärker Ritterin und Edlen Mersea von Sturmfels-Maurenbrecher immer noch Fragen auf. Trotz aller Vorfreude, hier vielleicht bereits das eine oder andere bekannte Gesicht aus seinem Dienstverhältnis am darpatischen Fürstenhof oder aus seiner Zeit als Ritter in der Traviamark wiederzusehen, fühlte es sich dennoch nicht wie Heimkehr an. Vielleicht würde sich das Gefühl ändern, wenn er näher an die Lande am Ochsenwasser kam? Geismar hoffte es. Momentan schlug nämlich ein Herz in seiner Brust, welches sich trotz der Nähe zu den Landen seiner Mannwerdung unwohl fühlte. Hier wie dort war er doch ein unbekannter Dienstritter. Er war jedoch kein Narr und schätzte seine Möglichkeiten in diesem Turnier realistisch ein. Zu viele namhafte Turnierstreiter. Zu viele, die dafür regelrecht atmeten, sich vor der Sturmherrin und den hochedlen Publikum zu beweisen. Er selbst schätzte den Wettstreit, aber war nicht mehr so verbissen darin, die Zeiten hatten sich für ihn mit seiner Heirat weitgehend geändert. Ihm ging es nun mehr darum, seiner Gemahlin Ehre zu erweisen. Dabei sah er auf das Tuch, das Mersea ihm um die Lanze gebunden hatte. Die Mutter seiner Söhne, die Frau an seiner Seite. Nein, er war der Mann an ihrer - korrigierte er sich selbst lächelnd. Ein weiterer Gedanke, der sich ihm in letzter Zeit immer wieder aufdrängte, so auch jetzt: sie wollten anschließend an diese Turney zu seiner Familie reisen und er hatte keine Ahnung, wie der Besuch werden würde. Hoffentlich fühlten sich Mersea, Leomar, Willan und der gerade mal 3 Monde alte Falk in Rommilys wohl. Geismar wünschte es sich. Mehr noch, als in dieser Turney zu glänzen. Sein Gegner, der junge Tybalt VI. von Bärenau, wirkte hingegen sorglos, beinahe übermütig. Erst vor Kurzem zum Ritter geschlagen, genoss er das Turnier mehr als den Kampf selbst. Er lachte, flirtete mit den Damen am Rande der Tribüne, als sei dies eine Festlichkeit und kein Beweis der ritterlichen Kunst. Die Hörner erklangen. Die Ritter senkten ihre Lanzen. Geismar hatte sich fest vorgenommen zumindest nicht beim ersten Anritt aus dem Sattel gestoßen zu werden, und so handelte er auch. Der erste Gang war daher eine Demonstration von Erfahrung und Überlegenheit. Der ehemalige Gefolgsmann Markgräfin Swantjes setzte einen formidablen Stoß an - allerdings konnte der Bärenauer Ritter phexgeschwind einen Aufprall der Lanze verhindern. Vorbei. Verdammt. Durch den schmalen Sehschlitz seines Visieres versuchte Geismar zu erahnen, wem von ihnen die Rufe aus der Menge gehörten. Irgendwo zwischen all den Zuschauern sahen ihm seine Frau und die Kinder zu. Mit einem liebevollen Gedanken ritt Geismar in die zweite Runde. Sein junger Kontrahent, dessen Haltung bis dahin schon defensiv gewesen war, setzte sein Spiel fort. Wie ein Wiesel so flink und wie ein Eichhorn so scheu raste er auf seinem Ross dem Älteren entgegen, nur, um im letzten Moment des Zögerns doch noch in eine Lücke zu stoßen. Seine Lanze traf, und Geismar wurde jäh an seine fehlende Konzentration erinnert. Die Zuschauer begannen zu tuscheln, dann zu spotten. „Der Igel zieht sich zurück!“ riefen einige. Eine Anspielung auf das Wappentier Hartsteens. Nun erschallten auch Buhrufe aus dem Publikum, denn es war für die Zuschauer unästhetisch anzusehen, was der Hartsteener Ritter auf der Tjostbahn zelebrierte. Doch Tybalt ließ sich von den Schmähungen nicht beirren. Er kannte seine Rolle, kannte seine Grenzen. Also blieb er bei seiner Strategie - vorsichtig, defensiv. Auch, wenn das niemandem hier passte. Geismar begann sich ebenfalls zu ärgern. Nicht über seine eigenen Wahl beim Reizen, aber über die unritterliche Hinhaltetaktik seines Gegners. Drum nahm er sich vor, dem Bärenauer im dritten und letzten Lanzengang zu lehren, dass dies hier Rondras Heimstatt war und nicht die des Grauen. Erneut preschte er vor, visierte seinen Gegner, doch fand er auch diesmal keinen rechten Ansatz, da sich der listige Schneck nur zur Hälfte aus seinem Haus heraus traute. Obwohl die Menge buhte, schien Tybalt seine Fassung nicht zu verlieren und holte sich zwar keinen weiteren Punkt, aber doch seinen Sieg. Wenn auch denkbar knapp und von Unruhe im Publikum begleitet. Geismar, seine Finger fest um die Zügel geschlossen, atmete langsam aus. Für ihn war die Turney vorbei. Es hätte ihm weniger ausgemacht, gegen einen Gegner zu verlieren, der sich nicht hinter seiner Feigheit versteckte. Dann nickte er seinem Kontrahenten doch noch zu. Eine Geste der Höflichkeit, mehr auch nicht. Der Jungritter ritt sodann an der Tribüne vorbei, neigte leicht den Kopf und nahm den verhaltenen Applaus entgegen. Ein Gutes hatte Geismars Ausscheiden, wie er fand: er konnte nun seiner Gemahlin das Gunstpfand mit einem Kuss zurückgeben und dann wollte er mit seinem Ältesten auf den Schultern dem weiteren Geschehen vom Rand aus folgen. Der Gedanke gefiel ihm ausgesprochen gut und linderte die empfundene Schmach ungemein.



Nandura Ollantur gg. Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Von Amarinto Die Staubwolke hatte sich noch nicht ganz gelegt, als der Jubel über den Turnierplatz hallte. Die garetische Baronin war zweifellos geschlagen. Nanduras Lanze, mit der Präzision eines Fechtmeisters aus Vinsalt geführt, hatte ihr Ziel mit solcher Eleganz getroffen, dass selbst die Rondrapriester zustimmend nickten. Nandura saß noch im Sattel, reglos wie eine Statue antiker Helden. Erst als das Zeichen zur Ehrung des Sieges erscholl, riss sie den Helm vom Haupt und warf ihn mit einer beinahe tänzerischen Bewegung ihrem Knappen zu. Ihr Haar, vom Schweiß durchwirkt, klebte in braunen Strähnen an ihrer Stirn, doch in ihren Augen loderte die Freude über den Sieg wie das Licht der Praiosscheibe selbst. Mit gebotener Würde ritt sie zur Baronin. Nandura verbeugte sich tief, den linken Arm vor der Brust, die Rechte leicht geöffnet, wie sie es in den Mosaiken der bosparanischen Gladiatoren gesehen hatte. „Euer Hochgeboren“, sprach sie mit einer Stimme, die nun – von der Aufregung des Sieges beflügelt – klangvoller und ehrlicher wirkte als je zuvor, „in Eurer Haltung, Eurer Haltung im Kampf und im Verlieren, liegt mehr Größe, als so mancher Sieger sie sich je schmücken dürfte.“ Sie senkte das Haupt noch etwas tiefer. „Euch zu fordern, war ein Wagnis. Euch zu bezwingen, eine Ehre, die mich verpflichtet. Möge Rahjas Segen weiterhin auf Euch ruhen – und Rondra Euren Mut belohnen.“ “Habt Dank für Eure freundlichen Worte. Ich hoffe, wir können dies eines Tages wiederholen. Dann werde ich es Euch aber nicht wieder so einfach machen, bei Tsa!” entgegnete die Baronin augenzwinkernd. Dann wandte Nandura sich wieder der Tribüne zu. Der Erzkanzler thronte dort noch immer wie eine Szene aus einem Historienstück – erhobenen Hauptes, sein Gesicht zugleich wachsam wie amüsiert. Und obwohl Nandura nun erschöpft war, spürte sie einen Rausch, ein süßer Strom aus Triumph, Freude und Staunen. Sie ritt auf die Tribüne zu, hob die Arme, als sei sie auf einer Bühne, und ihre Stimme wurde lauter, voller: „Oh Ihr, hochwohlgeborener Herr Alarich Ruhmrath von Gareth-Sighelmsmark, Hort der Weisheit und Patron der edlen Künste!“ Sie verbeugte sich theatralisch. „Eure Gunst ward mir gleich einem Stern am Firmament – unerwartet, strahlend, göttergleich! So möge es fortan heißen, dass Euer Zuspruch selbst die Geschicke der Lanzen lenken vermag!“ Ein Schmunzeln glitt über ihre Züge, doch ihre Stimme wurde zugleich feierlich und fast leise: Sie deutete auf die Baronin Tsaiana von Waldfang-Angerwilde. „Ich trat an gegen Tugend in Menschengestalt, bewaffnet nur mit Mut, Glaube – und Eurer Gunst. Dass ich nun stehe, wo andere hätten fallen können, verdanke ich wohl auch Eurer Hand, die mich über das Schlachtfeld der Zweifel geführt hat.“ Dann neigte sie sich nochmals, dieses Mal mit ehrlicher Demut – keine Pose, sondern ein Moment echter Dankbarkeit, wie sie nur aus dem Herzen einer wahren Idealistin entspringen konnte. Das Publikum applaudierte, gerührt von der Mischung aus Grazie, Pathos und fast kindlicher Freude, die von der horasischen Ritterin ausging. Und irgendwo in den vorderen Reihen der Zuschauer presste eine verärgerte Lorindya Amene von Firdayon-Bethana ihren Fächer so fest zusammen, dass das Goldgeflecht splitterte.


Melcher von Uztrutz gg. Lobhilde von Eslamsgrund-Falkenstein

Lisande von Keilholtz ä.H. gg. Firnwulf von Hirschfurten

Ingo/Nimmgalf von Hirschfurten

Lisande, die Schwester des Greifenfurter Barons Ardo von Keilholtz, kannte ihren Gegner noch recht gut und hatte den jungen Hirschfurtener Ritter mit Bedacht ausgewählt. War er doch sechs Götterläufe lang der Knappe ihres Bruders gewesen. Nun war sie besonders erpicht darauf, ihm zu beweisen, dass sie sich durchaus mit seinem Können an der Lanze messen könnte. Nach den üblichen Begrüßungsworten ging der erste Lanzengang auch schon los. Beide Ritter hielten aufeinander zu, doch konnte keine Lanze ins Ziel finden, nicht zuletzt da Ritter Firnwulf sehr auf seine Defensive bedacht war. Im zweiten Lanzengang ging Lisande auf volles Risiko, da sie dieses mal unbedingt treffen wollte. Jedoch nahm sie dabei wohl etwas zu viel Schwung, so dass sie ohne Fremdberührung seitlich aus dem Sattel rutschte. Firnwulf bemerkte es noch rechtzeitig und verzichtete auf einen Lanzenstoß, der ohnehin nichts mehr am Ergebnis geändert hätte, indem er die Lanze hob und vorbei ritt. Unter Buhrufen des Publikums war er ohne einen einzigen Treffer trotzdem eine Runde weiter gekommen. Im Anschluss stieg er neben Lisande ab und half ihr ritterlich wieder auf die Beine. Sie nahmen sich vor, den Lanzengang bei nächster Gelegenheit nochmal zu wiederholen.


Wilmunde von Schartenstein gg. Rondradan Helmar von Pfortenstein

Junkerin Wilmunde von Schartenstein hatte der Etikette folgend lange gewartet, bis es schicklich genug war, einen ranghöheren Adligen zu wählen, nicht ohne schon vorher recht offensicht anzuzeigen, wen sie wählen würde - Rondradan von Pfortenstein.

Sie wollte diese Begegnung unbedingt, bei den letzten Turnieren war sie nie gegen ihn geritten, hatte ihn nur provoziert oder viel mehr auf die Verlogenheit seines Bundes hingewiesen - öffentlich. Doch dieser treudumme Pfortensteiner hielt den Pfortenrittern immer noch die Treue, obwohl er dort verhöhnt wurde, ihrer Meinung nach - wie konnte man nur so wenig Selbstachtung haben?

Als der Zeitpunkt also gekommen war, ritt die Pulethanerin bedacht und mit dem Stolz der Rechtschaffenen auf den Schild mit dem durch eine Lanze durchbohrten, goldenen Drachen zu und tippte sanft mit ihrer Lanzenspitze dagegen. Sie warf dem Pfortensteiner noch einen vielsagenden Blick zu, der etwas abseits seiner Bundesgeschwister stand, bezeichnend. Dann ritt sie gemächlichen Schritts wieder auf ihre Position zurück.

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Später standen sie sich in den Schranken gegenüber und ließen keinen Zweifel daran, dass sich hier erfahrene Tjosterinnen zweier ‘verfehdeter’ Bünde gegenüberstanden, auch wenn die große Fehdezeit schon lange hinter ihnen lag. Ein Knistern lag also in der Luft, ein paar Ritte zuvor hatte bereits schon eine solche Paarung stattgefunden, die keinen guten Ausgang für die Pfortenritter gehabt hatte, außerdem war Eslamsgrund eindeutig das Pflaster der Pulethaner geworden. Die Stimmung brodelte also, als die beiden sich so respektvoll es eben ging grüßten und dann aufeinander zuritten. Ihre Lanzen krachten mit aller Wucht auf den Schild des jeweiligen Gegners und zerbarsten beide mit dem eigenwilligen Geräusch, dass die Zuschauenden so liebten - “1 zu 1 - Gleichstand” rief die Turnierrichterin. Beide tauschten noch einen kurzen Blick aus, als sie aneinander vorbei ritten um erneut Position einzunehmen, mehr nicht, Eiseskälte - aber auch Anerkennung.

Sie rüsteten sich mit neuen Lanzen aus, Wilmunde merkte, dass ihr Arm durch den Aufprall von eben etwas schlapp war, die Lanze wog mehr als sie sollte. Es nützte aber nichts. Und so hob sie erneut die Lanze, als Zeichen, dass sie bereit war, obwohl das nicht ganz stimmte. Rondradan von Pfortenstein auf der anderen Seite wirkte hochkonzentriert und gewappnet, er hob ebenfalls die Lanze - und beide ritten aufeinander zu.

Erneut krachte es, Wilmundes angeschlagener Arm konnte aber die Lanze nicht genau genug positionieren und sie war damit zu beschäftigt, es dennoch zu versuchen, so dass die Lanze Rondradans sie perfekt traf. Sie wankte zunächst nur im Sattel und versuchte durch Abwerfen ihrer eigenen Lanze noch das Gleichgewicht zu bewahren, was ihr aber letztlich nicht gelang, weshalb sie aus dem Sattel glitt und sich auf dem Boden abrollen musste, so gut dies eben in einer schweren Rüstung ging.

Etwas frustriert stand sie auf, klopfte sich den Staub von der dunklen Rüstung mit den goldgelben Applikationen und fixierte dann ihren Kontrahenten, der bis zum Ende der Bahn ausritt. Schnellen, festen Schrittes stapfte sie dann auf ihn zu, ihre Knochen schmerzten.

Rondradan von Pfortenstein nahm seinen Sieg gelassen oder wusste nicht so recht wohin mit seiner Freude. Dann wurde er der auf ihn zustapfenden Wilmunde gewahr und erwartete eine erneute Provokation. Doch zu seiner Verwunderung blieb sie zu Fuß seines Pferdes stehen und reichte ihm die behandschuhte Rechte. “Ein guter Ritt, ihr habt meinen Respekt dafür, Euer Hochgeboren, ich hoffe doch Eure eigenen Bundesleute zollen euch diesen im selben Maße. Ich wünsche euch jedenfalls einen guten weiteren Turnierverlauf.”, sprach sie nur für die beiden hörbar, alles andere wurde von der Zuschauerrängen übertönt.

Rondradan schlug in ihre gereichte Hand ein, der Handschlag war kurz, dann wandte sich die Schartensteinerin ab und Rondradan sah ihr noch kurz nach, bevor auch er sich samt Pferd von der Bahn entfernte.


Ugdalf Greifwin vom Berg gg. Baldus Fredor von Garm


Lucarna von Schwingenfels gg Marnion Praiodan von Rathsamshausen


Alrik von Schwingenfels gg. Brinjan Nahenial von Hartsteen

Tanja/Tanflam: Utsinde von Plötzbogen befand sich unter den Zuschauern und verzog das Gesicht, als es den jungen Hartsteen im ersten Anritt gleich schon aus dem Sattel schleuderte. Die würdevoll gealterte Rittsfrau aus den Herzogtum am Großen Fluss, die seit einiger Zeit schon in Sertis lebte, weil sie den Nordmarken tief enttäuscht den Rücken gekehrt hatte, fuhr sich leise seufzend über ihr weißes Haupthaar, welches sie zu einem strengen Dutt am Hinterkopf gebunden trug. Sie wollte Brinjan später erklären, was er aus ihrer Sicht bei seinem nächsten Lanzengang besser machen konnte.

“Ich hätte Eurem Knappen den Einzug in die nächste Runde gegönnt,” tat neben ihr Mersea von Sturmfels-Maurenbrecher kund und zog das verrutschte Mützchen des kleinen Falk zurecht, damit die Sonne nicht auf sein zartes Gesichtchen fiel, während das Kind vom Arm der Mutter interessiert dem Trubel um sich herum folgte.

“Es wird mit Sicherheit nicht das letzte Mal sein, dass er vom Ross fällt,” entgegnete Utsinde ihrer jüngeren Landsmännin, abgeklärt, aber lächelnd. “Unsere ersten Turniere waren anfangs auch eher frustrierende Lektionen.”

“Oh ja, frustrierende Lektionen gibt es im Leben viele, nicht wahr mein Schatz,” stöhnte die Edle von Hlutharsruh und lagerte ihren kleinen Sohn um. Der süße Fratz hob schon kräftig das Köpfchen, aber immer wenn seine Halsmuskeln ermüdeten - was oft passierte - fiel sein kleines Gesicht mit dem Stupsnäschen voraus unangenehm auf die harte Schulter seiner Mutter. So auch gerade eben und nun plärrte das Kleinkind mal wieder, während ihn seine Mutter - ebenfalls mal wieder - tröstend streichelte.


Ardare von Cronenfurt gg. Cariana Thalionmel Amarinto

Von Amarinto Die Praiosscheibe stand unbeirrt über dem Turnierplatz von Eslamsgrund, als sich zwei Reiterinnen zur Entscheidung rüsteten. Cavalliera Cariana Amarinto und Ritterin Ardare von Cronenfurt hielten in der Mitte der Arena inne, salutierten einander mit der Lanze, dann galoppierten sie in entgegengesetzte Richtungen, um die Distanz zu gewinnen. Ein Hornstoß. Dann das Donnern der Hufe. Die Lanzen senkten sich, trafen, splitterten. Dann ein zweites Mal. Das Horn erklang zum dritten Mal – der Tjost war entschieden. Ardare von Cronenfurt hatte überraschend gesiegt. Ein höflicher, zurückhaltender Applaus brandete auf – nicht euphorisch, aber ehrfürchtig gegenüber beiden Streiterinnen. Cariana hielt ihr Pferd an, atmete tief durch. Sie war nicht gestürzt. Und doch – verloren. Mit aufrechter Haltung ritt sie zu ihrer Kontrahentin hinüber, das Visier geöffnet, die Haltung tadellos. Sie sprach mit fester Stimme, die ihre Enttäuschung nur mühsam verbergen konnte: „Ritterin von Cronenfurt – ich gratuliere Euch zu einem wohlverdienten Sieg. Euer Können und Eure Kraft stehen außer Frage. Es war mir eine Ehre, Euch gegenüberzutreten.“ Cariana nickte mit einem schwachen Lächeln, ehe sie sich zur Ehrentribüne wandte. Dort saß Baron Nimmgalf von Hirschfurten, reglos, doch seine Augen waren auf sie gerichtet – forschend, vielleicht anerkennend, vielleicht enttäuscht. Sie ritt nahe an den Bannkreis der Ehrengäste, legte eine Hand auf das Herz und senkte den Blick. „Euer Hochgeboren“, sagte sie leise, „Ihr habt mir die Ehre erwiesen, mir Eure Gunst zu verleihen. Ich bedaure zutiefst, dass ich Eurer Erwartung nicht gerecht wurde, doch der Sieg war mir heute nicht vergönnt.“ Ein zögerlicher Blick hob sich zu seinem. „Wenn ich dennoch hoffen darf, dass Ihr in meinem Streben nach Haltung und Anstand ein klein wenig der Tugend erkennt, die Ihr selbst so vortrefflich verkörpert – so wäre mir das ein Trost in der Niederlage.“


Luciana Cella von Eychgras gg. Seginhardt von Ilgeney im Grund


Hartrik zu Wyrmbergen gg. Ryane von Rosenstein Ingo/Nimmgalf von Hirschfurten Ryane freute sich schon sehr darauf, zum ersten Male am Eslamsgrunder Turnier teilnehmen zu dürfen. Hier zu siegen hieße, zu den besten Tjostern zu gehören, und nichts anderes war ihr langfristiges Ziel. In der ersten Runde war sie von Ritter Hartrik gefordert worden, einer der Einheimischen aus gräflich Eslamsgrund. Er war deutlich älter als sie und dachte wohl, er hätte leichtes Spiel mit ihr. Nun, sie würde ihm schon zeigen, was sie an der Lanze konnte. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie nicht auch noch einen Gunstbeweis von Baron Nimmgalf erbitten sollte, immerhin hatte er es ihr überhaupt erst ermöglicht, hier und heute bei diesem Turnier dabei sein zu können. Doch dann verzichtete sie darauf. Sie würde es auch ohne das schaffen. Gegen einen vermeintlich besseren Gegner wollte sie erstmal defensiv agieren, weil sie nichts riskieren wollte. Ihr Lanzenstoß traf, doch auch ihr Gegner konnte einen Treffer anbringen. Beide Lanzen zerbarsten in einem Splitterregen. Es stand eins zu eins und das Publikum war begeistert. Im zweiten Anritt achtete sie noch mehr auf die Defensive. Und dieses mal gelang es ihr, die Lanze des Ritters abgleiten zu lassen. Doch konnte sie Ihrerseits auch nicht Punkten, so dass es immer noch 1 zu 1 stand. Sie wollte nun die Entscheidung im dritten Lanzengang, da sie dich einem Fusskampf gegen einen erfahrenen Ritter nicht gewachsen fühlte. So stieß sie beherzt zu, doch brachte es ihr keinen Erfolg, während der Gegner seine Lanze gekonnt an ihrem Schild zerschellen ließ. Voller Enttäuschung sah sie, dass ihr Gegner nun mit 2 zu 1 Lanzen gewonnen hatte und weitergekommen war, während sie das Aus nun schon in der ersten Runde ereilt hatte. Und das vor den strengen Augen von Herrn Nimmgalf. Sie konnte sich schon mal auf einige belehrende Lektionen gefasst machen, aber offensichtlich waren diese ja auch nötig. Wenigstens war sie aber nicht abgeworfen worden, das gab ihr immerhin etwas Zuversicht. Sie gratulierte ihrem Gegner noch und ritt dann zurück zu ihrem Zelt. Jetzt wollte sie erstmal in den Badezuber. Vielleicht kam Firnwulf ja mit?


Zordan von Schreyenfels gg. Gneisgold von Fuchsbau

Ritter Gneisgold von Fuchsbau nach seinem tragischen Sieg in der ersten Runde

Von Jan

Trauer und Buße Turnierplatz zu Eslamsgrund, Ingerimm 1047 BF Ritter Gneisgold von Fuchsbau ritt schweren Herzens vor die Angehörigen des Zordan von Schreyenfels, er hatte den gebildeten Mann und Vogt von Schreyenfels gekannt, dieser hatte über seine Bildung hinaus einen überaus guten Geschmack und daher seinen Gneiverhold (Schnaps) sehr zu schätzen gewusst. Der sonst so lebensfrohe Hausritter des Grafen stieg von seinem Pferd, hob den von Trauer und Scham gesenkten Kopf und sah in die Augen derjenigen Angehörigen, die am Leichnam des Schreyenfelsers kauerten. Es war schrecklich anzusehen, wie Wut, Unverständnis und Schmerz die Gesichter verzogen. Er warf die gesplitterte Lanze zu Boden und begann in seiner eigentümlich-rhythmischen Art zu sprechen: “Ich, Gneisgold von Fuchsbau, Ritter des Grafen und zu Korngold spüre Scham und Pein in mir angesichts dieser Schrecklichkeit, die ich euch wider Willens aufgebürdet habe. Und so möchte ich nicht der vielen Worte verlieren und euch schlicht um Verzeihung bitten, ob des Grams den ich unwillentlich in eure Seelen pflanzte. Ich sinke auf meine Knie und bitte um eure Vergebung. Gewährt sie mir und ich werde mich auf eine Bußqueste begeben, dem Gott der Trauer und seiner gutmütigen Tochter zum Wohlgefallen. Gebt sie mir nicht und ich bin keiner Queste wert.” Er fiel auf die Knie, seine Rüstung schepperte ein wenig, dann floßen ehrliche Tränen über seine Wange.

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Eine gefühlte Ewigkeit war vergangen, in der ihn die Anverwandten des Schreyenfelsers schweigend angestarrt hatten. Schweigen, eine Tugend des göttlichen Raben und Totengottes und doch so niederdrückend für ihn. In ihren Augen konnte er ihre Gefühle geradezu miteinander kämpfen sehen, Trauer, Wut, Verzweiflung…Wie konnte er nur Vergebung von ihnen erwarten, so kurz nach dem Unglück - wie dreist von ihm. Seine Tränen ließen seine Sicht verschwimmen und er konnte den gefühlsüberwältigten Blicken der Schreyenfelser nicht mehr Stand halten, er senkte beschämt den Kopf. Was würde dies nur für seinen weiteren Weg bedeuten? Sollte er sich beim Turnierrichter, beim Grafen abmelden und entschuldigen? War dies angemessen oder würde es den Tod seines Kontrahenten nur noch mehr verhöhnen? Er fand keine Antwort darauf, er nahm die Welt um ihn herum kaum noch wahr, den Turnierplatz, die Menge, die Schreyenfelser, vor seinem inneren Auge nur das strömende Blut, der brechende Blick, er schüttelte entmutigt den Kopf. Dann hörte er einen Schwingenschlag als ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wurde, er wischte sich die Tränen aus den Augen und blickte auf schwere, feine Stiefel, einer der Schreyenfelser hatte sich auf ihn zubewegt. Würde ihm doch vergeben?



Firuna von Linara-Rallerzufluss gg. Volkmar Alrik von Ilgeney im Grund



Geron von Hogenthal gg. Damion von Waldmark Stefan/RekkiThorkarson Thankmar sprang von seinem Scherenstuhl am Rande der Tjostbahn, dort, wo auch die Waffenknechte mit den Lanzen warteten, und bereute diesen Impuls sofort wieder. Er stöhnte und verzog schmerzhaft sein Gesicht. Die Knochen des in würde ergrauten Ritters, den man aufgrund seiner Meriten als Ringer den Großen Schröter rief, hatten sich von dem Gefecht mit Ardo von Keilholtz aus dem älteren Haus, welches nur kurz zuvor stattgefunden hatte, noch nicht wieder erholt. Zwar hatte keiner der Kontrahenten einen wertbaren Treffer mit der Lanze erzielen können, aber der umso heftiger geführte Fußkampf im Anschluss, den der Wahl-Rabenmärker nur knapp verloren hatte, hatte ihm dennoch alles abverlangt. Und doch, es war Damion von Waldmark, der gerade einen Lanzentreffer wie aus dem Lehrbuch gelandet und seinen Gegner Geron von Hogenthal im ersten Antritt aus dem Sattel geholt hatte. Die Mattigkeit in den Muskeln und die Schmerzen ignorierend hämmerte sich der Große Schröter die rechte Faust auf den fassartigen Torso, dorthin, wo unter dem vom Öl des vormals darüber getragenen Kürass speckige Gambeson sein Herz schlug. Und es schlug heftig und von Stolz erfüllt, denn Damion war sein Knappe gewesen. Mit einer beiläufigen Geste zeigte Thamkmar seinem Waffenknecht Eckbert an, dass er dem jungen Ritter, der wie er selbst auf blauem Schild zwei einander zugewandte springende, silberne, golden bewehrte Hirsche über einem Schildfuß aus Silberhermelin, trug, selber vom Pferd helfen würde. Dann marschierte er dem auf seinem Ross heranpreschenden Waldmärker, der gerade mit einer gepanzerten Hand das Visier seines Schallers öffnete, entgegen. “Vortrefflicher Stoß Damion”, rief der Nadoreter, noch bevor der Jungritter zum Stehen gekommen war, mit seinem tiefen Bariton. “Danke!”, erwiderte Damion mit einem breiten, zufriedenen Lächeln. “Ihr habt mir das beigebracht, Herr." “Vergiss das Herr”, lachte Thankred und trat an den Rappen heran, um dem gerüsteten Reiter die Zügel abzunehmen und vom Pferd zu helfen. Damion aber zögerte und blickte zu Eckbert, der etwas bedröppelt abseits stand, unsicher, wie er sich zu verhalten hatte. “Junge, wenn du nicht sofort absteigst, ziehe ich dich vom Pferd”, grollte Thankmar, blickte seinem ehemaligen Knappen dabei jedoch feixend an. “Und damit eins klar ist. Das Bier heute Abend geht auf dich.” Damion aber legte den Kopf in den Nacken, zumindest soweit das mit seinem Helm ging und lachte. Dann tat er, wie ihm geheißen.


Marbobrecht von Drostenberg gg. Tsaiane von Talbach Ingo/Nimmgalf von Hirschfurten Tsaiane hatte noch vor dem Ritt erfahren, dass der alte Ritter Marbobrecht sie als Gegnerin gewählt hatte, weil sie ihn wohl an seine verstorbene Gattin erinnerte. Darüber fühlte sie sich geschmeichelt. Jedoch war sie schon zu lange im Geschäft, als dass sie sich durch solche Schmeichlereien aus der Fassung bringen ließ. So legte sie gleich im ersten Ritt viel Kraft in ihren Stoß, doch auch der Rittersmann schien noch gut in Form zu sein, und ließ ihre Lanze gekonnt abgleiten. So stand es noch 0 zu 0 nach dem ersten Lanzengang. Tsaiane gestand sich selber ein, dass sie ihren Gegner möglicherweise unterschätzt hatte, worüber sie sich doch etwas ärgerte. Im zweiten Anritt konzentrierte sie sich genau auf mögliche Lücken in der Verteidigung ihres Gegners. Und tatsächlich hielt er dieses mal den Schild ein wenig zu hoch. Tsaiane stieß präzise mit voller Kraft zu und traf, während Marbobrechts Lanze fehl ging. Durch die Wucht wurde der Ritter aus dem Sattel geschleudert, überschlug sich beinahe und landete äußerst unglücklich auf dem Kopf, was von einem hässlichen Knacken begleitet wurde. Ein Aufschrei ging durch die Menge. Im nächsten Moment eilten die Heiler heran. Tsaiane öffnete das Visier und blickte etwas besorgt in Richtung des verunfallten Ritters. Ihm wird doch nichts passiert sein? Die Heiler hatten ihm inzwischen den Helm abgenommen, eine junge Frau prüfte die Verletzungen. Schließlich schüttelte sie traurig den Kopf. Golgari hatte eine weitere Seele zu sich geholt. Tsaiane senkte den Kopf und schickte ein stummes Gebet gen Alveran.


Alwinde von Pfauenhof gg. Iralda von Salzmarken



Sandrela von Sturmfels gg. Grimm zu Zwietrutz


Drego von Vairningen gg. Korhilda von Sturmfels Ina/Korhilda von Sturmfels: Die Sonne stand hoch am Himmel, als die Zuschauer sich auf den Tribünen versammelten, ihr Gemurmel schwoll zu einer erwartungsvollen Woge. Auf dem staubigen Turnierplatz, flankiert von wehenden Wimpeln, ritten die Kontrahenten ein. Drego von Vairningen, Leutnant der Goldenen Lanze, führte sein Ross, während ihm gegenüber Korhilda von Sturmfels, die Baronin von Wasserburg, ihren Platz einnahm. Sie war die Siegerin des vergangenen Jahres und auch die Favoritin in diesem Jahr. Während sie die Tribüne passierte, hielt ihr Gatte Reichsvogt Leobrecht von Ochs den gemeinsamen Sohn Etilian hoch. Der Knabe, mit seinem blonden langen Haar, reckte sich, um einen geflochtenen Blumenkranz um die Lanze seiner Mutter zu legen. Die Ritter lenkten ihre Rösser zum Startpunkt. Ihre Blicke trafen sich – eine stumme Anerkennung, ein Gruß unter ebenbürtigen Kämpfern. Dann sanken die Lanzen, und mit donnernden Hufen preschten sie aufeinander zu. Beim ersten Aufeinandertreffen erwies sich Drego als überlegen. Seine Lanze traf präzise, Korhilda hingegen ritt weit unter ihrer üblichen Form. Doch es war der zweite Gang, der das Turnier auf den Kopf stellen sollte. Mit der Wucht eines Ritters der schweren Reiterei führte Drego seine Lanze – sie traf mit solcher Kraft, dass Korhilda durch die Luft geschleudert wurde. Die Menge erstarrte in einem Moment kollektiver Fassungslosigkeit. Dann, ein Zittern, ein kurzes Innehalten – und die Perricumer Ritterin erhob sich unverletzt. Erst vorsichtige Erleichterung, dann donnernder Jubel. Der Kaisermärker hatte gesiegt. Doch es war nicht nur sein Triumph, den man feierte. Es war der Favoritensturz, die Sensation, die alle zuschauenden Edlen in die Arena trieb. Und es erinnerte die Garetier, dass das Garderegiment der Goldenen Lanze ihr Handwerk wahrlich meisterlich beherrschte – auch wenn ihre Kunst selten auf der Tjostbahn zur Schau gestellt wurde. Korhilda trat zu Drego, der noch immer in seinem Sattel thronte. Mit einem aufrichtigen Lächeln streckte sie ihm die Hand entgegen. „Ihr habt mir eine Lektion erteilt, Leutnant,“ sagte sie mit einem Funken Anerkennung in der Stimme. Drego neigte leicht den Kopf und ergriff ihre Hand. „Ihr habt ehrenvoll gekämpft, Hochgeboren. Es war mir eine Ehre.“ Der Kaisermärker verließ unter tosendem Jubel die Tjostbahn, während Korhilda ihr Pferd abseits führte.


Savertin von Vairningen gg. Treumunde von Eychgras


Leubrecht von Vairningen gg. Oderik von Schwingenfels


Praioswin von Steinfelde gg. Luciana Al'Morsqueta


Thankmar von Nadoret gg. Ardo von Keilholtz ä.H.


Alvaro de Braast gg Riko von Sterz