Benutzer:Vlad/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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=Das Land am Arvepass=
 
=Das Land am Arvepass=
 
==Barbarischer Besuch==
 
==Barbarischer Besuch==
''Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, XX. Rondra 1046 BF''
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[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] blickte aus dem Fenster seines Schreibzimmers auf den Vorhof der Burg. Unruhe war ausgebrochen und Gardisten des [[PErricum:Bombardenregiment Trollpforte|2. Banners der Bombarden]] liefen aufgeregt umher. Was wohl der Auslöser für diese Aufregung war? Von hier oben konnte er zwar den Vorhor (zumindest in Teilen) einsehen, doch wirklich einen Reim darauf konnte er sich nicht machen. Für den regelmäßig kommenden Nachschub war es zu früh (oder zu spät, wie immer man das auch sehen wollte) und ansonsten kam hier eigentlich niemand unangekündigt zu besuch. Der Einäugige schmunzelte, eigentlich kam ihn hier nie irgendwer besuchen. Er wandte sich vom Fenster ab und seinem Schreibtisch zu. Das letzte Treffen mit seinem [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Bruder]] war ausgesprochen gut gelaufen. Dank ihm hatte Bärfried eine weitere Geldspritze erhalten und würde vorerst am Ausbau der Passstraße festhalten können.
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==Kräftemessen==
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==Vor Praios' Auge==
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''Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, 2. Efferd 1046 BF''
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''Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind''
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==Im Lichte Praios'==
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''Im Grenzgebiet zwischen den [[Perricum:Markgräfliche Lande zu Arvepass|markgräflichen Lande zu Arvepass]] und der [[Rabenmark (besetzt)|Rabenmark]], 25. Phex 1046 BF''
  
Er hatte kaum damit angefangen die Pläne weiter durchzugehen, da klopfte es an seiner Tür. Wenig überrascht blickte er auf und rief den Störer hinein.
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[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den [[Perricum:Trollzacken|Zacken]] angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je nachdem wo man sich gerade aufhielt. In der [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt]] war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte eine Umwälzung, die aber nicht lange hielt. Die Luft im nahen [[Garetien:Königreich Garetien|Königreich]] war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner [[Perricum:Burg Angareth|Burg]] stand.
  
Die Gardistin verbeugte sich knapp ehe sie zu sprechen begann. "Euer Hochgeboren! Am Tor stehen... Nun ja, am Tor stehen ''Gäste'', die Euch zu sprechen wünschen!".
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"Wir bald da sein! Die ''Mudran'Nur'' uns hold sind, der Weg anstrengend und kräftezehrend", stellte [[Perricum:Rhadrosh|Rhadrosh]] mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne wirkliche Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie würden die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen [[Perricum:Fardha|Führerin]] folgend.
  
Gäste? Hier? Und sie wünschten ihn zu sprechen? Das überraschte ihn jetzt doch, "was für Gäste?".
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Hinter ihm folgten [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garrald Erlgrimman]] und eine handvoll Wachen. Auch in ihren Gesichtern sah man Entschlossenheit. Niemand hier würde Schwäche zeigen, niemand würde nach einer Pause fragen und niemand würde sich zurückfallen lassen. Die Berge waren genauso ihr Zuhause, wie es das der Trollzacker war und keiner von ihnen würde vor dem anderen zurückstecken.
  
"Fünf Trollzacker, mein Herr!", gab die Gardistin knapp von sich und Bärfrieds Augenbrauen schossen in die Höhe.
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Bald schon würden sie sich aufteilen müssen und bis jetzt wusste nur Bärfried, dass sich die Gruppen mischen würden. Diese Experdition war nur scheinbar eine kleine Strafexperdition gegen subversive Kräfte im Grenzgebiet. Tatsächlich hatte er vor, die Zusammenarbeit zwischen seiner Landvogtwache und den Trollzackern zu verbessern. Was gab es da geeigneteres als ein gemeinsames Manöver gegen eine Räuberbande?
  
  
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Da standen sie nun also, die fünf Trollzacker, die ihn zu sprechen wünschten. Drei Männer und zwei Frauen (wobei sich Bärfried bei der einen nicht gänzlich sicher war), die ihn (und alle anderen in dem Raum) um ein gutes Stück überragten. Ihre Körper waren in Fellen und Lederstücken gehüllt, an der Seite trugen sie ein grobschlächtiges Stück Eisen, das Bärfried als primitives Schwert oder Axt erkannte. [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garrald Erlgrimman]] und eine handvoll der landvögtlichen Wache standen an den Seiten des Raums und am EIngang hatten sich einige Gardistinnen der Bombarden sowie deren [[Perricum:Sayid Nasir al'Ahjan ibn Jarrah|Leutnant]] aufgestellt. Sie alle trugen ihre Anspannung im Gesicht, immerhin dürfte jeder in diesem Raum schon eine Auseinandersetzung mit Trollzackern gehabt haben. Wenngleich die letzten wirklichen Gefechte schon lange zurück lagen hatten vor allem die Leute um Garrald die blutigen Kämpfe nicht vergessen.
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[[Perricum:Burg Angareth|Hier]] musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? [[Perricum:Lechmin von Auraleth|Lechmin von Auraleth]] durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu Kleidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der [[Perricum:Praiodora von Beilunk|Luminiferi]] bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.
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Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde ''kreativ'' waren, war es dann nicht geboten, selbst ''kreativ'' zu werden?
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Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.
  
"Also! Ihr wolltet mit mir sprechen? Dann sprecht!", rief Bärfried bestimmt aus und lies seinen Blick auf der fünfer Gruppe vor ihm ruhen, wobei er versuchte sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen.
 
  
"Die Berge uns gesagt, dass du großer Krieger sein! Du verbunden mit Land und dienen dem Land! Wir auch dienen dem Land und darum wir vielleicht dienen dir!", erklang die tiefe und zugleich kratzige Stimme des in der Mitte stehenden Barbaren. "Ich sein [[Perricum:Rhadrosh|Rhadrosh]]! Das sein [[Perricum:Zuldar|Zuldar]], [[Perricum:Brazul|Brazul]], [[Perricum:Fardha|Fardha]] und [[Perricum:Zulla|Zulla]]!", der Trollzacker schlug sich mit der rechten Faust gegen die Brust und blickte Bärfried entgegen. Dieser brauchte einen kurzen Moment, umzu begreifen, was der Barbar vor ihm von ihm wollte.
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''Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind''
  
"Ich bin Bärfried von Hardenstatt und diene dem Land am Arvepass sowie meinem Herrn den Markgrafen Perricums! Ich ehrte den Bund mit dem Land und sprach mit [[Perricum:Grollgump|Grollgump]] und [[Perricum:Trosch|Trosch]]! Ihr seid also am richtigen Ort und bei dem richtigen Mann".
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=Borons Ritter=
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[...]
  
Bärfried hatte kaum zu Ende gesprochen da zog Radrosh einen breiten Dolch hervor, schneller als irgendwer im Raum hätte reagieren können, zog er sich die Klinge durch die Hand und warf ihn dem Landvogt zu dessen Füßen. "Dann du beweisen, dass du wahrlich würdig! Zeig dass du aushalten kannst Schmerz!", rief der Trollzacker fast schon donnernd aus und reckte dem Einäugigen seine blutige Hand entgegen.
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=Bärfried auf dem Großfürstenturnier=
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Bärfried auf dem Großfürstenturnier beim Hoftag im Tra 1046 BF, wie er sich schlägt und ein Mysterium aufdecken versucht
  
Dieser zögerte nicht, beugte sich vor, hob den Dolch auf und zog ihn über seinen Arm. Tief schnitt die überraschend scharfe Klinge in das Fleisch und ließ eine brennende Wunde zurück, wenn das so weiterginge wäre er bald über und über mit Narben versehen. Ein Ausblick, dem er nicht viel abgewinnen konnte. Doch er wusste, dass man sich den Respekt dieses wilden Volks nur durch eisernen Willen und keinerlei Anzeichen von Schwäche verdienen konnte. Also war ihm nichts anderes übrig geblieben, als schnell zu handeln. Denn wer wusste, wie diese Wilden reagieren würden, wenn sie der Meinung waren, dass Bärfried doch nicht der von ihnen Gesuchte war? Zumindest in den Gesichtern der landvögtlichen Wache hatte er lesen können, dass diese drauf und drann waren ihre Waffen zu ziehen, sollten die ''Gäste'' abermals etwas unvorhergesehenes tun.
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==Eine Herzenssache==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
Ein zufriedener Ausschrei der fünf Trollzacker und ihr Schlagen gegen die Brust lies alle im Raum etwas zusammenzucken. Doch als die fünfer Gruppe gemeinsam auf die Knie sanken entspannten sich die Anwesenden sichtlich. Scheinbar hatte Bärfried die Probe bestanden.
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[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] blickte auf die Turniertafel und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ein goldener Baum auf blauem Grund, das war das Wappen seines Kontrahenten. Wenn er jetzt noch wüsste zu welcher Familie oder besser welcher Person dieses Wappen gehörte. Aus der Markgrafschaft sicher nicht, da war sich der Einäugige beinahe sicher. Also aus dem Königreich? Wäre er doch nur besser in der Heraldik doch das war ein Feld, dass er gänzlich anderen überlies. Sein Gedächtnis brachte andauernd die Farben, Symbole und Namen durcheinander…
  
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„[[Garetien:Morena von Herzgrund|Morena von Herzgrund]], mein Herr“, meldete sich die vertraute Stimme [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garralds]] neben ihm. Der Landvogt vom Arvepass blickte überrascht und verwirrt zum Hauptmann seiner Wache an. Ein Schmunzeln huschte über die sonst so ernsten Gesichtszüge des Bürgerlichen, der nun hinter sich deutete. „Hab zufällig zwei Garetier sich darüber unterhalten hören“, offenbarte er die Quelle seines heraldischen Wissens; woraufhin der Hardenstätter verstehend nickte und sich abwandte. Er hätte noch etwas Zeit ehe er in die Schranke reiten musste und wollte diese für ein Gespräch mit seinem [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Bruder]] nutzen. Dieser weilte bereits seit geraumer Zeit in Auenwacht und hatte sogar eines der begehrten Zimmer im Schloss ergattern können. Die Frage wie es Salix schaffte solche Annehmlichkeiten zu erhalten brannte Bärfried unter den Fingern seit dem er davon erfahren hatte.
  
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[[Perricum:Praiodora von Beilunk|Praiodora von Beilunk]] hatte den Ausführungen der [[Perricum:Lechmin von Auraleth|jungen Knappin]] aufmerksam zugehört. Fünf dieser wilden Barbaren hatten sich also in den Dienst des Landvogts gestellt? ''So so...'' dachte sie sich mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. Diesen Wilden waren die Lehren der Zwölfgötterkirche sicherlich so fremd wie ein ausgiebiges Bad. Sie kannte Geschichten von blutigen Riten, Opferungen für Götzen und Geister. Ein EInfallstor für die verdorbenen Lehren der Götterfeinde. Nicht wenige kämpften einst an der Seite des Sphärenschänders und dessen Vertrauten. Warum also sollten diese fünf Angehörige einer wilden Rasse sich dem Landvogt unterordnen? Sie wendete sich von der jungen Frau ab und dem Altar ihrer Kapelle zu. Praios würde Licht in das Dunkle bringen und wenn nötig das reinigende Feuer über jene bringen, die mit der Dunkelheit paktierten!
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Er drehte sein Pferd und blickte zur Herzgrund, die sich bereits aufgerappelt hatte nachdem Bärfried sie aus dem Sattel gehoben hatte. Was für ein Ritt, dachte sich der Einäugige und konnte seinen Erfolg immer noch nicht ganz glauben! Die erste Runde hatte alles andere als gut ausgesehen und er hatte bereits damit gerechnet nun aus dem Turnier auszuscheiden. Doch die Götter waren mit ihm gewesen und hatten in der zweiten Runde seine Lanze am Schild Morenas vorbei in die Mitte ihres Körpers geleitet. Der Aufprass hatte seine Lanze splittern lassen und es war noch genug Kraft darin gewesen, um die Fuhrmeisterin des Großfürstenhofs aus dem Sattel zu schleudern!
  
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Er schob das Visier seines Gestechhelms auf und hob seine Rechte zur Siegesgeste gen Himmel. Seiner Kontrahentin schenkte er dabei ein anerkennendes Nicken, was diese mit einem ebenso anerkennenden Lächeln quittierte. Wahrlich, das Turnier des Großfürsten stand gänzlich im Zeichen der aufrechten Ritterschaft! Beinahe war es ihm, als ob die letzten Götterläufe unter der Strahlkraft des neuen Oberhaupts verblassten und keiner mehr an die blutigen und verbissenen Kämpfe dachte. Wenn da nicht diese Gruppe von Adliger aus dem Nord-Schlund gewesen wäre, die ihn daran erinnert hatten, dass sein Wirken während der Fehde in diesem Teil Garetiens nicht vergessen war.
  
''Fünf Trollzacker stellen sich in den Dienst Bärfrieds''
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Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab und begab sich zur seiner Seite des Turnierfelds, wo bereits Garrald und zwei Waffenknechte warteten, ihrem Landvogt vom Pferd zu helfen.
  
==Kräftemessen==
 
''Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, XX. Efferd 1046 BF''
 
  
''Die Trollzacker geraten mit einigen Landvogtwachen unter Garrald aneinander. Bärfried muss schlichten, Praiotin bekommt dies mit''
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==Vor Praios' Auge==
 
''Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, XX. Efferd 1046 BF''
 
  
''Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind''
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Die Fuhrmeisterin blickte dem einäugigen Perricumer amüsiert hinterher und trank den Rest des Weines in ihrem Glas aus. Was für eine interessante Persönlichkeit der Landvogt vom Arvepass doch war. Er hatte das Angebot eines kleinen Umtrunks, zwischen den Runden, gerne angenommen und war auf ihre Avancen völlig unvorbereitet gewesen. Er war sich ihnen anfänglich auch gar nicht bewusst gewesen und erst später war der Groschen gefallen - so kam es Morena jedenfalls vor. Immerhin hatte er, als er ihre Intentionen verstanden hatte, etwas mitgespielt. Ganz so als wäre ihm das Wissen dieser Art von Lanzengang (trotz seines Ehebnudes) nicht gänzlich abhandengekommen. Ob der so integer auftretende Ritter doch nicht so nach Travias Geboten lebte, wie es den Anschein hatte?
  
==ARBEITSTITEL==
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Sie würde jedenfalls beim Ball versuchen einen Tanz mit dem Perricumer zu ergattern und ihr kleines Spielchen fortsetzen. Wer wusste schon, was diese Verbindung bringen könnte? Immerhin stand dieser Bergtroll von einem Mann recht hoch im Ansehen des Kaiserinnengemahls und hatte - soviel wusste Morena - auch darüberhinaus die ein oder anderen Kontakte, die ihr sicherlich nützlich sein konnten. Mit einem hintergründigen Lächeln goss sie sich ein weiteres Glas ein.
''markgräfliche Lande zu Arvepass, Markgräflich Arvepass, XX. Boron 1046 BF''
 
  
[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den [[Perricum:Trollzacken|Zacken]] angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je weiter man von den Bergen herabstieg. In [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Perricum]] war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte neue Luft in die Stadt. Die Luft im nahen [[Garetien:Königreich Garetien|Königreich]] war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner [[Perricum:Burg Angareth|Burg]] stand.
 
  
"Wir bald da sein! Die Mudran'Nur uns hold sind, der Weg anstrengend und Kräftezehrend", stellte [[Perricum:Rhadrosh|Rhadrosh]] mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie genau die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren würden? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen [[Perricum:Fardha|Führerin]] folgend.
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Zusammenfassung:
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''Erster Ritt Bärfrieds gegen [[Garetien:Morena von Herzgrund|Morena von Herzgrund]]''<br>
  
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==Die Blaue Ritterin==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
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"Damit steht auch die nächste Siegerin fest! Die blaue Ritterin gewinnt ihren Ritt gegen [[Garetien:Jalgor Drost von Böckelburg|Jalgor von Böckelburg]]!", rief die Turnierheroldin aus und die Menge schenkte der unbekannten Ritterin ihre Gunst in Form von Jubelrufen. [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] klatschte ebenfalls anerkennend von seinem Sitzplatz aus. Er hatte mit großem Interesse die Runden der unbekannten Ritterin verfolgt und war sicherlich nicht der Einzige der sich fragte wer unter der dunkelblauen Rüstung mit goldenen Applikationen steckte. Sehr souverän hatte sich die Ritterin durch die Runden geschlagen und sich durch ihr ritterliches Verhalten ihrer Kontrahenten gegenüber die Beliebtheit des Publikums gesichert.
  
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Ein Umstand von dem sich Bärfrieds Vetter [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]] eine Scheibe abschneiden könnte. Dieser war bereits in der ersten Runde gegen die blaue Ritterin ausgeschieden und hatte sich wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug genommen hatte, vom Feld geschlichen. Dabei hatte er keinen Grund für Gram gehabt, war seine Kontrahentin doch wahrlich geübt im Lanzengang. Das hatte auch der Böckelburger feststellen müssen, gewann sie gegen diesen doch ziemlich souverän nach Punkten ohne selbst getroffen zu werden. Ritterlich hatte sie sich vom Böckelburger verabschiedet und sich dann in ihr Turnierzelt zurückgezogen. Sie scheute die Öffentlichkeit und niemand schien zu wissen, wer genau unter dem Helm steckte. Manch einer vermutete [[Garetien:Bartel Helmdahl von Stolzenfurt|Bartel Helmdahl von Stolzenfurt]], doch dieser sollte derzeit in Tobrien weilen. Bärfrieds Neugier war jedenfalls geweckt und so stand er auf und überlies seinen Platz einer ihm unbekannten Edlen aus Waldstein. Er würde versuchen herauszufinden, wer die blaue Ritterin wirklich war.
  
[[Perricum:Burg Angareth|Hier]] musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? [[Perricum:Lechmin von Auraleth|Lechmin von Auraleth]] durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu KLeidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der [[Perricum:Praiodora von Beilunk|Luminiferi]] bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.
 
  
Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde ''kreativ'' waren, war es dann nicht geboten, selbst ''kreativ'' zu werden?
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Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.
 
  
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Sein Blick ging zur geheimnisvollen Ritterin, die ganz in seiner Nähe stand und ebenfalls die Verkündung der nächsten Rundenpaare gelauscht hatte. Ihr Kopf mit dem geschlossenen Gestechshelm drehte sich und schien jemanden oder etwas zu suchen. Als sie in Bärfried Richtung blickte verharrte sie kurz und dem Einäugigen war beinahe so, als ob sie ihm zunickte. Unwillkürlich erwiederte er die Geste mit einem Lächeln, sie würden sich in der nächsten Runde auf der Tjostbahn gegenüberstehen. Etwas mulmig war ihm schon zumute wenn er an ihre vorherigen Runden dachte.
  
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Er hatte es bislang auch nicht geschafft etwas über die Herkunft oder Identität der Frau herauszufinden, dabei hatte er sogar mit seinem Vetter gesprochen. Bärfried hatte gehofft, dass diesem vielleicht etwas aufgefallen war, als er mit der Unbekannten in die Schranke geritten war. Doch dieser hatte abgewunken und sein Ausscheiden in der ersten Runde mit seiner Verwirrung ob der unbekannten Identität seiner Kontrahentin erklärt. Auch andere Personen konnten leider nur die Schultern zucken oder Mutmaßungen anstellen. Das alles hatte den Landvogt allerdings nicht weitergebracht, vielleicht würde er ja nun in seinem Ritt gegen sie mehr erfahren?
  
  
''Bärfried kehrt zurück und will sich ausruhen, doch die Praiotin hat andere Pläne für ihn. Sie spricht ihn auf die Göttergläubigkeit seiner Trollzacker an und zeigt ihm, dass wenn diese Ketzer sind, er selbst ein Problem haben wird.''
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''Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind''
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''Das Ergebnis seines Ritts und Bärfrieds Versuch mit der Ritterin in ein Gespräch zu kommen''
  
=Borons Ritter=
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==Abschlussgeschichte==
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???

Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 14:03 Uhr

Hardenstätter Fa­mi­li­en­an­ge­le­gen­heiten

Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft

Das Land am Arvepass

Barbarischer Besuch

[...]

Kräftemessen

[...]

Vor Praios' Auge

Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, 2. Efferd 1046 BF

Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind

Im Lichte Praios'

Im Grenzgebiet zwischen den markgräflichen Lande zu Arvepass und der Rabenmark, 25. Phex 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den Zacken angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je nachdem wo man sich gerade aufhielt. In der Reichsstadt war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte eine Umwälzung, die aber nicht lange hielt. Die Luft im nahen Königreich war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner Burg stand.

"Wir bald da sein! Die Mudran'Nur uns hold sind, der Weg anstrengend und kräftezehrend", stellte Rhadrosh mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne wirkliche Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie würden die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen Führerin folgend.

Hinter ihm folgten Garrald Erlgrimman und eine handvoll Wachen. Auch in ihren Gesichtern sah man Entschlossenheit. Niemand hier würde Schwäche zeigen, niemand würde nach einer Pause fragen und niemand würde sich zurückfallen lassen. Die Berge waren genauso ihr Zuhause, wie es das der Trollzacker war und keiner von ihnen würde vor dem anderen zurückstecken.

Bald schon würden sie sich aufteilen müssen und bis jetzt wusste nur Bärfried, dass sich die Gruppen mischen würden. Diese Experdition war nur scheinbar eine kleine Strafexperdition gegen subversive Kräfte im Grenzgebiet. Tatsächlich hatte er vor, die Zusammenarbeit zwischen seiner Landvogtwache und den Trollzackern zu verbessern. Was gab es da geeigneteres als ein gemeinsames Manöver gegen eine Räuberbande?


Trenner Perricum.svg


Hier musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? Lechmin von Auraleth durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu Kleidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der Luminiferi bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.

Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde kreativ waren, war es dann nicht geboten, selbst kreativ zu werden?

Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.


Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind

Borons Ritter

[...]

Bärfried auf dem Großfürstenturnier

Bärfried auf dem Großfürstenturnier beim Hoftag im Tra 1046 BF, wie er sich schlägt und ein Mysterium aufdecken versucht

Eine Herzenssache

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt blickte auf die Turniertafel und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ein goldener Baum auf blauem Grund, das war das Wappen seines Kontrahenten. Wenn er jetzt noch wüsste zu welcher Familie oder besser welcher Person dieses Wappen gehörte. Aus der Markgrafschaft sicher nicht, da war sich der Einäugige beinahe sicher. Also aus dem Königreich? Wäre er doch nur besser in der Heraldik doch das war ein Feld, dass er gänzlich anderen überlies. Sein Gedächtnis brachte andauernd die Farben, Symbole und Namen durcheinander…

Morena von Herzgrund, mein Herr“, meldete sich die vertraute Stimme Garralds neben ihm. Der Landvogt vom Arvepass blickte überrascht und verwirrt zum Hauptmann seiner Wache an. Ein Schmunzeln huschte über die sonst so ernsten Gesichtszüge des Bürgerlichen, der nun hinter sich deutete. „Hab zufällig zwei Garetier sich darüber unterhalten hören“, offenbarte er die Quelle seines heraldischen Wissens; woraufhin der Hardenstätter verstehend nickte und sich abwandte. Er hätte noch etwas Zeit ehe er in die Schranke reiten musste und wollte diese für ein Gespräch mit seinem Bruder nutzen. Dieser weilte bereits seit geraumer Zeit in Auenwacht und hatte sogar eines der begehrten Zimmer im Schloss ergattern können. Die Frage wie es Salix schaffte solche Annehmlichkeiten zu erhalten brannte Bärfried unter den Fingern seit dem er davon erfahren hatte.


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Er drehte sein Pferd und blickte zur Herzgrund, die sich bereits aufgerappelt hatte nachdem Bärfried sie aus dem Sattel gehoben hatte. Was für ein Ritt, dachte sich der Einäugige und konnte seinen Erfolg immer noch nicht ganz glauben! Die erste Runde hatte alles andere als gut ausgesehen und er hatte bereits damit gerechnet nun aus dem Turnier auszuscheiden. Doch die Götter waren mit ihm gewesen und hatten in der zweiten Runde seine Lanze am Schild Morenas vorbei in die Mitte ihres Körpers geleitet. Der Aufprass hatte seine Lanze splittern lassen und es war noch genug Kraft darin gewesen, um die Fuhrmeisterin des Großfürstenhofs aus dem Sattel zu schleudern!

Er schob das Visier seines Gestechhelms auf und hob seine Rechte zur Siegesgeste gen Himmel. Seiner Kontrahentin schenkte er dabei ein anerkennendes Nicken, was diese mit einem ebenso anerkennenden Lächeln quittierte. Wahrlich, das Turnier des Großfürsten stand gänzlich im Zeichen der aufrechten Ritterschaft! Beinahe war es ihm, als ob die letzten Götterläufe unter der Strahlkraft des neuen Oberhaupts verblassten und keiner mehr an die blutigen und verbissenen Kämpfe dachte. Wenn da nicht diese Gruppe von Adliger aus dem Nord-Schlund gewesen wäre, die ihn daran erinnert hatten, dass sein Wirken während der Fehde in diesem Teil Garetiens nicht vergessen war.

Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab und begab sich zur seiner Seite des Turnierfelds, wo bereits Garrald und zwei Waffenknechte warteten, ihrem Landvogt vom Pferd zu helfen.


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Die Fuhrmeisterin blickte dem einäugigen Perricumer amüsiert hinterher und trank den Rest des Weines in ihrem Glas aus. Was für eine interessante Persönlichkeit der Landvogt vom Arvepass doch war. Er hatte das Angebot eines kleinen Umtrunks, zwischen den Runden, gerne angenommen und war auf ihre Avancen völlig unvorbereitet gewesen. Er war sich ihnen anfänglich auch gar nicht bewusst gewesen und erst später war der Groschen gefallen - so kam es Morena jedenfalls vor. Immerhin hatte er, als er ihre Intentionen verstanden hatte, etwas mitgespielt. Ganz so als wäre ihm das Wissen dieser Art von Lanzengang (trotz seines Ehebnudes) nicht gänzlich abhandengekommen. Ob der so integer auftretende Ritter doch nicht so nach Travias Geboten lebte, wie es den Anschein hatte?

Sie würde jedenfalls beim Ball versuchen einen Tanz mit dem Perricumer zu ergattern und ihr kleines Spielchen fortsetzen. Wer wusste schon, was diese Verbindung bringen könnte? Immerhin stand dieser Bergtroll von einem Mann recht hoch im Ansehen des Kaiserinnengemahls und hatte - soviel wusste Morena - auch darüberhinaus die ein oder anderen Kontakte, die ihr sicherlich nützlich sein konnten. Mit einem hintergründigen Lächeln goss sie sich ein weiteres Glas ein.


Zusammenfassung: Erster Ritt Bärfrieds gegen Morena von Herzgrund

Die Blaue Ritterin

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

"Damit steht auch die nächste Siegerin fest! Die blaue Ritterin gewinnt ihren Ritt gegen Jalgor von Böckelburg!", rief die Turnierheroldin aus und die Menge schenkte der unbekannten Ritterin ihre Gunst in Form von Jubelrufen. Bärfried von Hardenstatt klatschte ebenfalls anerkennend von seinem Sitzplatz aus. Er hatte mit großem Interesse die Runden der unbekannten Ritterin verfolgt und war sicherlich nicht der Einzige der sich fragte wer unter der dunkelblauen Rüstung mit goldenen Applikationen steckte. Sehr souverän hatte sich die Ritterin durch die Runden geschlagen und sich durch ihr ritterliches Verhalten ihrer Kontrahenten gegenüber die Beliebtheit des Publikums gesichert.

Ein Umstand von dem sich Bärfrieds Vetter Ilmar eine Scheibe abschneiden könnte. Dieser war bereits in der ersten Runde gegen die blaue Ritterin ausgeschieden und hatte sich wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug genommen hatte, vom Feld geschlichen. Dabei hatte er keinen Grund für Gram gehabt, war seine Kontrahentin doch wahrlich geübt im Lanzengang. Das hatte auch der Böckelburger feststellen müssen, gewann sie gegen diesen doch ziemlich souverän nach Punkten ohne selbst getroffen zu werden. Ritterlich hatte sie sich vom Böckelburger verabschiedet und sich dann in ihr Turnierzelt zurückgezogen. Sie scheute die Öffentlichkeit und niemand schien zu wissen, wer genau unter dem Helm steckte. Manch einer vermutete Bartel Helmdahl von Stolzenfurt, doch dieser sollte derzeit in Tobrien weilen. Bärfrieds Neugier war jedenfalls geweckt und so stand er auf und überlies seinen Platz einer ihm unbekannten Edlen aus Waldstein. Er würde versuchen herauszufinden, wer die blaue Ritterin wirklich war.


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Sein Blick ging zur geheimnisvollen Ritterin, die ganz in seiner Nähe stand und ebenfalls die Verkündung der nächsten Rundenpaare gelauscht hatte. Ihr Kopf mit dem geschlossenen Gestechshelm drehte sich und schien jemanden oder etwas zu suchen. Als sie in Bärfried Richtung blickte verharrte sie kurz und dem Einäugigen war beinahe so, als ob sie ihm zunickte. Unwillkürlich erwiederte er die Geste mit einem Lächeln, sie würden sich in der nächsten Runde auf der Tjostbahn gegenüberstehen. Etwas mulmig war ihm schon zumute wenn er an ihre vorherigen Runden dachte.

Er hatte es bislang auch nicht geschafft etwas über die Herkunft oder Identität der Frau herauszufinden, dabei hatte er sogar mit seinem Vetter gesprochen. Bärfried hatte gehofft, dass diesem vielleicht etwas aufgefallen war, als er mit der Unbekannten in die Schranke geritten war. Doch dieser hatte abgewunken und sein Ausscheiden in der ersten Runde mit seiner Verwirrung ob der unbekannten Identität seiner Kontrahentin erklärt. Auch andere Personen konnten leider nur die Schultern zucken oder Mutmaßungen anstellen. Das alles hatte den Landvogt allerdings nicht weitergebracht, vielleicht würde er ja nun in seinem Ritt gegen sie mehr erfahren?


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Das Ergebnis seines Ritts und Bärfrieds Versuch mit der Ritterin in ein Gespräch zu kommen

Abschlussgeschichte

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