Geschichten:Rückkehr nach – Hause

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Bitani, Freiherrlich Bitani, Baronie Linara, Ende Efferd 1037 BF

„Als Bürgerlicher hatte er sie verlassen, als Adeliger wird er zurückkehren!“ Gishelm Rallersgrunder war gespannt, wie es seine Mitschüler aufnehmen werden, wenn er nach Elenvina zurückgekehrt sein wird.

Sein Meister war zuerst gar nicht begeistert gewesen, dass er seine Ausbildung unterbrechen sollte, um an der Erhebung seiner Familie in den Adelsstand teilzunehmen. Soweit Gishelm das gesehen hatte, war dem Schreiben seines Vaters ein Wechsel der Nordlandbank beigefügt. Meister Kvalor gab seine Einwilligung und somit stand seiner Reise nichts im Wege.

Es war nicht mehr weit bis nach Hirschfurt, von wo er zusammen mit seiner Familie weiterreisen würde. In Bitani wurde Rast gemacht, da sein Pferd ein Huf verloren hatte. Der Hufschmied konnte erst am nächsten Tag, am Vormittag das Pferd beschlagen und so wurde aus der Rast eine Übernachtung. Es war später Nachmittag und bis zum Sonnenuntergang waren es noch ein paar Stunden entfernt. Gishelm beschloss vor den Toren der Stadt eine Spaziergang zu machen. Vielleicht fand er eine Stelle, wo er für sich an einer abgelegenen Stelle trainieren konnte. Aus der Stadt heraus führte ihn sein Weg an einem kleinen Bächlein entlang. Da er sich nicht in der Gegend auskannte, würde er auf diese Weise den Weg zu der Stadt zurückfinden können.

Es war ein herrlicher Spätsommertag. Die Vögel zwitscherten und… da gab es Geräusche, keine bedrohlichen, die irgendwie nicht in die Natur gehörten. Seine Geschwister hatten ihn früher damit aufgezogen, dass er die Mäuse auf dem Dachboden tanzen hören könnte.

Gishelm war neugierig, aber nicht unvorsichtig. Er ging den Geräuschen nach. Er schlich nicht, bemühte sich allerdings leise zu bewegen. Er durchquerte ein kleines Waldstück und kam an den Rand einer Lichtung. Was er dort sah, faszinierte ihn.

Inmitten der Lichtung sah er eine Elfe, die scheinbar gegen einen unsichtbaren Gegner kämpfen würde. Gilsholm beobachtete das Ganze eine Weile. Er schritt nicht ein, da er erkannte, dass die Elfe nicht gegen jemanden oder etwas kämpfte, sondern sich im Kampf übte. Er schaute fasziniert den Bewegungen zu, die fast, nicht nur fast sondern wie einem Tanz glichen, dass zu einem tödlichen Finale geführt hätte, wenn an der Stelle eine Person gestanden hätte. Er bewunderte die Bewegungen und verlor darüber die Zeit, dass er kaum merkte, wie das Praiosmal langsam wich, um mit dem Madamal seinen Platz zu tauschen. Zu seinem Bedauern hörte sie auf, obwohl es Zeit wurde zurückzukehren, um in die Stadt zu gelangen, bevor die Tore schlossen. In dem Moment, als er sich langsam und leise zurückziehen wollte, hörte er ihre Stimmte:

„Hat dir gefallen, was du gesehen hast?“

Gishelm fühlte sich wie ertappt, wie damals…, seine Gedanken wurden unterbrochen, als er erneut angerufen wurde.

„Trete doch bitte aus den Schatten auf die Lichtung oder traust du ich nicht?“

Gishelm kam aus seiner Deckung und betrat die Lichtung. Die Elfe war inzwischen dabei ihre Kleidung zu wechseln. Dabei sah Gishelm ihren freien Oberkörper mit einer Narbe an einer ihrer Flanken.

„Mein Name ist Gishelm von“, er unterbrach sich selbst, „Gishelm Rallersgrunder aus Hirschfurt“.

„Erfreut dich kennenzulernen, nenn mich einfach Tahl.“

„ich bin auch erfreut euch kennenzulernen. Ich war an dem kleinen Bach spazieren gegangen und hatte hier etwas bemerkt. Als ich euch, bei eurem Training sah, war ich… mir fehlen leider ein wenig die Worte, um das richtig auszudrücken. Ich habe noch nie jemanden aus eurem Volke die Klingen führen sehen, diese Eleganz, diese Anmut… wisset ich bin in der Lehre in Elenvina, bei Meister Kvalor. Sicher habt ihr schon von ihm gehört, oder auch nicht. Ich weiß nicht, inwieweit euer Volk…“

„Langsam, langsam Gishelm aus Hirschfurt.“ Bei diesen Worten vervollständigte Tahl ihre Kleidung, indem sie ihren breitkrempigen Hut mit der Hutfeder aufsetzte. „Ich sehe nicht, dass du ein Reisegepäck mit dir führst. Wo wohnst du zurzeit?“

„In Bitani, mein Pferd hatte ein Huf verloren und wird erst morgen Vormittag neu beschlagen werden können.“

Tahl schaute zum Himmel, „Dann solltest du dich beeilen zurückzukehren, wenn du die Nacht nicht im Freien verbringen möchtest.

„In eurer Gegenwart würde mir das gar nichts ausmachen.

Tahl lächelte, schaute ihn tief in die Augen und murmelte dabei ein paar unverständliche Worte („Bian bha la da'in“) in einem leichten Singsang „Mein Freund, bitte geht wieder zurück nach Bitani. Ich habe andere Verpflichtungen, denen ich nachgehen muss. Auf ein vielleicht Wiedersehen.“

„Gerne werde ich euren, deinen Wunsch nachkommen. Ich hoffe bei den Zwölfen, dass wir uns wiedersehen.“ Mit diesen Worten verließ Gishelm die Lichtung und beeilte sich, nach Bitani zurückzukehren.

Tahl wendete sich in die Gegenrichtung und verließ ihrerseits die Lichtung. Dabei sang sie leise „Feya, ama visya'ray“. Kurze Zeit später schloss sich Amaryllion, der über sie Wache gehalten hatte, sich an.

„Er war keine Gefahr.“

„Ich weiß“, nach einer kurzen Pause, „du mochtest ihn.“

„Wie kommst du darauf?“

„Deine Gedanken haben dich verraten.“

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Gishelm erreichte gerade im letzten Augenblick die Tore von Bitani und wurde hineingelassen. Hinter ihm wurde das Tor geschlossen. Gishelm suchte eines der Gasthäuser auf, um vor dem Schlafen gehen, zu Abend zu essen. Hatte sie ihn verzaubert, fragte sich Gishelm. Er würde gerne die ihm Unbekannte morgen suchen gehen, aber leider musste er morgen weiterreisen.