Geschichten:Es ist nicht alles Gold

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Schloss Auenwacht, Markt Grambusch, Kaiserlich Gerbaldsmark, Kaisermark Gareth, Rahja 1045 BF – am Abend

Baronin Tahlmare von Linara, lag in einem Badezuber und entspannte sich von den Strapazen der letzten Tage, als die mediative Ruhe durch ein Klopfen an der Türe zu dem Baderaum unterbrochen wurde. Sie war allein. Etwas ungehalten von der Störung, rief sie „Herein“. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Albin von Binsböckel betrat das Zimmer, schloss hinter sich die Tür und trat an den Badezuber heran.

Tahl blieb in dem Zuber liegen; nur ihr Kopf und ihre Schultern ragten aus dem Wasser. Ein Schaum, gebildet aus dem Badesalz, dem man dem Badewasser hinzugefügt hatte, bedeckte die Oberfläche.

„Verzeih bitte die Störung, Tahl“, wenn sie allein oder unter Freunden waren, verzichtete Albin auf die förmliche Anrede.

„Schon gut. Lange wollte ich mich nicht im Zuber aufhalten, nur so lange, dass ich den Pferdegeruch los bin, wenn es später zum Ball geht.“

„Wo warst du denn die letzten Tage gewesen?“

„Auf eine mehr oder weniger geheimen Mission ohne dessen Erfolg die Krönung nicht stattgefunden hätte. Aber das Beste ist, ich fange von vorne an zu erzählen.“ Mit diesen Worten fing Tahl an, sich mit einem Schwamm sorgfältig zu reinigen.

„Da bin ich mal gespannt!“ Albin schaute sich, während er das sagte, im Raum um und fand das Gesuchte, einen Sessel, in dem er es sich bequem machte.

„Kurz nach unserer Ankunft wurde ich angesprochen, ob ich mich bei Nachforschungen zu der Vergangenheit von Alderan beteiligen würde. Nachdem ich die Anzahl der Teilnehmer sah, die bereits dabei waren und noch kommen würden, entschied ich, mich einer anderen Gruppe anzuschließen, die beauftragt wurden, verschiedene Insignien, von Rudes Schild hierher zu holen, ohne diese die Krönung nicht stattfinden konnte. Die Gruppe bestand aus Felian von Perainsgarten, Deggen von Baernfarn, Richild von Moorbrück, Goswin vonGor und Praiosmar von Hinn. Einige von ihnen, nahmen einige Begleiter, mit denen sie hier angereist waren, mit. Konkret sollten wir zuerst mit den Insignien nach Wagenhalt zum dortigen Hesinde Tempel, wo in einer Zeremonie der Bund zwischen dem Land und einer dieser Insignien, dem Menzelsband erneuert werden sollte.

Praiosmar war vor fünf Götterläufen Marschall gewesen und fühlte sich berufen, die Planung zu übernehmen. Seine Planung sah vor, in einem Wagen, eskortiert durch eine Lanze der Goldenen Lanze, eine Kiste zu transportieren, die die Insignien beinhalteten, sollte. Die Insignie selbst sollten unter uns aufteilt und in unserem Gepäck auf unseren Pferden verstaut werden.

Ohne Zwischenfall erreichten wir Rudes Schild. Dort erhielten wir von Alrik Adal von Schack die Insignien. Er stellte uns wunschgemäß den Wagen und die Eskorte bereit. Am nächsten Tag brachen wir auf und erreichten ohne Zwischenfall Wagenhalt.

Um Mittagnacht fand im Hesinde-Tempel durch die beiden Hesinde Geweihten die Zeremonie statt.

Madaya te Ghune rief kurz nach Beginn des Rituals aus, dass das Menzelsband eine Fälschung sei.

Da wir uns sicher waren, dass bei uns unterwegs kein Austausch vorgenommen wurde, kehrten wir am nächsten Morgen nach Rudes Schild zurück, wo wir mit unseren Nachforschungen begannen.

Die Insignien und das falsche Menzelsband ließen wir in Wagenhalt zurück.

Zurück auf Rudes Schild sprachen wir sofort mit Alrik Adal von Schack. Er konnte sich das gar nicht vorstellen, da neben ihn, nur zwei weitere Personen Zugang zu den Insignien hatten. Von ihn erfuhren wir, dass das Menzelsband von ihm am zwanzigsten Ingrimm zu den Goldschmieden nach Weyring gebracht und später von ihm wieder abgeholt wurde. Das Band wurde von den Goldschmieden zur Krönung gereinigt, repariert und aufpoliert. Wir machten uns sofort nach Weyring auf und nahmen noch ein paar Soldaten mit.

In Weying wurde die Zumpftmeisterin der Goldschmiedemeister von uns einbestellt. Nach kurzer Zeit kam sie, herausgeputzt und mit mehr Goldschmuck an Wert tragend, als manch ein fahrender Ritter in seinem Leben sehen würde. Wir erklärten ihr die Situation mit dem falschen Menzelsband. Sie konnte sich das gar nicht vorstellen, da sie hier mit dem echten Band gearbeitet hatten. Jeder der Goldschmiedemeister, einschließlich sie selbst, hatten an unterschiedlichen Tagen an dem Band, meistens zu zweit, gearbeitet. Am Abend wurde das Band in dem zumpfteigenen Tresor eingeschlossen. Nach zehn Tagen war die Arbeit vollendet und das Band an Alrik Adal von Schack, der in Begleitung von zehn Soldaten war, das Band übergeben.

Wir setzten unser Verhör bei den anderen Goldschmiedemeister fort. Nach den ersten Verhören kam man zu dem Schluss, dass wir das Menzelsband zu uns holen sollten, zuvor es von den Magiern der Akademie in Wagenhalt magisch untersuchen zu lassen. Felian fragte mich, ob ich bedingt durch meine elfischen Vorfahren, ein geringeres Schlafbedürfnis hätte und ich das bejahte, schlug er vor, dass ich mich sofort auf den Weg nach Wagenhalt begeben sollte. Ich stimmte zu. Ich rief ein Zauberpferd und ritt durch die Nacht nach Wagenhalt um das falsche Menzelsband zu holen, zuvor es bei den Magiern es analysieren zu lassen.

Die anderen machten inzwischen mit den Verhören weiter. Leider gab es keine Hinweise zu dem echten Menzelsband. Nur so viel, dass es innerhalb der Gilde einen Streit gab, wo niemand genau erklären wollte, worum es ging. Eine der Familien, eine aus vielen Familienmitgliedern bestehende Familie Fanderlich erregte den Verdacht meiner Reisebegleiter. Am nächsten Morgen in der Frühe wurde Nachricht nach Gareth geschickt, dass ein Praios-Geweihter zur Unterstützung der Wahrheitsfindung kommen sollte. Es kam Radomir von Isppernberg. Der Verdacht, den man gegen die Familie Fanderlich hatte, führte dazu, dass das Haus gestürmt und alle Gegenstände auf Anordnung des Praios-Geweihten in den Aves-Tempel gebracht. Unter den Gegenständen und Papieren fanden sich Beweise für zahlreiche anderen Verbrechen aber nichts, dass auf die Fälschung des Menzelsband hinwies.

In Wagenhalt erfuhr ich von den Magiern, dass auf dem falschen Menzelsband Reste von Magie festzustellen war, die sich auf dem Original nicht befinden würde. Die Repräsentation der Magie waren weder gildenmagisch noch elfisch, sondern eine den Magiern unbekannte Repräsentationen. Meine persönliche Vermutung war, dass das Band in groben Zügen angefertigt und mit Hilfe von Magie verfeinert wurde. Die Analyse kostete mich 60 Dukaten. Zusammen mit dem Wissen und dem falschen Menzelsband kehrte ich nach Weyring zurück. Am späten Nachmittag war ich wieder zurück. Mit den hier gesammelten Informationen und den Informationen, die ich mitgebracht hatte, konfrontieren wir die Krimpelbein. Sie rückte endlich mit der Wahrheit heraus. Die Gilde hatte von einem Grolm Namens Hoxyrprazl einen Auftrag entgegengenommen einhundert einfache Goldringe zu je zehn Skrupel anzufertigen. Das Gold stellte der Grolm. Der Auftrag wurde aufgeteilt, jeder der Goldschmiedemeister fertigte zehn Ringe an. Nach Auslieferung stellte der Grolm fest, dass er betrogen wurde. zehn der Ringe hatte statt zehn nur neun Skrupel Gewicht. Er beschwerte sich bei Krimpelbein und verlangte, dass man ihm den oder die Schuldige nennen sollte. Die Person, die dafür verantwortlich war, schwieg. Daraufhin überzog der Grolm die Gilde mit einer Serie von Unfällen, die unter anderen dazu führten, dass einer der Meister zwei Finger durch flüssiges Gold verlor. Später bot der Grolm an, seine Streiche einzustellen, dafür musste Krimpelbein das Original des Menzelbands gegen die Kopie, die Hoxyrprazl angefertigt hatte austauschen.

Wir ließen uns erklären, wie wir Hoxyrprazl sprechen konnten. Wir mussten uns in den Schatten eine Turms der Stadtmauer von Neu-Gareth, in Sankt Parinor um Mitternacht begeben, ihn rufen, ein Rätsel stellen und wenn wir das Rätsel lösen, würden wir mit ihn sprechen können. Das erste Rätsel handelte von Rubinen und Smaragde. Ich glaube Goswin war es, löste das Rätsel. Daraufhin waren wir auf einmal in einem fensterlosen Raum gewesen, der in einem defusen Licht gehüllt war. Die ersten Verhandlungen liefen nicht so gut. Der Grolm wollte jedem von uns einen persönlichen Gegenstand mit einem Gesamtgewicht von 10 Skrupel, den Namen der schuldigen Person sowie sein erstgeborenes Kind, dass bei ihm in seine Lehre gehen sollte. Deggen war nicht begeistert davon, dass sich jemand in die Hände des Grolms begeben sollte. Problematisch bei einigen meiner Begleiter war es auch, einen persönlichen Gegenstand zu finden, den sie dabeihatten. Ich bot eine Haarsträhne meines Haares an, was der Grolm von mir annahm. Drohungen seitens unserer beiden Geweihten, dass sie ihn mit Zusammenarbeit der Praios-Kirche kriegen würden, ließen den Grolm kalt. Irgendwann wurde es ihm zu dumm, brach die Verhandlungen ab und wir standen wieder vor dem Turm. Wir kehrten zurück und unterhielten uns mit den zehn Goldschmiedemeister und teilten ihnen den Teil des Vorschlages mit, den sie betraf. Auf einmal hatten wir zehn Schuldige. Der Praios-Geweihte war inzwischen nach Gareth zurückgekehrt.

In der nächsten Nacht begaben wir uns noch einmal zum Turm und lösten erneut ein Rätsel, um mit dem Grolm sprechen zu können. Das Rätsel handelte um vier Personen, die eine Brücke innerhalt eine bestimmte Zeit überqueren mussten. Nachdem wir das Rätsel gelöst hatten, waren wir wieder wahrscheinlich in dem gleichen Raum, in dem wir am gestiegenen Tag gewesen waren. Ein jeder von uns hatte sich für einen persönlichen Gegenstand entschieden, den er bereit war abzugeben. Jetzt standen wir vor dem Problem, dass wir den Schuldigen noch immer nicht gefunden hatten. Der Grolm bot an, in dieser Hinsicht zu helfen. Er wäre in der Lage, die einhundert Ringe, die er ausgeteilt hatte für eine kurze Zeit an einen Ort zu holen und dem Goldschmied zuzuordnen. Allerdings war nur genügend Zeit, für einen einzelnen Wiegevorgang. Mit der Zusicherung von freiem Geleit kehrten wir zusammen zur Goldschmiedegilde zurück, wo die Goldschmiedemeister auf uns warteten. Als die Ringe wieder da waren, hatte auch Goswin die Idee, wie wir die Schuldige Person ermitteln konnten. Es stellte sich heraus, dass der Schuldige, Meister Nollens war. Die Tochter, sowie die Fälschung des Menzelbandes nahm der Grolm mit, wie versprochen überließ uns der Grolm das verschwundene Original.

Der Rest ist schnell erzählt. Wir reisten nach Wagenhalt, dort wurde um Mitternacht das Ritual durchgeführt und kamen rechtzeitig vor Beginn der Wettbewerbe auf Auenwacht an und übergaben die Insignien.“

„Eine wirklich spannende und interessante Geschichte Tahl.“

„So ist es Albin, aber weswegen bist du vorbeigekommen?“

ENDE