Geschichten:Wolfspfade – Unheiliger Bund

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Irgendwo im Reichsforst, Baronie Uslenried, Phex 1045 BF:

Vier Winter waren ins Land gezogen. Brin hatte sich in sein Schicksal gefügt, er war daran gewachsen und er konnte es für seine Zwecke nutzen. Er führte nun zwei Leben, das eines Waldsteiner Ritters mit mannigfaltigen Allüren und das einer tödlichen Bestie. Das eine Leben konnte nicht mehr ohne das andere. Er hatte den Fluch Kyriakas gemeistert und sah seine dunkle Seite auch nicht mehr als Fluch an, denn eigentlich war sie für ihn ein Segen. Mittlerweile war er davon überzeugt, Kyriaka selbst hatte ihn durch ihren Biss verwandelt, mit ihrer Gabe gesegnet. Schnell lernte er, diese Gabe zu nutzen. Es gelang ihm, seine menschliche Intelligenz während einer Verwandlung beizubehalten. Auch war er nicht mehr an das volle Madamal gebunden, sondern konnte sich Dank seiner Willenskraft, wann immer er es wollte, in die Bestie verwandeln. Das gab ihm Macht.

Den Stadtrat von Seytnach hatte sich ihm unterworfen, als er die Wolfsplage heldenhaft beendete. Er wurde gar als Ratsherr in den Stadtrat aufgenommen. Die Bestie in ihm hatte Macht über die Wolfsrudel des Sertiser Forstes, er könnte beeinflussen, wen sie wann angriffen.

Doch die Bestie in ihm hatte auch das Gleichgewicht der Mächte des Waldes durcheinandergebracht. Nicht wenige Kreaturen des Waldes waren auf die Bestie aufmerksam geworden und jagten sie. Allen voran die Madasänger-Sippe um den Jäger und Elfenkrieger Amadarion Mondglanz. Aber auch die Vertraute der Elfengräfin Simarjyel Herbstmond hatte sich an seiner Fährte geheftet. Beide waren starke und nicht zu unterschätzende Gegner. Einzig dieser Elfenkrieger namens Yrasiel Eisauge schien seine schützende Hand über die Bestie zu legen. Immer wieder tauchte dieser auf, Brin nannte ihn, den „Unnahbaren“, oder einfach nur „Eisauge“. Er war der Einzige, der seine wahre Natur wirklich kannte. Die Agenda des Elfenkriegers war jedoch ebenso undurchsichtig wie seine ganze Person.

So beschloss Brin, sich nach weiteren Verbündeten umzusehen. Vorzugsweise jene, die Chaos stifteten und die bestehende Ordnung zu Fall bringen wollten. In jüngster Zeit hatte sich dabei eine Bande hervorgetan, die ganz nach Brins Geschmack war.


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Nebel stieg auf, kroch behäbig über die Lichtung und legte sich klamm auf seine Haut. „Das ist das Zeichen, er ist gekommen“, sagte Brin mehr zu sich selbst, während er den Kopf einer der beiden silbergrauen Wölfe kraulte, die seelenruhig neben dem Waldsteiner Ritter kauerten. Eine große Nebelschwade entließ schließlich eine menschliche Gestalt aus ihrem Inneren. Es war ein charismatischer Mann von undefinierbarem Alter, mit schwarzen, halblangen Haaren und bleicher Haut. Seine Augen waren leuchtend blau und fixierten mit einem unergründlichen Blick seinen Gegenüber.

„Ihr habt also meine Einladung in eurer Beute entdeckt. Wir sollten uns unterhalten, denn ich glaube, wir können einander sehr nützlich sein.“



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Phe 1045 BF
Unheiliger Bund
Kyriakas Fluch


Kapitel 5

Autor: Bega