Geschichten:Recht und Ehre - Sommerwind über der Praiosburg

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Hoch oben auf den Wulfhöhen thronte die Praiosburg, die Banner und Fahnen, die der Burg ein festliches Aussehen gaben, wehten flackernd im leichten Sommerwind. Den serpentinenartigen Weg abwärts folgend, unterhalb der Burg, herrschte reges Treiben in dem gleichnamigen Dorf.

Hochherrschaftliche Zelte in allen möglichen Formen und Farben wurden von den Knechten errichtet, gleichwohl die namenhaften unten den geladenen Gästen in der großen Wehranlage ihr Gemach bezogen.

Das kleine Dorf war wahrlich für diesen besonderen Anlass herausgeputzt worden.

Am Dorfrand hämmerten die Zimmerleute die letzten Pflöcke für die Tjostbahn in den Boden und richteten die Sitzgelegenheiten für die Herrschaften vor. Die Pferdeknechte kümmerten sich um die Koppeln und das Futter für die edlen Tiere.

Illustre Gäste hatte dieses Spektakel angezogen.

Von weither reisten der Weidener Adlige Firian Böcklin von Buchsbart zu Schneehag mitsamt Gattin Adaque von Mersingen, ihres Zeichens die Tochter des Kronvogtes zu Dornensee an, um diesem Ereignis beizuwohnen.

Aus dem Kosch ließ es sich der Großvater der Baronin und Begründer des Handelshauses Gebrüder Stippwitz Gobrom zu Stippwitz nicht nehmen, seine Enkelin persönlich zu beglückwünschen. Unter der Dienerschaft wurde gemauschelt, dass der alte Krämer die junge Iralda daran erinnerte, ihre Darlehenszahlungen nicht zu vernachlässigen. Mit ihm reiste der Ritter Angbart von Eberstamm-Auersbrück, jüngster Sohn des ehemaligen Burggrafen Hlûthar vom Eberstamm, der einst auch den Prinzen Edelbrecht auf dessen Brautfahrt nach Greifenfurt begleitete.

Weitere Familienbande reiste aus Perricum an. Den weiten Weg von den Efferdstränen nahm ihr Schwiegervater Leobrecht von Ochs auf sich und reiste mit seiner Gattin Korhilda von Sturmfels an, die den weiten Weg hinunter aus dem Raschtulswall bewältigen musste. Auf dem Weg über die Grafschaft Schlund gesellte sich der Vater Korhildas, Reoderich von Hartwalden-Sturmfels, erster Ritter des Schlundes, sowie der Gatte Iraldas Wolfaran II. von Ochs, der im Autrage der kaiserlichen Zahlmeisterin Elea von Ruchin unterwegs war, zu ihnen.

Die befreundete Familie Zweifelfels, zu der die Familie Bärenau seit jeher ein enges und freundschaftliches Verhältnis führt, schickte ihr Familienoberhaupt Debrek Rondrawin von Zweifelfels. In seiner Begleitung folgten Debreks Verlobte Emer Alara von Rallerspfort und Jolantha von Zweifelfels aus dem Waldsteiner Gebieten. Aus der Kaisermärker Linie erschien Rhodena von Zweifelfels, die sich aber entgegen der Tradition vieler Zweifelfelser nicht für das Turnier anmeldete.

Dem Ruf des Turnieres folgend ließ es sich der herausragende Turnierreiter Nimmgalf von Hirschfurten nicht nehmen, seine Favoritenstellung anzutreten. Dem schillernden Baron eilte sein Ruf voraus, so dass die Ankunft an der Spitze seiner Ritterlanze, geschmückt in den Wimpeln und Bannern der Pfortenritter, von zahllosen Hochrufen und Beifallsbekundungen, aber auch einigen mißmutigen Blicken seiner möglichen Kontrahenten begleitet wurde. Auch sein Knappe Merowin von Rosshagen hatte sich viel vorgenommen, da sein Herr es ihm gestattet hatte, am hiesigen Knappenturnier teilzunehmen. Selbstredend wollte der Jüngling hier seiner guten Schule alle Ehre machen.

Wulfhart von Keilholtz ä.H. aus der Greifenfurter Baronie Kressenburg nutzte dieses Ereignis, um seinem Pagen Edelbrecht Roban zu Stippwitz eine Reise zu seinen Eltern dem Stadtvogt zu Bärenau Roban Albertin zu Stippwitz und seiner Gattin Turike zu Stippwitz, einer geborenen Keilholtz, zu ermöglichen.

Aus Puleth reisten neben dem Schwertvater Iraldas, der Baron Felan Rondrik von Schallenberg, zudem noch der Ausbilder der Baronin, Leuward von Schallenberg und dessen Bruder Wulfger von Schallenberg an. Bei der Begrüßung durch die Hausherrin überreichte der Baron als Gastgeschenk ein kleines in silbern gefasstes Bildnis eines mit einem goldenen Luchs tanzenden Firunsbären als Einlegearbeit in Bernstein, Silber und grünem Glas, als wolle er damit an die besonders enge freundschaftliche Verbindung der beiden Baronien und ihrer Herrscherfamilien erinnern. Während das Hausoberhaupt der Schallenberger aus unerfindlichen Gründen ansonsten ungewöhnlich miesepetrig blieb, so war hingegen den mitgereisten Knappen aus der Familie Bärenau-Pandlaril, Rondril, Lanzelind und Jargold, deutlich die Aufregung anzumerken, da sie auch für das Knappenturnier gemeldet werden sollten.

Dem Ruf der Einladung folgend, kamen aus der Kaisermark die edlen Herrschaften Radomir von Fuchswalden, der Junkerssohn aus Fuchswalden und Hausritter am Ochsenbluter Hof, dessen Mutter Rowena in Diensten der Goldenen Lanze unterwegs war und daher diesem Festakt nicht beiwohnen konnte. Mit ihm reisten seine Gattin Turike Ulmia von Herzgrund und deren Schwester Morena an.

Helme von Garnelsand, Erbe des Junkertums Garnelsand, folgte der Reisegesellschaft, so erfreute es ihn, seine Verlobte Edala von Hartwalden-Sturmfels, die Knappin des Reichsvogtes der Efferdstränen wieder zu erblicken.

Glaubert von Eschenrod, von seinen Freunden und Gegnern nur als der Reitende Berg benannt, frohlockte ob des Turniers. Er hatte sich fest vorgenommen dem Ritter aus Leidenschaft, Nimmgalf von Hirschfurten, den Weg zum Sieg zu verbauen.

Der Peraine-Ritter im Bund der Gemmenritter Perabrecht von Perainenhold war die Vorfreude auf das Turnier ebenfalls anzumerken, während auf Berdina von Vierok das erste Turnier nach ihrem Ritterschlag wartete.

Aus Hartsteen folgten weitere Ritter, die ihre Lanzen kreuzen wollten. Darunter die Ehrenwerten Alderan von Bärenau, der jüngere Bruder Iraldas nebst Gattin Yselde von Zweifelfels, die mit den Gaben Tsas gesegnet wurde.

Der Gräfliche Jagdmeister von Hartsteen Adalbert von Hirschenrode reiste im Tross des Grafensohns Odilbert Rondrasil von Hartsteen an, der weiterhin vom Truchess von Burg Oberhartsteen Retodan von Hartwalden-Hartsteen, und dem Knappen Helmbrecht von Steinfelde begleitet wurde.

Getrennt voneinander trafen Praiodan von Steinfelde, das Oberhaupt der Familie Steinfelde, und sein ehemaliger Knappe Praioswin von Steinfelde, dem nunmehrigen Ritter zu Eisingen, ein. Dessen Frau Aylssea von Ibelstein, war bereits einige Tage zuvor auf die Praiosburg gekommen, um mit ihrer Expertise als vormalige Haushofmeisterin auf der Bärenau die Vorbereitungen zu dem festlichen Ereignis zu begleiten.

Aus Bugenhog gab sich der Junker zu Leplenfeld, Egbert von Lepel, die Ehre, der die Besten Glückwünsche des Pfalzgrafen von Bugenhog, Parinor von Borstenfeld, überbrachte. Eine Tatsache der die Baronin sehr skeptisch gegenüber stand.

Wahrhaftig keine edle Erscheinung ist der Ritter Thalacker Bardo von Gneppeldotz aus Hutt, dessen wahre Gründe für sein Erscheinen wohl nur ihm bekannt sind.

Aus Bärenau selber begaben sich die Junker Berndrich von Katterquell, Balian von Ibelstein, Wolfhardt von Krolock, sowie der Ritter Hagwulf von Eslamsberge zum Fest.

Bei all den illusteren edlen Herrschaften, die den Weg ins nördliche Garetien fanden, wurde das Fest sicher ein voller Erfolg.